unterstützt durch - Landkreis Neumarkt

U M W E L T
zu berücksichtigen, wenn man bedenkt, dass nur ein kleiner Teil,
nämlich die Körner der Pflanze, tatsächlich Energie liefern.
Raps ist nicht selbstverträglich: „Jeder Bauer weiß, dass nur alle
vier Jahre Raps auf den Feldern angebaut werden kann“, informiert
Schneider. Die Schädlinge würden große Teile der nächsten
Ernte vernichten, wenn zwischenzeitlich nicht andere Früchte
angebaut werden. Dass ganz Deutschland gelb wird, sei deshalb
nicht zu befürchten. Außerdem wird Raps schon lange in
der Region angebaut.
Wir wollen die Nutzungsmöglichkeiten einmal darstellen.
Energie für die Region: Der größte Teil des Rapsöls
wird als alternativer Energielieferant genutzt. „Unsere
Rapsprodukte gehen wieder in den regionalen Markt
zurück. Wir beliefern viele Kunden, gewerblich oder
privat, mit Heizmitteln für Blockheizkraftwerke“, erklärt
Schneider. Knapp 1.000.000 Liter Rapsöl produziert
die Ölmühle im letzten Jahr in Mühlhausen. „Die
Verbrennung von reinem Rapsöl ist CO 2 ­neutral, da
nur soviel CO 2 frei wird, wie die Rapspflanze im Laufe
ihres Lebens gespeichert hat“, wirbt Schneider. Derzeit werden
ca. 100 Fahrzeuge in der Modellregion um Mühlhausen mit reinem
Pflanzenöl betrieben.
Als Speiseöl ist Raps ebenso gesund wie das beliebte Olivenöl. Es
senkt durch 70 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren schädliches
Cholesterin und punktet gegenüber Olivenöl mit Omega­3­
Fettsäuren, die sonst nur in Leinöl oder Seefisch zu finden sind.
Es ist goldgelb und schmeckt nussig­mild.
Für Imker hat Raps eine große Bedeutung. Die gelbe Pflanze ist
für die Bienen die ergiebigste Nektarquelle. Ein Hektar Raps kann
in einer Blühsaison eine Honigernte von bis zu 500 Kilogramm
einbringen.
Raps als Schmier­ oder Bindemittel, zum Strassenbau sowie
als Grundstoff für Materialien wie Farben und Kunststoffe ist
eher noch eine Randerscheinung. Trotzdem ist auch hier das
Pflanzenöl auf dem Weg den fossilen Lieferanten abzulösen.
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3/2012