Kurzspielfilm - Kommunales Kino guckloch
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Les Neiges du Kilimandjaro – Der Schnee am Kilimandscharo VS-Villingen Mittwoch 19.12.2012 | nur in VS-Villingen<br />
vor allem die jugendlichen Schauspieler<br />
Yann Loubatière und Jean-<br />
Baptiste Fonck mit ihrer ungekünstelten<br />
und selbstbewussten Spielweise.<br />
Im Zusammenspiel dieser<br />
drei Figuren erreicht der Film eine<br />
Wahrhaftigkeit und Natürlichkeit,<br />
die Guédiguians im Lauf des Films<br />
zunehmend forciert wirkende sozialromantische<br />
Emphase zumindest<br />
zum Teil aufwiegt.<br />
Vor allem das letzte Drittel des<br />
Films spielt sich dann in einer wirklichkeitsfernen<br />
Traumwelt ab, ohne<br />
dass jedoch die phantastische<br />
Atmosphäre entfaltet würde, die<br />
französische <strong>Kino</strong>-Erfolge wie beispielsweise<br />
Die fabelhafte Welt der<br />
Amelie auszeichnen. Guédiguian<br />
vollzieht den Sprung vom Sozialdrama<br />
zum Märchen zwar durchaus<br />
konsequent, er kann sich von der<br />
schwer lastenden Realität seiner<br />
Ausgangssituation allerdings nicht<br />
lösen – seiner Flucht in eine bessere<br />
Welt fehlt mithin die Überzeugungsmacht.<br />
So ist seine unbeirrbar<br />
optimistische Grundhaltung letztlich<br />
ebenso bewundernswert wie<br />
irritierend. Allzu oft verfehlt der<br />
Regisseur den richtigen Ton, das<br />
gilt ironischerweise auch für den<br />
Musikeinsatz. Immer wieder und<br />
an den unpassendsten Stellen wird<br />
der Jimmy-Cliff-Hit „Many Rivers<br />
to Cross" in der Joe-Cocker-Interpretation<br />
eingespielt – so ausdauernd,<br />
dass er schließlich weit mehr<br />
Raum einnimmt als Pascal Danels<br />
titelgebendes Chanson Les Neiges<br />
du Kilimandjaro. Das führt dann<br />
dazu, dass die Musik zuweilen eher<br />
von der Handlung ablenkt, statt sie<br />
zu unterstreichen.<br />
(Jana Valeska Chantelau)<br />
Robert Guédiguian gehört neben<br />
Aki Kaurismäki (Le Havre) und<br />
Ken Loach (It's a Free World) zu<br />
jenen Regisseuren, deren Filme das<br />
Leben der armen Leute abbilden.<br />
Der Schnee am Kilimandscharo ist<br />
nach Marius und Jeannette - Eine<br />
Liebe in Marseille (1997) erst der<br />
zweite Film des überzeugten Kommunisten,<br />
der einen deutschen Verleih<br />
gefunden hat. Jean-Pierre Darroussin<br />
(Dialog mit meinem Gärtner)<br />
spielt den arbeitslosen Hafenarbeiter<br />
Michel, der zusammen mit<br />
seiner Frau Opfer eines Raubüberfalls<br />
wird. Als die beiden die Notlage<br />
des Täters erkennen, beschließen<br />
sie, sich um seine Familie zu kümmern.<br />
Ein Engagement, das bei<br />
ihren Kindern und Freunden auf<br />
Unverständnis stößt. Der Schnee<br />
am Kilimandscharo ist ein naives<br />
Sozialmärchen, dessen mit fühlende<br />
Wahrhaftigkeit an unser soziales<br />
Gewissen appelliert. Das macht ihn<br />
- im besten Sinne - zu einem politisch<br />
korrekten Film. Fazit Helfen<br />
statt strafen: ein aufrichtiges Manifest<br />
gegen Zynismus und Ignoranz.<br />
Zusammengestellt von<br />
Dörthe Rothenhäusler<br />
Quellen: Filmstarts.de, imdb.de, cinema,de<br />
Menschen mit besonderen Visionen (3)<br />
Living<br />
without<br />
money<br />
Ein Leben als Experiment<br />
Leben ohne Geld<br />
Beginn: 20:15 Uhr<br />
Norwegen 2010<br />
Genre: Dokumentarfi lm<br />
Regie<br />
Line Halvorsen<br />
Produzent<br />
Jan Dalchow, Paolo Pallavidino<br />
Kamera<br />
Tone Andersen, Daniel Mazza<br />
Komponist<br />
Stein Berge Svendsen<br />
Editor<br />
Lisa Ekberg<br />
Sie hat alles verschenkt, gab ihre<br />
Wohnung und ihre Praxis auf, kündigte<br />
sogar ihre Krankenversicherung.<br />
1996 traf Psychotherapeutin,<br />
Motopädin und Lehrerin Heidemarie<br />
Schwermer eine Entscheidung,<br />
die ihr Leben grundlegend veränderte.<br />
Seit 15 Jahren lebt sie nun<br />
freiwillig ohne irdische Besitztümer<br />
– und fühlt sich dabei unendlich<br />
frei.<br />
Ihr Leben ist ein Abenteuer, Sorgen<br />
um die Zukunft macht sie sich<br />
keine, denn sie lebt stets im jeweiligen<br />
Moment. Jeden Morgen lässt<br />
sie sich aufs Neue überraschen, was<br />
der Tag wohl bringen mag.<br />
Ausgangspunkt war der von Heidemarie<br />
gegründete Tauschring „Gib<br />
& Nimm“, durch den sie ohnehin<br />
immer weniger Geld brauchte. Das<br />
System funktioniert so, dass sich<br />
Teilnehmer einen entsprechenden<br />
Aufkleber ins Fenster oder ans<br />
Auto kleben. Damit wird signalisiert:<br />
Ich bin offen für den Austausch.<br />
Bei monatlichen Treffen<br />
wird dann im „Tauschrausch“ alles<br />
getauscht, was man gerade nicht<br />
mehr benötigt.<br />
Der Erfolg des Tauschring motivierte<br />
die abenteuerlustige Frau zu<br />
einem Experiment, das eigentlich<br />
bloß auf ein Jahr ausgelegt war.<br />
Doch das neue Lebensmodell war<br />
so beglückend, dass Heidemarie<br />
einfach dabeiblieb, nun schon<br />
ganze 15 Jahre lang. Gewonnen hat<br />
sie vor allem intensive zwischenmenschliche<br />
Kontakte und viele<br />
fröhliche Erfahrungen.<br />
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