Begründung einschl. Umweltbericht - Stadt Neumünster
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Im Südwesten der Maßnahmenfläche soll im am tiefsten gelegenen Geländebereich ein<br />
Kleingewässer mit einer Fläche von ca. 500 m 2 <strong>einschl</strong>ießlich flacher Böschungen neu angelegt<br />
werden. Um eine dauerhafte Wasserführung zu gewährleisten, müssen die tiefsten<br />
Stellen des Gewässers etwa 1 m unter Flur liegen. Dem künftigen Gewässer ist ein höheres<br />
floristisches und faunistisches Entwicklungspotenzial beizumessen, auch weil es künftig von<br />
naturnahen Lebensräumen umgeben sein wird. Initialpflanzungen für den Uferbereich und<br />
das Einbringen von Wasserpflanzen sind daher nicht erforderlich.<br />
Ausgleichsfläche „Prehnsfelder Weg“<br />
Die vorgesehene Ausgleichsfläche umfasst einen rund 16 ha großen Bereich landwirtschaftlicher<br />
Nutzflächen nördlich des Prehnsfelder Wegs zwischen den Siedlungsflächen der Gartenstadt<br />
im Osten und des Hahnknüll im Westen. Neben einer kleineren Grünlandfläche sind aktuell<br />
ausschließlich mit Mais bestellte Ackerflächen vorhanden. Südlich des Prehnsfelder Wegs<br />
sind der Tierpark <strong>Neumünster</strong> und eine Ackerfläche benachbart. Nach Norden hin grenzen<br />
überwiegend als Grünland intensiv genutzte Flächen an, die in die Stover-Niederung überleiten.<br />
Die Entfernung zum Plangebiet beträgt ca. 1,7 km.<br />
Nach der im Sommer 2012 durchgeführten Biotop- und Biotoptypenkartierung zur Teilfortschreibung<br />
des Landschaftsplans ist die im zentralen südlichen, in einer flachen Geländesenke<br />
gelegene Grünlandfläche als stark verarmtes Feuchtgrünland zu bewerten. Hierin wurde wiederum<br />
eine etwa 0,3 ha große Teilfläche als Flutrasen-Bestand ausgegrenzt. In niederschlagsreichen<br />
Witterungsperioden wird dieser Bereich regelmäßig überstaut.<br />
Das Gebiet stellt eine wichtige Freiverbindung am westlichen Siedlungsrand von <strong>Neumünster</strong><br />
zwischen dem <strong>Stadt</strong>wald/ Tierpark und der offenen Stover-Niederung dar. Zum Verbund<br />
trägt auch eine weitere Ausgleichsfläche mit 1,1 ha Größe bei, die für ein anderes Eingriffsvorhaben<br />
südlich des Prehnsfelder Wegs, östlich des Tierpark-Geländes geplant ist.<br />
Besonderes Augenmerk ist bei den auf der Ausgleichsfläche vorzusehenden Aufwertungsmaßnahmen<br />
auf den Amphibienschutz zu legen. Die im benachbarten Tierpark gelegenen Teiche<br />
sind traditionelle Laichgewässer für Erdkröte, Grasfrosch, Wasserfrosch und auch Teichmolch.<br />
Auf ihren Wanderungen von und zu den Sommer- und Winterquartieren queren sie den<br />
Prehnsfelder Weg, wo sie trotz Schutzmaßnahmen (mobile Abzäunung, Sammlung durch<br />
Freiwillige) dem Straßenverkehr zahlreich zum Opfer fallen. Da mit den Maßnahmen auf der<br />
Ausgleichsfläche des Vorhabens und auch der weiteren Ausgleichsfläche südlich des Prehnsfelder<br />
Wegs die Attraktivität für Amphibien deutlich gesteigert wird, ist die Installation einer<br />
festen Amphibienschutzanlage notwendig, die den Tieren eine gefahrlose Möglichkeit zur Querung<br />
der Straße bietet. Die genauen Anforderungen an eine Amphibienschutzanlage am<br />
Prehnsfelder Weg sind durch ein Fachbüro zu ermitteln.<br />
Wie auf den übrigen dem Planvorhaben zugeordneten Ausgleichsflächen bietet das sandige<br />
Substrat der vorliegenden Böden gute Voraussetzungen, artenreichere und magere<br />
Grünlandgesellschaften entwickeln zu können. Die tiefer liegende Grünlandfläche und angrenzenden<br />
Bereiche sind zudem als Standort für artenreiches Feuchtgrünland geeignet.<br />
Voraussetzung hierfür ist die Aufhebung der Binnenentwässerung durch Verschließen<br />
vorhandener Drainagen.<br />
Durch die ansonsten im Gebiet vorherrschende ackerbauliche Nutzung hat eine Nährstoffanreicherung<br />
stattgefunden. Nach einer Ansaat der Flächen mit einer Extensiv-<br />
Rasenmischung müssen daher in den ersten Jahren nach Aufgabe der Nutzung, später im<br />
Jahr Pflegeschnitte vorgenommen werden. Vermieden wird dadurch auch ein übermäßiges<br />
Aufkommen nitrophiler Hochstauden (u.a. Brennnessel).<br />
Die extensive Grünlandpflege kann wahlweise durch einschürige Mahd oder Beweidung<br />
erfolgen. Stoffliche Ein- oder Aufträge zum Zwecke der Düngung, Pflege, Bodenverbesserung<br />
oder Pflanzenhygiene sind in keinem Fall zulässig.<br />
In Ergänzung der bestehenden Knickstrukturen und zur Gliederung der Fläche werden<br />
insgesamt ca. 500 m Knickwall neu aufgesetzt und mit heimischen, standortgerechten<br />
Gehölzen bepflanzt. Für einige Knickabschnitte, aber auch Feldgehölze, sind angrenzend