Protokoll des Einwohnerrates - Gemeinde Obersiggenthal
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />
<strong>Protokoll</strong> <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong><br />
Amtsperiode 2006/2009<br />
3. Donnerstag, 7. September 2006<br />
Sitzung 19.00 Uhr, Aula Oberstufenschulzentrum<br />
Vorsitz Erich Schmid, Präsident<br />
<strong>Protokoll</strong> Natalie Märki, Gemein<strong>des</strong>chreiber-Stv.<br />
Stimmenzähler − Christa Ochsner (als Ersatz für Elisabeth Ochsner)<br />
− Bruno Burkart<br />
Anwesend − 37 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong><br />
− 5 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
Entschuldigt − Willi Graf<br />
− Bettina Lutz Güttler<br />
− André Kummer<br />
Ende der Sitzung 21.55 Uhr
53<br />
Behandelte Geschäfte Seite<br />
1 2006/32 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong> 54<br />
2 2006/33 Einbürgerungen 55<br />
3 2006/34 Legislaturziele 2006 - 2009 57<br />
4 2006/35 Finanz- und Investitionsplan 2006 – 2010 61<br />
5<br />
6<br />
2006/36<br />
2006/37<br />
2006/38<br />
2006/39<br />
2006/40<br />
2006/41<br />
2006/42<br />
2006/43<br />
2006/44<br />
2006/45<br />
2006/46<br />
2006/27<br />
2006/29<br />
2006/30<br />
2006/26<br />
2006/25<br />
Kreditabrechnungen<br />
- Kanalisation und Wasserleitung Brückenkopf<br />
- Wasserleitung Wiesenweg<br />
- Wasserleitung Hertensteinstrasse<br />
- Wasserleitung Höhenweg<br />
- Talackerstrasse<br />
- Wasserleitung Talackerstrasse<br />
- Wärmeverbund Bachmatt<br />
- EDV-Konzept Schule<br />
- Sanierung OSOS / TH-Boden<br />
- Ersatz von Servern und Anschaffung von Software<br />
- Tempo 30-Zonen Kirchdorf<br />
Vorstösse im Einwohnerrat; Abstimmung über die Erheblicherklärung<br />
- Postulat Sandra-Anne Göbelbecker (SP, Altersleitbild)<br />
- Motion Walter Leder (CVP, neue Spielfelder)<br />
- Motion André Ecabert (FDP, Littering)<br />
- Postulat Patrick Hehli (SVP, PUK)<br />
- Postulat Patrick Hehli (SVP, Geschäftsprüfungskommission)<br />
7 2006/30 Motion André Ecabert (FDP) betreffend Littering 72<br />
8 2006/31 Anfrage Stefan Drack (CVP) zum Zustand der Kinderspielplätze:<br />
Mündliche Beantwortung<br />
9 2006/47 Umfrage 75<br />
68<br />
69<br />
74
54<br />
Erich Schmid, Präsident: Ich begrüsse alle Anwesenden zur heutigen Einwohnerratssitzung. Zur<br />
heutigen Sitzung haben sich Bettina Lutz Güttler (CVP) und André Kummer entschuldigt. Es<br />
sind 35 vereidigte Einwohnerräte anwesend, das absolute Mehr beträgt somit 18. Anstelle<br />
von Elisabeth Ochsner übernimmt Christa Ochsner die Funktion der Stimmenzählerin. Somit ist<br />
das Ratsbüro vollständig.<br />
Die Bücher, die an der letzten Sitzung noch gefehlt haben, sind nun nachgeliefert worden<br />
und liegen auf den Tischen.<br />
1 2006/32 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong><br />
Erich Schmid: Nach unbenutztem Ablauf der Referendumsfrist sind am 31. Juli 2006 folgende,<br />
dem fakultativen Referendum unterstellte Beschlüsse <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> vom 22. Juni 2006,<br />
in Rechtskraft erwachsen: Verwaltungsrechnung 2005; Rechenschaftsbericht 2005; Kredit von<br />
275'000 Franken für die Sanierung Kreisel OSOS; Kredit von 164'600 Franken für den Abbruch<br />
<strong>des</strong> alten Steges über die Limmat sowie Anpassungen der Werkleitungen; Kredit von 430'500<br />
Franken für die Sanierung <strong>des</strong> Schwimmbadweges mit Neubau Wasserleitung.<br />
Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: In der letzten Woche konnten sie in der Presse lesen, dass ab<br />
Sommer <strong>des</strong> nächsten Jahres die Wohnungen in der Siedlung <strong>des</strong> Alterswohnzentrums saniert<br />
und zusammengelegt werden. Die Arbeiten fangen im nächsten Juli an und dauern bis Ende<br />
2008. Wir rechnen mit Baukosten von rund 5 Mio. Franken. Die Stiftung kann dies mit einem<br />
Eigenkapital von rund 1 Mio. Franken aus eigener Kraft finanzieren.<br />
Gleichzeitig macht der Stiftungsrat mit der Erweiterung <strong>des</strong> Alters- und Pflegeheims weiter. Es<br />
sind rund 30 zusätzliche Betten geplant. Die Baukommission setzt sich zusammen aus dem<br />
Stiftungsratspräsidenten Dr. Meinrad Stöckli, Edi Spirgi, alt Einwohnerrat, Andrea Mösler,<br />
Heimleiterin und dem Hauswart Fritz Umbricht. Seitens <strong>Gemeinde</strong>rat habe ich Einsitz genommen.<br />
Der Ausbau <strong>des</strong> Pflegeheimes und die Sanierung der Siedlung sind so umfangreich, dass<br />
dieses Projekt nicht alleine durch die Baukommission zu bewältigen ist. Deshalb haben wir<br />
das Planungsbüro Metron mit dem Mandat einer Bauherrenberatung beauftragt.<br />
Beim Pflegeheim werden bis Ende Jahr die betriebswirtschaftlichen Prüfungen verschiedener<br />
Szenarien abgeschlossen sein. Dann werden auch die Kosten bekannt sein. Ob die Stiftung<br />
den Bau aus eigener Kraft finanzieren kann, oder ob die <strong>Gemeinde</strong> helfen muss, kann im<br />
Moment noch nicht beantwortet werden.<br />
Im August hat das Bun<strong>des</strong>gericht ein Urteil über Tempo 30 Zonen veröffentlicht. Es hat darauf<br />
hingewiesen, dass die Kriterien, die zur Einführung von Tempo 30 gelten, im Gesetz sehr präzis<br />
und abschliessend definiert sind. Es hat <strong>des</strong>halb ein Projekt im Kanton St. Gallen abgelehnt.<br />
Bei uns sind die Einspracheverhandlungen zu allen Tempo 30 Zonen abgeschlossen. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
könnte die Baubewilligungen erteilen. Auf meine Anfrage beim Kanton, wie er das<br />
Bun<strong>des</strong>gerichtsurteil beurteilt, habe ich die Antwort erhalten, dass bis Mitte September ein<br />
Rundschreiben an alle <strong>Gemeinde</strong>n verschickt werden soll. Solange werden wir das Geschäft<br />
sistieren müssen.<br />
Die geplante Verbreiterung <strong>des</strong> Schwimmbadweges - gemäss Vorlage der letzten Einwohnerratssitzung<br />
- kann leider nicht realisiert werden. Mit dem Eigentümer konnte keine Einigung<br />
betreffend den Landerwerb erzielt werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat <strong>des</strong>halb beschlossen, auf<br />
eine Verbreiterung zu verzichten. Dies bedeutet eine Projektanpassung der geplanten und<br />
immer noch sistierten Überbauung.<br />
Der Fahrplan für die Schallschutzwände entlang der SBB-Linie ist unverändert. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> und auch der Stadtrat Baden werden die Vorlagen im Dezember den<br />
Räten unterbreiten. Von Baden haben wir die Zusicherung, dass sie die Kosten der Wände im<br />
Bereich Brisgi übernehmen werden. Das heisst, dass wir unsere Zahlen anpassen können, so-
55<br />
bald wir die Einwohnerratsvorlage von Baden haben. Weniger erfreulich ist die Situation nach<br />
dem Weiterzug der Einsprachen an das Bun<strong>des</strong>gericht. Die SBB und das Bun<strong>des</strong>amt für Verkehr<br />
BVA haben uns mitgeteilt, dass aufgrund der Einsprachen unser Antrag nach Teilung der<br />
Verfahren in Baden Ost und Baden West, nicht möglich ist. Eine der Einsprachen werfe so<br />
grundsätzliche Fragen auf, dass sie Auswirkungen auf alle laufenden Verfahren haben<br />
könne. Das heisst: solange das Bun<strong>des</strong>gericht nicht entschieden hat, werden SBB und BAV<br />
keine weiteren Planungsarbeiten mehr machen. Einen Termin für einen Baubeginn, auch für<br />
die bereits bewilligten Abschnitte, kann niemand machen.<br />
Traktanden der nächsten ER-Sitzung:<br />
- Finanz- und Investitionsplan, überarbeitet<br />
- Budget 2007<br />
- Vertrag <strong>Gemeinde</strong>verband Mütter- und Väterberatung<br />
- Motion betr. Rechnungsprüfung Treuhandbüro<br />
- Evtl. Bauabrechnungen<br />
Erich Schmid: Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung vom 22. Juni 2006 wurde mit den Vorlagen für diese<br />
Sitzung verschickt. Innert der Frist von 10 Tagen sind beim Ratsbüro schriftlich keine Änderungen<br />
beantragt worden, somit gilt das <strong>Protokoll</strong> gemäss § 24 Geschäftsreglement <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong><br />
als genehmigt.<br />
2 2006/33 Einbürgerungsgesuche<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Folgende Personen stellen das Gesuch um Aufnahme in das <strong>Gemeinde</strong>bürgerrecht von<br />
<strong>Obersiggenthal</strong>:<br />
Bektesi, Nefide, geb. 03. Oktober 1989, ledig, Praktikantin Coiffeursalon, mazedonische<br />
Staatsangehörige, in Nussbaumen, Oberdorfstrasse 4.<br />
In Baden geboren, lebt seither in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Djuricic, Jovan, geb. 05. Juni 1959, verheiratet, Hotelfachmann, serbisch-montenegrinischer<br />
Staatsangehöriger, in Nussbaumen, Schulstrasse 24.<br />
Djuricic geb. Avdic, Merima, geb. 07. Juni 1969, verheiratet, gelernte Bergbautechnikerin,<br />
bosnisch-herzegowinische Staatsangehörige, in Nussbaumen, Schulstrasse 24.<br />
Leben seit 1988 bzw. 1993 in der Schweiz und seit 1995 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Kinder: Djuricic, David, geb. 26. August 1991<br />
Djuricic, Medina, geb. 18. Juni 1994<br />
Djuricic, Maja, geb. 24. März 1998<br />
Evers, Nick Laurens, geb. 14. Oktober 1974, verheiratet, Technical Configuration Manager,<br />
niederländischer Staatsangehöriger, in Rieden, Boldistrasse 17.<br />
Lebt seit Geburt ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Loborec geb. Sustic, Angela, geb. 18. Januar 1942, verwitwet, Rentnerin, kroatische Staatsangehörige,<br />
in Nussbaumen, Landschreiberstrasse 4.<br />
Lebt seit 1970 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Mohammad, Ahmed, geb. 19. Juni 1989, ledig, Lehre als Polymechaniker, irakischer Staatsangehöriger,<br />
in Nussbaumen, Landschreiberstrasse 6.<br />
Lebt seit 1995 in der Schweiz und seit 1996 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Samoilo, Bela, geb. 04. April 1957, verheiratet, IV-Rentner, serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger,<br />
in Nussbaumen, Schulstrasse 24.<br />
Samoilo geb. Kovacevski, Cena, geb. 22. November 1961, verheiratet, IV-Rentnerin, mazedonische<br />
Staatsangehörige, in Nussbaumen, Schulstrasse 24.
