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Adler, Gerhard - Seelenwanderung und Wiedergeburt.pdf

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gegenüber diesen Fragen mag dem westlichen Menschen fremd<br />

anmuten. Es ist nicht unsere Eigenart, so gr<strong>und</strong>sätzliche Probleme<br />

auf sich beruhen zu lassen. Buddha selbst, der sich an eigene frühere<br />

Existenzen erinnert haben soll, geht auf eine solche<br />

Problematisierung nicht ein, weil sie vom Wesentlichen ablenke.<br />

Buddha erklärte, er gebe deshalb keine Antwort, „weil sie weder<br />

erbaulich noch mit dem Wesen der Lehre verknüpft sei, noch auch<br />

auf die Umkehr des Willens hinziele oder auf Stillegung der<br />

Leidenschaften, Aufhören, Frieden, höhere Fähigkeiten, höchste<br />

Weisheit, Nirvana“. Buddha antwortet mit der Parabel von einem<br />

Menschen, der vom Giftpfeil getroffen, schnell zum Arzt gebracht<br />

wird, sich dort aber gegen die Entfernung des Pfeiles wehrt: „Nicht<br />

eher soll der Pfeil herausgezogen werden, bis ich jenen Menschen<br />

kenne, der mich getroffen hat, welcher Familie er angehört, ob er<br />

groß, klein oder von mittlerer Gestalt ist, ob seine Hautfarbe<br />

schwarz, braun oder gelb ist ... “ 6<br />

Der Seele wird Anfanglosigkeit zugeschrieben, „Präexistenz“<br />

nach der Begrifflichkeit christlicher Kontroversen. „Da jede Existenz<br />

nach der Karma-Lehre das Resultat der Taten einer ihr<br />

vorhergehenden ist, ergibt sich als logische Konsequenz, daß die<br />

<strong>Seelenwanderung</strong> ohne Anfang ist <strong>und</strong> daß die Seelen ewig sind. Die<br />

periodisch stattfindenden Weltzerstörungen vernichten die Seelen<br />

nicht, sondern nehmen ihnen nur zeitweise die Möglichkeit zu<br />

wirken.“ 7<br />

Wenn auch der Buddhismus die Unveränderlichkeit der Seele<br />

nicht kennt, so lehrt er doch ihre Anfanglosigkeit in einer Ich-Serie;<br />

„der Erlebnisstrom, der sich heute in einer bestimmten (scheinbaren)<br />

Individualität manifestiert, fließt seit anfangloser Zeit im ewigen<br />

Wechsel von Ursache <strong>und</strong> Folge“ 8 .<br />

Der Anfanglosigkeit steht jedoch ein möglicher Endpunkt<br />

gegenüber, ein Endzustand, der aber nicht von allen erreicht wird.<br />

Die indischen Religionen wissen um ein Leben nach dem Tod nicht<br />

nur für Götter <strong>und</strong> Menschen, sondern auch für Dämonen <strong>und</strong><br />

Höllenwesen <strong>und</strong> alle Tiere. Während manche buddhistische<br />

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