Ausgabe 4 / 2011 - WiWO Wildauer Wohnungsbaugesellschaft
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Thailändisch essen – und die Seele lächelt<br />
Restaurant „Phatcharee“<br />
in der Neuen Mitte eröffnet<br />
Seit einem Jahrzehnt reist Bernd Simroth vor allem zum Segeln<br />
nach Thailand. „Ich habe mich in dieses Land verliebt“, bekennt<br />
der Inhaber des gleichnamigen Königs-Wusterhausener Haushaltsgeräteservices.<br />
Verliebt hat er sich auch in eine Thailänderin.<br />
Das allerdings nicht in Thailand, sondern während eines<br />
beruflichen Aufenthaltes in China. Dort war seine heutige Gattin<br />
Phatcharee Simroth als Dolmetscherin tätig. Seit eineinhalb<br />
Jahren lebt die aus dem Nordosten Thailands, aus der Provinz<br />
Buriram stammende junge Frau in Deutschland. Seit dem 24.<br />
Oktober ist sie Inhaberin des thailändischen Restaurants „Phatcharee“<br />
am <strong>Wildauer</strong> Marktplatz. Ihr Vorname stand Pate bei der<br />
Namensgebung für das Restaurant mit 45 Sitzplätzen. Wobei es<br />
für „Phatcharee“ keine bestimmte Bedeutung gibt. „Mein Schwiegervater<br />
fand den Namen einfach schön“, erklärt Bernd Simroth.<br />
Im <strong>Wildauer</strong> Restaurant „Phatcharee“ geht es naturgemäß vor<br />
allem ums Essen. Allerdings um eine spezielle Art des Essens.<br />
„Essen ist sabai“, sagt Bernd Simroth. Als Übersetzung für das<br />
thailändische „sabai“ passt am ehesten gemütlich. Sabai kann<br />
aber auch körperliches Wohlbefinden oder alles, was leicht und<br />
angenehm ist, bedeuten. Für Bernd Simroth ist thailändische<br />
Küche inzwischen zu einer Art „Suchtküche“ geworden. Nicht<br />
nur wegen ihrer traditionellen Schärfe, obwohl nicht mit Salz<br />
gewürzt wird. Es gibt viel Gemüse, im Vergleich zu anderen<br />
Küchen kleinere Fleischportionen, viele frische Gewürze und<br />
Kräuter, wie Ingwer oder Basilikum. Wenn auf der Speisekarte<br />
des „Phatcharee“ der Hinweis „scharf“ steht, dann ist das Essen<br />
auch scharf. Obwohl die Hausherrin, die selbst kocht und von<br />
mittlerweile drei Mitarbeitern unterstützt wird, die Speisen nur<br />
halb so scharf würzt als in ihrer Heimat üblich. Wem dennoch<br />
mal die Luft wegbleibt, für den gibt es zur „Kompensation“<br />
thailändische Süßigkeiten. Die Resonanz sei unerwartet gut,<br />
konstatiert Bernd Simroth. Die Gäste seien überrascht, wie toll<br />
es hier schmeckt, und würden das Restaurant weiterempfehlen.<br />
Kein Wunder, denn Phatcharee Simroth verwendet in ihrer<br />
Küche nur frische und keine Kühlware und macht alle Soßen<br />
– ob süß oder scharf – selbst. Auch die Frühlingsröllchen füllt<br />
sie höchstpersönlich.<br />
Die gastronomische Karriere der Eheleute Simroth begann auf<br />
dem Bestenseer Dorffest im August 2010. Bernd Simroth hatte<br />
nach thailändischem Vorbild einen dreirädrigen Verkaufswagen<br />
nachgebaut. Innerhalb weniger Stunden waren in Bestensee die<br />
thailändischen Spezialitäten ausverkauft, was zum Weitermachen<br />
ermutigte. „Wir sind dann von Dorffest zu Dorffest gezogen<br />
und waren in diesem Jahr auch in Wildau zur Walpurgisnacht<br />
erfolgreich dabei.“ Und er habe dabei auch schon ein Auge auf<br />
die damals leerstehenden Räumlichkeiten des heutigen „Phatcharee“<br />
geworfen. Als ein entsprechendes Angebot von der <strong>Wildauer</strong><br />
<strong>Wohnungsbaugesellschaft</strong> kam, überlegten Simroths nicht<br />
lange und beschlossen: „Wir machen es.“<br />
Inzwischen sind Gäste im „Phatcharee“ täglich außer dienstags ab<br />
11.30 Uhr willkommen. Die Küche, für die noch eine Küchenhilfe<br />
gesucht wird, schließt um 22 Uhr. Angeboten wird auch<br />
ein fast täglich wechselnder, im Preis reduzierter Mittagstisch.<br />
Richtig gemütlich auf thailändische Art kann man es sich in einer<br />
Sitzecke auf einem etwas erhöhten Podest mit original thailändischen<br />
Sitzkissen machen. „Die Thailänder sitzen beim Essen<br />
auf der Erde, das Essen wird in der Mitte serviert“, erklärt Bernd<br />
Simroth. „Im Thai gibt es auch keine separaten Worte für Tisch<br />
und Stuhl.“ Aber egal, ob man es sich im „Phatcharee“ auf Sitzkissen<br />
oder wie hierzulande gewohnt auf einem Stuhl am Tisch<br />
schmecken lässt, eines verspricht Bernd Simroth: „Thailändisch<br />
essen - und die Seele lächelt“. Also dann: sabai! ♦<br />
Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 04. <strong>2011</strong> 21<br />
<strong>WiWO</strong>-Wissen