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Gemeinde Obersiggenthal Protokoll des Einwohnerrates

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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />

<strong>Protokoll</strong> <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong><br />

Amtsperiode 2002/2005<br />

14. Donnerstag, 21. Oktober 2004<br />

Sitzung 19.00 Uhr, Aula Oberstufenschulzentrum<br />

Vorsitz Dieter Martin, Präsident<br />

<strong>Protokoll</strong> René Frei, Sekretär<br />

Stimmenzähler − Judith Brönnimann<br />

− Werner Gilliéron<br />

Anwesend − 40 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong><br />

− 5 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

Entschuldigt<br />

Ende der Sitzung 21.55 Uhr


284<br />

Behandelte Geschäfte Seite<br />

1 2004/120 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong> 285<br />

2 2004/124 Schulleitung: Information 286<br />

3 2004/121 Investitions- und Finanzpläne 2005-2009 (Einwohnergemeinde,<br />

Abwasser, Wasser)<br />

4 2004/122 Voranschlag für das Jahr 2005 294<br />

5 2004/123 Austrasse, Rieden: Wasserleitungs- und Fahrbahnerneuerung,<br />

Kanalisationssanierung; Kredit von 348'500<br />

Franken<br />

6 2004/125 Umfrage 299<br />

P<br />

289<br />

298


285<br />

Dieter Martin, Präsident: Ich begrüsse Sie zur heutigen Einwohnerratssitzung. Es sind alle 40<br />

Einwohnerräte und Einwohnerrätinnen anwesend. Das absolute Mehr beträgt somit 21.<br />

1 2004/120 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong><br />

Dieter Martin: Am 2. September 2004 hat der Einwohnerrat <strong>Obersiggenthal</strong> dem Einkauf von<br />

polizeilichen Leistungen bei der Stadt Baden mit grosser Mehrheit zugestimmt. Nachträgliche<br />

Abklärungen bei der <strong>Gemeinde</strong>abteilung <strong>des</strong> Departements <strong>des</strong> Innern <strong>des</strong> Kantons Aargau<br />

haben ergeben, dass dieser Beschluss aufgrund von § 6 g) der <strong>Gemeinde</strong>ordnung dem obligatorischen<br />

Referendum unterstellt werden muss. Die Urnenabstimmung findet am 28. November<br />

2004 statt. Die restlichen Beschlüsse <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> vom 2. September 2004 unterstanden<br />

nicht dem fakultativen Referendum.<br />

Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: Die Arbeitsgruppe Alterswohnzentrum befasste sich an ihrer<br />

ersten Sitzung mit verschiedenen Entscheidungsgrundlagen bezüglich der künftigen Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Alterswohnzentrums im Gässliacker. Dabei wurde festgestellt, dass in <strong>Obersiggenthal</strong><br />

eine Überalterung besteht. In den nächsten Jahren müssen daher mehr Pflegeplätze geschaffen<br />

werden. Gegenwärtig warten 30 Personen auf einen Heimplatz. Über die Art und<br />

Weise einer möglichen Heimerweiterung und über deren Finanzierung wurde noch nicht diskutiert.<br />

Das Alterswohnzentrum Gässliacker wird durch eine gemeindeunabhängige Stiftung<br />

geführt. Es wurden beträchliche finanzielle Rückstellungen getätigt. Parallel zu einer Heimerweiterung<br />

wird auch ein möglicher Umbau der Alterssiedlung weiter verfolgt.<br />

Die Projektarbeiten für den Kindergarten Nüechtal sind angelaufen. Es wurde eine kleine Baukommission<br />

aus Vertretern der Schulpflege, der Kindergärtnerinnen, der Eltern und <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

eingesetzt. Nebst einer Sanierung <strong>des</strong> Kindergartens wird auch ein Ersatzbau<br />

geprüft. Im Falle eines Neubaus wird ein Projektwettbewerb unter Architekten ausgeschrieben.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat dem Vorstand <strong>des</strong> HAMUKI in Aussicht gestellt, einen ab 1. Oktober<br />

2004 laufenden Mietvertrag zu unterzeichnen. Allerdings hat der <strong>Gemeinde</strong>rat an diesen Vertrag<br />

einige Bedingungen geknüpft. Diese Auflagen sind noch nicht alle erfüllt. Zum Beispiel ist<br />

die Revision der Rechnung 2002/2003 zwar durchgeführt worden, kann aber erst nächste<br />

Woche abgeschlossen werden. Der Termin für die Generalversammlung musste aus diesem<br />

Grund verschoben worden. Ferner fehlt noch die verlangte Verkaufsdokumentation. In der<br />

Zwischenzeit wurden Kontakte zu Kaufsinteressenten aufgenommen, konkret kann aber darüber<br />

noch nichts gesagt werden. Im Zusammenhang mit dem Projekt Erweiterung Altersheim<br />

hat sich der <strong>Gemeinde</strong>rat auch Gedanken über die Einrichtung von altersgerechten Wohnungen<br />

im HAMUKI gemacht. Der <strong>Gemeinde</strong>rat vertritt die Auffassung, dass solche Wohnungen<br />

durch eine private Trägerschaft realisiert werden sollten. Als Aussenstation <strong>des</strong> Alterswohnzentrums<br />

Gässliacker kommt das HAMUKI jedoch nicht in Frage.<br />

An der Sitzung vom 9. Dezember 2004 muss der Einwohnerrat anstelle der zurückgetretenen<br />

Rebekka Studer ein neues Mitglied in die Einbürgerungskommission wählen. Gemäss <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

muss wiederum ein Mitglied <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> in diese Kommission Einsitz<br />

nehmen. Die Fraktionen sind aufgerufen, auf die nächste Einwohnerratssitzung hin Wahlvorschläge<br />

zu unterbreiten.<br />

Am 12. Dezember 2004 wird der grösste Fahrplanwechsel der Schweiz stattfinden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

wird dafür sorgen, dass wichtiges Informationsmaterial in alle Haushalte verschickt<br />

wird.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt, das Traktandum 5, Information der Schulleitung, an den Anfang<br />

der Traktandenliste zu setzen, weil Peter Hochuli noch an der Generalversammlung der Volksschule<br />

teilnehmen möchte.<br />

_____<br />

Gegen die beantragte Änderung der Traktandenliste werden keine Einwendungen erhoben.


286<br />

Dieter Martin: Zum <strong>Protokoll</strong> der Sitzung vom 2. September 2004 sind keine Einwände erhoben<br />

oder Ergänzungen verlangt worden. Das <strong>Protokoll</strong> gilt somit als genehmigt.<br />

5 2004/124 Schulleitung: Informationen<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Dieter Martin: Zum diesem Traktandum nehmen Peter Hochuli, Schulleiter, und Annerös Morach,<br />

Präsidentin der Schulpflege, Einsitz.<br />

Esther Egger, <strong>Gemeinde</strong>rätin: Ich freue mich, Ihnen in dieser nicht alltäglichen Form eine Zwischenbilanz<br />

über die Tätigkeit unserer Schulleitung in <strong>Obersiggenthal</strong> präsentieren zu dürfen.<br />

Anlässlich der Einführung einer Schulleitung wurde der Einwohnerrat darüber informiert, dass<br />

mit einer Einführungsphase von zwei Jahren zu rechnen sei. Ein ausführlicher Bericht liegt nun<br />

vor, eine Kurzfassung konnten Sie in der Aktenauflage lesen. Wir sind der Meinung, dass Sie an<br />

den ersten Resultaten interessiert sind, nachdem Sie so viel Geld für eine Schulleitung bewilligt<br />

haben.<br />

65% aller Schulen im Kanton Aargau, es sind mehrheitlich grössere Schulen, haben bereits<br />

eine Schulleitung, und viele befinden sich in der Planungsphase. Die Einführung erfolgte nach<br />

den Vorgaben <strong>des</strong> Kantons in folgenden drei Schritten: Einrichten einer professionellen<br />

Schulleitung vor Ort, Einrichten eines internen Qualitätsmanagements und Einführung der externen<br />

Evaluation durch den Kanton, wofür Inspektoren und Inspektorinnen speziell ausgebildet<br />

werden. Das Qualitätsmanagement soll ein fortlaufender Prozess sein. Dieses ist jedoch<br />

nicht zu vergleichen mit einer Verifizierung in der Privatwirtschaft.<br />

Es gilt, Stärken und Schwächen herauszufinden, denn höchstes Ziel ist nach wie vor die Unterrichtsqualität<br />

und damit das Wohl aller Schülerinnen und Schüler. Für die Lehrkräfte soll eine<br />

wertschätzende Schulkultur mit transparenten Prozessen sowie eine effiziente Organisationsstruktur<br />

vorhanden sein. Die Schulpflege soll im organisatorischen Bereich stark entlastet werden.<br />