56<br />
Der Ehemann lebt seit 1978 in der Schweiz und seit 1983 in <strong>Obersiggenthal</strong>. Die Ehefrau ist seit<br />
1985 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Kind: Samoilo, Filip, geb. 24. Dezember 1994<br />
Sekulic, Ivan, geb. 20. April 1988, ledig, Metzger-Lehrling, serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger,<br />
in Nussbaumen, Haldenstrasse 10.<br />
Lebt seit 1999 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Srkulj geb. Filipovic, Marta, geb. 15. März 1973, verheiratet, Verkäuferin, kroatische Staatsangehörige,<br />
in Nussbaumen, Haldenstrasse 26.<br />
Lebt seit 1991 in der Schweiz und seit 1996 in <strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Kind: Srkulj, Ines, geb. 27. Januar 1998<br />
Srkulj, Nina, geb. 28. Juli 2001<br />
_____<br />
Dieter Lüthi: Ich stelle namens der FDP-Fraktion den<br />
Antrag,<br />
es sei über alle Gesuche schriftlich und geheim abzustimmen.<br />
_____<br />
Uschi Haag: Ich habe noch etwas Grundsätzliches zu den Einbürgerungen: Die SVP-Fraktion<br />
möchte an dieser Stelle nochmals festhalten, dass die Fragebogen, die die Einbürgerungswilligen<br />
im Voraus ausfüllen müssen, für uns noch immer nicht zufrieden stellend sind. Für ein<br />
Einbürgerungsverfahren wird von vielen Beteiligten grossen Zeitaufwand gefordert. So kann<br />
es nur recht sein, dass sich ein Einbürgerungswilliger für das Ausfüllen dieses Fragebogens<br />
auch die nötige Zeit nimmt. Der Fragebogen soll handschriftlich ausgefüllt sein und zwar vom<br />
Antragsteller. Weiter sollen die Antworten in ganzen Sätzen formuliert werden und zuletzt<br />
verlangen wir, dass der Fragebogen vollständig ausgefüllt wird. Wir bitten <strong>des</strong>halb die Verwaltung,<br />
beim Eingang dieser Fragebogen auf diese drei Punkte zu achten und fehlerhafte<br />
Formulare an den Antragsteller zu retournieren. Die SVP-Fraktion behält sich künftig vor, bei<br />
Gesuchen, die diese Kriterien nicht erfüllen, die Rückweisung zu beantragen.<br />
Erich Schmid: Abstimmungen über Einbürgerungen werden grundsätzlich offen durchgeführt,<br />
sofern nicht min<strong>des</strong>tens ein Viertel der anwesenden Ratsmitglieder die geheime Abstimmung<br />
verlangt. Es sind zur Zeit 35 Ratsmitglieder anwesend. Für eine geheime Abstimmung sind<br />
somit neun Stimmen nötig.<br />
Der Vorsitzende lässt für alle Gesuche zusammen die Stimmen für eine geheime Abstimmung<br />
ermitteln. 24 Ratsmitglieder stimmen für die geheime Stimmabgabe.<br />
Mittlerweile sind 36 Ratsmitglieder anwesend.<br />
_____<br />
Die Abstimmung über die Gesuche selbst ergibt folgende Resultate (Auszählung während<br />
der Pause):<br />
Ausgeteilte Stimmzettel 36<br />
Eingelegte Stimmzettel 36<br />
leere und ungültige Stimmzettel 0<br />
gültige Stimmzettel 36
57<br />
Ja Nein<br />
Bektesi, Nefide 31 5<br />
Djuricic, Jovan und Merima, mit drei Kindern 31 5<br />
Evers, Nick Laurens 35 1<br />
Loborec geb. Sustic, Angela 34 2<br />
Mohammad, Ahmed 32 4<br />
Samoilo, Bela und Cena, mit Kind (1 Enthaltung) 22 13<br />
Sekulic, Ivan 29 7<br />
Srkulj geb. Filipovic, Marta, mit zwei Kindern 29 7<br />
Allen Gesuchstellerinnen und Gesuchstellern wird das Einwohnerbürgerrecht von<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> zugesichert. Die Zusicherungen unterliegen weder dem fakultativen noch<br />
dem obligatorischen Referendum.<br />
3 2006/34 Legislaturziele 2006 - 2009<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Ich mache darauf aufmerksam, dass das Arbeitspapier "Legislaturziele" ein<br />
Instrument <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates ist. Über allfällige Änderungswünsche wird nicht abgestimmt,<br />
sondern der <strong>Gemeinde</strong>rat nimmt diese zur Kenntnis und berät, ob er diese Änderungen in die<br />
Ziele aufnehmen will oder nicht.<br />
Max Läng: Wie soll sich unsere <strong>Gemeinde</strong> entwickeln? Das ist eine Frage, die sich der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
immer wieder stellen muss. Wir haben dies getan bei der Erarbeitung <strong>des</strong> Leitbil<strong>des</strong><br />
Standortqualität, das 2004 im Einwohnerrat diskutiert und verabschiedet worden ist.<br />
Und wir haben dies im neu zusammengesetzten <strong>Gemeinde</strong>rat im Rahmen der Klausur anfangs<br />
dieses Jahres noch einmal gemacht. Die vorliegende Darstellung der Legislaturziele ist<br />
in dieser Form neu. Gleich wie der Finanzplan muss die Auflistung der Legislaturziele als<br />
rollende Planung verstanden werden und zwar in einem Zweijahresrhythmus. Die Legislaturziele<br />
sind weit gefasst. Noch lange nicht alles Wünschbare ist darin enthalten. Wir haben uns<br />
auf das Wichtigste beschränken müssen.<br />
Wir möchten in der heutigen Diskussion von ihnen gerne hören, was sie generell aber auch<br />
zum Inhalt dieses Papieres sagen.<br />
Wie der Finanz- und Investitionsplan auch, werden ihnen die Legislaturziele zur Kenntnisnahme<br />
unterbreitet. Eine Abstimmung darüber ist nicht vorgesehen. Vorschläge und Meinungsäusserungen<br />
seitens <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> werden wir sehr gerne entgegennehmen und<br />
nach Möglichkeit berücksichtigen.<br />
Zu einem Abschnitt möchte ich noch einige Bemerkungen machen: Es ist der Abschnitt<br />
Finanzen. Dieser Abschnitt hat uns am meisten Mühe bereitet. Präzise Aussagen über die zukünftige<br />
verzinsliche Schuld sind sehr schwierig bis unmöglich zu machen. Dies hängt beispielsweise<br />
mit der Abstimmung im November über die Steuergesetzrevision zusammen und<br />
auch von den Beratungen <strong>des</strong> Grossen Rates über die Aargauische Pensionskasse.<br />
Sorgen machen uns nicht die einzelnen Projekte, sondern die Kumulation, und dies erst noch<br />
während eines sehr kurzen Zeitabschnittes. Wir vermuten, dass unsere <strong>Gemeinde</strong> wesentlich<br />
stärker betroffen ist als andere im Kanton. Wir sind <strong>des</strong>halb sehr gespannt, wie die Diskussion<br />
vor der Abstimmung im November in unserer <strong>Gemeinde</strong> geführt wird. In den Legislaturzielen<br />
und im Finanzplan ist die Situation nach heutigem Kenntnisstand aufgeführt.<br />
_____
58<br />
Erich Schmid: Mittlerweile sind 37 Einwohnerräte anwesend. Das absolute Mehr liegt somit bei<br />
19.<br />
Ich schlage vor, dass wir zuerst Thema für Thema die Ziele durchgehen und bitte um Wortmeldungen<br />
zu den einzelnen Punkten. Die allgemeinen Stellungnahmen zu den Zielen durch<br />
die Fraktionen oder persönliche Stellungnahmen können im Anschluss gemacht werden.<br />
Denise Hunziker: Die obere Grenze der Wohnbevölkerung soll bei 10'000 Einwohnern liegen.<br />
Diese Zahl erscheint mir sehr hoch wenn man bedenkt, dass wir erst gerade vor kurzem den<br />
8'000sten Einwohner registrieren konnten und praktische keine Landreserven mehr vorhanden<br />
sind. Ich bitte sie <strong>des</strong>halb, diese Zahl zu relativieren und diese auf 9'000 Einwohner zu reduzieren.<br />
Weiter bitte ich den <strong>Gemeinde</strong>rat zu berücksichtigen, dass bei den durch<br />
eine Zonenplanung neu entstehenden Quartieren, zum einen der familienfreundliche Siedlungsbau<br />
vorzuziehen ist und zum anderen genügend öffentliche Grün- und Freizeitanlagen<br />
einzuplanen sind.<br />
Dieter Lüthi: Grundsätzlich findet es die FDP-Fraktion gut, dass sich der <strong>Gemeinde</strong>rat über die<br />
Zukunft Gedanken macht und solche Legislaturziele erstellt. Wie sind diese Ziele messbar und<br />
wer übernimmt die Erfolgskontrolle am Ende der Legislaturperiode? Welche Auswirkungen<br />
sind zu erwarten oder zu befürchten? Das vorliegende Papier nimmt viele interessante Aspekte<br />
auf, ist jedoch nochmals zu überarbeiten. Die Unterteilung in Ziele, Indikatoren und<br />
Massnahmen erscheint uns sinnvoll. Sie ist jedoch nicht konsequent eingehalten worden.<br />
Teilweise sind Themen durchmischt worden. Wir schlagen <strong>des</strong>halb vor, darauf zu verzichten,<br />
heute Abend quer durch die Fraktionen Änderungswünsche anzubringen. Vielmehr sollen die<br />
Fraktionen ihre Wünsche und Ideen schriftlich bis Ende September an den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
richten. Dann hätte der <strong>Gemeinde</strong>rat eine bessere Grundlage, die Vorschläge vom Parlament<br />
in das vorliegende Arbeitspapier einfliessen zu lassen. Wir bitten den <strong>Gemeinde</strong>rat,<br />
diese Vorschläge zu sichten und allenfalls in die Legislaturziele aufzunehmen.<br />
Patrick Hehli: Ich kann mich dem Votum von Dieter Lüthi nur anschliessen und finde es eine<br />
gute Idee, dass die Parteien ihre Vorschläge gesammelt und in schriftlicher Form dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
überweisen. Die mündliche Vortragung jetzt in der Sitzung würde den Parteien<br />
aber einen Trend aufzeigen. Es soll somit bei<strong>des</strong> möglich sein: die mündliche Vortragung wie<br />
auch die nachträgliche schriftliche Einreichung der Verbesserungsvorschläge und Anregungen.<br />
Rolf Feitknecht: Wie weit geht die "aktive Beeinflussung von Landeigentümern"?<br />
Max Läng: Unsere aktive Baulandpolitik versteht sich nicht so, dass wir einzelne Baulandparzellen<br />
vermitteln wollen. Es gibt Eigentümer, die ihre Parzellen nicht überbauen wollen. Wenn<br />
aber Eigentümer uns darauf aufmerksam machen, dass sie ihr Bauland verkaufen möchten,<br />
dann würden wir bei der Vermittlung behilflich sein.<br />
Hans-Peter Uehli: Die Massnahme geht ja noch etwas weiter: "Die <strong>Gemeinde</strong> fördert und<br />
übernimmt planerische Vorleistungen". Heisst das, dass die <strong>Gemeinde</strong> Kosten von Vorprojekten<br />
übernimmt?<br />
Max Läng: Wenn man dieses Ziel genau liest, bezieht es sich nur auf den Markthof. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
soll die Funktion der Initial- und Koordinationsstelle übernehmen, die ein Projekt vorantreibt,<br />
da ansonsten nie etwas zustande kommen wird, weil sehr viele Grundeigentümer<br />
an diesen Liegenschaften beteiligt sind. Dies bezieht sich jedoch ausschliesslich auf den<br />
Markthof.<br />
Andreas Schweizer: Zurückkommend auf das Votum von Dieter Lüthi stelle ich fest, dass er<br />
keinen Antrag gestellt hat. Das Wort "Parlament" kommt von "parlare" = reden und nicht<br />
schreiben. Ich würde es begrüssen, wenn wir diese Diskussion jetzt führen aber nicht ausufern<br />
lassen und gleichzeitig den <strong>Gemeinde</strong>rat bitten, uns eine Vernehmlassungsfrist bis Ende<br />
Oktober anzusetzen, damit wir im Nachgang zu dieser Sitzung noch etwas gründlicher und<br />
aufgrund der Diskussionen reagieren können. In diesem Sinne stelle ich den
Antrag,<br />
auf Ansetzung einer Vernehmlassungsfrist.<br />
59<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat nimmt den Antrag so entgegen.<br />
Stefan Drack: Den Legislaturzielen kann entnommen werden, dass die Asylanten-Unterkünfte<br />
im Gässliacker aufgehoben werden sollen. Ist dies aus Solidaritätsgründen mit anderen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
möglich? Ist dabei mit Härtefällen zu rechnen oder kann diese ohne Schaffung von<br />
Härtefällen durchgeführt werden?<br />
Erich Rinderknecht: Ich stelle fest, dass es bei der Formulierung der Ziele bereits auf einzelne<br />
Worte ankommt. Im ersten Teil heisst es: "Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> positioniert sich in der<br />
