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Adler, Gerhard - Seelenwanderung und Wiedergeburt.pdf

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ewig gedacht. Gute <strong>und</strong> böse Taten haben weiterhin zur Folge,<br />

Ursachen neuen Lebens zu werden. „Das Wesen des Karma, des<br />

geheimnisvollen Etwas, welches die Existenzweise <strong>und</strong> das<br />

Schicksal eines neu entstehenden Wesens bestimmt, wird von den<br />

einzelnen Systemen verschieden definiert ... Als Rezeptakulum der<br />

Karma-Stoffe gilt der feine Karma-Leib ... mit dem die Seele beim<br />

Tode den groben Körper verläßt, <strong>und</strong> der dann am Ort der neuen<br />

Geburt den Gr<strong>und</strong>stoff zum neuen Leibe bildet ... Die meisten<br />

Systeme sehen hingegen im Karma etwas, das der von Natur ewig<br />

reinen Seele nicht zugehört ... Für den Buddhismus ist das Ich ein<br />

Strom ... wechselnder Daseinselemente. Er faßt deshalb die durch die<br />

Macht der Taten hervorgerufene Prädisposition für eine künftige<br />

Existenz als vorläufig noch latente Konfiguration der dharmas auf,<br />

welche sich in einem künftigen Dasein manifestieren werden. Da für<br />

ihn Subjekt <strong>und</strong> Objekt etwas Untrennbares sind, hat das Karma im<br />

Buddhismus eine viel ausgedehntere Funktion als in den<br />

verschiedenen dualistischen Systemen, die auf dem Boden des<br />

naiven Realismus stehen.“ 10<br />

Schopenhauer beschreibt den Doppelcharakter der indischen<br />

Karma-Lehre: „Der moralische Sinn der Metempsychose, in allen<br />

indischen Religionen, ist nicht bloß, daß wir jedes Unrecht, welches<br />

wir verüben, in einer folgenden <strong>Wiedergeburt</strong> abzubüßen haben;<br />

sondern auch, daß wir jedes Unrecht, welches uns widerfährt,<br />

ansehen müssen als wohlverdient, durch unsere Missetaten in einem<br />

früheren Dasein.“ 11<br />

v. Glasenapp bezeichnet die Karma-Lehre als den „Mittelpunkt<br />

alles indischen philosophischen Denkens“ <strong>und</strong> als ,,das<br />

Zentraldogma aller indischen Religionen“ 12 .<br />

Die Neuzeit kennt auch in Indien empirische Bemühungen, Karma<br />

<strong>und</strong> Reinkarnation als Fakten zu erweisen. Wie der indische<br />

Parapsychologe Banerjee berichtet, steht die vorwissenschaftliche<br />

Religionsauffassung in der Bevölkerung solchen positivistischen<br />

Versuchen durchaus aufgeschlossen gegenüber 13 .<br />

Der für uns Europäer unabdingbare Gedanke an einen Uranfang<br />

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