Auch die Eltern sollen spüren, dass man sie ernst nimmt und eine kompetente Anlaufstelle<br />

vorhanden ist. Dass dies alles nicht an einem Tag realisiert werden kann, versteht sich<br />

von selbst. Wir befinden uns jedoch auf gutem Weg.<br />

Das Allerwichtigste für den Erfolg einer geleiteten Schule sind aber die Personen, welche dahinter<br />

stehen. Wir haben mit Peter Hochuli eine gute Wahl getroffen. Ich danke an dieser<br />

Stelle der Schulpflege nochmals dafür, dass sie bereit war, diesen für sie auch nicht immer<br />

einfachen Weg zu beschreiten. Speziell danken möchte ich aber auch unserem Schulleiter<br />

Peter Hochuli und dem gesamten Team der Schulleitung mit Stufenleitungen und Sekretariat<br />

für die vorzügliche Arbeit in diesem ersten Jahr.<br />

Annerös Morach, Präsidentin Schulpflege: Es ist für mich das erste Mal, und zudem eine Ehre,<br />

im Einwohnerrat Einsitz zu nehmen, um mit unserem Schulleiter über das erste Schuljahr mit<br />

einer geleiteten Schule berichten zu dürfen. Es ist zudem eine Freude für mich, weil der Start<br />

und dieses erste Jahr erfolgreich verlaufen sind.<br />

In den schriftlichen Zwischenbericht über das erste Jahr der Einführungszeit konnten Sie in der<br />

Aktenauflage Einsicht nehmen. Weitere wichtige Erläuterungen zum Schulbetrieb wird Ihnen<br />

anschliessend Peter Hochuli geben. Ich möchte Ihnen kurz berichten, was sich für die Schulpflege<br />

seit Einführung der Schulleitung verändert hat.<br />

Vor gut einem Jahr standen Lehrerschaft und Schulpflege am Anfang von Struktur- und Systemveränderungen.<br />

Dass Lehrerpersonen einen Chef bekommen, der täglich anwesend ist,<br />

darf als Novum bezeichnet werden. Die Einführung einer Schulleitung brachte nicht nur für die<br />

Lehrerschaft Veränderungen, auch die Schulpflege musste lernen, im Tagesgeschäft nicht<br />

mehr direkt einzugreifen und zu handeln. Die teilweise neue Rolle, als Behörde nach wie vor<br />

für die Schule verantwortlich zu sein, sich jedoch neu mit planerischen Aufgaben zu befassen,


287<br />

erforderte einen Umdenkungsprozess. Sich neu in die Rolle eines Verwaltungsrates einzuleben<br />

und die operativen Aufgaben <strong>des</strong> Tagesgeschäftes und die Personalführung einer Schulleitung<br />

abzugeben, ist immer noch eine grosse Herausforderung. Mein Kollegium hat beim Umstellungsprozess<br />

aktiv mitgemacht und sich sehr gut in die neue Rolle und Funktion eingelebt.<br />

Im Schulalltag hat die Lehrerschaft gerne zur Kenntnis genommen und festgestellt, dass die<br />

Schulpflege keine, oder fast keine Präsenz mehr zeigt in den Schulzimmern und Lehrerzimmern<br />

und eben nur noch wie ein Verwaltungsrat im Hintergrund arbeitet. Die mit der Einführung<br />

einer Schulleitung beabsichtigte und erwartete Entlastung der Schulpflege in zeitlicher und<br />

administrativer Hinsicht, ist zu 100% eingetreten.<br />

Vom Schulleiter und seinen vier Stufenleitern wird ein grosses Mass an Arbeit bewältigt. Neue<br />

Aufgaben sind im organisatorischen und administrativen Bereich hinzugekommen. Die nachgeführten<br />

Stundenerfassungen der Stufenleitungen zeigen nach dem ersten Einführungsjahr,<br />

dass ihr Pensum beachtlich höher war als im Konzept vorgesehen und bewilligt wurde. Ich<br />

wage die Prognose, dass sich im Laufe der Zeit der Arbeitsaufwand noch weiter reduzieren<br />

und die Schulpflege ihre Aufgaben künftig auch mit nur fünf Mitgliedern bewältigen kann.<br />

Voraussetzung ist, dass das neue Schulpflegteam die gleich hohe Leistungsbereitschaft hat,<br />

wie in der heutigen Zusammensetzung.<br />

Wir haben den Sitzungsturnus reduziert und die früheren Ressorts sind im Hinblick auf die verkleinerte<br />

Schulpflege neu in so genannte Fachbereiche aufgegliedert worden. Beispielweise<br />

ist eine Gruppe für die Finanzen, eine andere für die Laufbahnentscheide der Schüler zuständig.<br />

Bis zum Ende der Amtsperiode hat die Schulpflege noch eine Reihe von Pendenzen im operativen<br />

Bereich aufzuarbeiten. Beispielsweise ist abzuklären, ob Schulkommissionen nach Einführung<br />

der Schulleitung noch notwendig sind. Ferner geht es um die Erarbeitung eines Krisenkonzeptes,<br />

um die Mitarbeit am Jugendkonzept und um die Schulsozialarbeit.<br />

Andererseits möchten wir gewisse, uns wichtige Themen einleiten oder so abschliessen, dass<br />

das neue, verkleinerte Gremium gute Startbedingungen vorfindet. Zu nennen sind die Erarbeitung<br />

eines Leitbil<strong>des</strong>, das Auseinandersetzen mit neuen Schulformen, wie Grund- und Basisstufe,<br />

Blockzeiten usw.. Zu diesem Zweck ist eine operative und eine strategische Arbeitsgruppe<br />

gebildet worden. Auf Ende <strong>des</strong> Schuljahres 2004/05 hin werden wir die Funktionsdiagramme<br />

und die Pflichtenhefte <strong>des</strong> Schulleiters, der Stufenleiter und der Schulpflege überprüfen.<br />

Falls nötig werden Anpassungen und Änderungen vorgenommen.<br />

Persönlich darf ich sagen, dass ich sehr viel Freude an den neuen Aufgaben habe. Ich bin<br />

auch froh darüber, dass der nötige Zeitrahmen jetzt vorhanden ist, um über zukunftsgerichtete<br />

Projekte für unsere Schule nachzudenken und dass ich mich nicht mehr zur Hauptsache mit<br />

administrativen Tagesgeschäften befassen muss.<br />

Das gewählte Modell mit einem Hauptverantwortlichen hat sich bewährt. Ich erlaube mir<br />

auch im Namen der Schulpflege festzustellen, dass wir alle die Institution einer geleiteten<br />

Schule keinesfalls mehr missen möchten. Die Schule möchte auf die kompetente operative<br />

Führung durch den Schulleiter Peter Hochuli nicht mehr verzichten. Sein Kommunikationsstil<br />

und seine Art, mit natürlicher Autorität den Schulbetrieb im administrativen und personellen<br />

Bereich zu führen, sind sehr professionell. Die Einführung der Schulleitung mit Schulleiter Peter<br />

Hochuli an der Spitze ist für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> ein Gewinn, von dem nicht nur<br />

Behörden, Verwaltung und Lehrerschaft, sondern auch Eltern und Schüler profitieren.<br />

Der Einwohnerrat hat einen hohen Betrag für die Realisierung dieses Projektes gutgeheissen.<br />

Heute darf ich Ihnen versichern, dass diese Investition gut angelegt ist und sich daraus eine<br />

gefreute Sache entwickelt hat.<br />

Peter Hochuli, Schulleiter: Es ist nicht ganz alltäglich, dass ein Verwaltungsangestellter, d.h. ein<br />

Schulleiter, vor den Einwohnerrat tritt, um PR für seine Abteilung zu machen. Trotzdem möchte


288<br />

ich Ihnen in Form eines kurzen Rechenschaftsberichtes Sinn und Zweck einer geleiteten<br />

Schule und die Aufgaben eines Schulleiters aufzeigen.<br />

Unsere Schulanlagen sind weit verteilt. Die ganze Oberstufe, das heisst die Bezirksschule, Sekundarschule,<br />

Realschule, Kleinklasse und das Werkjahr befindet sich unter dem Dach <strong>des</strong><br />

Oberstufenschulzentrums. Das Zentrum der Primarschule befindet sich in der Schulanlage Unterboden,<br />

dazu kommem zwei so genannte Aussenstationen. Unsere Jüngsten werden in jeweils<br />

drei Doppel- und Einfachkindergärten unterrichtet. Zurzeit beschäftigen wir 109 Lehrpersonen,<br />

welche 1003 Schülerinnen und Schüler aus 38 Nationen in 56 Klassen unterrichten.<br />

Nach dem traditionellen Modell führt die Schulpflege direkt so genannte Rektorate. Die<br />