Region als attraktive Wohngemeinde." Das ist m.E. ein mittelfristiges Ziel und nicht ein Ziel, das<br />
in einer Legislaturperiode 2006 – 2009 erreicht werden kann. Dort müsste nur ein Wort<br />
"weiterhin" eingefügt werden. Wenn steht "keine Erweiterung der bestehenden Industrie- und<br />
Gewerbezone" so erscheint mir das zu absolutistisch. Dieses Ziel wirkt nach aussen bestimmt<br />
besser, wenn wir es mit "im Rahmen der Möglichkeiten" etwas relativieren. In erster Linie<br />
müssen wir die Ziele beurteilen und nicht die Indikatoren und Massnahmen. Wie die Ziele<br />
nämlich umgesetzt werden sollen, ist noch von vielen anderen Faktoren abhängig.<br />
Paul Vogelsang: Im letzten Ziel geht es um die "Hilfestellung der Verwaltung im Kauf und Verkauf<br />
von Liegenschaften und Grundstücken". Als Massnahme wird die Bauverwaltung beauftragt,<br />
diese neue Dienstleistung einzuführen. Eine neue Dienstleistung bedingt immer das<br />
entsprechende Personal, was Zeitaufwand und weitere Kosten verursacht. Konkurrenzieren<br />
wir damit nicht die ansässigen Liegenschaftsverwaltungen?<br />
Max Läng: Betreffend Hilfestellung bei Liegenschafts(ver-)käufen: Die <strong>Gemeinde</strong> hat immer<br />
wieder Anfragen von Interessenten, die eine Liegenschaft käuflich erwerben möchten. Wir<br />
erhalten aber auch Hinweise, dass Liegenschaften zu verkaufen sind. Bei solchen Hinweisen<br />
wollen wir eine interne Liste führen, um entsprechende Auskünfte erteilen zu können und um<br />
willige Verkäufer und Käufer zusammenzuführen. Dafür brauchen wir keine zusätzlichen<br />
Stellenprozente. Die Asylantenunterkunft wird nicht von der <strong>Gemeinde</strong> sondern vom Kanton<br />
betreut. Über all die Jahre gesehen hat <strong>Obersiggenthal</strong> überdurchschnittlich viele Asylanten<br />
beherbergt. Einerseits ist die Nachfrage an Wohnungen für Asylbewerber in letzter Zeit stark<br />
zurückgegangen. Andererseits ist die Baracke wirklich keine Zierde, weshalb wir uns entschlossen<br />
haben, das Gespräch mit dem Kanton aufzunehmen um Lösungen für die Bewohner<br />
zu suchen und die Baracke schlussendlich aufheben zu können.<br />
Ueli Zulauf: Ich möchte den <strong>Gemeinde</strong>rat in diesem Zusammenhang einfach bitten, auf die<br />
Bewohner entsprechend Rücksicht zu nehmen und den Bildungsgang der Kinder nicht zu<br />
unterbrechen. Als Schulleiter erlebe ich immer wieder, dass Familien kurzfristig umplatziert<br />
werden und sich dies für die schulische Laufbahn der Kinder verheerend auswirkt.<br />
Silvia Dingwall Stucki: Ich würde es begrüssen wenn die "gute Zusammenarbeit mit der<br />
Schulpflege" mit dem Zusatz "und den Eltern" ergänzt würde. Es ist nämlich enorm wichtig,<br />
dass gewisse Projekte in Zusammenarbeit mit den Eltern angepackt werden (z.B. Blockzeitmodell).<br />
Erich Rinderknecht: Unter Gesellschaft heisst es wie folgt: "Die Spitex erbringt ein hoch<br />
stehen<strong>des</strong> Leistungsangebot". Das ist nicht unbedingt das Ziel. Vielmehr soll ein "kosteneffizientes"<br />
Leistungsangebot erreicht werden. Das ist ein Unterschied. Wir wollen nicht, dass das<br />
Leistungsangebot aus dem Ruder läuft, sondern es soll kosteneffizient sein.<br />
Hans-Ulrich Schütz: Zu diesem Votum möchte ich Folgen<strong>des</strong> anmerken: Es ist selbstverständlich<br />
unbestritten, dass die Spitex effizient arbeiten soll. Der Unterschied liegt schon darin, nicht<br />
möglichst kostengünstig zu arbeiten sondern – wie es der <strong>Gemeinde</strong>rat formuliert hat – vor<br />
allem qualitativ gut. Das gehört zur Wohnqualität von <strong>Obersiggenthal</strong> wie auch zur Attraktivi-
60<br />
tät. Das soll keine Absage sein, wonach die Spitex nicht effizient arbeiten soll, aber sie soll<br />
auch nicht nur Minimalleistungen erbringen. Wenn man mit älteren Menschen zu tun hat<br />
weiss man, dass mit einer guten Spitex Heimeinweisungen vermieden werden können.<br />
Ueli Zulauf: Ich möchte dem <strong>Gemeinde</strong>rat danken und begrüsse es sehr, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
in den öffentlichen Gebäuden den Energieverbrauch senken möchte. Ich hoffe, dass<br />
dies auch entsprechend durchgeführt wird und man auch konsequent ist. In diesem Zusammenhang<br />
finde ich es wichtig, dass die Energiestadt nicht vergessen wird. Wir waren eine der<br />
ersten <strong>Gemeinde</strong>n im Aargau, die dieses Label erhalten haben. Es hat einige Anstrengungen<br />
nötig gemacht, das Label zu erhalten und es hat auch eine Kettenreaktion in der Region<br />
ausgelöst. Ich stelle fest, dass gewisse <strong>Gemeinde</strong>n das Energielabel auch mit einem gewissen<br />
Stolz in ihren Publikationen erwähnen. In <strong>Obersiggenthal</strong> wird es jedoch beinahe verschmäht.<br />
Gerade diese Zielsetzung erlaubt es, das Label wieder vermehrt zu propagieren.<br />
Dieter Martin: Ich würde es begrüssen, wenn das Ratsbüro die Tabelle so kopieren würde,<br />
dass man einfacher blättern kann.<br />
Stefan Drack: Wenn wir schon von der Formatierung dieses Dokuments sprechen hätte ich<br />
den Wunsch, dass dieses Dokument gleich wie der Rechenschaftsbericht gegliedert wird.<br />
Solche Durchgängigkeiten haben immer grosse Vorteile. So können Vergleiche zum Rechenschaftsbericht<br />
gezogen werden. Im Übrigen ist rasch ersichtlich, wenn zu einem Verwaltungsbereich<br />
keine Ziele gesetzt werden.<br />
Christa Ochsner: Die CVP findet es richtig und wichtig, dass sich der <strong>Gemeinde</strong>rat Legislaturziele<br />
setzt. Der <strong>Gemeinde</strong>rat will auf Bewährtem aufbauen, was die CVP gutheisst. Die vorgelegten<br />
Ziele und Massnahmen stellen einen guten Startpunkt dar und sollen alle zwei Jahre<br />
den Gegebenheiten angepasst werden. Zielsetzungen ohne gegenseitige Verpflichtung<br />
können aber auch zur Farce werden. In der Wirtschaft werden Ziele als Gradmesser für die<br />
Entlöhnung der Manager verwendet. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man auch auf<br />
<strong>Gemeinde</strong>ebene mittelfristig die Exekutive nach dem Erreichen der gesteckten Ziele entlöhnen<br />
könnte. Wenn es soweit kommen sollte, müsste sich der Einwohnerrat auch mit mehr<br />
als nur einer Kenntnisnahme zur Unterstützung der erkannten Massnahmen verpflichten. Die<br />
CVP ist mit den vorgelegten Zielen einverstanden und schlägt dem Einwohnerrat vor, dem<br />
Antrag um Kenntnisnahme zuzustimmen.<br />
Erich Schmid: Der <strong>Gemeinde</strong>rat signalisiert, dass er eine Vernehmlassung befürwortet. Ich<br />
schlage vor, dass den Fraktionen bis Ende Oktober 2006 Frist eingeräumt wird, um die schriftlichen<br />
Wünsche dem <strong>Gemeinde</strong>rat einzugeben.<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
_____<br />
Abstimmung<br />
Der Einwohnerrat stimmt dem Antrag um Kenntnisnahme der Legislaturziele 2006 – 2009 mit<br />
36 Ja bei einer Enthaltung zu.<br />
_____<br />
Dieter Lüthi: Die Fraktionen sollten ihre Eingaben bis Ende September einreichen. Wenn die<br />
Fraktionen ihre Wünsche erst Ende Oktober eingeben, hat der <strong>Gemeinde</strong>rat seine Planung<br />
bereits gemacht und dann haben diese Änderungsvorschläge keinen Einfluss mehr.<br />
Erich Schmid: Dieser Vorschlag steht aber entgegen dem Antrag von Andreas Schweizer.<br />
Max Läng: Die Frage ist: Was ist wichtiger? Finanzplan oder Legislaturziele? Meines Erachtens<br />
beinhalten die Legislaturziele einen weiteren Planungshorizont als der Finanzplan. Der Finanzplan<br />
kann sich jährlich wieder ändern. Trotzdem dürfen wir die Fernziele der Legislaturziele
61<br />
nicht aus den Augen verlieren. Wenn wir an der Oktober-Sitzung das Budget und den überarbeiteten<br />
Finanz- und Investitionsplan beraten, kann dieser Auswirkungen auf die Legislaturziele<br />
haben. Ein Monat Bearbeitungszeit bis Ende September erscheint mir eher kurz.<br />
Patrick Hehli: Wir haben dieses Papier an der Fraktionssitzung bereits eingehend besprochen.<br />
Daher sollte der Termin bis Ende September eigentlich ausreichen. Die Fraktionen hätten ja<br />
ihre Änderungswünsche bereits heute einbringen sollen. Die Änderungswünsche sollten<br />
eigentlich schon vorhanden sein. Ich bin für eine speditive Abhandlung dieses Geschäfts.<br />
Hans-Peter Uehli: Jetzt sprechen wir von langfristigen Zielen. Ich bin davon ausgegangen,<br />
dass es sich dabei um Ziele dieser Amtsperiode handelt und diese Ziele auf ihre Erreichung<br />
überprüft werden müssen, d.h. es muss ein Termin gesetzt werden. Ich habe angenommen,<br />
dass diese Ziele am Ende dieser Amtsperiode erfüllt sein müssen.<br />
Max Läng: Wir haben dieses Instrument zum ersten Mal und müssen erst noch Erfahrungen<br />
sammeln. Ich glaube, dass dieses Papier dem <strong>Gemeinde</strong>rat eine Marschrichtung angibt. Sie<br />
wissen aber alle, dass wir nicht alle diese Ziele innert 4 Jahren werden umsetzen können.<br />
Dann müssen sie eben für die nächste Legislaturperiode wieder berücksichtigt werden. Die<br />
Fraktionen können ihre Vorschläge schon bis Ende September eingeben aber wir brauchen<br />
anschliessend auch Zeit, diese Vorschläge zu sichten. Dafür reicht schon die Vorlaufzeit für<br />
die nächste Sitzung nicht.<br />
Ueli Zulauf: Die Voten, die wir gehört haben, machen für mich ein Malaise sichtbar, das mit<br />
der Übungsanlage von heute Abend verbunden ist. Unsere Politik ist so organisiert, dass die<br />
Exekutive eine Marschrichtung vorgibt. Dass sie sagt, was sie will und auch aufzeigt, wie sie<br />
diese Wünsche finanzieren will. Was wir heute erleben ist keine Parlamentsdebatte, sondern<br />
ein runder Tisch. Wir erhalten eine Auslegeordnung von Problemen und Zielen. Das ganze<br />
macht es einfach schwierig, sich mit der Materie der Legislaturplanung und der Finanzplanung<br />
auseinanderzusetzen. In der Fraktion hatten wir unsere liebe Mühe, weil wir den<br />
Willen <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates nicht nachvollziehen können. Das möchten wir in Zukunft vermeiden.<br />
Vielmehr möchten wir, dass sich in Zukunft eine Aussage bildet und dass die wirkliche<br />
Auseinandersetzung mit den Legislaturzielen und der finanzpolitischen Marschrichtung<br />
im Rahmen der Budgetsitzung stattfinden kann.<br />
Hans-Peter Uehli: Dieses Instrument der Legislaturziele ist nicht neu. Schon vor 15 Jahren<br />
hatten wir Legislaturziele.<br />
Max Läng: Für den jetzigen <strong>Gemeinde</strong>rat ist dieses Instrument neu.<br />
Erich Schmid: Die Fraktionen werden angehalten, ihre Änderungsvorschläge zu den Legislaturzielen<br />
bis Ende September einzureichen.<br />
4 2006/35 Finanz- und Investitionsplan 2006 - 2010<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Bei diesem Geschäft handelt es sich um einen Bericht zur Kenntnisnahme <strong>des</strong><br />
<strong>Einwohnerrates</strong>. Es wird also nicht darüber abgestimmt. Der im Titel erwähnte "Antrag" ist somit<br />
zu streichen.<br />
Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: Der Übertitel in der AZ, wonach frühere Finanzpläne nur noch<br />
Makulatur seien, beschreibt unsere Situation treffend. In den letzten 16 Jahren, in denen ich<br />
die Finanzpolitik als ehemaliger Einwohnerrat und heutiger <strong>Gemeinde</strong>rat verfolgt habe,<br />
mussten wir uns nie mit derartig massiven Veränderungen beschäftigen.
