Adler, Gerhard - Seelenwanderung und Wiedergeburt.pdf
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Traum hat Tschuang-Tse das Empfinden, ein Schmetterling zu sein,<br />
das Bewußtsein von einem Menschen ist nicht präsent: „Plötzlich<br />
erwachte ich; <strong>und</strong> da lag ich: wieder ,ich selbst‘. Nun weiß ich nicht:<br />
war ich da ein Mensch, der träumt, er sei ein Schmetterling, oder bin<br />
ich jetzt ein Schmetterling, der träumt, er sei ein Mensch.“ 98<br />
Lindenberg greift dieses Bild auf <strong>und</strong> weist auf das<br />
Schmetterlingsmotiv der griechischen, römischen <strong>und</strong><br />
klassizistischen Grabsteine hin. Die Frage „wer ist nun was?“ führt er<br />
folgendermaßen weiter: „Die grobstoffliche, kriechende, oft häßliche<br />
Raupe, die gierig die grünen Blätter frißt, verpuppt sich in einen<br />
ruhenden Kokon. Aus dem Kokon schlüpft nach geraumer Zeit ein<br />
schillernder, ätherischer Schmetterling heraus, der unsere Sinne<br />
ergötzt. Weiß der Schmetterling, daß er einst eine Raupe <strong>und</strong> ein<br />
Kokon war? Und erkennt die Raupe in dem Schmetterling ihre<br />
eigene zukünftige Seinsform? Wahrscheinlich nicht. Wir aber, die<br />
wir diesen Prozeß beobachtet haben, wir wissen es.“ 99 Lindenberg<br />
schließt den Gedanken an Evolution <strong>und</strong> wiederholte Erdenleben<br />
beim Menschen an: „So durchwandert der Mensch, der sich<br />
wahrscheinlich aus anderen Kreaturen im Laufe unzähliger<br />
Seinsperioden entwickelt hat, mehrere Daseinsformen, immer mit<br />
dem Ziel, in jedem neuen Leben eine Stufe höher in Gesittung,<br />
Verantwortung, Liebe, Güte, Toleranz aufzusteigen. Der eine nimmt<br />
sich die Zeit <strong>und</strong> entwickelt sich langsam, den anderen drängt es zu<br />
Gott.“ 100<br />
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