Stimmberechtigten wählen eine Schulpflege, welche eine direkte Einflussnahme auf den<br />

Schulbetrieb nimmt. Das damalige Erziehungsdepartement nahm über Inspektoren ebenfalls<br />

eine Aufsichtspflicht war.<br />

Das neue Modell beinhaltet eine strategische und eine operative Ebene. Die strategische<br />

Führung obliegt der Schulpflege. Die Schulführung, also die operative Führung, liegt in den<br />

Händen <strong>des</strong> Schulleiters und der Stufenleiter Kindergarten, Primarschule, Sek- und Realschule,<br />

Bezirksschule. <strong>Obersiggenthal</strong> hat sich für einen Schulleiter ohne Unterrichtsverplichtungen<br />

und für eine Person entschieden, die nicht in <strong>Obersiggenthal</strong> unterrichtete. Die Stufenleiter<br />

kommen aus dem Lehrkörper. Wir führen ein Sekretariat, welches nicht nur der Schulleitung<br />

zur Verfügung steht, sondern auch der Schulpflege.<br />

Neu wird ab 1. Januar 2005 auf Grund <strong>des</strong> GAL die Schulpflege Arbeitgeberin der Lehrkräfte<br />

sein. Mit der Einführung der Schulleitung hat eine ganz neue Hierarchie im Schulhaus Einzug<br />

gehalten. Der Schulleiter arbeitet mit einem 100%-Pensum. Die Pensen der vier Stufenleiter<br />

sind wie folgt aufgeteilt: Kindergarten 14%, Primarschule 27%, Sereal 24% und Bezirksschule<br />

24%.<br />

Die Aufgaben <strong>des</strong> Schulleiters sind die Gestaltung und Entwicklung der Schule, die personelle<br />

Führung, die Zusammenarbeit mit Behörden sowie die Organisation und Administration. Mit<br />

den beiden letzten Aufgaben haben sich bis anhin auch die Rektorate befasst. Die Gestaltung<br />

und Entwicklung wie auch die personelle Führung oblag der Schulpflege. Dazu gehört<br />

die Steigerung der Unterrichtsqualität, das Erarbeiten eines Leitbil<strong>des</strong> und eines Schulprogrammes,<br />

Informationen für Eltern und Direktbetroffene sowie die Öffentlichkeitsarbeit. In der<br />

Personalführung kümmere ich mich um die Neubesetzung der Stellen, um die Pensenplanung,<br />

um Mitarbeitergespräche, um die Weiterbildung der Lehrkräfte, um die Betreuung von<br />

Lehrpersonen in schwierigen Situationen und um die ganze Personaladministration, inkl. Budget-<br />

und Rechnungswesen. Ebenfalls bin ich für angenehme Arbeitsbedingungen verantwortlich.<br />

Die Schulpflege ist meine direkt vorgesetzte Stelle. Ich koordiniere sämtliche Angelegenheiten<br />

mit den Behörden und der Verwaltung und kooperiere mit der Öffentlichkeit, sprich Eltern und<br />

Einwohner.<br />

Wir haben pro Woche eine Sitzung mir der gesamten Schulleitung. Dies ermöglichte es der<br />

Schulpflege, ihre Sitzungen zu reduzieren. Ich vertrete die Belange der Schule auch in der<br />

<strong>Gemeinde</strong>verwaltung.<br />

Mir liegt es sehr am Herzen, dass alle Stufen von Kindergarten bis zur Bezirksschule gleich behandelt<br />

werden. Alle werden gleich gewichtet.<br />

Enge Kontakte mit der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung sind für mich persönlich wie auch für die Schule<br />

sehr wichtig, auch <strong>des</strong>halb, weil die Ausgaben der Schule einen sehr grossen Brocken in der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rechung darstellen.<br />

Eine Schulleitung soll vor allem dazu dienen, eine gute Schule zu haben. Ich danke Ihnen,<br />

dass Sie sich für die Einführung einer geleiteten Schule entschieden haben.


289<br />

Walter Leder: Aus den Ausführungen und den aufgelegten Akten kann man schliessen, dass<br />

der vor einem Jahr getroffene Entscheid, eine Schulleitung einzuführen, richtig war. Die positive<br />

Entwicklung ist erfreulich. Allerdings würde ich gerne auch die Meinung der direkt betroffenen<br />

Lehrerschaft erfahren. Es interessiert mich ferner, wie gross die Klassen durchschnittlich<br />

sind.<br />

Peter Hochuli: Ich bin der Auffassung, dass wenn eine Behörde mit Geldern für die Schule so<br />

grosszügig ist, diese auch Anrecht auf Information hat. Der Zweck dieses Zwischenberichtes<br />

ist, Ihnen einen ersten Überblick über unsere Tätigkeiten zu geben. Nach Ablauf der Einführungsphase<br />

wird mit Sicherheit ein viel umfassenderer Bericht vorgelegt werden und dieser<br />

wird auch die Sichtweise anderer Stellen beinhalten.<br />

Zirka 1000 Schüler werden von 100 Lehrpersonen sowohl mit Vollpensen als auch mit Teil- und<br />

Kleinstpensen unterrichtet. Man kann <strong>des</strong>halb nicht auf eine durchschnittliche Klassengrösse<br />

von 10 Schülern schliessen. Wir haben aktuell in <strong>Obersiggenthal</strong> 56 Klassen. Wir haben Klassen<br />

in der Mittelstufe mit bis zu 30 Kindern. In der Unterstufe gibt es Klassen mit 17 Schülerinnen<br />

und Schülern. In der 1. Realklasse werden nur 12 Kinder in einer Klasse unterrichtet. In diesen<br />

Klassen ist es wichtig, auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. In der<br />

Bezirksschule werden pro Klasse zwischen 16 und 20 Kinder unterrichtet.<br />

Bruno Burkart: Ich bedanke mich auch im Namen der FDP-Fraktion für die ausführliche Berichterstattung.<br />

Allerdings halten wir den Bericht für zu wenig konkret. Es wäre auch wünschenswert,<br />

wenn man sich beim nächsten Bericht mehr am Raster <strong>des</strong> BKS orientieren würde.<br />

Dieser sieht folgende Aufgabengebiete für die Schulleitung vor: Pädagogische Führung,<br />

Qualitätssicherung und Entwicklung, Personalführung, Organisation, Administration und Information/Kommunikation.<br />

Interessant wäre es zu erfahren, wie man weiter vorgehen will und in<br />

welchen Schritten, um anhand von Jahreszielen die Situation besser beurteilen zu können.<br />

Von Frau Morach möchte ich noch wissen, welche Aufgaben der Schulpflege noch verbleiben.<br />

Die Anforderungsprofile haben sich verändert. Für die Parteien ist es wertvoll, diese zu<br />

kennen, um geeignete Leute für diese Aufgabe suchen zu können.<br />

Dieter Martin: Ich gehe davon aus, dass dieses Votum nur eine Anregung war und keine direkte<br />

Frage. Es liegen keine weiteren Fragen vor. Ich danke Annerös Morach und Peter Hochulifür<br />

die Ausführungen bestens.<br />

2 2004/121 Investitions- und Finanzpläne 2005-2009 (Einwohnergemeinde, Abwasser,<br />

Wasser)<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

___<br />

Dieter Martin: Der <strong>Gemeinde</strong>rat unterbreitet Ihnen die Finanz- und Investitionspläne zur Kenntnisnahme.<br />

Zur Beantwortung von Sachfragen nimmt der Finanzverwalter, Paul Meier, Einsitz.<br />

_____<br />

Max Läng gibt mit Hilfe von Folien folgend Erläuterungen ab: Der Antrag <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates,<br />

den Steuerfuss um 2% zu senken, hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.<br />

Die Abweichungen gegenüber den Investitionsplänen früherer Jahre sind sehr minim. Allerdings<br />

haben wir einige Jahre lang einen Fehler nicht bemerkt. Unter der Position 103, Vermessung<br />

Los 5, sind die Beiträge der Liegenschaftseigentümer nicht berücksichtigt worden. Die<br />

Korrektur im Betrage von rund 430'000 Franken wirkt sich im positiven Sinne aus.<br />

Bemerkenswert ist, dass wir keinen Investitionsstau mehr haben. Fast alle grossen Liegenschaften<br />

der <strong>Gemeinde</strong> sind saniert, grosse "Brocken" sind im Moment nicht in Sicht. Zur Zeit wird<br />

die Schulanlage Unterboden saniert und in Arbeit ist auch das Projekt Erweiterung Oberstufenschulzentrum.<br />

Das Projekt Garten- und Hallenbad wurde hinausgeschoben.


