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Skisprung Promotion 2012 - Markant Handels und Service GmbH

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Foto: Getty Images<br />

Schnitt 1,1 Prozent der Lebensmittel<br />

im Handel entsorgt. Durchschnittlich<br />

wandern pro Verkaufsstelle<br />

<strong>und</strong> pro Tag Produkte mit<br />

einem Gewicht von 25 Kilogramm<br />

in den Container (siehe Kasten).<br />

Dadurch, so das EHI, gehen den<br />

<strong>Handels</strong>unternehmen r<strong>und</strong> 1,2<br />

Milliarden Euro pro Jahr verloren.<br />

Im Abfall der K<strong>und</strong>en<br />

Betroffen sind vorwiegend die<br />

Frische-Sortimente. Der K<strong>und</strong>e erwartet<br />

auch um 19 Uhr noch eine<br />

breite Auswahl frischer Backwaren,<br />

ebenso wie knackigen Salat<br />

<strong>und</strong> fangfrisches Fischfi let. Bei<br />

Kaiser’s Tengelmann wie in anderen<br />

<strong>Handels</strong>unternehmen obliegt<br />

es dem Frische-Verantwortlichen<br />

zu entscheiden, ob ein Filet oder<br />

eine Scheibe Wurst noch verkaufs<strong>und</strong><br />

damit verkehrsfähig ist. Dabei<br />

stehen ihm diverse unterstützende<br />

Informationen, etwa Schlacht- <strong>und</strong><br />

Zerlegedaten, zur Verfügung.<br />

Doch kein noch so erfahrener<br />

Mitarbeiter, kein noch so perfektes<br />

Dispositionssystem, keine noch so<br />

erfolgreiche Abverkaufsaktion können<br />

verhindern, dass am Ende des<br />

Tages Ware übrig bleibt, die anderntags<br />

nicht mehr verkauft werden<br />

kann. „Der Handel geht höchst<br />

gewissenhaft mit seinen Produkten<br />

um <strong>und</strong> steht zu Unrecht am Pranger“,<br />

konstatiert Franz-Martin<br />

Rausch, Hauptgeschäftsführer des<br />

INFO<br />

Aigner lässt prüfen<br />

B<strong>und</strong>esministerin Ilse Aigner lässt derzeit<br />

durch eine Studie ermitteln, welche <strong>und</strong><br />

wie viele Lebensmittel in Deutschland im<br />

Müll enden. Analysiert werden dazu nicht<br />

nur die Gewohnheiten der Verbraucher,<br />

sondern auch die Ursachen in Handel <strong>und</strong><br />

Gastronomie. Die Studie geht zudem den<br />

Gründen für die Verschwendung auf den<br />

Gr<strong>und</strong>. Bis Ende des Jahres sollen belastbare<br />

Ergebnisse vorliegen.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

B<strong>und</strong>esverbandes des deutschen<br />

Lebensmittelhandels (BVL). Was<br />

auf die K<strong>und</strong>en nur eingeschränkt<br />

zutrifft. Jeder Verbraucher vernichtet<br />

pro Jahr r<strong>und</strong> 80 Kilogramm<br />

Lebensmittel im Warenwert von<br />

310 Euro – so ein Ergebnis der sogenanntenCofresco-Verbraucherstudie,<br />

die im Auftrag des Markenherstellers<br />

Toppits durchgeführt<br />

wurde. Danach enden mehr als 20<br />

Prozent aller gekauften Lebensmittel<br />

im Müll. Sogar 30 Prozent der<br />

verpackten Lebensmittel wandern<br />

ungeöffnet in den Abfall.<br />

Details der EHI-Studie<br />

Das Kölner EHI Retail Institute ermittelte in einer Studie Zahlen <strong>und</strong> Fakten zur<br />

Lebensmittel-Verschwendung in Deutschland. Die wichtigsten Studienergebnisse.<br />

