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Merano Magazine - Sommer 2011

Merano Magazine - Neuigkeiten aus dem Meranerland. Die Ausgabe Sommer 2011 zeigt eine Biografie des weltbekannten Bergsteigers Reinhold Messner.

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CoverstorY<br />

Der<br />

Pianist<br />

text ewald kontschieder testo stefano zenni<br />

Merans wichtigster Musiker<br />

franco D‘Andrea feiert<br />

seinen 70. geburtstag<br />

und wird zum<br />

„europäischen<br />

Jazzmusiker des<br />

Jahres“ gewählt.<br />

gestatten sie, franco d‘andrea/mi permetta, franco d‘andrea<br />

Man muss es gesehen haben, um es zu glauben:<br />

Dave Douglas, Gast mit seiner Brass-Band beim Meraner<br />

Jazzfestival, verneigt sich tief und aufrichtig vor<br />

D’Andrea. So geschehen im <strong>Sommer</strong> 2009 im Hotel<br />

Aurora während der Abschlusskonzerte der mitteleuropäischen<br />

Jazzkurse in Meran. Da verneigt sich ein<br />

originärer, umfassend gebildeter Musiker, einer der<br />

wichtigsten US-Jazzmusiker, vor dem Europäer, dem<br />

Meraner, vor einem, der in dieser Musik mehr als heimisch<br />

geworden ist. Es ist gleichzeitig eine Verbeugung<br />

der amerikanischen Jazzkultur vor der europäischen<br />

Musikkultur.<br />

Ein Orts- und Zeitsprung: das Metropolitan-Kino in<br />

Siena, <strong>Sommer</strong> 2006. Schlusstitel des Dokumentarfilms<br />

„Franco D’Andrea Jazz Pianist“. Der Saal ist<br />

zur Premiere gut gefüllt mit Musikern, Musiklehrern,<br />

Journalisten. Applaus brandet auf. Am oberen Ende,<br />

von wo aus er den Film verfolgte, versucht sich ein<br />

70 merano maGazine<br />

kleiner, weißhaariger Mann mit Brille durch eine leere<br />

Sitzreihe zu arbeiten. Der Applaus, zunächst dem<br />

Film geltend, richtet sich immer mehr an D’Andrea<br />

selbst. Das Publikum dreht sich nach ihm um, steht<br />

jetzt, klatscht, klatscht sehr lange. D’Andrea, überrascht,<br />

verneigt sich unzählige Male in seiner bescheidenen<br />

Art, lächelt etwas betreten, weiß nicht so<br />

recht, wie er da raus soll. Es ist zu spüren: Der Applaus<br />

gilt nicht nur dem außerordentlichen Musiker,<br />

sondern vielmehr dem ganzen Menschen.<br />

D’Andrea hat den Jazz, und nicht nur den italienischen,<br />

mitgeprägt wie kaum ein anderer. Geboren<br />

1941 in Meran hat er bald nach der Matura seinen<br />

Platz auf den Bühnen der Welt gefunden. Einige<br />

Wegmarken: erste Profi-Erfahrungen des blutjungen<br />

Pianisten mit Gato Barbieri, dann die weltweit erfolgreiche<br />

Jazzrock-Formation Perigeo, die Eroberung

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