62<br />
Ab 2008 wird unsere Verschuldung massiv ansteigen. Wir haben glücklicherweise noch etwas<br />
Zeit, uns darauf vorzubereiten. Es würde die kommenden schwierigen Zeiten erleichtern,<br />
wenn <strong>Gemeinde</strong>rat und Einwohnerrat die gleiche Strategie fahren könnten, nicht im Detail,<br />
aber doch in den groben Zügen. Wir werden unsere Bevölkerung auf die kommenden, finanziell<br />
weniger guten Jahre vorbereiten müssen.<br />
Die Warnsignale sind nun da. Ob alles so kommt, wie wir dies aufgelistet haben, hängt von<br />
Faktoren ab, die wir nicht oder nur wenig beeinflussen können. Bei drei entscheidenden<br />
Parametern werden wir fremdbestimmt durch den Regierungsrat und den Grossen Rat. Die<br />
drei Geschäfte sind:<br />
Steuergesetzrevision<br />
Sie bringt uns Ausfälle bis zu 10 Steuerprozenten pro Jahr. Das ist sehr viel. Konsequenzen sind<br />
absehbar. Wir haben bereits im Sparpaket 2002 feststellen müssen, dass wesentliche Korrekturen<br />
im Finanzhaushalt nur über Investitionen möglich sind und nur zu einem kleinen Teil in<br />
den jährlichen Budgets. Bei den Investitionen kann es <strong>des</strong>halb zu grossen Einschränkungen<br />
kommen, schlimmstenfalls zu einem Investitionsstop. Auch über Steuerfussanpassungen wird<br />
man diskutieren müssen. Für das Budget 2007 ist dies aber im <strong>Gemeinde</strong>rat noch kein Thema.<br />
Finanz- und Lastenausgleich<br />
Da gibt es ab 2008 eine markante Steigerung von heute rund 500'000 Franken auf 1.6 Mio.<br />
Franken. Diese Neubelastung (das sind gut 5 Steuerprozente) kommt sicher. Der Grund liegt<br />
in der neuen Berechnungsart beim Kanton. Nicht mehr der Steuerfuss ist die massgebende<br />
Grösse, sondern die Steuerkraft.<br />
Aargauische Pensionskasse<br />
Der Kanton und rund 113 <strong>Gemeinde</strong>n mit vielen Annexanstalten, wie zum Beispiel das KV,<br />
BBB, Regionales Pflegezentrum, Alterswohnzentrum Gässliacker und andere mehr, sind 1962<br />
Eventualverpflichtungen eingegangen, die nun per Dekret eingelöst werden müssen. Zu<br />
diesen Eventualverpflichtungen müssen Kanton und <strong>Gemeinde</strong>n heute stehen. Der heutige<br />
Fehlbetrag in der APK von rund 24 % ist auf den Grossen Rat zurückzuführen, der 1962 beschlossen<br />
hat, dass Lohnerhöhungen nicht mehr eingekauft werden müssen. Diese Fehlentscheidung,<br />
aus heutiger Sicht, ist viel zu spät, nämlich erst 1989 korrigiert worden. Die Unterdeckung<br />
kann damit nicht mehr aufgeholt werden. Im Gegenteil, mit jedem Jahr in dem<br />
man zuwartet, wird sich der Fehlbetrag um etwa 50 Mio. Franken erhöhen. Deshalb will der<br />
Regierungsrat nicht mehr länger warten. Das Geschäft wird Ende dieses Jahres im Grossen<br />
Rat diskutiert. Für unsere <strong>Gemeinde</strong> heisst dies, dass die Ausfinanzierung per Dekret erfolgen<br />
wird. Dazu haben <strong>Gemeinde</strong>rat und Einwohnerrat nichts zu sagen. Die Übergangsregelung,<br />
also die Frage der Besitzstandsregelung, wird jede <strong>Gemeinde</strong> und Institution selber bestimmen<br />
können.<br />
Der Regierungsrat und die Mehrheit <strong>des</strong> Grossen Rates sind überzeugt, dass die Mindererträge<br />
bei den Steuern durch ein starkes Wirtschaftswachstum und durch die Neuansiedlung<br />
von Firmen wettgemacht werden können. Dies dürfte in <strong>Obersiggenthal</strong> und auch in vielen<br />
anderen <strong>Gemeinde</strong>n nicht zutreffen. Wir haben keine freien Flächen mehr in der Gewerbe-<br />
und Industriezone und Einzonungen dauern bekanntlich sehr lange, weil sich gerade der<br />
Kanton in diesen Fragen sehr restriktiv verhält.<br />
Die heutige Vorlage dient dazu, den Einwohnerrat mit der komplett neuen Situation vertraut<br />
zu machen. Gleichzeitig möchten wir gerne von ihnen eine Lagebeurteilung und Aussagen,<br />
welchen Projekten im Investitionsplan hohe, mittlere oder tiefe Priorität zuzuweisen ist. Der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat wird in den nächsten Wochen den Finanzplan nochmals überholen und gemeinsam<br />
mit dem Budget 2007 dem Einwohnerrat nochmals vorlegen.<br />
Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Der vorliegende Finanzplan war in der FIKO ebenfalls<br />
ein Thema. Über die Entwicklung <strong>des</strong> Finanzplanes waren wir sehr überrascht. Diese Darstellung<br />
ist aus unserer Sicht eine worst case-Betrachtung und kann so nicht akzeptiert<br />
werden. Wir sind uns aber einig, dass der vorliegende Finanzplan nicht abschliessend beurteilt<br />
werden kann. Dazu haben wir noch zu viele Unbekannte.
63<br />
1.) Für die FIKO ist es sehr wichtig, von welcher Basis man ausgeht. Die Budgetwerte 2006<br />
und die Planwerte 2007 sind bereits ein Jahr alt und somit nicht mehr aktuell. Wie wir alle<br />
wissen, haben wir in den vergangenen Jahren Ergebnisse erzielt, welche das Budget<br />
deutlich übertroffen haben. Wie das laufende Jahr ausfallen wird, wissen wir noch nicht.<br />
Deshalb sind wir der Meinung, dass man für das Jahr 2006 die Vorschauwerte eintragen<br />
soll. Wir wissen, dass das nicht üblich ist, aber die jetzige Situation ist auch nicht üblich. Wir<br />
bitten den <strong>Gemeinde</strong>rat, eine Darstellung mit den zu erwartenden Ist-Werten für das Jahr<br />
2006 aufzuzeigen und diese mit der FIKO zu besprechen.<br />
2.) Auf der Investitionsseite haben wir ebenfalls noch Unklarheiten, vor allem bei der<br />
Pensionskasse. Das Vorgehen und die zu erwartenden Kosten werden erst klar, wenn der<br />
Grosse Rat über dieses Dekret befunden hat.<br />
Aber man kann mit Sicherheit sagen, dass in diesem Finanzplan das Notwendige vom<br />
Wünschbaren getrennt werden muss.<br />
Wir bitten den <strong>Gemeinde</strong>rat, die Vorschau 2006 als Ausgangsbasis zu nehmen. Die Vorschläge<br />
der heutigen Sitzung sollen in den Finanzplan eingebaut und dann mit der FIKO besprochen<br />
werden. Nur so kann dem Rat ein Finanzplan vorgelegt werden, welcher der Realität<br />
am ehesten entspricht und nur so ist eine abschliessende Betrachtung überhaupt möglich.<br />
Erich Schmid: Ich schlage vor, dass wir zuerst die einzelnen Positionen <strong>des</strong> Investitionsplanes<br />
durchgehen und die Einwohnerräte die Möglichkeit für Fragen / Kommentare wahrnehmen<br />
können. Anschliessend werden wir die Erläuterungen <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates sowie das Geschäft<br />
selbst diskutieren.<br />
Adrian Schmid: Unter "Investitionsstop für alle nicht unbedingt notwendigen, neuen Aufgaben"<br />
ist u.a. auch die Lärmsanierung K114 aufgeführt. In der Liste unter Punkt 616 ist dieser<br />
Posten per Dekret eingesetzt. Insofern ist es also keine Massnahme, die nicht unbedingt ergriffen<br />
werden muss.<br />
Max Läng: Es ist korrekt, dass es sich dabei um ein Dekretsgeschäft handelt, das der Kanton<br />
gerne durchführen möchte. Wenn die <strong>Gemeinde</strong> jedoch nicht in der Lage ist, die nötigen<br />
Mittel aufzubringen, kann mit dem Kanton bestimmt darüber diskutiert werden. Die Frist zur<br />
Umsetzung dieser Lärmschutzmassnahmen läuft meines Wissens bis 2015. Natürlich ist dieses<br />
Projekt wünschbar und sinnvoll. Aber der Kanton hat noch keine <strong>Gemeinde</strong> zu einem<br />
solchen Projekt gezwungen, wenn sie es sich nicht leisten konnte.<br />
Ueli Zulauf: Im Namen der SP-Fraktion aber auch im Namen der Anwohner südlich der<br />
Landstrasse als Quartiervereinspräsident möchte ich mich zu den Lärmschutzmassnahmen<br />
entlang der SBB-Linie äussern. Dieses Projekt hat für uns sehr grosse Bedeutung. Ich erinnere<br />
daran, dass der Einwohnerrat bereits einen Entscheid gefällt hat. In der Botschaft <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
an den Einwohnerrat wurde festgestellt, dass die Wohnqualität unter diesem<br />
Lärm der SBB leidet. Wenn diese Aussage nun relativiert wird, wonach dieser Lärmschutz<br />
noch etwas hinausgeschoben werden könne, entsteht ein krasser Widerspruch. Das können<br />
wir nicht akzeptieren. Wir stehen dazu, dass es diesen Lärmschutz braucht und dass der Einwohnerrat<br />
seinerzeit einen Kredit gesprochen und eine klare Absichtserklärung formuliert hat,<br />
indem das Postulat der CVP nicht abgeschrieben wurde. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat den Auftrag,<br />
eine Vorlage zu unterbreiten. Die relativierenden Aussagen in den Erläuterungen zum Finanzplan<br />
machen hellhörig und passen wieder in mein vorher erwähntes Konzept, dass seitens<br />
<strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates eine klare Marschrichtung fehlt. Wiederum soll eine klare Aussage gemacht<br />
werden, dass der Rat dazu steht und dieses Projekt auch finanzieren will oder dann<br />
soll er dazu stehen und sagen, dass sich die <strong>Gemeinde</strong> dieses Projekt nicht leisten kann. Ich<br />
appelliere <strong>des</strong>halb nochmals an den <strong>Gemeinde</strong>rat, den Lärmschutz ernst zu nehmen und<br />
eine Lösung zu präsentieren, die politisch auch realisierbar ist. Ich habe erfreut zur Kenntnis<br />
genommen, dass die Stadt Baden einen Teil der Kosten übernimmt. Dadurch wird der Beitrag<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> reduziert.
64<br />
Rolf Frech: Als Vertreter aller übermässig lärmgeplagter <strong>Obersiggenthal</strong>er möchte ich das<br />
Gehör <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates noch etwas schärfen im Hinblick auf die Überarbeitung <strong>des</strong><br />
Finanzplans und im Speziellen bezüglich Kosten der Lärmschutzwände. Wir haben seit 1990<br />
mit grossen Anstrengungen für diese Massnahmen gearbeitet und waren eigentlich bis vor<br />
kurzem auf der Zielgeraden. Rieden erhält seine Lärmschutzwände obwohl sie keine Grenzwertüberschreitungen<br />
aufweisen und dank grosszügiger Unterstützung <strong>des</strong> Kantons, der die<br />
Hälfte übernimmt. Für das Gebiet Nussbaumen Süd/Talacker, wo wir Grenzwertüberschreitungen<br />
haben, waren wir auch auf gutem Weg und haben nun auch die positive Meldung<br />
erhalten, dass Baden einen Anteil der Kosten übernimmt. Es kann jetzt aber einfach nicht<br />
sein, dass aufgrund der neuen Finanzlage, die nicht ganz so unterwartet ist, die ganzen Bemühungen<br />
bachab gehen. Versprechen wurden gemacht aus Einwohnerratskreisen, im Zeitungsartikel<br />
vom 7. November 2005 und seitens <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates anlässlich der Orientierung<br />
vom 8. Juni 2006. Ich gehe davon aus, dass das nicht nur Lippenbekenntnisse waren<br />
sondern die Versprechen auch eingehalten werden. Die Kredite haben im Übrigen praktisch<br />
keine Folgekosten, das sind keine Fässer ohne Boden wie das Schwimmbad oder das OSOS.<br />
Nachdem die Lärmschutzwände mit einmaligen Kosten errichtet worden sind, fallen keine<br />
weiteren Unterhaltskosten an und nach 40 Jahren, wenn sie ihre Lebensdauer erreicht haben<br />
werden, müssen wir sie nicht mehr ersetzen, weil wir dannzumal keine ausländischen Güterwagen<br />
mehr haben werden, die Lärm verursachen. Hier liegt also eine Investition vor, die<br />
wohl als einzige keine Folgekosten generiert. In diesem Sinne bitte ich den <strong>Gemeinde</strong>rat,<br />
eine Vorlage zu präsentieren, die die Versprechen berücksichtigt und die Anliegen ernst<br />
nimmt. Die IGLS hat bereits einen Vorschlag unterbreitet, der nur die Hälfte der Vollversion (3<br />
Mio.) kostet. Die IGLS hat erkannt, dass sie nicht x-beliebig eine Lösung bringen kann ohne<br />
Rücksichtnahme auf die Kosten. Ich gehe davon aus, dass unser Geld für diese Lösung noch<br />
ausreicht. Alles was darüber hinausgeht, nehmen wir dankbar zur Kenntnis.<br />
Hans-Peter Uehli: Ich möchte im Namen der FDP-Fraktion eine allgemeine Stellungnahme<br />
zum Finanz- und Investitionsplan abgeben. Der <strong>Gemeinde</strong>rat unterbreitet dem Einwohnerrat<br />
einen Finanz- und Investitionsplan, der sich vor allem durch verschiedene grosse Unsicherheiten<br />
auszeichnet. Der Finanzplan zeigt in den nächsten fünf Jahren einen kumulierten Verlust<br />
