Protokoll des Einwohnerrates - Gemeinde Obersiggenthal
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aufschwung und die neuen Steuerzahler berücksichtigt worden sind. Wahrscheinlich sind im<br />
vorliegenden Finanz- und Investitionsplan wiederum keine ausserordentlichen Steuererträge –<br />
die in den letzten Jahren regelmässig vorgekommen sind - eingeplant worden.<br />
Neuer Finanz- und Lastenausgleich<br />
Obwohl sich die drei genannten Faktoren zur Berechnung <strong>des</strong> Finanz- und Lastenausgleichs<br />
noch zu Gunsten der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> verändern können, müssen wir damit rechnen,<br />
dass der Finanz- und Lastenausgleich sich von bisher rund 500'000 Franken auf rund 1.7<br />
Mio. Franken erhöhen wird.<br />
Steuergesetzrevision<br />
Am 22. August 2006 hat der Grosse Rat eine Steuergesetzesrevision beschlossen, die den Tarif<br />
der Einkommenssteuern senken und gleichzeitig den Ausgleich der kalten Progression schaffen<br />
soll. Die Kehrseite dieser Medaille sind die Steuerausfälle bei den <strong>Gemeinde</strong>n. Nach<br />
meinen Informationen hat der Grosse Rat die Steuerausfälle der <strong>Gemeinde</strong>n zwischen der<br />
ersten und zweiten Lesung um 40 % reduziert. Ob nun der ursprüngliche oder der reduzierte<br />
Satz in den Finanzplan eingeflossen ist, ist mir nicht bekannt.<br />
Ausfinanzierung der Aargauischen Pensionskasse<br />
Bei der Ausfinanzierung der Aargauischen Pensionskasse sind noch viele Fragen offen. Ich will<br />
sechs Stichworte nennen: Rechnungslegung nach Swisscap-FER, Schwankungsreserven,<br />
Deckungsgrad von 106 %, Besitzstandswahrung, Mitgliederbeiträge und die Verteilung der<br />
Lasten für die <strong>Gemeinde</strong>n auf 10 – 20 Jahre.<br />
Zuwachsraten vom Personalaufwand, Sachaufwand und ausgehenden Beiträgen<br />
Diese Zuwachsraten werden Jahr für Jahr über das ganze Planungsfenster mit undifferenzierten<br />
3 % festgelegt. Dies, obwohl der Personalaufwand und der Sachaufwand sich in der Vergangenheit<br />
unterschiedlich verhalten haben. Falls die katastrophale Finanzlage wirklich eintrifft,<br />
müssten ein rigoroser Investitionsstop und griffige Sparmassnahmen durchgesetzt<br />
werden. Und dann kann das Wachstum nicht mehr bei 3 % pro Jahr liegen. In diesem Sinn ist<br />
der Finanz- und Investitionsplan inkonsistent.<br />
Steuerfuss<br />
Wenn sich die finanzielle Lage der <strong>Gemeinde</strong> wirklich so entwickelt, wie sie im Finanzplan<br />
dargestellt wird, ist auch der Steuerfuss nicht tabu. Das hat die FDP immer gesagt. Allerdings<br />
müssten min<strong>des</strong>tens folgende Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
1. Die massiven Beiträge an den Kanton müssen erhärtet sein.<br />
2. Bewilligte Investitionen müssen möglichst weit in die Zukunft verschoben werden.<br />
3. Ein Investitionsstop müsste möglichst gut greifen.<br />
4. Der Sparhebel muss im Budget und im Finanzplan beim Personal- und Sachaufwand zum<br />
tragen kommen.<br />
Dann kann der Steuerfuss so berechnet werden, dass unter Berücksichtigung der Auflösung<br />
<strong>des</strong> Eigenkapitals mittelfristig ein ausgeglichenes Budget entsteht. Wo der Einwohnerrat noch<br />
sparen möchte, ist wohl mehr eine rhetorische Frage. Die grossen Investitionen wurden bereits<br />
bewilligt, die verschiebbaren und geplanten Investitionen werden vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
vollständig aufgelistet und die Aufwandreduktion besteht aus Hunderten von einzelnen Budgetposten,<br />
die zuerst von der Exekutive auf ihre Notwendigkeit geprüft werden müssen. In<br />
dieser Aufgabe ist auch die Finanzkommission gefordert.<br />
Zum Antrag selbst haben wir noch zwei Bemerkungen: Wir haben uns gefragt, was die Botschaft<br />
der Aufzählung der Ereignisse mit ausserordentlichen Auswirkungen auf den Finanzhaushalt<br />
der <strong>Gemeinde</strong> auf der ersten Seite bedeuten soll. Will der <strong>Gemeinde</strong>rat damit zum<br />
Ausdruck bringen, dass Budgetabweichungen in der Vergangenheit nicht planbar gewesen<br />
sind und dass sie in Zukunft auch nicht planbar sein werden? Oder will er damit etwas anderes<br />
aussagen?<br />
Im Übrigen sind wir enttäuscht, dass dem Dokument, das mit "Bericht und Antrag" betitelt ist,<br />
auch in der Aktenauflage keine Stellungnahme unserer Finanzkommission beiliegt. Das finden