Zum Dialog berufen - Missionszentrale der Franziskaner

te. Dennoch fiel das Dokument nicht
vom Himmel. Man muss nur an die verschiedenen
Bewegungen und Theologen
denken, die ihm vorangingen und
es vorbereitet haben. Am Ökumene-Dekret
kommt niemand vorbei, weil in ihm
all die kostbaren Impulse und Reflexionen
versammelt sind, die ihm vorausgingen
und weil es sich zugleich animierend
und inspirierend auf die nachfolgende
Periode ausgewirkt hat. Die 40 Jahre seiner
Geschichte erinnern an ein Samenkorn,
das schon zu einem Baum herangewachsen
ist, aber immer noch wächst
und noch nicht alle seine Früchte gebracht
hat. Es genügt an dieser Stelle auf
drei Aspekte der Reflexion zu verweisen:
das Ökumene-Dekret innerhalb der ka-
Vetrali – Der Interreligiöse Dialog vom Vatikanum II bis zu „Dominus Jesus“
tholischen Kirche – das Ökumene-Dekret
in der Beziehung zu den anderen Kirchen
– und Forderungen, die das Ökumenedekret
der katholischen Kirche stellt.
a) Das Ökumene-Dekret innerhalb
der katholischen Kirche
Das fundamental Neue des II. Vatikanum,
das sich im Ökumene-Dekret spiegelt,
besteht darin, uns eine neue Vision
von der Kirche vermittelt zu haben. Dieses
Kirchenbild ist nicht verschwommen
oder abstrakt, sondern die Kirche wird
eindeutig qualifiziert als lebendige Realität,
offen für die Welt, für die Transzendenz
und für die Zukunft.
Ein erstes innovatorisches Merkmal
ist die eschatologische Dynamik: Die Kir-
Foto: KNA
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