290<br />

Würde ein <strong>Gemeinde</strong>steuerfuss von 98% beibehalten, könnten die Schulden auf dem heutigen,<br />

allerdings hohen Stand, gehalten oder sogar vermindert werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

weist auch darauf hin, dass bezüglich mittelfristigem Steuereingang, ein gewisses Klumpenrisiko<br />

im Zusammenhang mit einem einzelnen Steuerpflichtigen besteht, dies allerdings schon<br />

seit Jahren.<br />

Trotzdem beantragt der <strong>Gemeinde</strong>rat eine Steuersenkung um zwei Prozent als Zeichen gegenüber<br />

unseren Steuerzahlern. Dank ihnen war es möglich, in den letzten drei Jahren massive<br />

Überschüsse von rund 8 Millionen Franken zu erzielen und entsprechend Schulden abzubauen.<br />

Im Jahre 1999 musste der Steuerfuss angesichts der hohen Investitionen um drei Prozent angehoben<br />

werden. Es galt, einen weiteren Schuldenanstieg zu vermeiden. Nachdem inzwischen<br />

die Schulden zu einem grossen Teil abgebaut werden konnten, stellt der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

eine Senkung <strong>des</strong> Steuerfusses zur Diskussion.<br />

Hans Ueli Schütz: Die SP hat bereits in der Presse ihre Bedenken hinsichtlich einer Steuerfussreduktion<br />

geäussert. Die Senkung <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>steuerfusses auf 96% hätte zur Folge, dass die<br />

Schulden um zirka zwei Millionen Franken höher steigen würden als bei einer Beibehaltung<br />

eines Steuerfusses von 98%. Ferner wird in den Jahren 2008 und 2009 auf das Eigenkapital zugegriffen<br />

werden müssen, da in diesen beiden Jahren keine ordentlichen Abschreibungen<br />

getätigt werden können. Die Einschätzung <strong>des</strong> finanzpolitischen Umfel<strong>des</strong> hat sich seit letzten<br />

Oktober offenbar stark geändert. Man war damals froh, nicht über eine Steuererhöhung<br />

sprechen zu müssen.<br />

Tatsächlich hatten wir drei sehr gute Abschlüsse und so wie es aussieht, wird auch 2004 besser<br />

als erwartet abschliessen. Es darf jedoch nicht ausser Acht gelassen werden, dass min<strong>des</strong>tens<br />

in zwei Jahren einmalige Einnahmen zu verzeichnen waren. In einem Falle handelte es sich<br />

um eine grosse Erbschaft, im anderen Falle um einen Ertrag aus der Umstrukturierung bei einer<br />

juristischen Person. Natürlich gibt es immer wieder derartige einmalige Erträge, aber ob es<br />

klug ist, damit zu rechnen, ist fraglich. Hinsichtlich der Steuereinnahmen ist festzustellen, dass<br />

wir in <strong>Obersiggenthal</strong> offenbar konjunkturresistente Steuerzahler haben.<br />

Seit dem letzten Jahr schätzt man auch die Risiken neu ein. Seit einiger Zeit wird von Wirtschaftswachstum<br />

gesprochen, von dem man in<strong>des</strong>sen noch nicht viel spürt. Ein Wachstum<br />

wird sich kaum auf den Arbeitsmarkt auswirken. Ich weise auf den Fall Alstom hin. Der Anteil<br />

ausgesteuerter Personen nimmt durch die Kürzung der Rahmenfrist stetig zu. Ich bin <strong>des</strong>halb<br />

bezüglich der Einnahmenentwicklung in den nächsten Jahren nicht so optimistisch wie der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat.<br />

Einen weiteren Unsicherheitsfaktor stellen die Beiträge an Spitäler, Agglomarationsverkehr und<br />

externe Schulen dar. Hinsichtlich der ausgehenden Beiträge bestehen Risiken. Diese sieht<br />

auch der <strong>Gemeinde</strong>rat, stuft sie jedoch offenbar nicht mehr so hoch ein.<br />

Die Aufgabenteilung zwischen Kanton und <strong>Gemeinde</strong> ist offensichtlich noch nicht abgeschlossen.<br />

Im Herbst steht die neue Aufgabenteilung zwischen Bund und Kanton zur Diskussion.<br />

Ob und welche weiteren finanziellen Belastungen auf die <strong>Gemeinde</strong> zu kommen, ist<br />

offen. Diskutiert wird ferner über zwei grössere Steuerreformen. Die Reform der Unternehmungsbesteuerung<br />

und die Beseitigung der Doppelbesteuerung wird sicher kommen und<br />

geht zu Lasten der Kantone. Sie können sich ausrechnen, was die Kantone angesichts der<br />

entfallenden Millionbeträge machen. Die Reform der Familienbesteuerung wird erneut auf<br />

den Tisch kommen. Diese Reform wird Einnahmenverluste, vor allem jedoch einen viel grösseren<br />

Veranlagungsaufwand zur Folge haben.<br />

Was passiert, wenn die günstige Zukunftsprognose <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates nicht eintrifft? Es müsste<br />

dann wieder über eine Steuerfusserhöhung diskutiert werden. Wie CVP und EVP in der Presse<br />

angedeutet haben, wären diese bereit, einer Steuererhöhung zuzustimmen, falls sich eine<br />

solche als notwendig erweisen würde. In<strong>des</strong>sen werden sie, wenn das Umfeld ungünstiger


291<br />

wird, alleine dastehen. Die Ablehnung einer Steuerfusserhöhung hätte zweifellos einen Leistungsabbau<br />

auf kaltem Wege zur Folge, weil gespart werden muss. Es ist zu befürchten, dass<br />

es auch diejenigen Bereiche trifft, die für eine Verbesserung der Standortqualität wichtig sind.<br />

Vor zwei Jahren wies <strong>Gemeinde</strong>ammann Läng darauf hin, dass vorausschauen<strong>des</strong>, antizyklisches<br />

Verhalten einen Schuldenabbau bedinge. Es gehe darum, der <strong>Gemeinde</strong> einen gewissen<br />

Handlungsspielraum zu verschaffen, um gegebenenfalls neue Aufgaben angehen und<br />

sich für schwierigere Zeiten wappnen zu können. Diesen Spielraum schränken wir ein, wenn<br />

wir den <strong>Gemeinde</strong>steuerfuss senken.<br />

Hans-Peter Uehli, Präsident Finanzkommission: Ich nehme namens der Finanzkommission zum<br />

Finanz- und Investitionsplan 2005 – 2009 und zum Voranschlag 2005 Stellung. Der detaillierte<br />

Bericht der Finanzkommission konnte bei den Auflageakten eingesehen werden. Ich ergänze<br />

den Bericht anhand einiger, Ihnen bereits bekannten Prokifolien. Dabei werde ich mich nicht<br />

auf die Zunkunftsprognosen, sondern auf die finanzpolitisch relevanten Fakten konzentrieren.<br />

Die Einkommens-, Vermögens- und Aktiensteuern werden gegenüber 2004 um 320'000 Franken<br />

bzw. 1.1% höher, jedoch 5.3% tiefer als in der Rechnung 2003 veranschlagt. Trotz einer<br />

Reduktion <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>steuerfusses um 2% wird mit 270'000 Franken höheren Einkommensund<br />

Vermögenssteuern gerechnet. Interessant ist die Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong>steuern im<br />

Verhältnis zur Teuerungskurve in den vergangenen 17 Jahren. Lange Zeit verliefen die Steuereinnahmen<br />

parallel zur Teuerung. In den letzten Jahren weichen diese markant nach oben<br />

ab. Das heisst, dass überproportional mehr Steuern bezahlt werden. Die Aktiensteuern, zuzüglich<br />

der Vermögensgewinnsteuern, der Erbschafts- und der Schenkungssteuern sowie der Besitz-<br />

und Aufwandsteuern zeigen eine Zunahme um 50'000 Franken bzw. 5.5% auf 955'000<br />

Franken. Die Zunahme dieser Steuern basiert allerdings alleine auf den Aktiensteuern, die voraussichtlich<br />

von 700'000 Franken auf 750'000 Franken steigen werden.<br />

Der Sachaufwand ist in den letzten 12 Jahren im Verhältnis zur Teuerung massiv gestiegen. Die<br />

Steigerung beträgt gegenüber dem Budget 2004 144'000 Franken, das sind 2.1%, bzw. 1.5%<br />

gegenüber der Rechnung 2003. Die Teuerung ist seit 1984 um 8.4%, der Sachaufwand jedoch<br />

um 28.9% gestiegen. Die grössten Abweichungen sind beim Büro- und Schulmaterial mit 9'000<br />

Franken, bei Wasser, Energie und Heizmaterial mit 86'000 Franken, beim baulichen Unterhalt<br />

mit 37'000 Franken und bei den Dienstleistungen und Honoraren mit 121'000 Franken zu verzeichnen.<br />

