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Merano Magazine - Sommer 2009

Merano Magazine - Neuigkeiten aus dem Meranerland. Die Ausgabe Sommer 2009 ehrt den Tiroler Volksheld Andreas Hofer. Vor 200 Jahren im Jahr 1809 vertrieb der Tiroler Freiheitskämpfer mit den Tirolern Bauern die Bayern und Franzosen aus dem Land.

Merano Magazine - Neuigkeiten aus dem Meranerland. Die Ausgabe Sommer 2009 ehrt den Tiroler Volksheld Andreas Hofer. Vor 200 Jahren im Jahr 1809 vertrieb der Tiroler Freiheitskämpfer mit den Tirolern Bauern die Bayern und Franzosen aus dem Land.

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das »mooseum« kurz vor der eröffnung – das erste<br />

bekletterbare museum, da auf einer außenseite eine<br />

kletterwand montiert ist. schwerpunkte des mooseums<br />

werden passend zum urtümlichen Hinterpasseier<br />

die Themen Geschichte, natur und Landschaft<br />

sein. konzipiert ist das museum als rundgang, der<br />

nach der besichtigung des unterirdischen Trakts<br />

recht spektakulär mit einer breiten eisentreppe entlang<br />

einer senkrechten felswand endet.<br />

das museum ist einfach zu erreichen, liegt es doch<br />

am rande des dorfkerns von moos, des Hinterpasseirer<br />

Hauptortes auf ziemlich genau 1000 metern<br />

seehöhe. Wer über den alpen querenden fernwanderweg<br />

e5 unterwegs ist, fällt sogar direkt ins Haus.<br />

der architektonisch spannende Turm – erinnert er<br />

doch an einen kommandoturm oder Tower – ist frei<br />

zugänglich und bietet im Treppenumgang und auf<br />

der Terrasse wunderbare ausblicke. auf der ersten<br />

ebene geht es um den naturpark Texelgruppe, zu<br />

dessen füßen moos liegt. als zweites Thema wird<br />

im Turm die siedlungsgeschichte des Hinterpasseier<br />

gezeigt, das trotz seines hochgebirgigen Charakters<br />

seit 10.000 Jahren besiedelt ist. Hier wird die Geschichte<br />

vom »ende der Welt« zum<br />

heutigen Grenzort nachgezeichnet.<br />

Grenze hieß für<br />

einige Zeit auch<br />

lukrative<br />

schmugglerei<br />

ins ötztal,<br />

das ethnisch und<br />

dia lektographisch sehr<br />

eng mit dem Passeier verbunden ist. der austausch<br />

in das nachbartal hinter dem alpenhauptkamm war<br />

lange intensiver als nach meran. der bedeutung des<br />

Wassers für diese Gegend wird ebenso nachgespürt<br />

wie dem einzug des Tourismus.<br />

das dritte große Thema im mooseum ist natürlich<br />

der bunker selbst und der alpenwall, der auch der<br />

»misstrauenswall« genannt wurde. der kommandobunker<br />

an dieser stelle ist unweit des alpenhauptkamms<br />

zwischen erster und zweiter verteidigungslinie<br />

platziert worden. die italiener waren zwar mit<br />

Hitler-deutschland verbündet, doch war ihnen der<br />

anschluss österreichs 1938, der nachmaligen Ostmark,<br />

nicht ganz geheuer. sie scheuten sich nicht,<br />

Unsummen Geldmittel in einen schließlich unvollständigen,<br />

gestaffelten verteidigungsgürtel zu stecken,<br />

der am ende doch nicht gebraucht wurde. vom<br />

ersten stock des Turms gelangt man über einen breiten<br />

Gang auf die erste ebene des bunkers im fels,<br />

der aus einem breiten versorgungsstollen besteht.<br />

er endet in einem schmalen ausgang. er hätte etwa<br />

50 Leuten schutz bieten können. Hier sieht man<br />

auch, dass der bunker teils im bloßen fels hinterlassen<br />

wurde, die auskleidung noch nicht fertig war.<br />

in schaukästen wird in diesem Teil aus der Welt des<br />

bunkers berichtet.<br />

von dieser ebene führt eine lange, enge Wendeltreppe<br />

auf die zweite ebene des bunkers, die aus<br />

schmalen Gängen besteht. sie führen zu den unterschiedlichsten<br />

Gefechtständen und schießscharten.<br />

in wenigen metern ist nun über einige stufen der<br />

ausstieg erreicht. dieser ist erst im Zug des museumsbaus<br />

vollendet worden. der ausstieg ist ein<br />

Glashüttchen, das sich etwa 30 meter oberhalb der<br />

Turmbasis auf einem felsvorsprung befindet. Hier<br />

geht es luftiger zu. Gleich im anschluss befindet<br />

sich im steilen Gelände<br />

ein steinbock- gehege<br />

samt stallung<br />

und futterstelle.<br />

eine breite<br />

eisentreppe<br />

führt im<br />

Zickzack den<br />

Hang hinunter,<br />

um eine Geländekante<br />

herum und über die felswand<br />

zurück in den un- terirdischen<br />

Trakt hinein. auf dem Weg wird man durch<br />

fesselnde ausblicke auf moos und das Hinterpasseier<br />

belohnt. nahe liegend, dass auf diesem Panoramaweg<br />

Geologisches und naturkundliches, fauna<br />

und flora vorgestellt werden. die spannende Zeitreise<br />

und spurensuche durch das mooseum benötigt<br />

etwa eineinhalb stunden Zeit.<br />

Herzbunker – BunCor<br />

in eine ganz andere Welt taucht der besucher in den<br />

bunkern des meraner künstlers matthias schönweger<br />

ab. als Privatier hat er eine reihe bunker im vorderen<br />

Passeier (die zweite verteidigungslinie) und an der<br />

Töll erstanden. die bunker wurden von ihm adaptiert<br />

und zu »auffangbecken« für kunst umgestaltet. bereits<br />

seit 2008 ist der bunker auf der Töll unweit von<br />

meran zugänglich, allerdings nur nach anmeldung<br />

und in kleinen Gruppen. eine kurze Wanderung führt

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