von 22.0 Mio. Franken. Das entspricht ungefähr den gesamten Steuereinnamen eines<br />
Jahres. Ich verwende bewusst den Begriff "Verlust", obwohl er nicht ganz richtig ist und weil<br />
der Begriff "Finanzierungsüberschuss" die Situation beschönigt.<br />
Die Ursache dieser äusserst schlechten Aussichten sind nur zu einem kleinen Teil hausgemacht,<br />
sondern werden uns viel mehr zum grossen Teil vom Kanton aufgezwungen. Darunter<br />
fallen der neue Finanz- und Lastenausgleich, die Steuergesetzrevision sowie die Ausfinanzierung<br />
der Aargauischen Pensionskasse.<br />
Hausgemacht – d.h. von uns selber beschlossen – sind allerdings grosse Investitionen im Bereich<br />
Bildung und Verkehr. Das ist die Ausgangslage, die uns der <strong>Gemeinde</strong>rat heute vorlegt.<br />
Und dass die Situation wirklich dramatisch ist, möchte ich anhand einer einzigen Folie zeigen,<br />
die sie schon mehrmals gesehen haben und die die Entwicklung der Erträge und der Finanzpläne<br />
zeigt. Die Säulen sind die effektiven Ertragsüberschüsse zwischen rund 0.5 und 4.0 Mio.<br />
Franken. Die Linien entsprechen den Finanzplänen, mit Abweichungen bis zu 5.0 Mio. Franken.<br />
Nachdem ich die Folie erstellt habe, habe ich mein Vertrauen in die Zahlen <strong>des</strong> Finanzplans<br />
2006 – 2009 vollständig verloren. Es gibt aber noch andere Gründe, wieso die Zahlen in Frage<br />
gestellt werden müssen.<br />
Die FDP-Fraktion beurteilt die einzelnen Elemente vom Finanz- und Investitionsplan wie folgt:<br />
Steuereinnahmen<br />
Die Steuereinnahmen sind mit 20.0 Mio. Franken möglicherweise wieder zu tief eingesetzt.<br />
2005 hatten wir Steuereinnahmen von 23.7 Mio. Franken. Dabei erinnere ich auch an die<br />
Steuergesetzrevision 2002: Der damals erwartete Steuereingang wurde viel zu pessimistisch<br />
eingesetzt. Die Folge davon waren unerwartet gute Abschlüsse in den vergangenen Jahren.<br />
Wir haben uns auch gefragt, ob bei der Budgetierung der Steuereinnahmen der Konjunktur-
65<br />
aufschwung und die neuen Steuerzahler berücksichtigt worden sind. Wahrscheinlich sind im<br />
vorliegenden Finanz- und Investitionsplan wiederum keine ausserordentlichen Steuererträge –<br />
die in den letzten Jahren regelmässig vorgekommen sind - eingeplant worden.<br />
Neuer Finanz- und Lastenausgleich<br />
Obwohl sich die drei genannten Faktoren zur Berechnung <strong>des</strong> Finanz- und Lastenausgleichs<br />
noch zu Gunsten der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> verändern können, müssen wir damit rechnen,<br />
dass der Finanz- und Lastenausgleich sich von bisher rund 500'000 Franken auf rund 1.7<br />
Mio. Franken erhöhen wird.<br />
Steuergesetzrevision<br />
Am 22. August 2006 hat der Grosse Rat eine Steuergesetzesrevision beschlossen, die den Tarif<br />
der Einkommenssteuern senken und gleichzeitig den Ausgleich der kalten Progression schaffen<br />
soll. Die Kehrseite dieser Medaille sind die Steuerausfälle bei den <strong>Gemeinde</strong>n. Nach<br />
meinen Informationen hat der Grosse Rat die Steuerausfälle der <strong>Gemeinde</strong>n zwischen der<br />
ersten und zweiten Lesung um 40 % reduziert. Ob nun der ursprüngliche oder der reduzierte<br />
Satz in den Finanzplan eingeflossen ist, ist mir nicht bekannt.<br />
Ausfinanzierung der Aargauischen Pensionskasse<br />
Bei der Ausfinanzierung der Aargauischen Pensionskasse sind noch viele Fragen offen. Ich will<br />
sechs Stichworte nennen: Rechnungslegung nach Swisscap-FER, Schwankungsreserven,<br />
Deckungsgrad von 106 %, Besitzstandswahrung, Mitgliederbeiträge und die Verteilung der<br />
Lasten für die <strong>Gemeinde</strong>n auf 10 – 20 Jahre.<br />
Zuwachsraten vom Personalaufwand, Sachaufwand und ausgehenden Beiträgen<br />
Diese Zuwachsraten werden Jahr für Jahr über das ganze Planungsfenster mit undifferenzierten<br />
3 % festgelegt. Dies, obwohl der Personalaufwand und der Sachaufwand sich in der Vergangenheit<br />
unterschiedlich verhalten haben. Falls die katastrophale Finanzlage wirklich eintrifft,<br />
müssten ein rigoroser Investitionsstop und griffige Sparmassnahmen durchgesetzt<br />
werden. Und dann kann das Wachstum nicht mehr bei 3 % pro Jahr liegen. In diesem Sinn ist<br />
der Finanz- und Investitionsplan inkonsistent.<br />
Steuerfuss<br />
Wenn sich die finanzielle Lage der <strong>Gemeinde</strong> wirklich so entwickelt, wie sie im Finanzplan<br />
dargestellt wird, ist auch der Steuerfuss nicht tabu. Das hat die FDP immer gesagt. Allerdings<br />
müssten min<strong>des</strong>tens folgende Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
1. Die massiven Beiträge an den Kanton müssen erhärtet sein.<br />
2. Bewilligte Investitionen müssen möglichst weit in die Zukunft verschoben werden.<br />
3. Ein Investitionsstop müsste möglichst gut greifen.<br />
4. Der Sparhebel muss im Budget und im Finanzplan beim Personal- und Sachaufwand zum<br />
tragen kommen.<br />
Dann kann der Steuerfuss so berechnet werden, dass unter Berücksichtigung der Auflösung<br />
<strong>des</strong> Eigenkapitals mittelfristig ein ausgeglichenes Budget entsteht. Wo der Einwohnerrat noch<br />
sparen möchte, ist wohl mehr eine rhetorische Frage. Die grossen Investitionen wurden bereits<br />
bewilligt, die verschiebbaren und geplanten Investitionen werden vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
vollständig aufgelistet und die Aufwandreduktion besteht aus Hunderten von einzelnen Budgetposten,<br />
die zuerst von der Exekutive auf ihre Notwendigkeit geprüft werden müssen. In<br />
dieser Aufgabe ist auch die Finanzkommission gefordert.<br />
Zum Antrag selbst haben wir noch zwei Bemerkungen: Wir haben uns gefragt, was die Botschaft<br />
der Aufzählung der Ereignisse mit ausserordentlichen Auswirkungen auf den Finanzhaushalt<br />
der <strong>Gemeinde</strong> auf der ersten Seite bedeuten soll. Will der <strong>Gemeinde</strong>rat damit zum<br />
Ausdruck bringen, dass Budgetabweichungen in der Vergangenheit nicht planbar gewesen<br />
sind und dass sie in Zukunft auch nicht planbar sein werden? Oder will er damit etwas anderes<br />
aussagen?<br />
Im Übrigen sind wir enttäuscht, dass dem Dokument, das mit "Bericht und Antrag" betitelt ist,<br />
auch in der Aktenauflage keine Stellungnahme unserer Finanzkommission beiliegt. Das finden
66<br />
wir äusserst bedauerlich, weil doch eine schriftliche Stellungnahme unserer Finanzspezialisten<br />
bei der Beurteilung dieses Dokuments sehr wertvoll gewesen wäre.<br />
Wir werden den Verdacht nicht los, dass die Kantonsregierung auf eine Angstmacher-Politik<br />
setzt und dass der <strong>Gemeinde</strong>rat die wirklich schlechten Finanzzahlen ohne kritische Prüfung<br />
vom Kanton übernommen hat. Der Finanz- und Investitionsplan ist mit dem vorliegenden Inhalt<br />
inakzeptabel. Er erfüllt die gesetzlichen Grundanforderungen nach einem mittelfristig<br />
ausgeglichenen Budget überhaupt nicht mehr.<br />
Die FDP erwartet <strong>des</strong>halb vom <strong>Gemeinde</strong>rat, dass dem Einwohnerrat an der Oktober-Sitzung<br />
ein Finanz- und Investitionsplan vorgelegt wird<br />
- mit erhärteten Zahlen bezüglich den Beiträgen an den Kanton<br />
- mit bewilligten Investitionen die, wenn überhaupt möglich, in die Zukunft verschoben<br />
worden sind<br />
- mit einem vorläufigen Stop von Neuinvestitionen<br />
- mit einem stark reduzierten Ausgabenwachstum beim Personal- und Sachaufwand<br />
- mit einem Steuerfuss der – unter Berücksichtigung der Auflösung <strong>des</strong> Eigenkapitals – zu<br />
einem mittelfristig ausgeglichenen Ergebnis führt.<br />
Wir erwarten auch, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat dem Einwohnerrat konkrete Vorschläge zu Sparmassnahmen<br />
macht und kein zusätzliches "Hearing" veranstaltet und damit einen Teil seiner<br />
Verantwortung dem Einwohnerrat abgibt. Und falls die Unsicherheiten bei den ausgehenden<br />
Beiträgen bis Oktober nicht ausgeräumt werden können, erwarten wir vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
einen Finanz- und Investitionsplan mit min<strong>des</strong>tens zwei Varianten: einer optimistischen und<br />
einer eher pessimistischen Variante.<br />
Linus Egger: Ich fühle mich angesprochen. Erstens kann die Finanzkommission nur eine Stellungnahme<br />
abgeben, wenn sie den Finanzplan im Voraus kennt. Ich habe den Finanzplan<br />
wie alle anderen auch mit den Einwohnerratsvorlagen erhalten. Zweitens haben wir den<br />
heute vorliegenden Finanzplan so betrachtet, dass er eine Auslegeordnung darstellt, dann<br />
wird er mit der Fiko besprochen, dann geben wir eine Stellungnahme ab und dann wird daraus<br />
ein Papier für die Aktenauflage resultieren.<br />
Patrick Hehli: Die SVP-Fraktion hat den Vorschlag <strong>des</strong> Finanz- und Investitionsplans angenommen<br />
und ist zum Entschluss gekommen, dass es für uns Einwohnerräte momentan relativ<br />
schwierig ist, einzelne Posten anzuzweifeln oder gar aus dem Investitionsplan zu streichen. Die<br />
Sparte Verkehr erscheint als grosser Posten. Wir sehen z.B. dass kleinere Mängel an einer<br />
Strasse behoben werden müssen. Was wir aber nicht sehen ist, wie es um den Unterbau<br />
dieser Strasse steht. Deshalb ist es für uns schwierig zu unterscheiden, welche Strasse saniert<br />
werden soll und welche nicht. Wir sprechen immer wieder von Standortqualität. Für uns von<br />
der SVP gehört auch der Steuerfuss zu einer attraktiven Standortqualität. Eines ist aber ganz<br />
sicher: Wenn wir dieses vorgelegte Papier so verabschieden, dann können wir die Legislaturziele<br />
bereits wieder nicht mehr einhalten, weil wir schon wieder gut 3.0 Mio. Franken darüber<br />
sind. Der Plan ist also zu den Legislaturzielen nicht kongruent. Anderseits steht bereits fest,<br />
dass wir den Steuerfuss nicht werden halten können. Wir vermissen in dieser Vorlage den<br />
Willen <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates resp. <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong>, in der laufenden Rechnung zu sparen.<br />
Ich möchte den Einwohnerrat dazu anhalten, auch bei der Budgetdebatte und der laufenden<br />
Rechnung den Finger drauf zu halten und auch kleine Posten einzusparen. Es wäre also<br />
unser Wunsch an den <strong>Gemeinde</strong>rat, dass er dieses Papier nochmals zurücknimmt, wirklich<br />
nicht Notwendiges daraus streicht und die Wünsche ebenfalls herausfiltert und nicht einfach<br />
auf unbestimmte Zeit nach hinten verschiebt. Sonst müssen dann unsere Nachfolger den<br />
Kopf hinhalten. Haben sie auch den Mut, auch kleine Posten in der laufenden Rechnung zu<br />
streichen.<br />
Josef E. Sieber: Die CVP-Fraktion begrüsst es, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat den Finanz- und Investitionsplan<br />
jetzt schon vorlegt und nicht erst – wie üblich – an der Oktobersitzung. Es ist eigentlich<br />
eine Vorab-Kenntnisnahme. Es geht in der Grössenordnung um 16 – 18 Steuerprozente,<br />
die uns bedrohen. Einen grossen Teil der Faktoren können wir nicht beeinflussen, ein weiterer
67<br />
Teil ist noch sehr unsicher. Was wir aber beeinflussen können, sind die Investitionen. Das<br />
können wir Einwohnerräte sehr stark beeinflussen, indem wir die Anträge kritisch prüfen,<br />
allenfalls ablehnen oder zurückstellen. Wir sollen nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip wirklich nur<br />
das realisieren, was uns wirklich etwas bringt. Wenn ich in die Vergangenheit zurückschaue<br />
kommt mir ein LIS in den Sinn oder die Schwimmbadstrassensanierung, die unter den Begriff<br />
"Wünschbares" fallen. Sparen kann man nicht nur bei den Investitionen sondern auch bei der<br />
laufenden Rechnung. Das sind Ausgaben, die wir sofort haben. Auch wenn es kleine Beträge<br />
sind, haben diese grosse Auswirkungen. Investitionen werden über viele Jahre getilgt. Die<br />
Schulden sollen für uns Leitlinien für die Finanzplanung sein. Immer mehr Schulden zu haben,<br />
kann nicht in unserem Interesse liegen. Wir haben ein gewisses Klumpenrisiko und je mehr<br />