■ Verluste im LEH. Im LEH gehen durch<br />

Beschädigung, Verderb oder ablaufende<br />

Verfalls- <strong>und</strong> Mindesthaltbarkeitsdaten<br />

durchschnittlich 1,1 Prozent aller bezogenen<br />

Lebensmittel für den Verbrauch verloren.<br />

Insgesamt entspricht dies einem<br />

Warenwert von knapp 1,2 Milliarden Euro<br />

pro Jahr. Durchschnittlich wirft jede Verkaufsstelle<br />

pro Verkaufstag r<strong>und</strong> 25 Kilogramm<br />

Nahrungsmittel in den Abfall, die<br />

dann überwiegend nur noch in Biogasanlagen<br />

verwertet werden können.<br />

■ Betroffene Waren. Brot <strong>und</strong> Backwaren<br />

(10,42% des Warenbezugs im SB-<br />

Bereich, 6,52% des Warenbezugs in<br />

Backshops oder Hausbäckereien) müssen<br />

besonders häufi g vernichtet werden,<br />

gefolgt von Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

(5,12% des Warenbezugs), Frischwa-<br />

Heimische „Gefühlsapotheke“<br />

Psychologen haben die Erklärung.<br />

„Der Verbraucher orientiert<br />

sich beim Einkauf nicht am Bedarf,<br />

sondern an seiner Stimmung“, so<br />

Stephan Grünewald, Psychologe<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts<br />

Rheingold in<br />

Köln. Der heimische Kühlschrank<br />

entwickelt sich aus seiner Sicht zur<br />

„Gefühlsapotheke“: Man will einen<br />

vernünftigen Vorrat haben, um je<br />

ren (2,89%), Fleisch, Fisch <strong>und</strong> Gefl ügel<br />

(2,10%) <strong>und</strong> Molkereiprodukten (1,55%).<br />

Bei den übrigen Lebensmitteln (einschließlich<br />

TKK <strong>und</strong> Getränke) sowie im<br />

Trockensortiment gehen im Schnitt 0,48<br />

Prozent des Warenbezugs durch Verderb<br />

oder ablaufende Verfalls- <strong>und</strong> Mindesthaltbarkeitsdaten<br />

verloren.<br />

■ Vernichtung durch Verbraucher. Jeder<br />

Verbraucher wirft pro Jahr 80 Kilogramm<br />

Lebensmittel im Warenwert<br />

von 310 Euro weg. Dies ermittelte die<br />

Cofreso-Studie „Das Wegwerfen von Lebensmitteln“.<br />

Zum Vergleich: Jeder der<br />

r<strong>und</strong> 41.000 Betriebe des Lebensmittelhandels<br />

vernichtet durchschnittlich pro<br />

Verkaufstag 25 Kilogramm Nahrungsmittel<br />

– weniger als das, was 100 Verbraucher<br />

im gleichen Zeitraum wegwerfen.<br />

nach Gefühlslage konsumieren zu<br />

können. „Das Haltbarkeitsdatum<br />

erteilt einem dann später die Absolution,<br />

etwas endlich wegwerfen<br />

zu dürfen“, so Grünewald.<br />

Verbraucherministerin Ilse Aigner<br />

allerdings, aufgeschreckt durch<br />

die öffentliche Diskussion, hat dieser<br />

Wegwerf-Mentalität inzwischen<br />

den Kampf angesagt. Hersteller<br />

<strong>und</strong> Handel sollen sie dabei<br />

unterstützen, etwa durch die Optimierung<br />

der Verpackungsgrößen.<br />

Weitere Ansätze bieten IT-Systeme.<br />

Moderne Software zum Beispiel ermöglicht<br />

den ständigen Informationsfl<br />

uss zwischen Waagen, Kassen<br />

<strong>und</strong> den Rechnern der Marktleiter.<br />

Damit stehen Abverkaufsdaten in<br />

Echtzeit zur Verfügung. „Dies eröffnet<br />

die Chance, zielgerichtet einen<br />

frühzeitigen Abverkauf zu starten“,<br />

sagt Tudor Andronic vom Waagenhersteller<br />

Bizerba. Mit Aussicht auf<br />

Erfolg, denn: Laut EHI-Studie werden<br />

Sonderaktionen <strong>und</strong> Preisreduzierungen<br />

im LEH vom Konsumenten<br />

sehr gerne angenommen.<br />

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