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20130305_bund_klima_energie_atomstrom_2013_studie

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Atomstrom <strong>2013</strong>: Sicher, sauber, alles im Griff? März <strong>2013</strong><br />

2 BMU-Nachrüstliste<br />

In Zusammenhang mit den 2010 bewilligten Laufzeitverlängerungen wurde vom BMU eine Liste mit<br />

sicherheitstechnischen Anforderungen veröffentlicht, die eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe seit Anfang<br />

2010 erarbeitet hatte. Die sogenannte „Nachrüstliste“ enthielt 2010 insgesamt 39 Maßnahmen<br />

[BMU 2010].<br />

Unter Berücksichtigung der Regelungen der 13. Atomgesetz-Novelle wurde im Juni 2012 eine aktuali-<br />

sierte Liste mit nunmehr 25 Punkten veröffentlicht. Es soll nun für jedes AKW geprüft werden, ob die<br />

genannten Anforderungen/Maßnahmen schon erfüllt werden bzw. mit welchen konkreten Mitteln die-<br />

se zu erreichen sind [BMU 2012a].<br />

An der Nachrüstliste wurde 2010 von Sicherheitsexperten viel Kritik geäußert (siehe z. B. [RENNE-<br />

BERG 2010]), von denen einige Punkte immer noch zutreffen. So sei das Anforderungsniveau zu<br />

niedrig und die Anforderungen seien zu allgemein formuliert. Zum Teil würden lediglich Anforderun-<br />

gen formuliert, die entsprechenden Nachrüstungen müssten jedoch noch entwickelt werden. Die Liste<br />

enthalte keinen Bezug zum nationalen Regelwerk oder zu internationalen Sicherheitsnormen. Zudem<br />

sei aus den generellen Formulierungen nicht erkennbar, welche Anlagen jeweils betroffen sind.<br />

In keiner Weise ist die BMU-Nachrüstliste als vollständig hinsichtlich des Nachrüstbedarfs anzusehen.<br />

Eine den Medien zugespielte interne Liste einer Arbeitsgruppe des BMU, die kurz nach den Fukushi-<br />

ma-Unfällen erstellt wurde, ist wesentlich umfangreicher und konkreter. Es wird betont, dass die<br />

Durchführung der Überprüfungen über das reine Nachvollziehen alter Prüfungsergebnisse hinausge-<br />

hen muss. So wird z. B. gefordert, dass für jede Anlage ein Gutachterteam gebildet wird, dem nur<br />

Mitarbeiter von Sachverständigenorganisationen angehören, die nicht in der jeweiligen Anlage als<br />

Hauptgutachter tätig waren [BMU 2012b].<br />

In dieser Studie werden die Anforderungen/Maßnahmen der Nachrüstliste in den entsprechenden Ka-<br />

piteln diskutiert.<br />

3 Sicherheitsüberprüfungen nach Fukushima<br />

Im März 2011 verdeutlichten die Unfälle im japanischen AKW Fukushima Dai-ichi, dass schwere<br />

Unfälle mit gravierenden radioaktiven Freisetzungen auch heutzutage und auch in einem westlichen<br />

Industrieland möglich sind.<br />

Die Unfälle veranlassten eine nationale (RSK-Sicherheitsüberprüfungen) und eine europäische Sicher-<br />

heitsüberprüfung (Europäische Stresstests) der deutschen Atomkraftwerke. Deren Ergebnisse werden<br />

im Folgenden diskutiert. Dabei geht es weniger um eine systematische Darstellung aller Ergebnisse als<br />

um die Erläuterung relevanter Sicherheitsaspekte.<br />

3.1 RSK-Sicherheitsüberprüfung<br />

Die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) führte unmittelbar nach dem Reaktorunfall von Fukushima<br />

eine Sicherheitsüberprüfung der deutschen Atomkraftwerke durch und bereits in ihrer Stellungnahme<br />

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