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Dornröschen erwacht - GEWOFAG Holding GmbH

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Drei Dinge braucht das Kind ...<br />

Kinder brauchen viel Kalzium für den Knochenaufbau. Kalzium ist in<br />

Milch enthalten. Dann brauchen sie Eiweiß – das ist in Quark, Käse, Milch<br />

oder Wurst oder Soja enthalten. Und sie brauchen viel Flüssigkeit.<br />

Mit diesen drei Komponenten ist ein abwechslungsreiches Frühstück<br />

leicht zusammengestellt:<br />

Als Getränk gibt es Milch, Kakao oder Früchtetee. Dazu gibt es ein<br />

Butterbrot: Misch-, Vollkorn- oder Knäckebrot mit Butter oder Margarine<br />

(pfl anzlicher Brotaufstrich) mit einer Scheibe Käse oder magerer<br />

Wurst, vielleicht auch Honig. Als Ergänzung bieten sich Flocken- oder<br />

Frischkornmüslis mit Milch, Joghurt oder Quark an. Das ist schnell zubereitet<br />

und schmeckt lecker.<br />

Abwechslung soll sein<br />

Jedoch empfehlen Ernährungsexperten, das Butterbrot durchaus im<br />

Stile eines Sandwiches mit Salat, Paprika oder Tomaten attraktiver zu<br />

machen. Denn das bestgemeinte Pausenbrot wirkt nicht, wenn es nicht<br />

gegessenen wird. Obwohl die Kinder, die richtig Hunger haben, auch ein<br />

weniger „attraktives“ Brötchen gerne nehmen würden…<br />

Dann klingelt es, die Schule beginnt. Die Kinder eilen in ihre Klassenzimmer.<br />

Satt. Zufrieden und glücklich. Doch, das haben uns Laura und Maximilian<br />

erzählt: „Jeden Morgen ein richtiges Frühstück – das ist wie Weihnachten, nur<br />

jeden Tag“, sagt Max. Und Laura nickt dazu, strahlt und sagt nichts. Sie ist etwas<br />

scheuer als Maximilian.<br />

Der Frühstücksraum ist jetzt leer. Hier und da stehen noch Teller und Gläser.<br />

Aber die meisten Kinder haben Besteck und Geschirr aufgeräumt. Wahrscheinlich<br />

besser als zu Hause… Die Helferinnen räumen die Reste auf, waschen das<br />

Geschirr und verstauen es. Bis morgen um 7.00 Uhr. Dann kommen die kleinen<br />

Gäste wieder. Hungrig. Und dankbar.<br />

Und wir? Wir denken darüber nach, dass das, was wir heute erlebt haben,<br />

ja nur in einer kleinen Anzahl von Schulen in München möglich ist. An viel zu<br />

vielen Grundschulen müssen die Lehrerinnen und Lehrer mit der Realität leben,<br />

dass ihre Schülerinnen und Schüler Hunger leiden. Es ist eben leider so: Zwischen<br />

5 und 33 % der Kinder kommen ohne Frühstück und ohne Pausenbrot<br />

Kinderfrühstück<br />

Die Hilfsaktion<br />

in die Schule. Teilweise kann man den Hunger der Kinder am schlechten Atem<br />

riechen, teilweise weinen die Kinder vor Hunger, die schulischen Leistungen<br />

dieser Kinder sinken.<br />

Das muss nicht sein. Denn ein Frühstück für ein Kind ist keine große Sache<br />

und kostet auch nicht viel!<br />

In der Pause treff en wir Anna, Laura, Lukas und Maximilian auf dem Schulhof<br />

wieder. Während Anna und Lukas ihr Pausenbrot auspacken, schauen Laura<br />

und Maximilian etwas betroff en zur Seite. Sie haben kein Pausenbrot dabei.<br />

Auch das nötige Geld, um sich etwas zu kaufen, fehlt. Lukas teilt sein Brot und<br />

reicht die Hälfte an Maximilian weiter. „Hier, nimm nur!“, sagt er. Anna teilt<br />

ihren Pausensnack mit Laura, ihrer besten Freundin.<br />

... und die Ergänzung<br />

Es ist wichtig, dem Kind ein Pausenbrot mitzugeben. Das Frühstück sorgt<br />

für den morgendlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels auf einen ausreichend<br />

hohen Wert. Das Pausenbrot bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel<br />

konstant hoch bleibt, damit das Gehirn seine maximale Leistungsfähigkeit<br />

behalten kann – die Kleinen sollen schließlich fi t sein zum Lernen.<br />

Ein typisches Pausenbrot sieht so aus: Vollkornbrot, Roggen- oder<br />

Weizenvollkornbrötchen belegt mit Käse oder Fruchtaufstrich (Marmelade).<br />

Für den Durst gibt es Obstsaft, Kräuter- oder Fruchttee, Mineralwasser,<br />

Milch. Ein Stück Obst ergänzt das Pausenbrot.<br />

Abgeraten wird dagegen von süßem Gebäck oder anderen Süßigkeiten<br />

wie Schokoriegeln, da diese den Blutzuckerspiegel zwar kurzfristig<br />

deutlich erhöhen, jedoch mit einem rasch folgenden Abfall des Spiegels<br />

verbunden sind, was wiederum zu Konzentrationsproblemen führt.<br />

Ähnliches gilt auch für einfaches Weißbrot, weshalb auch das klassische<br />

Sandwich kein vollwertiger Pausenbrotersatz ist.<br />

Viele Kinder im Grundschulalter halten das Teilen mit denen, die nichts<br />

haben, für selbstverständlich, hat uns die Lehrerin Frau Pelzig erzählt, die<br />

den Pausenhof beaufsichtigt. Und richtig, unsere Vier sind nicht die einzigen.<br />

„Manchmal“ sagt Frau Pelzig, „setzen wir uns mit der ganzen Klasse in einem<br />

Kreis zusammen und spielen Pausenbrotbörse. Dann teilen alle die, die ein<br />

Pausenbrot mitgebracht haben, mit denen, die nichts haben. Das funktioniert<br />

ganz selbstverständlich – zumindest in dem Alter!“ <br />

ist nicht überall die Welt in Ordnung<br />

Juni 2009 15

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