Schulden wir haben, <strong>des</strong>to anfälliger wird unser Finanzhaushalt. Wir sollten also daran interessiert<br />
sein, die Schulden tief zu halten. Zur Lärmsanierung SBB habe ich noch folgen<strong>des</strong> Anliegen:<br />
Ich möchte die IGLS bitten, einmal abzuklären, ob allenfalls die Betroffenen bereit<br />
wären, einen kleinen Beitrag daran zu leisten. Das würde dieses Projekt bestimmt beschleunigen.<br />
Es gibt andere, vergleichbare Projekte, bei denen die Beteiligten ebenfalls zur Kasse<br />
gebeten wurden. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit.<br />
Judith Brönnimann: Was der vorliegende Finanzplan jetzt zeigt, ist ein mögliches Szenario. Das<br />
zeigt uns vor allem: Wenn wir nichts unternehmen, laufen wir in ein Problem. Der aufgelegten<br />
Folie konnte entnommen werden, dass wir 2008 in ein riesiges Loch fallen. Weil wir das nun<br />
aber wissen, haben wir die Mittel, dem entgegen zu steuern. Es ist nun unser Ziel und unsere<br />
Aufgabe, die anfallenden Projekte so zu terminieren und zu dimensionieren, dass wir daran<br />
vorbeikommen. Wir haben bei den vorliegenden Projekten die Möglichkeit, einzugreifen.<br />
Welche Projekte es in welchem Umfang betrifft, wird zu diskutieren sein.<br />
Andreas Schweizer: Der vorgelegte Finanz- und Investitionsplan entspricht dem worst case-<br />
Szenario. Man setzt in jedem Fall die schlechteste Variante ein und nimmt auch sämtliche<br />
Investitionen darin auf und dann ist es klar, dass unsere Finanzlage aus dem Ruder läuft. Das<br />
ist sicher nicht gut, wenn die Schuldenlast derart hoch wird. Umgekehrt sind die Finanzindikatoren<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> sehr gut. Dass wir künftig 1,5 Mio. Franken an den Lastenausgleich<br />
bezahlen müssen sagt doch auch aus, dass wir eine gute Steuerkraft haben und es uns gut<br />
geht. Ich denke, dass nicht alles so kommt, wie es geplant ist. Wir haben noch die Abstimmung<br />
über die Steuergesetzesrevision vor uns und diverse andere Parameter sind noch offen.<br />
Vielem, was von Hans-Peter Uehli erwähnt wurde, können wir beipflichten. Ich erachte es<br />
aber als falsch, wenn die <strong>Gemeinde</strong> jetzt einen kompletten Investitionsstop verfügen würde.<br />
So würden Dinge verhindert, die gemacht werden sollten. Es resultiert dann vielleicht eine<br />
Überschuldung, die die <strong>Gemeinde</strong> auch schon hatte, die dann aber auch wieder über die<br />
folgenden Jahre abgetragen werden kann. Gerade bei den 7 bis 8 Mio. Franken für die<br />
Aargauische Pensionskasse ist es eine Illusion, wenn man den Eindruck hat, man müsse das<br />
innert einem Jahr abtragen. Das ist eine Last, die über die letzten 30 Jahre angewachsen ist<br />
und uns heute präsentiert wird. Wir sind also gegen einen Investitionsstop. Wir wollen auch<br />
eine attraktive <strong>Gemeinde</strong> bleiben. Wir sind dann auch bereit, über den Steuerfuss zu diskutieren.<br />
Max Läng: Der Finanzplan ist eine Auslegeordnung nach heutigem Kenntnisstand. Wir haben<br />
schon vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass diese Projekte anstehen. Diese haben sich<br />
mittlerweile auch konkretisiert. Die Ausfinanzierung der APK ist eine Verpflichtung, die der<br />
Grosse Rat und der Regierungsrat eingehen müssen, genau so wie die <strong>Gemeinde</strong>. Das sind<br />
rund 6 Mio. Franken. Das einzige, was diesbezüglich verhandelbar ist, ist die Besitzstandswahrung.<br />
Die 6 Mio. Franken müssen wir jedoch irgendwann eingehen. Wenn wir die Ausfinanzierung<br />
nicht jetzt machen, wird die Unterdeckung ständig grösser. Es ist vorgesehen, die<br />
Ausfinanzierung zu etappieren. Der Finanz- und Lastenausgleich hat sich ebenfalls konkretisiert.<br />
Diese beiden Posten zusammen bilden schon ein grosses Loch. Die vor einem Jahr behandelten<br />
Steuerfussreduktionen haben dann wirklich an einem kleinen Ort Platz. Zur Frage,<br />
welche Zahl nun richtig ist: Der Vorschlag <strong>des</strong> Regierungsrates zur Steuergesetzrevision lag bei<br />
25 Mio. Franken. In der Botschaft <strong>des</strong> Regierungsrates lagen wir bereits bei 37 Mio. Franken,<br />
begründet durch eine wesentlich bessere wirtschaftliche Lage. Der Vorschlag der Grossratskommission<br />
lag bei 167 Mio. Franken. Der Regierungsrat hat nachgedoppelt und ging von 37<br />
auf 60 Mio. Franken. In der 1. Lesung <strong>des</strong> Grossen Rates hat er sich für 108 Mio. Franken aus-
68<br />
gesprochen und in der 2. Lesung hat er sich bei 72 Mio. Franken eingeschossen. Effektiv sind<br />
es nun rund 80 Mio. Franken. Es kommt einem vor wie auf dem orientalischen Bazar. Bezüglich<br />
Steuergesetzrevision werden wir an der Oktober-Sitzung gleich schlau sein wie jetzt.<br />
Rolf Frech: Eine solche Übung zur Kostenbeteiligung der Grundeigentümer an den Lärmschutzwänden<br />
wurde in Kappelerhof schon einmal versucht. Die Forderung nach Kostenbeteiligung<br />
der Grundeigentümer wurde als Frechheit empfunden. Die Problematik liegt bei der<br />
Abgrenzung <strong>des</strong> Nutzens und der Festlegung eines Kostenteilers für einen Grundeigentümer,<br />
der angrenzend an eine Lärmschutzwand wohnt, wobei der dahinter liegende auch davon<br />
profitiert etc. Es ist <strong>des</strong>halb am optimalsten gelöst, wenn dieses Problem von der öffentlichen<br />
Hand gelöst wird und solche Wände via Steuergelder finanziert werden. Wir haben uns diese<br />
Frage auch schon gestellt, aber beim Portemonnaie versiegt die Diskussionsbereitschaft sehr<br />
schnell.<br />
_____<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
Erich Schmid: An der Dezember-Sitzung werden sie noch genügend Gelegenheit haben,<br />
über das Thema Lärmschutzwände zu diskutieren. Über den Bericht <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates wird<br />
nicht abgestimmt, weshalb ich vorschlage, dass wir dieses Thema nun verlassen.<br />
5<br />
2006/36<br />
2006/37<br />
2006/38<br />
2006/39<br />
2006/40<br />
2006/41<br />
2006/42<br />
2006/43<br />
2006/44<br />
2006/45<br />
2006/46<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Kreditabrechnungen<br />
- Kanalisation und Wasserleitung Brückenkopf<br />
- Wasserleitung Wiesenweg<br />
- Wasserleitung Hertensteinstrasse<br />
- Wasserleitung Höhenweg<br />
- Talackerstrasse<br />
- Wasserleitung Talackerstrasse<br />
- Wärmeverbund Bachmatt<br />
- EDV-Konzept Schule<br />
- Sanierung OSOS / TH-Boden<br />
- Ersatz von Servern und Anschaffung von Software<br />
- Tempo 30-Zonen Kirchdorf<br />
Erich Schmid: Der <strong>Gemeinde</strong>rat nimmt nicht speziell Stellung zu den Kreditabrechnungen. Für<br />
die Stellungnahme der Finanzkommission erteile ich das Wort an Linus Egger.<br />
Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Sie sind sicher erschrocken, als ihnen 11 Kreditabrechnungen<br />
unterbreitet wurden. Ich möchte ihnen auch erläutern, weshalb gewisse Abrechnungen<br />
auch schon so alt sind. Durch den Tod <strong>des</strong> ehemaligen Leiters Tiefbau und den<br />
Weggang <strong>des</strong> ehemaligen Bauverwalters fehlen zwei Personen, die wichtige Auskünfte zur<br />
Fertigstellung gewisser Abrechnungen hätten beitragen können. Die neuen Mitarbeiter mussten<br />
die ganzen Unterlagen aufarbeiten, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Ich kann<br />
aber bestätigen, dass die jetzigen Mitarbeiter der Bauverwaltung uns sehr kooperativ und<br />
speditiv geholfen haben, die Abrechnungen zu prüfen und zu genehmigen. Die 11 Abrechnungen<br />
habe ich nicht alleine geprüft sondern wir haben sie auf alle Mitglieder der Fiko verteilt.<br />
Wir haben auch gewisse Dinge festgestellt, die wir verbessert haben wollen. Aus diesem<br />
Grund hat mit der Bauverwaltung eine Besprechung stattgefunden. Die beteiligten Personen<br />
haben sich wiederum sehr kooperativ verhalten und ich bin zuversichtlich, dass wir künftig<br />
keine Abrechnungen mehr erhalten über Bauwerke, die 6/7 Jahre zurückliegen. Hat es noch<br />
weitere alte Abrechnungen? Es gibt noch 2 bis 3 Abrechnungen, die dem Einwohnerrat an<br />
der Dezember-Sitzung zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Ich kann ihnen bestätigen,
69<br />
dass die Abrechnungen und vor allem alle Unterlagen vorhanden sind. Offene Punkte konnten<br />
z.B. mittels Ingenieurvertrag nachvollzogen werden. Die Prüfung war für uns, wie auch für<br />
die Bau- und die Finanzverwaltung äusserst zeitaufwendig.<br />
Ich bitte den Rat, diesen Kreditabrechnungen zuzustimmen und von allfälligen Schuldzuweisungen<br />
abzusehen.<br />
Armin Schmid: Die SVP-Fraktion stimmt den Kreditabrechnungen zu. Die Kreditunterschreitungen<br />
wurden mit Freude zur Kenntnis genommen und der Schlussbericht zum EDV-Projekt<br />
Schule wurde als gut empfunden.<br />
_____<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
Der Einwohnerratspräsident lässt über alle Kreditabrechnungen in globo abstimmen.<br />
Abstimmung<br />
Der Einwohnerrat stimmt den Kreditabrechnungen einstimmig zu.<br />
Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />
6<br />
2006/27<br />
2006/29<br />
2006/30<br />
2006/26<br />
2006/25<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Vorstösse im Einwohnerrat; Abstimmung über die Erheblicherklärung<br />
- Postulat Sandra-Anne Göbelbecker (SP, Altersleitbild)<br />
- Motion Walter Leder (CVP, neue Spielfelder)<br />
- Motion André Ecabert (FDP, Littering)<br />
- Postulat Patrick Hehli (SVP, PUK)<br />
- Postulat Patrick Hehli (SVP, Geschäftsprüfungskommission)<br />
Erich Schmid: Ich schlage vor, dass wir jeden Vorstoss einzeln behandeln und umgehend<br />
über die Erheblichkeit abstimmen. Ich mache darauf aufmerksam, dass es nur um die Erheblichkeitserklärung<br />
geht, eine inhaltliche Diskussion wird erst bei der allfälligen Vorlage <strong>des</strong><br />
Berichtes durch den <strong>Gemeinde</strong>rat geführt. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat seinen Kommentar in den<br />
Unterlagen dargelegt und stellt die einzelnen Vorstösse <strong>des</strong>halb nicht vor.<br />
GK 2006/27<br />
Postulat Sandra-Anne Göbelbecker (SP) vom 19. Juni 2006 zur Ausarbeitung<br />
eines Altersleitbil<strong>des</strong> für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, das Postulat entgegenzunehmen.<br />
GK 2006/29<br />
Motion Walter Leder (CVP) vom 19. Juni 2006 zur Schaffung eines oder<br />
mehrerer Spielfelder mit Flutlichtanlage auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, diesen Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.<br />
Ja<br />
Nein<br />
Enth.<br />
Ja<br />
Nein<br />
Enth.<br />
Walter Leder: Es liegt uns viel daran, dass unsere Vereine über gute Aussenplätze für ihre Trainings<br />
verfügen. Wir haben viele Vereine, die sich seit Jahren die Aussenplätze teilen. Im<br />
Besonderen haben wir keine Flutlichtanlage auf einem Fussballfeld. Je nach Anlass müssen<br />
Vereine ausweichen und entsprechend kurzfristig reagieren. Kürzlich musste aber der FC<br />
36<br />
0<br />
1<br />
35<br />
1<br />
1
70<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> seine Aufstiegsspiele wegen ungenügender Platzgrösse auswärts austragen.<br />
Er ist dann leider nicht aufgestiegen aber dieser Anlass hat einmal mehr aufgezeigt, dass wir<br />
zu wenige und zu wenig geeignete Plätze haben. Ich will nicht nur für einen Fussballplatz für<br />
den FC <strong>Obersiggenthal</strong> votieren sondern für mehr Plätze für alle Vereine. Deshalb bitte ich<br />
sie, das Postulat für erheblich zu erklären. Ich bin auch einverstanden, dass die Motion in ein<br />
Postulat umgewandelt wird, damit der <strong>Gemeinde</strong>rat mehr Zeit zur Verfügung hat, die<br />
nötigen Abklärungen zu machen.<br />
GK 2006/30<br />
Motion André Ecabert (FDP) vom 22. Juni 2006 betreffend Massnahmen<br />
gegen die Verunreinigung öffentlicher Strassen und Anlagen (Littering)<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, diesen Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.<br />
GK 2006/26<br />
Postulat Patrick Hehli (SVP) vom 28. April 2006 betreffend Anpassungen der<br />
