Skisprung Promotion 2012 - Markant Handels und Service GmbH
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Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
34<br />
ZUCKERPREIS<br />
Süße Verführungen<br />
Auf den Weltrohstoffmärkten schwankt der Zuckerpreis extrem. Momentan erhöht der<br />
deutsche Einzelhandel die Endverbraucherpreise für Zucker. Ursachen <strong>und</strong> Hintergründe.<br />
Der Verkauf ist auf „haushaltsübliche<br />
Mengen“ beschränkt:<br />
Viele Händler in<br />
den grenznahen Gebieten zu Polen<br />
versuchen mit dieser Maßnahme,<br />
grenzüberschreitende Deals zu<br />
verhindern. Denn in Polen bewegt<br />
sich der Endverbraucher-Preis für<br />
Zucker bei bis zu 150 Cent pro Kilo<br />
– doppelt so hoch wie in Deutschland.<br />
Der Abstand allerdings verringert<br />
sich. Anfang Oktober hat<br />
Aldi Süd seinen Preis für das Kilo<br />
Zucker von 65 auf 85 Cent angehoben.<br />
Weil Aldi-Preise als „Leitwährung“<br />
gelten, werden andere <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
nachziehen. Der<br />
weltweit steigende Bedarf an Zucker<br />
ist nur ein Teil der Erklärung.<br />
Preis-Historie<br />
Der Zuckerpreis schwankte auf den<br />
Weltmärkten im Verlauf der vergangenen<br />
40 Jahre zwischen zwei<br />
<strong>und</strong> 80 Cent pro Kilo. Preisniveau<br />
Anfang 2011: knapp 60 Cent.<br />
Preis-Treiber<br />
Die weltweite Nachfrage nach<br />
Zucker wächst insbesondere in<br />
Schwellenländern wie Indien <strong>und</strong><br />
China drastisch. In Brasilien <strong>und</strong><br />
in anderen Ländern hingegen wird<br />
Zuckerrohr zunehmend für die Erzeugung<br />
von Bioethanol genutzt.<br />
Solche Entwicklungen öffnen die<br />
Schere zwischen Angebot <strong>und</strong><br />
Nachfrage, der Preisdruck steigt.<br />
Preis-Wetten<br />
Rohstoffe wie Zucker sind Spekulationsobjekte.<br />
Seit der weltweiten<br />
Finanzkrise widmen sich die<br />
großen Finanzspekulanten verstärkt<br />
den Rohstoffmärkten. Für sie<br />
ist Zucker eine „süße Verführung“<br />
zur Spekulation. Insbesondere<br />
Wetten auf künftige Preise führen<br />
zu extremen Kursausschlägen.<br />
Preis-Regulierer<br />
Die Zucker-Produktion in der europäischen<br />
Union ist durch die<br />
Reform der Zuckermarktordnung<br />
(siehe Kasten) auf 13,3 Millionen<br />
Tonnen Zucker pro Jahr, den sogenannten<br />
„Quotenzucker“, begrenzt.<br />
Dies entspricht einer Selbstversorger-Quote<br />
von 85 Prozent. Parallel<br />
dazu wurden die Mindestpreise<br />
für Zuckerrüben gesenkt. Der Verbrauch<br />
in der EU liegt derzeit bei<br />
r<strong>und</strong> 17,3 Millionen Tonnen.<br />
Preis-Fazit<br />
Die EU-Länder kaufen somit Rohzucker<br />
in unterschiedlichem Ausmaß<br />
auf den Weltmärkten zu –<br />
auch Deutschland. Damit fl ießen<br />
die höheren Weltmarkt-Preise in<br />
die Mischkalkulation der Produzenten<br />
ein (Südzucker, Nordzucker,<br />
Pfeifer & Langen, Suiker Unie), die<br />
Zucker in Deutschland vertreiben.<br />
Wie diese Mischkalkulation<br />
aussieht <strong>und</strong> wie sie die Abgabepreise<br />
an den Handel erhöht – in<br />
diese Karten lassen sich die Unternehmen<br />
nicht schauen. Aber: „Die<br />
Weltmarkt-Preise könnten ihnen<br />
einen willkommenen Anlass bieten,<br />
stärker als notwendig an der<br />
Preisschraube zu drehen“, kommentiert<br />
ein Branchenexperte.<br />
INFO<br />
Zuckermarktordnung<br />
Die letzte Reform der EU-Zuckerregelung<br />
gilt seit dem 1. Juli 2006. Ziel der Reform<br />
war es unter anderem, den Zuckersektor<br />
wettbewerbsfähiger zu machen <strong>und</strong> den<br />
Landwirten einen angemessenen Lebensstandard<br />
zu sichern. Einige Eckpunkte:<br />
Zuckerpreis. Um höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> stärkere Marktorientierung zu<br />
erreichen, wurden mit der Reform drastische<br />
Preiskürzungen eingeführt.<br />
Ausgleich. Die Zuckerrübenanbauer erhalten<br />
Ausgleichszahlungen in Höhe von 64,2<br />
Prozent des aus den Preissenkungen resultierenden<br />
Einkommensverlusts.<br />
Anreize. Die Reform setzt stärkere Anreize<br />
für industrielle Verwendungen von Zucker.<br />
Foto: Masterfi le