Zum Dialog berufen - Missionszentrale der Franziskaner

wurden die drei Gemeinschaften zum
ersten Mal in der Öffentlichkeit sichtbar.
Im Namen des Verbandes der Indigenen
Völker des Nordostens, von Minas Gerais
und Espíritu Santo (Apoinme) wurden sie
dabei unterstützt von Führungskräften
der Potiguara aus Paraíba sowie von Politikern,
Anthropologen und Experten der
indigenen Bewegung.
Verschiedene indigene Völker, die in
den offiziellen Registern des brasilianischen
Staates als ausgestorben oder unbekannt
galten, sind in den letzten 35
Jahren wieder öffentlich in Erscheinung
getreten. Bei der offiziellen Volkszählung
der sechziger Jahre hatte man auf
brasilianischem Territorium 90.000 Indígenas
registriert. Die letzte Zählung des
Brasilianischen Instituts für Geographie
und Statistik (IBGE) vom Jahre 2000 gibt
750.000 Indios an. Die „Nationale Stiftung
für Indiofragen“ (FUNAI) spricht
von 450.000, weil sie die Indios in den
Städten nicht anerkennt. Diese staatliche
Indigenen-Organisation klagt den „Indianermissionsrat“
der Kirche (CIMI), der
mit den Angaben des IBGE arbeitet und
der heute 70 „wieder erstandene Völker“
indianischer Abstammung angibt, der
Erfindung von Indios an. 8 Die meisten indigenen
Völker, vor allem im Nordosten,
sahen sich gezwungen, ihre angestammten
Territorien und Ortschaften zu verlas-
Suess – Notizen zu Fragen der afro-brasilianischen und indigenen religiös-kulturellen Identitäten
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