Der Personalaufwand steigt um 123'000 Franken auf 7.4 Mio. Franken. Dies sind 1.7% mehr im<br />

Vergleich zum Budget 2004 und 4.3% mehr gegenüber der Rechnung 2003. Vom Mehraufwand<br />

entfallen nur 26'000 Franken auf Löhne. 74'000 Franken sind auf höhere Pensionskassenbeiträge<br />

und 14'000 Franken auf den übrigen Personalaufwand zurückzuführen.<br />

Die ausgehenden Beiträge steigen gegenüber dem Budget 2004 um 1.4 Mio. Franken auf 5.8<br />

Mio. Franken. 517'000 Franken entfallen auf die nicht beeinflussbaren Beiträge an den Kanton,<br />

79'000 Franken auf die Beiträge an private Haushalte. Letztere beinhalten die materielle Hilfe<br />

an Schweizer und Ausländer, die Heimkosten, die Leistungen an Asylsuchende, die Alimentenzahlungen<br />

usw. Die ausgehenden Beiträge sind über die Jahre gesehen sehr unregelmässig<br />

angefallen.<br />

Die Schulausgaben steigen, ohne Anschaffungen im Betrage von 48'000 Franken, um 3.2%<br />

gegenüber dem Vorjahr und um 11.8% gegenüber der Rechnung 2003 auf 2.438 Mio. Franken.<br />

Zieht man den Aufwand für die Schulleitung im Betrage von 300'000 Franken ab, resultiert<br />

ein Wachstum von 64'000 Franken. Berücksichtigt man zusätzlich den Anstieg der Schülerzahlen<br />

um 1.9% und die Teuerung von 0.6%, darf das Schulbudget real als ausgeglichen betrachtet<br />

werden. Dieses Ergebnis zeugt aus der Sicht der Finanzkommission von einer guten Planung.<br />

Dank dieser positiven Erfolgsrechnung können zusätzlich 580'000 Franken abgeschrieben<br />

werden.


292<br />

Die Finanzkommission hat bereits mehrmals auf die ähnlich positive Entwicklungen der Erfolgsrechnung<br />

vor rund 12 Jahren hingewiesen. Im Jahre 1991 reagierte man mit einer Senkung<br />

<strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>steuerfusses von 100 auf 95 %. Trotzdem konnten in den darauf folgenden<br />

Jahren steigende Überschüsse verzeichnet werden. Damals wurden die Auswirkungen<br />

einer Steuersenkung genau vorhergesehen. Die Überschüsse sind damals wie berechnet um<br />

600'000 Franken gesunken, betrugen jedoch immer noch mehr als 2 Mio. Franken. Diese Situation<br />

ist einer von mehreren Hinweisen, dass heute eine Steuerfusssenkung gerechtfertigt ist.<br />

Der Cashflow beläuft sich auf 2.6 Mio. Franken gegenüber 4.8 Mio. Franken im Vorjahr. Er<br />

dient der Deckung der Investitionen. Brutto werden wir nächstes Jahr 5.4 Mio. Franken, netto<br />

5.2 Mio. Franken investieren. Die Eigenfinanzierung sinkt damit auf 49.4%.<br />

Die Nettoschulden sinken auf 13.5 Mio. Franken. Die verzinslichen Schulden werden jedoch<br />

auf 21.1 Mio. Franken ansteigen.<br />

Die Finanzkommission ist der Auffassung, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat der Bestimmung in der <strong>Gemeinde</strong>ordnung,<br />

wonach dem Einwohnerrat jeweils einen Stellenplan zur Beschlussfassung<br />

vorgelegt werden muss, die nötige Beachtung schenken sollte. Sie ist mit dem bei den Auflageakten<br />

aufgelegenen Stellenplan einverstanden. Ich würde es begrüssen, wenn der Einwohnerrat<br />

den Stellenplan durch einen Beschluss bestätigen würde.<br />

Die Löhne in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> sind in den letzten 5 Jahren um gesamthaft 3.35%<br />

höher gestiegen als jene in der Kantonalen Verwaltung. Der <strong>Gemeinde</strong>rat begründet die<br />

Lohnsummenerhöhung um 1.8% mit dem Wirtschaftswachstum. Erstens wäre es sinnvoller die<br />

Lohnerhöhung auf die allgemeine wirtschaftliche Lage und nicht auf Wirtschaftsprognosen<br />

abzustellen. Zweitens folgen die Löhne heute, in Zeiten ohne Vollbeschäftigung, nicht mehr<br />

dem Wirtschaftswachstum, sondern eher der Arbeitslosenquote. Die Arbeitslosenquote ist in<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> stark gestiegen, flacht seit 2003 allerdings etwas ab. Die Finanzkommission hat<br />

die Fragen im Zusammenhang mit der Lohnsummenerhöhung nicht diskutieren können, weil<br />

sie das notwendige Zahlenmaterial erst nach ihrer Sitzung mit dem <strong>Gemeinde</strong>rat erhalten hat<br />

und weil die beim Kanton geplante Lohnerhöhung von 1.0% erst vor wenigen Tagen publik<br />

geworden ist. Deshalb kann die Finanzkommission zu diesem Thema keinen Antrag stellen.<br />

Nun zurück zur Steuerfusssenkung. Es stellt sich die Frage, wie zuverlässig die Finanz- und Investitionspläne<br />

sind. Wie Max Läng darlegt, sind jeweils erhebliche Abweichungen zwischen den<br />

Finanz- und Investitionsplänen und den Rechnungen festzustellen. Beispielsweise rechnete<br />

man 2002 mit einem Verlust von über 1.2 Mio. Franken, während tatsächlich ein Überschuss,<br />

von beinahe 2 Mio. Franken erwirtschaftet wurde. Wir sind der Meinung, dass die Schuldenkurve,<br />

so wie sie im Finanzplan berechnet und prognostiziert wird, mit grosser Sicherheit wesentlich<br />

positiver ausfallen wird. Wir müssen kaum befürchten, in eine massive Schuldenfalle zu<br />

laufen. Die meisten der umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n haben in den vergangenen 4 Jahren ihren<br />

<strong>Gemeinde</strong>steuerfuss um 4 bis 5%, in einem Fall sogar um 10% gesenkt. Aus diesen Gründen<br />

unterstützt die Finanzkommission den Antrag <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates auf Senkung <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>steuerfusses<br />

von 98 auf 96 %.<br />

Die Finanzkommission stellt folgende Anträge:<br />

1 Genehmigung der Summe der Pensen <strong>des</strong> Stellenplans 2005 von 58.2 Pensen<br />

2 Genehmigung <strong>des</strong> Budgets 2005 mit einem Steuerfuss von 96%<br />

3 Genehmigung der Finanz- und Investitionspläne 2005 -2009.<br />

Geroges Schleuniger: Tatsache ist, dass die Schulden in den letzten drei Jahren stark abgebaut<br />

werden konnten. Ob die Schulden in dem Masse steigen, wie im Finanzplan angenommen<br />

wird, ist offen. Tatsache ist auch, dass wir in den letzten drei Jahren massive Ertragsüberschüsse<br />

zu verzeichnen hatten. Ob dies auch in den nächsten Jahren der Fall sein wird, kann<br />

niemand garantieren. Für das Jahr 2004 zeichnet sich jedoch offenbar erneut ein positiver<br />

Abschluss ab.


293<br />

Andererseits stehen einige Aufgaben in unserer <strong>Gemeinde</strong>, wie Blockzeiten der Schule, Altersbetreuung<br />

und Pflegeplätze, Lärmsanierung Brückenkopf und Zentrumsplanung mit der<br />

Liegenschaft Landstr. 130, an. Im Moment liegen jedoch noch keine konkreten Projekte vor<br />

und <strong>des</strong>halb sind auch die Kosten noch nicht bekannt. Wir können jedoch davon ausgehen,<br />

dass auch bei einer moderaten Steuerfussenkung der Handlungsspielraum nicht eingeschränkt<br />

wird und die genannten Projekte trotzdem finanziert werden können.<br />

Neben diesen finanziellen Überlegungen gibt es aber auch eine politische Beurteilung. In Zeiten<br />

mit Ertragsübeschüssen soll der Steuerzahler am Erfolg beteiligt werden. Man erwartet von<br />

ihm andererseits auch, dass er in weniger guten Zeiten bereit ist, mehr Steuern zu zahlen.<br />

Steuern dürfen nicht auf Vorrat eingezogen werden.<br />

Vor nicht allzu langer Zeit stimmten die Stimmberechtigen einer Steuerfusserhöhung von 95%<br />

auf 98% zu. Wir konnten sie von der Notwendigkeit dieser Massnahme überzeugen. Damals<br />

fand der Rat, es müsse über eine Steuerfusssenkung diskutiert werden, sobald es die finanzielle<br />

