Protokoll des Einwohnerrates - Gemeinde Obersiggenthal
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Teil ist noch sehr unsicher. Was wir aber beeinflussen können, sind die Investitionen. Das<br />
können wir Einwohnerräte sehr stark beeinflussen, indem wir die Anträge kritisch prüfen,<br />
allenfalls ablehnen oder zurückstellen. Wir sollen nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip wirklich nur<br />
das realisieren, was uns wirklich etwas bringt. Wenn ich in die Vergangenheit zurückschaue<br />
kommt mir ein LIS in den Sinn oder die Schwimmbadstrassensanierung, die unter den Begriff<br />
"Wünschbares" fallen. Sparen kann man nicht nur bei den Investitionen sondern auch bei der<br />
laufenden Rechnung. Das sind Ausgaben, die wir sofort haben. Auch wenn es kleine Beträge<br />
sind, haben diese grosse Auswirkungen. Investitionen werden über viele Jahre getilgt. Die<br />
Schulden sollen für uns Leitlinien für die Finanzplanung sein. Immer mehr Schulden zu haben,<br />
kann nicht in unserem Interesse liegen. Wir haben ein gewisses Klumpenrisiko und je mehr<br />
Schulden wir haben, <strong>des</strong>to anfälliger wird unser Finanzhaushalt. Wir sollten also daran interessiert<br />
sein, die Schulden tief zu halten. Zur Lärmsanierung SBB habe ich noch folgen<strong>des</strong> Anliegen:<br />
Ich möchte die IGLS bitten, einmal abzuklären, ob allenfalls die Betroffenen bereit<br />
wären, einen kleinen Beitrag daran zu leisten. Das würde dieses Projekt bestimmt beschleunigen.<br />
Es gibt andere, vergleichbare Projekte, bei denen die Beteiligten ebenfalls zur Kasse<br />
gebeten wurden. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit.<br />
Judith Brönnimann: Was der vorliegende Finanzplan jetzt zeigt, ist ein mögliches Szenario. Das<br />
zeigt uns vor allem: Wenn wir nichts unternehmen, laufen wir in ein Problem. Der aufgelegten<br />
Folie konnte entnommen werden, dass wir 2008 in ein riesiges Loch fallen. Weil wir das nun<br />
aber wissen, haben wir die Mittel, dem entgegen zu steuern. Es ist nun unser Ziel und unsere<br />
Aufgabe, die anfallenden Projekte so zu terminieren und zu dimensionieren, dass wir daran<br />
vorbeikommen. Wir haben bei den vorliegenden Projekten die Möglichkeit, einzugreifen.<br />
Welche Projekte es in welchem Umfang betrifft, wird zu diskutieren sein.<br />
Andreas Schweizer: Der vorgelegte Finanz- und Investitionsplan entspricht dem worst case-<br />
Szenario. Man setzt in jedem Fall die schlechteste Variante ein und nimmt auch sämtliche<br />
Investitionen darin auf und dann ist es klar, dass unsere Finanzlage aus dem Ruder läuft. Das<br />
ist sicher nicht gut, wenn die Schuldenlast derart hoch wird. Umgekehrt sind die Finanzindikatoren<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> sehr gut. Dass wir künftig 1,5 Mio. Franken an den Lastenausgleich<br />
bezahlen müssen sagt doch auch aus, dass wir eine gute Steuerkraft haben und es uns gut<br />
geht. Ich denke, dass nicht alles so kommt, wie es geplant ist. Wir haben noch die Abstimmung<br />
über die Steuergesetzesrevision vor uns und diverse andere Parameter sind noch offen.<br />
Vielem, was von Hans-Peter Uehli erwähnt wurde, können wir beipflichten. Ich erachte es<br />
aber als falsch, wenn die <strong>Gemeinde</strong> jetzt einen kompletten Investitionsstop verfügen würde.<br />
So würden Dinge verhindert, die gemacht werden sollten. Es resultiert dann vielleicht eine<br />
Überschuldung, die die <strong>Gemeinde</strong> auch schon hatte, die dann aber auch wieder über die<br />
folgenden Jahre abgetragen werden kann. Gerade bei den 7 bis 8 Mio. Franken für die<br />
Aargauische Pensionskasse ist es eine Illusion, wenn man den Eindruck hat, man müsse das<br />
innert einem Jahr abtragen. Das ist eine Last, die über die letzten 30 Jahre angewachsen ist<br />
und uns heute präsentiert wird. Wir sind also gegen einen Investitionsstop. Wir wollen auch<br />
eine attraktive <strong>Gemeinde</strong> bleiben. Wir sind dann auch bereit, über den Steuerfuss zu diskutieren.<br />
Max Läng: Der Finanzplan ist eine Auslegeordnung nach heutigem Kenntnisstand. Wir haben<br />
schon vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass diese Projekte anstehen. Diese haben sich<br />
mittlerweile auch konkretisiert. Die Ausfinanzierung der APK ist eine Verpflichtung, die der<br />
Grosse Rat und der Regierungsrat eingehen müssen, genau so wie die <strong>Gemeinde</strong>. Das sind<br />
rund 6 Mio. Franken. Das einzige, was diesbezüglich verhandelbar ist, ist die Besitzstandswahrung.<br />
Die 6 Mio. Franken müssen wir jedoch irgendwann eingehen. Wenn wir die Ausfinanzierung<br />
nicht jetzt machen, wird die Unterdeckung ständig grösser. Es ist vorgesehen, die<br />
Ausfinanzierung zu etappieren. Der Finanz- und Lastenausgleich hat sich ebenfalls konkretisiert.<br />
Diese beiden Posten zusammen bilden schon ein grosses Loch. Die vor einem Jahr behandelten<br />
Steuerfussreduktionen haben dann wirklich an einem kleinen Ort Platz. Zur Frage,<br />
welche Zahl nun richtig ist: Der Vorschlag <strong>des</strong> Regierungsrates zur Steuergesetzrevision lag bei<br />
25 Mio. Franken. In der Botschaft <strong>des</strong> Regierungsrates lagen wir bereits bei 37 Mio. Franken,<br />
begründet durch eine wesentlich bessere wirtschaftliche Lage. Der Vorschlag der Grossratskommission<br />
lag bei 167 Mio. Franken. Der Regierungsrat hat nachgedoppelt und ging von 37<br />
auf 60 Mio. Franken. In der 1. Lesung <strong>des</strong> Grossen Rates hat er sich für 108 Mio. Franken aus-