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Die Drogengesellschaft - XTC Forum

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zur Verfügung stellt. <strong>Die</strong> zur Verfügung gestellten Drogen werden nach ihrer Funktionalität<br />

bezüglich der Systemstabilisierung ausgewählt (vgl. Schmidt-Semisch H. 1994:107ff). <strong>Die</strong>s sind<br />

in den meisten Fällen entweder leistungssteigernde Drogen um eine direkte Erhöhung der<br />

Arbeitsleistung zu erzielen, z.B. in Deutschland: Kaffee und Amphetamine<br />

(verschreibungspflichtig!), im Jemen: Cathin und Cathinon (Wirkstoffe der Kath-Pflanze), oder<br />

in weiten Teilen Südamerikas: Kokain, oder betäubende Drogen wie z.B. in Deutschland:<br />

Alkohol oder in China: Opium. <strong>Die</strong>se Drogen haben eine indirekte systemstabilisierende<br />

Wirkung, da sie die Kritikfähigkeit deutlich herabsetzen können, was dazu führt, dass Missstände<br />

länger hingenommen werden, dass das Volk duldsamer ist (vgl. Schweer T., Strasser H. 1994:25<br />

und vgl. Semisch-Schmidt H. 1994: 93ff und vgl. Schmidbauer W., Scheidt vom J. 1998:183f u.<br />

417).<br />

<strong>Die</strong> Diskriminierung und Selektion bestimmter Bevölkerungsgruppen hat, ebenso wie das<br />

„Zurverfügungstellen“ betäubender Drogen, eine indirekte Wirkung auf die Stabilität des<br />

Systems. <strong>Die</strong> Diskriminierung erfolgt in zwei Schritten: Zuerst werden bestimmte Personen und<br />

Personengruppen etikettiert bzw. stigmatisiert, danach erfolgt die eigentliche Diskriminierung<br />

durch schlichtes Aussortieren, sprich Inhaftieren, oder einer entsprechenden Pathologisierung.<br />

<strong>Die</strong> Grundannahme des „Labelling-Approach“ ist, das jedem Individuum durch seine Umwelt<br />

bestimmte Merkmale zugeschrieben werden. Das Individuum und auch sein Umwelt verhalten<br />

sich gemäß diese Zuschreibung, egal ob sich diese rational begründen lässt oder nicht (Reuband<br />

K.-H. 1994:142ff). <strong>Die</strong> gängigsten Etiketten für Drogenbenutzer sind „kriminell“ und „krank“.<br />

(analog im StGB:„Therapie statt Strafe“ = entweder kriminell oder krank). Ist der<br />

Drogenbenutzer erst einmal als solcher etikettiert, so hat dieser nur noch die Wahl zwischen zwei<br />

weiteren Vorgehensweisen:<br />

1. Der Drogenbenutzer macht Zugeständnisse an das System, wird dadurch als Kranker<br />

bezeichnet und das System „hilft“ ihm anders (gesund) zu werden.

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