Lage zulasse. Nach drei Jahren mit Ertragsüberschüssen ist nun diese Situation eingetreten.<br />

Die CVP-Fraktion befürwortet grossmehrheitlich die Senkung <strong>des</strong> Steuerfusses und stimmt<br />

dem Finanz- und Investitionsplan zu.<br />

Hans Peter Tanner: Die Schulden konnten dank Sparbemühungen, hauptsächlich jedoch<br />

aufgrund von Ertragsüberschüssen, d.h. durch Mehreinnahmen abgebaut werden. Ein tiefer<br />

Steuerfuss fördert natürlich die Attraktivität der <strong>Gemeinde</strong> in Bezug auf die Standortqualität.<br />

Ein möglichst tiefer, den finanziellen Möglichkeiten der <strong>Gemeinde</strong> angepasster Steuerfuss<br />

liegt im Interesse der Steuerpflichtigen als auch der ansässigen Firmen. Auf den ersten Blick<br />

hat eine Steuerreduktion eigentlich nur Vorteile. Wirtschaftswachstum und Ertragsüberschüsse<br />

sowie die Pflicht zu einer ausgeglichen Rechnung rechtfertigen an sich eine Steuerreduktion.<br />

Es gibt in<strong>des</strong>sen innerhalb unserer Fraktion auch kritische Stimmen, beispielsweise nach dem<br />

Motto „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“. Ohne Senkung der Steuern könnte man<br />

die Schulden weiter abbauen. Die Pro-Kopf Verschuldung ist zwar, wie der Kennzahlenvergleich<br />

zeigt, moderat. Trotzdem macht eine weitere Schuldenreduktion Sinn. Es gibt immer<br />

wieder ausserordentliche Situationen, wie das Beispiel Alstom zeigt. Ob die Wirtschaft im prognostizierten<br />

Masse wächst, ist offen. Viele Zeichen deuten eher auf eine Stagnation hin. Ohne<br />

Schuldenabbau entziehen wir unseren folgenden Generationen einen Spielraum für heute<br />

noch unbekannte Investitionen. Wir müssen haushälterisch mit dem uns zur Verfügung gestellten<br />

Geld umgehen. Wir rechnen im Finanzplan mit mehr Steuereinnahmen und weniger Investitionen.<br />

Bei<strong>des</strong> kann sich anders, bzw. negativ entwickeln. In diesem Fall würde die Rechnung<br />

wohl rasch anders aussehen.<br />

In unserer Fraktion hat sich in der Steuerfussfrage eine Pattsituation ergeben. Jene Vertreter,<br />

welche für die Beibehaltung <strong>des</strong> Steuerfusses von 98% votieren, verbinden dies mit einer<br />

gleichzeitigen Verstärkung der Sparbemühungen. Sollten erneut Ertragsüberschüsse resultieren,<br />

wären auch sie bereit, beim nächsten Budget über eine Steuerfussenkung zu diskutieren.<br />

Adrian Schmid: Die <strong>Gemeinde</strong> befindet sich im Moment in einer sehr guten finanziellen Lage.<br />

Wir haben zwei sehr gute Ertragsjahre hinter uns. Die Verschuldung wird in<strong>des</strong>sen bei einem<br />

Steuerfuss von 96% in den nächsten Jahren auf 25.7 Millionen Franken, bei einem Steuerfuss<br />

von 98% würden diese jedoch lediglich auf 23.6 Millionen Franken steigen. In der Beibehaltung<br />

<strong>des</strong> bisherigen Steuerfusses sehen wir die Möglichkeit, auch längerfristig ein ausgeglichenes<br />

Budget zu erzielen. Die EVP-Fraktion tritt für eine Beibehaltung eines Steuerfusses von<br />

98% ein.<br />

René Berz: Jede Planung beinhaltet gut und weniger gut planbare Komponenten. So wurden<br />

beispielsweise bei den Steuererträgen die Erwartungen übertroffen. Der <strong>Gemeinde</strong>rat befindet<br />

sich vermutlich auch bei der Budgetierung für das Jahr 2005 auf der sicheren Seite. Der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat zeigt nun Mut und schlägt trotz zum Teil negativer Faktoren eine Steuersenkung<br />

vor. Er ist überzeugt, dass auf Grund der Ertragsüberschüsse der letzten Jahre auch in den<br />

nächsten Jahren mit einem positiveren Ergebnissen als geplant gerechnet und dank weiteren


294<br />

Sparbemühungen eine Steuersenkung vertreten werden kann. Wir sollten nun den Mut <strong>des</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>rates mit der Zustimmung zu einer Steuerfusssenkung honorieren.<br />

3 2004/122 Voranschlag für das Jahr 2005<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

Dieter Martin: Zuerst wird <strong>Gemeinde</strong>ammann Max Läng Erläuterungen abgeben. Anschliessend<br />

werden die Fraktionen Stellung nehmen und in der Detailberatung Anträge stellen können.<br />

Max Läng: Wie in den vergangenen Jahren können wir auch fürs nächste Jahr einen Voranschlag<br />

vorlegen, der mit einem Überschuss in Form von zusätzlichen Abschreibungen von<br />

rund 570'000 Franken abschliesst.<br />

Weil wir mehr Investieren als wir einnehmen, steigt in<strong>des</strong>sen die Verschuldung um fast eine<br />

Million wieder an. Allerdings zeichnet sich ab, dass der Steuerertrag auch 2004 höher ausfallen<br />

wird, als budgetiert. Deshalb wird die Neuverschuldung mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

geringer ausfallen.<br />

2 Steuerprozente machen rund 400'000 Franken aus. Für den <strong>Gemeinde</strong>haushalt ist dies ein<br />

beachtlicher Betrag. Für den einzelnen Steuerzahler macht sich dies kaum bemerkbar, vor<br />

allem nicht bei den tiefen Einkommen.<br />

Wie gehabt schwanken die gebundenen Ausgaben, die wir nicht beeinflussen können, beträchtlich.<br />

Im nächsten Jahr werden die Spitalbeiträge erneut steigen, nachdem sie im letzten<br />

Jahr stark zurückgegangen sind. Die Zinsen bleiben tief und beunruhigen uns im Moment<br />

nicht.<br />

Massgebend für die Beurteilung der Erhöhung der Lohnsumme sind die im Personalreglement<br />

festgelegten Kriterien. Stichtag für die Berücksichtigung der Entwicklung der Lebenshaltungskosten<br />

ist jeweils im Mai. Dieses Jahr betrug die Teuerung im Mai 0.5%, jetzt sind es nur noch<br />

0.1%. Die finanzielle Situation der Einwohnergemeinde ist sehr positiv. Ein Vergleich mit den<br />

Löhnen der Kantonalen Verwaltung ist nicht mehr angebracht, weil <strong>Obersiggenthal</strong> ein eigenes<br />

Personalreglement geschaffen hat. Die Löhne einiger Aargauer <strong>Gemeinde</strong>n und der<br />

Kantonalen Verwaltung sind in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt um 1.94% gestiegen.<br />

Ohne Berücksichtung der Kantonalen Verwaltung beträgt der Durchschnitt 2.02%. Im<br />

Vergleich zu den <strong>Gemeinde</strong>n Baden, Neuenhof und Wettingen liegen wir mit einer durchschnittlichen<br />

Lohnerhöhung von 1.96% an sechster Stelle.<br />

__________<br />

Es folgt die Detailberatung.<br />

__________<br />

0 Allgemeine Verwaltung<br />

Dieter Lüthi: Die FDP-Fraktion ist nach wie vor der Meinung, dass die Löhne der <strong>Gemeinde</strong>angestellten<br />

nicht um 1.8%, sondern lediglich um 1% erhöht werden sollen. Wir anerkennen die<br />

gute Leistung <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>personales und es gibt auch keine Kritikpunkte. Wir sind aber der<br />

Meinung, dass eine Lohnsummenerhöhung um lediglich 1% gerechtfertigt ist. Die Lohnsumme<br />

wurde bereits im Mai aufgrund der höheren Teuerung, Stand Ende April, festgelegt. Im Gegensatz<br />

zum <strong>Gemeinde</strong>rat erachten wir es für richtig, auch einen Vergleich mit der Kantonalen<br />

Verwaltung anzustellen. Der Kanton erhöht die Löhne für sein Personal nur um 1.0%. Die<br />

projezierte Folie zeigt, dass im schweizerischen und kantonalen Verglich die kumulierte Lohnsummensteigerung<br />

in <strong>Obersiggenthal</strong> in der Zeit von 2001 bis 2005 insgesamt 3.8% beträgt.<br />

Diese Zahlen sprechen für eine Lohnsummenerhöhung von 1% anstatt von 1.8%. Ferner ist<br />

unserer Meinung nach bei den Löhnen nicht auf das Wirtschaftswachstum abzustellen, son