gesetzlichen Grundlagen in der <strong>Gemeinde</strong>ordnung, im Geschäftsreglement<br />
<strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> und im Datenschutzreglement zwecks Einsetzung einer<br />
parlamentarischen Untersuchungskommission PUK, wenn die Umstände dies<br />
vorübergehend erfordern<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist nicht bereit, das Postulat entgegenzunehmen.<br />
Ja<br />
Nein<br />
Enth.<br />
Ja<br />
Nein<br />
Enth.<br />
Patrick Hehli: Die SVP ist mit der Begründung <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates nicht zufrieden, weil sie<br />
nicht in allen Teilen korrekt ist. Die SVP hat bewusst den Weg <strong>des</strong> Postulates gewählt und den<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat eingeladen zu prüfen, welche formellen Möglichkeiten bestehen, damit auf<br />
<strong>Gemeinde</strong>ebene eine PUK eingesetzt werden kann. Wie die Stellungnahme ausführt, fehlen<br />
zurzeit noch übergeordnete, kantonale Gesetze oder Ergänzungen zum Geschäftsverkehrsgesetz.<br />
Die Aussage, dass die Einsetzung einer PUK auf <strong>Gemeinde</strong>ebene rechtlich nicht zulässig<br />
sei, widerlegen wir mit Art. 16 <strong>des</strong> kantonalen Geschäftsverkehrsgesetztes, der wie folgt<br />
lautet:<br />
"Wenn Vorkommnisse von grosser Tragweite der besonderen Klärung bedürfen, kann der<br />
Grosse Rat nach Anhörung <strong>des</strong> Regierungsrates bzw. <strong>des</strong> Obergerichtes eine parlamentarische<br />
Untersuchungskommission bestellen. Die parlamentarische Untersuchungskommission<br />
ermittelt die Sachverhalte und beschafft weitere Beurteilungsgrundlagen. Sie erstattet dem<br />
Grossen Rat Bericht und stellt Antrag."<br />
Unsere rechtlichen Abklärungen haben ergeben, dass in Anlehnung an das erwähnte kantonale<br />
Geschäftsverkehrsgesetz mit der entsprechenden gesetzlichen Anpassung der <strong>Gemeinde</strong>ordnung,<br />
dem Geschäftsreglement <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> und dem Datenschutzreglement<br />
die Einsetzung einer PUK möglich ist. Die SVP weiss selbstverständlich, dass in einer<br />
solchen Spezialkommission die Gewaltentrennung zwischen Exekutive und Legislative berücksichtigt<br />
werden muss. Die PUK ist ein Aufsichtsmittel für das Parlament. Sie hat eine Kontrollfunktion<br />
aber keine Sanktionsbefugnis. Sie ermittelt Sachverhalte und beschafft weitere<br />
Beurteilungsgrundlagen und ist gegenüber dem Einwohnerrat rechenschaftspflichtig. Die<br />
Details wie Kompetenzen, Zuständigkeiten etc. sollen ebenfalls im Reglement der <strong>Gemeinde</strong><br />
festgelegt werden. Die Abklärungen der SVP haben im Weiteren ergeben, dass die Ergänzungen<br />
für einen neuen Art. 34 b in der <strong>Gemeinde</strong>ordnung und die entsprechenden Ergänzungen<br />
unter Art. 41 b <strong>des</strong> Geschäftsreglementes <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> erfolgen müssten. Es ist<br />
uns bewusst, dass die formellen Änderungen, damit eine PUK auf <strong>Gemeinde</strong>ebene eingesetzt<br />
werden kann, ein Novum bedeutet. Wir sehen darin aber auch eine Chance, dass bei<br />
einem Vorkommnis der <strong>Gemeinde</strong>rat oder die Verwaltung entlastet werden könnte.<br />
36<br />
0<br />
1<br />
18<br />
15<br />
4
71<br />
Die SVP beantragt dem Einwohnerrat, das Postulat zu überweisen, damit konkrete Ausführungsbestimmungen<br />
zum Einsetzen einer PUK auf <strong>Gemeinde</strong>ebene in der <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
und im Geschäftsreglement <strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> ausgearbeitet werden können.<br />
Die Stadt Zürich hat eine PUK, obwohl das kantonale Recht dies nicht vorsieht. Wir werden<br />
damit also nichts Neues erfinden.<br />
Hans-Peter Uehli: Auch wenn man gegen eine PUK ist kann man das Postulat trotzdem<br />
überweisen, damit diese Frage endlich mal geklärt wird.<br />
GK 2006/25<br />
Postulat Patrick Hehli (SVP) vom 28. April 2006 betreffend Anpassungen der<br />
gesetzlichen Grundlagen in der <strong>Gemeinde</strong>ordnung, im Geschäftsreglement<br />
<strong>des</strong> <strong>Einwohnerrates</strong> und im Datenschutzreglement zwecks Einsetzung einer<br />
Geschäftsprüfungskommission<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, das Postulat entgegenzunehmen.<br />
Ja<br />
Nein<br />
Enth.<br />
Patrick Hehli: Auch hier haben wir bewusst den Weg <strong>des</strong> Postulats gewählt, um keinen Zeitdruck<br />
aufkommen zu lassen. Anderseits soll der <strong>Gemeinde</strong>rat zusammen mit der Fiko die<br />
Möglichkeit erhalten, eine für alle akzeptable Möglichkeit zu erarbeiten. Uns geht es nicht<br />
darum, ein Instrument zu schaffen, das die Fiko-Mitglieder kontrolliert oder gar gegen die Fiko<br />
arbeitet. Unsere Idee ist vielmehr, dass die Geschäftsprüfungskommission nach klaren Kriterien<br />
und Pflichtenheft ihre Aufgaben wahrnimmt und mit der Fiko zusammenarbeitet. Ich bin<br />
überzeugt, dass damit die Fiko auch entlastet werden könnte. Z.B. beim jüngsten Fall, den<br />
alten Kreditabrechnungen, könnte die GPK den Finger draufhalten und die Abwicklung forcieren.<br />
Die Abrechnungskontrolle ist dann aber klar Aufgabe der Fiko. Ein weiteres Tätigkeitsfeld<br />
könnte z.B. die Prüfung <strong>des</strong> Finanz- und Investitionsplans sein. Die Geschäftsprüfungskommission<br />
könnte dem Einwohnerrat z.B. erläutern, welche Strassensanierungen dringend<br />
gemacht werden müssen und welche nicht. Weitere Aufgaben könnten z.B. die Prüfung<br />
über die Einhaltung der Legislaturziele sein, die Prüfung <strong>des</strong> Geschäftsberichtes oder<br />
eines Geschäftes. Ein Ziel ist nur so gut, wie es auch überprüft und kontrolliert werden kann.<br />
Wir haben klar nicht die Absicht, die Fiko zu kontrollieren sondern wir wollen der Fiko damit<br />
Ressourcen frei schaufeln. Die Aufgabenteilung zwischen Fiko und Geschäftsprüfungskommission<br />
soll durch <strong>Gemeinde</strong>rat und Fiko festgelegt werden. Ich bitte den Rat um Überweisung<br />
dieses Postulats, damit wir dem <strong>Gemeinde</strong>rat und der Fiko die Chance geben können,<br />
ein gutes Instrument zu schaffen.<br />
Linus Egger: Die Fiko wird bei der Ausarbeitung ganz bestimmt mitreden. Noch etwas: Die<br />
Kreditabrechnungen wären auch trotz Druck einer Geschäftsprüfungskommission nicht<br />
schneller gekommen.<br />
Jörg Stumpf: Der französische Staatsmann Talleyrand hat einmal gesagt: "Wenn man ein<br />
Problem gar nicht lösen will, setzt man eine Kommission ein". In meiner ersten Amtsperiode in<br />
diesem Rat wollten wir Kommissionen kürzen oder abschaffen. Alle Kommissionen wurden<br />
überprüft und schlussendlich wurde auch eine abgeschafft. Jetzt sollen offenbar 10 Jahre<br />
später wieder Kommissionen geschaffen werden und zwar Kommission, deren Aufgaben<br />
eigentlich bei der Finanzkommission liegen und von der Finanzkommission bisher auch wahrgenommen<br />
wurden. Ich erachte es als Unsinn, das Ganze wieder aufzublähen um in acht<br />
Jahren wieder Kommissionen abzuschaffen.<br />
Hans-Peter Uehli: Ich votiere nochmals für dasselbe wie vorhin: Auch wenn man gegen eine<br />
GPK ist kann man das Postulat überweisen, um diese Frage einmal zu klären.<br />
23<br />
11<br />
3
72<br />
7 2006/30 Motion André Ecabert (FDP) betreffend Littering<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Marie-Louise Nussbaumer Marty: Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, diesen Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen<br />
und hat auch gerade Bericht erstattet. Wir sind der Meinung, dass der Vorstoss<br />
klar sagt, welche zwei Punkte ausgeführt werden sollen. Ich weiss, dass der Schlusssatz<br />
ziemlich resignativ klingt. Bis zu einem gewissen Punkt ist es auch so, obwohl der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
das Problem <strong>des</strong> Litterings nicht auf die leichte Schulter nimmt. Wenn es resignativ tönt, dann<br />
betrifft dies nicht die beiden Massnahmen, die wir in Angriff nehmen können. Jedoch für alles<br />
andere trifft der Eindruck der Resignation zu. Es ändert sich nichts daran, dass es sich um ein<br />
gesellschaftliches und grundsätzliches Problem handelt, an dem wir alle kurzfristig kaum<br />
etwas ändern können. Ich denke aber auch nicht, dass sie das erwarten, auch nicht mit<br />
diesen zwei Massnahmen. Das achtlose Wegwerfen von Abfall auf Strassen und Plätzen, das<br />
so genannte Littering, ist ein öffentliches Ärgernis. Die Mehrheit der Bevölkerung stört sich<br />
daran, das Putzen und Wegräumen kostet enorme Steuergelder. Lange war man in der<br />
Schweiz der Meinung, das Problem könne man mit Massnahmen im Bereich der Infrastruktur<br />
und Reinigung lösen durch grössere Abfalleimer oder mehr Räumungsarbeiten. Andererseits<br />
wollte man im Bereich der Verhaltensänderungen mit Informationskampagnen oder Motivationsmassnahmen<br />
tätig werden. Das ist kurzfristig sicher nicht möglich. Eine Massnahme, die<br />
uns allen vielleicht weniger sympathisch ist wäre z.B. das Pfand bei den Pet-Flaschen, Alu-<br />
Büchsen und Essensverpackungen oder Bussen. Eine Folge der Bussen, die uns allen bewusst<br />
werden muss, ist die vermehrte Überwachung. Den meisten von uns passt das eigentlich<br />
nicht. Wenn wir uns die Tatsache vor Augen führen, dass 8 % der Bevölkerung für das Littering<br />
verantwortlich sind können wir uns auch ausrechnen, dass 92 % der Bevölkerung dafür<br />
büssen muss. Vermutlich werden wir das Problem mit grösseren Eimern und Bussen nicht lösen<br />
können. Eine staatliche Behörde muss akzeptieren, dass die Bevölkerung das Wegräumen<br />
<strong>des</strong> Littering als öffentliche Aufgabe betrachtet und sie muss diese Aufgabe auch<br />
wahrnehmen. Sie kann versuchen, die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen und das<br />
wollen wir machen. Die Eimer sollen überprüft werden und Behälter, die zu klein sind oder am<br />
falschen Ort stehen, sollen ersetzt werden. Das ist nur eine geringe Massnahme aber es ist<br />
trotzdem eine.<br />
André Ecabert: Ich bin grundsätzlich mit dem Bericht einverstanden und bin auch damit einverstanden,<br />
dass die Motion in ein Postulat umgewandelt und mit dieser Berichterstattung<br />
abgehandelt worden ist. Womit ich nicht einverstanden bin, ist die resignative Haltung.<br />
"Wehret den Anfängen!". Man muss beim Müll, der herumliegt, anfangen. Wenn dieser nicht<br />
richtig entsorgt werden kann, weil die Eimer zu klein sind, gibt es eine Ansammlung von Müll,<br />
der einfach wild entsorgt wird und der Nachfolgetäter hervorbringt. Es ist an der <strong>Gemeinde</strong>,<br />
die entsprechenden Gebinde zur Verfügung zu stellen um einen Anfang zu machen. Ich<br />
möchte der Verwaltung eigentlich ein Kränzchen winden: Bei den Sprayereien geht man<br />
vehement gegen die Täter vor. Ich bin gegen diese resignative Haltung. Wir müssen die<br />
Infrastruktur bereitstellen. Die Ursache ist klar: Als die Kehrichtgebühren eingeführt wurden,<br />
wurden kleine öffentliche Behältnisse montiert in der Meinung, der Kehricht soll über die<br />
Sackgebühr zuhause entsorgt werden. Die Sackgebühren sind gesamtschweizerisch gesunken.<br />
Die Sackgebühr darf max. 2.50 Franken betragen, damit die Reizschwelle zur wilden<br />
Entsorgung nicht gegeben ist. Die öffentlichen Gebinde dürfen <strong>des</strong>halb aber nicht untergehen.<br />
Im Kanton Zürich und teilweise auch im Aargau stehen die so genannten "Haifisch"-<br />
Abfallbehälter. Als zweiter Schritt soll das Polizeireglement entsprechend angepasst und<br />
auch durchgesetzt werden. Die Wirkung ist nämlich enorm, wenn man solche Abfallsünder<br />
identifiziert, entsprechend büsst und in anonymer Form publik macht. Ich bin überzeugt, dass<br />
wir die Wirkung erreichen, die wir anstreben. Ansonsten bin ich mit dem Bericht zufrieden und<br />
verdanke ihn.<br />
Ueli Zulauf: Ich möchte mich meinem Vorredner anschliessen und schlage zwei konkrete<br />
