Adler, Gerhard - Seelenwanderung und Wiedergeburt.pdf
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ganz knapp <strong>und</strong> mit großer weltanschaulicher Askese auf wenigen<br />
Seiten abgehandelt. Diese letzteren Hypothesen knüpfen an die<br />
Modelle Besessenheit <strong>und</strong> Reinkarnation an, die der Autor<br />
folgendermaßen definiert: „wenn die frühere Persönlichkeit sich mit<br />
dem physischen Organismus zur Zeit der Empfängnis oder während<br />
der embryonalen Entwicklung zu verbinden scheint, sprechen wir<br />
von Reinkarnation; wenn die Vereinigung zwischen früherer<br />
Persönlichkeit <strong>und</strong> physischern Organismus erst später stattfindet,<br />
sprechen wir von Besessenheit.“ 34 Stevenson wiederholt mehrfach,<br />
„daß diese Fälle die Reinkarnation nahelegen <strong>und</strong> nicht mehr“ 35 . Er<br />
vermerkt jedoch weiter, daß nach seiner Überzeugung das<br />
Beweismaterial für die Reinkarnationshypothese im Rahmen seiner<br />
Forschungen zugenommen habe. Und es folgt nun der entscheidende<br />
Satz, der die Relevanz solcher Forschungen auch für die Theologie<br />
beinhaltet: „In diesen Fällen haben wir dann im Prinzip, so glaube<br />
ich, einige Beweise dafür, daß der Mensch den physischen Tod<br />
überlebt. Ich sage im Prinzip, weil ich mir nach wie vor einzelner<br />
Schwächen der vorliegenden Fälle bewußt bin.“ 36<br />
Unter den wissenschaftlichen Parapsychologen, die sich mit den<br />
weltanschaulichen Konsequenzen der bislang vorliegenden<br />
Forschungsergebnisse auseinandergesetzt haben, befindet sich auch<br />
J. G. Pratt. Er stellte sich der Frage: „Ist Reinkarnation ein<br />
wissenschaftliches Problem?“ 37 Pratt geht auf die Untersuchungen<br />
Stevensons ein, er bedenkt auch, warum die Häufigkeit von<br />
Reinkarnationsfällen mit dem jeweiligen kulturellen Hintergr<strong>und</strong><br />
etwas zu tun hat, er behandelt das Für <strong>und</strong> Wider <strong>und</strong> drückt auch<br />
seinen Zweifel aus, ob jemals eine Entscheidung möglich sein wird,<br />
die allen einsichtig zu machen ist. Er kommt dann an einen Punkt,<br />
der die tiefere Motivation parapsychologischen Forschens ausmacht:<br />
Stevenson habe „Beweismaterial beigebracht, das für eines der<br />
ältesten, meist untersuchten, folgenschwersten, aber schwierigsten<br />
Probleme von Bedeutung ist, die die Parapsychologen zu lösen<br />
versucht haben“ 38 . Und er fährt fort: „Ich meine damit das Problem,<br />
ob irgendein Teil der menschlichen Persönlichkeit den körperlichen<br />
Tod überlebt.“ 39<br />
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