295<br />

dern die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu berücksichtigen. Ins Feld darf auch der bevorstehende<br />

Stellenabbau bei der Alstom geführt werden, um so mehr, als vermutlich auch Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen aus unserer <strong>Gemeinde</strong> von dieser Entwicklung betroffen<br />

werden.<br />

Die FDP-Fraktion stellt den<br />

Antrag,<br />

es sei eine Lohnsummenerhöhung von 1.0% zu beschliessen.<br />

Hans Ueli Schütz: Ich halte die Argumentes <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>ammanns für überzeugend. Was<br />

wir beurteilen müssen ist die Arbeit <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>personals, die, soweit ich es beurteilen<br />

kann, sehr gut ist. Es überrascht mich sehr, dass man plötzlich die Situation beim Kanton zum<br />

Vergleich heranzieht. Für uns ist der Wirtschaftsstandort Baden massgebend. Diese 1.8% liegen<br />

im Rahmen der gesamtschweizerisch geforderten Lohnerhöhungen. Ich bitte Sie, auch<br />

unser Personal an der guten Finanzlage zu beteiligen, denn auch sie bemühen sich, zu sparen.<br />

Erich Rinderknecht: Unter dem Konto 020.318.91 wird gegenüber 2004 erneut eine Kostensteigerung<br />

von 16'220 Franken budgetiert. Wir haben in den vergangenen Jahren beachtliche<br />

Ausgaben in diesem Bereich getätigt. Weshalb die erneute Steigerung?<br />

Paul Meier, Finanzverwalter: Einerseits wurden wir vom <strong>Gemeinde</strong>softwarelieferant Abacus zu<br />

einem grösseren Update gezwungen. Anderseits wurden Wartungs- und Lizenzgebühren erhöht,<br />

wogegen wir nichts unternehmen können, weil wir von dieser Firma abhängig sind. Ferner<br />

hat die Steffen Informatik anlässlich von Neuinstallationen festgestellt, dass sie in der Vergangenheit<br />

nicht für alle vorhandenen Server Wartungskosten in Rechnung gestellt hat.<br />

Erich Rinderknecht: Ich bitte Sie, derartige Ausgaben im Budget künftig zu kommentieren. Es<br />

betrifft dies vor allem 311er- und 315er-Positionen.<br />

Fabian Humbel: Ich unterstütze das Anliegen von Erich Rinderknecht. Die Konten 318.90 und<br />

318.91 beinhalten eine beachtliche Kostensteigerung. Das Konto 318.91 enthält ebenfalls<br />

Aufwendungen für Updates. Können Sie mir das noch einmal genauer erklären?<br />

Paul Meier: Die Aufwendungen unter Position 318.90 werden im Voranschlag kommentiert.<br />

Die Position 318.91 beinhaltet eine massive Steigerung im Zusammenhang mit der Kernsoftware<br />

Nest/Abacus sowie Kosten für den Internetauftritt.<br />

Fabian Humbel: Wird somit ein Teil der Updates unter Softwareankauf und ein Teil unter Softwarewartung<br />

budgetiert?<br />

Paul Meier: Die Releaseupdates laufen unter Ankauf und die anderen Updates laufen unter<br />

Wartung.<br />

__________<br />

Es folgt die Abstimmung über den Antrag der FDP bezüglich Lohnsummenerhöhung. Gemäss<br />

§ 23 der <strong>Gemeinde</strong>ordnung und § 12 <strong>des</strong> Geschäftsreglementes <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> begeben<br />

sich die Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates sowie alle Mitarbeitenden der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

und deren Ehegatten in den Ausstand. Davon betroffen sind auch 2 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong>.<br />

Abstimmung Stimmen<br />

Antrag der FDP auf Reduktion der Lohnerhöhung für das <strong>Gemeinde</strong>personal<br />

von 1.8% auf 1%.<br />

17 Ja<br />

20 Nein<br />

1 Enth.


Der Antrag der FDP ist somit abgelehnt.<br />

1 Öffentliche Sicherheit<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

2 Bildung<br />

296<br />

Lisbeth Kiener: Ich habe eine Frage zum Konto 219.300, Löhne Schulpflege, Kommissionen.<br />

Die Schulpflege wird durch die Einführung der Schulleitung entlastet. Budgetiert wird jedoch<br />

der gleiche Betrag wie im vergangenen Jahr.<br />

Esther Egger: Eine Reduktion um 40'000 Franken erfolgte bereits im Budget 2004. In der Rechnung<br />

2002 waren es noch 99'000 Franken, im Budget 2003 96'000 Franken und in der Rechnung<br />

2003 nur noch 45'400 Franken.<br />

3 Kultur und Freizeit<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

4 Gesundheit<br />

Franco Volpi: Meines Wissens wurde der so genannte Schulzahnarzt abgeschafft. Was beinhalten<br />

nun die Positionen 460.301 und 460.318?<br />

Paul Meier: Beide Konten enthalten Zahnuntersuchungskosten. Die schulpflichtigen Kinder<br />

erhalten für Zahnuntersuchungskosten Gutscheine der <strong>Gemeinde</strong>. Aus AHV-technischen<br />

Gründen müssen diese Kosten auf zwei Konten aufgeteilt werden, da diese Aufwendung sowohl<br />

Lohn- als auch Betriebskosten enthalten.<br />

5 Soziale Wohlfahrt<br />

Sandra-Anne Göbelbecker: Auf dem Sozialdienst wurde auf dem Sekretariat eine Pensenanpassung<br />

von 50% auf 80% vorgenommen. Fasst man in nächster Zeit auch im sozialarbeiterischen<br />

Bereich eine Pensenanpassung ins Auge? Die immer komplexeren Fälle erfordern einen<br />

höheren Betreuungsaufwand.<br />

Esther Egger: Die Fälle werden in der Tat komplexer. Die Sozialarbeiterinnen müssen daher von<br />

administrativen Arbeiten entlasstet werden, um besser auf die Klienten eingehen zu können.<br />

Aus diesem Grund wurde das Pensum auf dem Sekretariat erhöht.<br />

Sandra-Anne Göbelbecker: So weit ich informiert bin, besitzt nur Monika Schmid die Ausbildung<br />

als Sozialarbeiterin. Patrick Fenyö hat eine juristische Ausbildung und Sabine Mannhart<br />

kommt aus dem kaufmännischen Bereich. Mit nur einer ausgebildeten Person ist die Betreuung<br />

komplexer Fälle nicht gewährleistet.<br />

Esther Egger: Die Betreuung ist sehr wohl gewährleistet. Herr Fenyö ist Leiter der Amtsvormundschaft<br />

und <strong>des</strong> Sozialdienstes. Er arbeitet vorwiegend im Bereich Amtsvormundschaft. Er steht<br />

jedoch auch Klienten im Sozialbereich mit Rechtsauskünften zur Seite. Frau Eberle ist in der<br />

Amtsvormundschaft im administrativen Bereich tätig. Dort braucht es keine sozialarbeiterische<br />

Ausbildung. Frau Silvia Dick führt das Sekretariat. Als Stellvertreterin von Patrick Fenyö amtet<br />

Sabine Mannhart. Sie ist schon seit längerer Zeit bei uns, und obwohl sie keine sozialspezifische<br />

Ausbildung hat, ist sie eine sehr gute Sozialarbeiterin. Wir sind der Meinung, dass wir einen sehr<br />

guten und qualifizierten Sozialdienst anbieten können.


