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Förderangebote Sparte „Musik“ 2010 bis 2012 - Meschede

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Was man sich nicht zu sagen traut<br />

Ein Konzept-Liederabend<br />

Programm:<br />

Ein Liederabend? O je. Wer liest schon noch Gedichte? Und stell dir vor, mir gefällt die Stimme nicht! Und<br />

dann diese Inhalte: Sie rücken einem permanent auf die Pelle. Lauter Dinge, die so intim sind, dass man<br />

besser nicht drüber redet. Lieber den Blick in die Unterwäsche zulassen als den in die Tiefen der Seele. Lieber<br />

unverbindlich bleiben. Oder auch schrill und laut drüber weg gehen.<br />

Aber nicht beim Lied! Was man sich nicht zu sagen traut – Das Lied sagt’s. Der Liederabend setzt auf diese<br />

extreme Nähe. Lassen wir sie zu.<br />

Aber dieser Liederabend erlaubt auch erleichternde Distanz. Mehrere Stimmen wechseln sich ab. Wir liefern<br />

uns nicht einer aus. Gesungen wird in verteilten Rollen. Kleine Szenen, Dreiecksbeziehungen. Jedes Lied<br />

steht für sich, ist aber auch Teil einer locker gesponnenen Handlung, eines „Konzepts“. Ein Konzept-<br />

Liederabend. Das erlaubt Distanz zwischen Podium und uns. Wie bei Franz Wittenbrinks Liederabenden<br />

(„Sekretärinnen“, Mütter“ etc.), aber mit Sängerinnen und Sängern, nicht mit singenden Schauspielerinnen.<br />

Denn auch das ist ein wichtiger Gesichtspunkt: Die raren jungen Sängerinnen und Sänger, die sich der subtilen<br />

Liedkunst zu nähern vermögen und dies auch wagen, gilt es zu fördern – durch Auftrittsmöglichkeiten.<br />

Und noch etwas schafft gleichzeitig Nähe und Distanz: eine Photoserie in einem aufwändigen Begleitband<br />

und/oder auf der Bühne. Sie übersetzt die manchmal fernen Texte in eine neue Ästhetik, ohne sich vor die<br />

Worte zu mogeln.<br />

Wie können solche Liedfolgen aussehen? Kleine Seelendramen. Zum Beispiel:<br />

Schumann: Er, der Herrlichste von allen op. 42/2 – Ich kann’s nicht glauben op. 42/3 – Intermezzo op. 39/2 –<br />

Zwielicht op. 39/10 – Waldesgespräch op. 39/3. Trauriges Schicksal einer Fernbeziehung.<br />

Brahms „Deutsche Volkslieder“. Drei Lieder, als Duette gesungen: Feinsliebchen – Jungfräulein – Schwesterlein:<br />

Reicher Mann nähert sich armem Mädchen. Liebe? Er will mehr. Sie auch? Sie hat Angst, ihn zu verlieren.<br />

Warum? Sie stirbt.<br />

Brahms: Vergebliches Ständchen op. 84/4 (als Duett) – Sonntag op. 47/3 – Therese op. 86/1 – Feldeinsamkeit<br />

op. 86/2: Zwei junge Männer bemühen sich um dieselbe reife Frau, jeder erhält die passende, abschlägige<br />

Antwort, der eine mit grober, der andere mit feiner Ironie. Sie träumt bereits von der Ewigkeit.<br />

Mendelssohn Bartholdy: Lieblingsplätzchen op. 99/3 – Auf Flügeln des Gesanges op. 34/2 – Neue Liebe op.<br />

19/4. Drei Temperamente, drei Fantasien von Liebe und Tod.<br />

Das Mottolied stammt aus der „Dichterliebe“ von Schumann und Heine: „Ein Jüngling liebt ein Mädchen... Es<br />

ist eine alte Geschichte, doch ist sie immer neu, und wem sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei.“<br />

Besetzung: Trung Sam, Klavier<br />

n .n., Sopran<br />

n. n., Bariton<br />

n. n., Mezzosopran, Tenor oder beide.<br />

Die Gesangssolisten werden durch Vorsingen an Musikhochschulen in NRW ermittelt.<br />

Honorar: auf Anfrage (zzgl. Übernachtung)<br />

Kultursekretariatsförderung 40 % plus Hotel<br />

Plakat / Programmheft / Photo-Installation<br />

Förderzeitraum: Spielzeit 2011/<strong>2012</strong><br />

Interessensbekundungen: Hamm, Rheine, Paderborn, Unna (Frühj. <strong>2012</strong>)

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