Massnahmen vor: Einerseits sollen die Entsorgungsplätze temporär überwacht werden. Bei<br />
den Unruhestörungen beim OSOS hat die Videoüberwachung jedenfalls Wirkung gezeigt.<br />
Zweitens schlage ich vor, dass der Baudienst auch mal samstags oder sonntags auf Abfall-
73<br />
tour geht. Die Stadt Baden macht dies. Das sollte auch in <strong>Obersiggenthal</strong> an gewissen<br />
neuralgischen Punkten mit zusätzlichen Abfalltouren möglich sein.<br />
Walter Leder: Ich stelle fest, dass im Bereich Markthof sehr viel Abfall herumliegt. Für diesen<br />
Bereich bin ich der Meinung, dass nicht die <strong>Gemeinde</strong> sondern die Geschäftsinhaber für die<br />
Abfallentsorgung verantwortlich sind. Der <strong>Gemeinde</strong>rat sollte dort vorstellig werden und dafür<br />
sorgen, dass die Abfalleimer dort nicht wegmontiert werden, wie ich es schon festgestellt<br />
habe. Die Geschäftsinhaber sollen dafür besorgt sein, dass der Abfall ordnungsgemäss entsorgt<br />
werden kann. Es kann nicht sein, dass sich diese Geschäftsinhaber aus der Verantwortung<br />
ziehen und das Problem der <strong>Gemeinde</strong> überlassen.<br />
Marie-Louise Nussbaumer: Wir sind uns einig betreffend der beiden Massnahmen. Ich bin nur<br />
erstaunt, dass der Schulpflegepräsident nicht auf die Idee kommt, auch bei der Schule im<br />
Bereich der Erziehung den Hebel anzusetzen. Betreffend Markthof muss ich mich zuerst erkundigen.<br />
Wenn der Baudienst zusätzliche Touren fahren muss, werden zusätzliche Überstunden<br />
anfallen. Ich weiss nicht, welche Konsequenzen dies auf den Baudienst hat, im<br />
Wissen, dass er jetzt schon an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt ist.<br />
Max Läng: Die Situation im Markthof habe ich abgeklärt und habe die Auskunft erhalten,<br />
dass keine Abfalleimer abmontiert worden sind. Der Unterhalt im Markthof wurde stark intensiviert.<br />
Dreimal wöchentlich wird der ganze Markthof gereinigt und trotzdem sind sie noch<br />
nicht zufrieden. Es ist wirklich ein gesellschaftliches Problem. Bei der Glasentsorgung haben<br />
wir seit Jahren eine Sauerei. Ich möchte sie vielmehr bitten, den schmalen Weg vom <strong>Gemeinde</strong>haus<br />
zur Kindertagesstätte zu begehen. Seit ein paar Wochen haben wir dort täglich<br />
eine Ansammlung von Jugendlichen. Kürzlich mussten wir gar die Polizei aufbieten, welche<br />
die Jugendlichen veranlasst hat, ihre Sauerei zusammenzukehren und in den Abfalleimer zu<br />
entsorgen. Die Jugendlichen haben dann bemängelt, die Eimer seien zu klein. Dies stimmt<br />
zum Teil. Mittlerweile haben wir ein grosses Fass positioniert und trotzdem haben wir nach wie<br />
vor eine Sauerei auf dem Boden. Es ist nicht so, dass der Baudienst nur Rasen mäht sondern<br />
meist täglich Unrat zusammenwischt und entsorgt. Die Dienstleistung der <strong>Gemeinde</strong> hat einmal<br />
ein Ende. Wir erhoffen uns in diesem Zusammenhang auch etwas von der Jugendarbeit.<br />
Diese soll die jugendlichen Gruppierungen aufsuchen und sie dazu anhalten, ihren Müll wieder<br />
nach Hause zu nehmen. Wir können nicht alles nur auf den Baudienst abschieben und<br />
hoffen, wenn der Baudienst vermehrte Touren unternehme, sei das Problem gelöst.<br />
Dieter Lüthi: Am vergangenen Sonntag ging ich in die Schule und fand auf dem Parkplatz<br />
eine Riesenschweinerei vor. Sie können sich nicht vorstellen, wie das ausgesehen hat. Landjäger,<br />
Brote, Karotten lagen überall verstreut. Das musste wohl vom Pfadi-Bott kommen. Als<br />
ich um 14.00 Uhr die Schule wieder verlassen habe, haben Pfadfinder mit Reisbesen alles fein<br />
säuberlich wieder zusammengewischt und aufgeräumt, sodass der Platz nachher wieder tip<br />
top sauber aufgeräumt war. So könnte man doch bei Veranstaltungen – wie es die Pfadfinder<br />
vorgemacht haben – den Veranstalter dafür verantwortlich machen, dass die<br />
benützten Räumlichkeiten nach der Veranstaltung wieder sauber zurückgelassen werden. So<br />
könnte der Baudienst entlastet werden oder die Aufwendungen <strong>des</strong> Baudienstes könnten<br />
entsprechend verrechnet werden.<br />
_____<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Ich frage den Postulanten an, ob er damit einverstanden ist, dass das Postulat<br />
von der Kontrolle abgeschrieben wird.<br />
André Ecabert: Ja.<br />
_____
Abstimmungen<br />
Genehmigung <strong>des</strong> Berichtes <strong>des</strong> <strong>Gemeinde</strong>rates zum Postulat André<br />
Ecabert<br />
74<br />
Anzahl Stimmen<br />
Ja Nein<br />
36 0<br />
Abschreibung <strong>des</strong> Postulates von André Ecabert von der Kontrolle 37 0<br />
8 2006/31 Anfrage Stefan Drack (CVP) zum Zustand der Kinderspielplätze<br />
Mündliche Beantwortung<br />
Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Max Läng: Kindergerechte Kinderspielplätze zu planen und zu unterhalten ist keine einfache<br />
Aufgabe. Diese Erfahrung habe ich während meinen 20 Berufsjahren gemacht. Spielplätze<br />
sind, wie die Erziehung auch, Mo<strong>des</strong>trömungen unterworfen. Was ist für unsere Kinder das<br />
Richtige? Konventionelle Spielplätze mit Schaukeln und Rutschbahnen oder Robinsonspielplätze,<br />
die eine zeitlang in Mode waren, oder ökologische Spielplätze, wie jetzt gerade beim<br />
Kindergarten Nuechtal einer gebaut wird?<br />
Die Anfrage von Stefan Drack ist nicht einfach zu beantworten.<br />
Zur ersten Frage: Ob die <strong>Gemeinde</strong> in den letzten 5 Jahren deutlich weniger in öffentliche<br />
Spielplätze investiert hat als Nachbargemeinden - und dies im Verhältnis zu ihren Steuereinnahmen?<br />
Um dies beantworten zu können, müssten wir auf fünf Jahre zurück alle Zahlen aus<br />
den Jahresrechnungen zusammentragen. Dies ist eine aufwendige Fleissarbeit, die wir den<br />
Nachbargemeinden wohl kaum zumuten können. Diese Zahlen müssten dann auch noch<br />
berichtigt werden, damit ausserordentliche Investitionen, wie zum Beispiel in diesem Jahr der<br />
Spielplatz Nuechtal, das Bild nicht verfälschen. Aber auch wenn wir dies gemacht haben,<br />
sind wir noch nicht viel schlauer. Wir kennen dann nur die Unterschiede. Ob dies zuviel oder<br />
zuwenig ist, wird aus den Zahlen nicht hervorgehen.<br />
Auch zu den weiteren Fragen bezüglich Eignung für Kinder, Sauberkeit und Sicherheit, Absicht<br />
und Ziele der <strong>Gemeinde</strong>, kann der <strong>Gemeinde</strong>rat aus dem Stand heraus kein Urteil abgeben.<br />
Und noch eine letzte persönliche Bemerkung: Wir sind in <strong>Obersiggenthal</strong> in der glücklichen<br />
Lage, dass Spielparadiese wie unsere Wälder oder das Limmatufer in nächster Nähe liegen.<br />
Dies sind viel schönere Spielplätze als alles, was wir künstlich erstellen. Vielleicht ist die zusätzliche<br />
Zeit, die Eltern für Ausflüge in die Umgebung mit ihren Kindern aufbringen, wertvoller, als<br />
perfekt ausgebaute Spielplätze.<br />
Zum Schluss als konkrete Antwort auf die Anfrage von Stefan Drack soviel: Wir werden die<br />
Bauverwaltung beauftragen, im nächsten Jahr dem Thema Spielplätze nachzugehen, vor<br />
allem der Frage der Sicherheit. Dies ist aber, wie sie aus den Legislaturzielen ersehen, keine<br />
prioritäre Aufgabe.<br />
Stefan Drack: Diese Antwort bringt uns tatsächlich nicht weiter. Der Aspekt der Kleinkinder<br />
kommt hier vielleicht etwas zu kurz. Es geht wohl wirklich hauptsächlich darum, eine Ausgewogenheit<br />
zu finden, bei dem, was wir allgemein investieren, damit alle Gruppen der Bevölkerung<br />
angemessen berücksichtigt werden. Wir haben uns heute für ein Altersleitbild ausgesprochen<br />
und uns dafür entschieden, speziell für diese Bevölkerungsgruppe etwas zu unternehmen.<br />
Gleichwohl sollten wir bei den Kinderspielplätzen nicht stehen bleiben. Wir haben<br />
bewusst nicht nur die Kinderspielplätze bei den Schulanlagen und Kindergärten angesprochen<br />
sondern auch alle anderen. Bis zu einem gewissen Punkt ist es auch ein Aushängeschild
75<br />
für die <strong>Gemeinde</strong>, wie die Spielplätze aussehen. Die Spielplätze sagen aber auch etwas über<br />
die Wertschätzung gegenüber den Kindern aus. Wenn wir in diesem Bereich z.B. einer<br />
ganzen Altersstufe keinen gerechten Spielplatz zur Verfügung stellen können, dann fehlt mir<br />
die Wertschätzung dieser Altersgruppe, die uns doch auch am Herzen liegen sollte.<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
_____<br />
9 2006/47 Umfrage<br />
Patrick Hehli: Ich möchte auf den Röschti-Plausch am 23. September 2006 auf dem Eichmatthof<br />
aufmerksam machen. Es ist jedermann herzlich willkommen.<br />
In der vergangenen Woche hatte ich das Vergnügen, mal zu Bürozeiten arbeiten zu gehen.<br />
Ich wollte also um 07.30 Uhr aus der <strong>Gemeinde</strong> fahren und musste feststellen, dass wir in der<br />
<strong>Gemeinde</strong> ein enormes Verkehrsaufkommen haben. Leider musste ich feststellen, dass<br />
Baden offenbar kein derartiges Verkehrsaufkommen hat, nur wir. Ich habe mir dann die Zeit<br />
genommen, die Situation vom Brückenkopf her zu beobachten. Nicht einmal der PTT-Bus auf<br />
Badener-Seite hat den Vortritt. Sondern wenn ein normaler PW auf Badener-Seite an die<br />
Ampel fährt, wird's grün und der Bus auf der Brücke muss warten. Dadurch stockt es bei uns<br />
durch das ganze Dorf. Die Bruggerstrasse hat nur die Hälfte <strong>des</strong> Verkehrsaufkommens. Ist<br />
dem <strong>Gemeinde</strong>rat bewusst, dass nicht einmal der Bus auf Badener Seite (Brückenkopf Süd)<br />
Vortritt geniesst und haben wir die Chance, etwas gegen den starken Verkehrsfluss in unserem<br />
Dorf zu unternehmen? An der Ampel kann doch so etwas eingestellt werden.<br />
Max Läng: Wenn es so einfach wäre, hätten wir es schon lange gemacht, aber es ist eben<br />
viel komplizierter. Wir können gerne mal den zuständigen Herrn beim Kanton besuchen, der<br />
diese Steuerung eingestellt hat. Vielleicht wäre es gut, wenn du am Morgen nicht nur am<br />
Brückenkopf sondern auch im Wiler Loch warten wür<strong>des</strong>t. Dort wür<strong>des</strong>t du sehen, dass die<br />
Autos nicht beim Brückenkopf stauen sondern eben im Wiler Loch, auf einer Länge von rund<br />
600m pro Tag. Das ist der Effekt der Pförtnerung, damit sich die Fahrzeuge nicht im<br />
überbauten Gebiet stauen, sondern vorher. Wir wissen, dass der Verkehr auf unserer Seite<br />
zunimmt. Der Kanton hat schon gewisse Mängel bei dieser Steuerung festgestellt. Bevor der<br />
Tunnel in Ennetbaden aber nicht eröffnet ist, werden sie keine Veränderungen an der Steuerung<br />
vornehmen. Damit müssen wir uns momentan abfinden. Mit der Tunnelöffnung wird<br />
sich noch eine Verschlechterung einstellen, weil die schiefe Brücke gesperrt wird und der<br />
ganze Verkehr, der bisher über die schiefe Brücke rollte, via Haselstrasse auf die Bruggerstrasse<br />
verlegt wird. Die Bruggerstrasse ist heute schon überlastet und es ist absehbar, dass<br />
dies Rückstau auf unsere aber auch auf Badener Seite verursacht. Wir haben heute ca.<br />
18'000 Fahrzeuge auf unserer Seite und ca. 12'000 auf Badener Seite. Wir sind also schon<br />
lange mit diesem Anliegen beim Kanton vorstellig geworden. Der Kanton kann aber nur zu<br />
Verkehrsspitzenzeiten eingreifen. Eine Aussicht auf weniger Verkehr kann ich ihnen nicht zusichern.<br />
In Wettingen hat man eine so genannte Nummernzählung gemacht. Man wollte<br />
wissen, wie viel Fremdverkehr in Wettingen über die Landstrasse geht. Man musste feststellen,<br />
dass der Fremdverkehr gerade mal 25 % betragen hat. 75 % sind also Wettinger, die den Verkehr<br />
verursachen. Zusammen mit Untersiggenthal haben wir beim Kanton darum ersucht,<br />
diese Nummernzählung ebenfalls durchzuführen. Ich bin aber überzeugt, dass der Hauptverkehr<br />
hausgemacht ist.<br />
Keine weiteren Wortmeldungen.<br />
Erich Schmid: Ich schliesse hiermit die Sitzung. Die nächste Sitzung findet am 26. Oktober 2006<br />
statt.<br />
Schluss der Sitzung: 21.55 Uhr
Der Präsident:<br />
Erich Schmid:<br />
Die <strong>Protokoll</strong>führerin:<br />
Natalie Märki<br />
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