6 Verkehr<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

7 Umwelt und Raumordnung<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

8 Volkswirtschaft<br />

297<br />

Hans Peter Uehli: Unter der Position 830.365.00 ist ein Betrag von 20'000 Franken für Beziehungen<br />

zur <strong>Gemeinde</strong> St. Maurice eingestellt. Sie beinhalten Unterkunftskosten im Zusammenhang<br />

mit Feierlichkeiten und gegenseitigen Gast-Besuchen. Die Mitglieder der Finanzkommission<br />

sind mehrheitlich der Ansicht, dass diese Aufwendungen zwar wünschbar, jedoch nicht<br />

notwendig sind. Die Beurteilung beruht auf rein wirtschaftlichen Betrachtungen, ohne politische<br />

Wertung.<br />

Die Finanzkommission stellt den<br />

Antrag,<br />

es sei der Betrag unter der Position 830.365.00 um 10'000 Franken auf 10'000 Franken zu kürzen.<br />

Ich habe umfassende Informationen über die Organisation der Abläufe erhalten. Diese haben<br />

den Eindruck verstärkt, dass wir vor vollendeten Tatsachen stehen. Wir haben Baden,<br />

Ennetbaden, Wettingen und Schöfflisdorf angefragt, wie sie mit ihren Partnergemeinden umgehen.<br />

Dies wird unterschiedlich gehandhabt, jedoch werden überall engere Behördenkontakte<br />

entweder durch die Teilnehmenden selbst bezahlt oder aber aus der Kompetenzsumme<br />

<strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates. Andere gegenseitige Besuche von Vereinen und Musikgruppen<br />

werden nur teilweise mit Steuergeldern bezahlt. Die restlichen Mittel werden durch Sponsoring<br />

beschafft.<br />

Max Läng: Wir wollen mit dieser Partnerschaft, über den Alltag hinaus, etwas auf kultureller<br />

Ebene tun. Wir finden, dass diese Partnerschaft eine sehr gute Sache ist. Die Schule organisiert<br />

je<strong>des</strong> Jahr einen Schüleraustausch. Nicht alle, aber viele Schüler können davon profitieren.<br />

Sie erhalten Gelegenheit, in einem anderen Sprachraum und in einer anderen Umgebung<br />

neue Kontakte zu knüpfen. Die Lehrerschaft zeigt sich immer wieder sehr glücklich über diesen<br />

Austausch. Wir möchten nicht nur mit den Behörden Kontakt pflegen. Wir wollen auch<br />

grössere Bevölkerungskreise einander näher bringen. So wollen wir im nächsten Jahr mit zwei<br />

Anlässen, der Fête de la musique und der Sichlete, etwas Neues wagen. Wünschenswert<br />

wäre es, mit einem möglichst grossen Personenkreis, d.h. mit zwei Cars, nach St. Maurice gehen<br />

zu können, was natürlich Kosten zur Folge hat.<br />

Die Idee wurde sehr gut aufgenommen. St. Maurice wird für die Sichlete Weisswein liefern.<br />

Unsere welschen Kollegen haben sich im Gegenzug bereit erklärt, mitzuhelfen, eine Beiz zu<br />

führen.<br />

Es würde mir sehr schwer fallen, meinem Kollegen in St. Maurice erklären zu müssen, dass<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> nur noch 10'000 Franken zur Verfügung hat. Wir haben sehr gute Rechnungsergebnisse,<br />

einen tiefen Steuerfuss, den wir jetzt sogar noch senken. St. Maurice hat nur 3700<br />

Einwohner, ist aber bereit gleich viel Geld auszugeben wie <strong>Obersiggenthal</strong>. Ich bitte Sie, den<br />

Betrag zu Gunsten einer grenzüberschreitenden Aktion nicht zu kürzen.<br />

Werner Gilléron: Ich bitte Sie, den Betrag nicht zu kürzen und aktiv bei der Gestaltung von<br />

solchen Anlässen mitzuhelfen. Es ist ganz sicher eine Bereicherung für alle, mit einer <strong>Gemeinde</strong><br />

aus einer anderen kulturellen Umgebung Kontakte zu pflegen.


298<br />

Abstimmung Stimmen<br />

Antrag der Finanzkommission für die Halbierung der Position<br />

830.365.00 von Fr. 20'000 auf 10'000 Franken<br />

9 Finanzen, Steuern<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

2 Ja<br />

34 Nein<br />

4 Enth.<br />

Erich Rinderknecht: Ich war bereits Mitglied <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong>, als der Steuerfuss erhöht werden<br />

musste. Ich war von der Richtigkeit dieses Schrittes überzeugt, vertrat aber auch die Meinung,<br />

dass der Steuerfuss sobald wie möglich wieder gesenkt werden sollte. Die Bevölkerung<br />

würde es kaum verstehen, wenn der Einwohnerrat heute eine Steuerfusssenkung ablehnen<br />

würde. Ich bitte den Rat, dem <strong>Gemeinde</strong>rat nun nicht in den Rücken zu fallen und den Steuerfuss<br />

zu senken.<br />

Hans Ulrich Schütz: Ich halte an meinem Antrag, den Steuerfuss für das Jahr 2005 bei 98% zu<br />

belassen, fest. Der Steuerfuss sollte erst dann gesenkt werden, wenn erneut positive Rechnungsabschlüsse<br />

erzielt werden. Wir sollten nicht voreilig handeln.<br />

Georges Schleuniger: Steuern auf Vorrat darf es nicht geben. Jetzt ist der Zeitpunkt für eine<br />

Steuersenkung da.<br />

Abstimmungen Stimmen<br />

Antrag der SP-Fraktion für einen Voranschlag 2005 mit einem Steuerfuss<br />

von 98%.<br />

Antrag <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates für einen Voranschlag 2005 mit einem<br />

Steuerfuss von 96%.<br />

17 Ja<br />

23 Nein<br />

0 Enth.<br />

25 Ja<br />

12 Nein<br />

3 Enth.<br />

Der Beschluss untersteht dem obligatorischen Referendum. Die Urnenabstimmung findet am<br />

28. November 2004 statt.<br />

4 2004/123 Austrasse, Rieden: Wasserleitungs- und Fahrbahnerneuerung, Kanalisationssanierung;<br />

Kredit von 348'500 Franken.<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Franz Mesey: Mit dem vorliegenden Projekt werden Fahrbahn und Wasserleitungen erneuert<br />

und Kanalisationsleitungen saniert. Der Strassenkörper befindet sich in einem schlechten Zustand<br />

und muss erneuert werden. Die heute aus zwei Strängen bestehende Wasserleitung,<br />

wird zu einer leistungsfähigen Leitung zusammengeführt. Die Kanalisation wird mit einem<br />

Schlauch, einem so genannten Reliner, saniert. Mit der gleichen Methode wird eine Verbindung<br />

vom Pumpwerk Aue zum neuen Leitungsstrang in der Austrasse hergestellt. Ursprünglich<br />

war vorgesehen, für den Strassen- und den Leitungsbau zwei separate Vorlagen zu unterbreiten.<br />

Bei der Zusammenführung der Projekte vergass der Planer, zwei Kostenpositionen miteinzubeziehen.<br />

Wir bemerkten diesen Fehler erst, als die Vorlage bereits verschickt war. Die<br />

Rohrlegearbeiten erhöhen sich nun um 9'500 Franken. Ganz vergessen wurden die Kosten für<br />

die Leitung vom Pumpwerk Aue zur Austrasse im Betrage von 14'000 Franken. Die Kreditsum


299<br />

me erhöht sich somit um 23'500 Franken auf 372'000 Franken. Wir bitten Sie, den Fehler zu entschuldigen.<br />

Erich Rinderknecht: Wir sind über die dank Videoaufnahmen sichtbar gewordenen Mängel<br />

bei den Kanalisationsleitungen erschrocken. Die Hausanschlüsse sind offensichtlich zu wenig<br />

professionell ausgeführt worden. Dies verursacht auch Folgeschäden. Einmal mehr zeigt sich,<br />

wie wichtig sorgfältige Bauabnahmen sind. Nur so können allfällige Garantieansprüche rechtzeitig<br />

angemeldet werden. Wir fordern daher die Verantwortlichen auf, ihrer Kontrollpflicht<br />

strikte nach zu kommen.<br />

Abstimmung Stimmen<br />

Antrag <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates für die Krediterteilung von 372'000 Franken 39 Ja<br />

1 Nein<br />

0 Enth.<br />

6 2004/125 Umfrage<br />

Josef Sieber: Die CVP hat Willy Graf neu als Fraktionspräsident gewählt. Wir wünschen ihm viel<br />

Glück und Erfolg in seinem neuen Amt. Der abtretende Fraktionspräsident, Georges Schleuniger,<br />

hat das Amt mehr als 7 ½ Jahre ausgeübt. Er hat sehr viel für die Partei, aber auch für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> geleistet. Wir möchten ihm ganz herzlich danken und hoffen, dass<br />

er der CVP <strong>Obersiggenthal</strong> weiterhin zur Verfügung steht. Als Dank überreiche ich ihm für seine<br />

neu erlangte Freizeit eine Flasche Wein.<br />

Stephan Drack: Wird es bei entsprechenden Temperaturen wieder einen Eisplatz beim Schulhaus<br />

Bachmatt geben? Im Moment stehen dort noch viele Baumaschinen.<br />

Max Läng: Sofern die Temperaturen genügend tief sinken, wird wieder eine Eisfläche hergestellt.<br />

Die Bauarbeiten auf der Landstrasse und für den Kreisel werden in den nächsten Wochen<br />

abgeschlossen. Die Unternehmer wurden bereits angewiesen, die Baumaschinen weg<br />

zu räumen, da der Platz in nächster Zeit auch für grössere Anlässe im <strong>Gemeinde</strong>saal benötigt<br />

wird.<br />

Der Präsident:<br />

Dieter Martin:<br />

Der <strong>Protokoll</strong>führer:<br />

René Frei

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