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GCS 21 Philostorgius, Historia ecclesiastica - Bibliotheca Pretiosa

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Einleitung. II. Die erhaltenen Fragmeute XIII<br />

VIII, 12 und 12* mit App. zu S. 114, 35). Wentzels Hypothese ist also<br />

unhaltbar, und alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die Mitteilungen<br />

des Photius auch im Cod. 40 der <strong>Bibliotheca</strong> von Anfang<br />

bis zu Ende direct aus <strong>Philostorgius</strong> geschöpft sind. In ihrer Gesamt-<br />

heit werden sie gleichsam das Gerüst abgeben für unsere Reconstruc-<br />

tion des Werkes des eunomianischen Historikers.<br />

Man hat schon längst auf den realistischen Grundcharakter der<br />

BibHotheca des Photius und auf das besondere Interesse hingewiesen,<br />

das er zugleich der Geschichte, der Philosophie, der Medicin und den<br />

Naturwissenschaften entgegenbringt. Eben dieses selbe vielfache Interesse<br />

bewährt er auch in seiner Epitome des <strong>Philostorgius</strong>. Sie ist das Werk<br />

eines Gelehrten, der nicht einzig und allein das berücksichtigt, was zum<br />

Gebiet der KG im engern Sinne gehört, sondern der es sich angelegen<br />

sein läßt, zur Geschichte, Hagiographie , Astronomie oder Geographie<br />

möglichst alle beachtenswerten Angaben zu sammeln.<br />

Oft läßt er sich von seiner religiösen Überzeugung fortreißen,<br />

gegen die von ihm ausgezogenen Angaben zu protestieren. Aber er ist<br />

so sicher, die Wahrheit auf seiner Seite zu haben, daß er keinen An-<br />

stand nimmt, die verdächtigsten Tiraden des ketzerischen Autors, den<br />

er aus Vergessenheit hervorholt, wiederzugeben; und mehrfach kommt<br />

es begreiflicherweise dabei vor, daß er das, was die von ihm auf-<br />

gedeckte Behauptung an Paradoxem und Unerwartetem enthält, selber<br />

unterstreicht (vgl. z. B. unten 23, 20ff; 115, SfP).<br />

Beachtenswert ist, daß die Angaben, welche Photius in dieser<br />

Weise aus der KG des <strong>Philostorgius</strong> auszog, aus dem Zusammenhang<br />

herausgerissen, unsern Augen oft ein andres Aussehen darbieten müssen,<br />

als sie es in ihrem Context haben würden. Niemals darf man einzelne<br />

Ausdrücke oder Wendungen bei Photius pressen. So könnte z. B.<br />

unten VIII 11 Photius zu dem Gedanken Anlaß geben, <strong>Philostorgius</strong><br />

habe trotz seiner Neigung zu planmäßiger Unterschätzung der Orthodoxen<br />

sich doch nicht versagen können, Männern wie Basilius und Gregorius<br />

gegenüber seiner Bewunderung Ausdruck zu geben. S. Biblioth. Cod. 40,<br />

unten 114,29: o ^lXooxoqyioq, Tcairoi xara rSv oQÜ-oöoscov Xvöömv,<br />

rQTjyoQiov<br />

. . . Tov d-eoXoyov xa&ay'ao&ai ovx eroXfitjOsv, 'aXXa xal<br />

xrjv jicaddav xal axcov övvofio?Myel: die Worte xal axmv finden sich<br />

auch in der Epitome selbst unten 111, 17: "Oxl xal axcov 6 övOösßtjg Ba-<br />

oiXsiov TS TOV fityav xal tov &£oX6yov Fgriyogiov ejiI öofpia &avfia^£i.<br />

Nun hat freilich <strong>Philostorgius</strong> gewiß keine besondere Sympathie für<br />

die Widersacher des Eunomins gehabt; ja er betont mit aller Bestimmt-<br />

heit ihre Irrtümer und Fehler (unten 114 t). Aber seiner Landsleute Ver-<br />

dienste hat er, als guter Cappadocier, nie böswillig verschwiegen, zu-

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