Das âNiedersächsische Vorabâ - VolkswagenStiftung : Seite nicht ...
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laboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO) bleibt ihr<br />
Begründer nun erhalten, und sicher wird Axel Haverich dort weiterhin als<br />
„Motor der Herzklappenforschung“ agieren. Die Entscheidung für die MHH<br />
sei ihm <strong>nicht</strong> schwer gefallen. „<strong>Das</strong> politische Umfeld für die Wissenschaft<br />
stimmt, die Hochschulleitung ist im Vergleich exquisit, und die Bedingungen<br />
innerhalb der MHH sind hervorragend, weil sehr viele starke Gruppen an<br />
einem Strang ziehen“, fasst Haverich zusammen.<br />
Wissenschaftler mit ausgewiesener Expertise und internationaler Erfahrung<br />
zieht es immer dann nach Niedersachsen, wenn sie dort etwas finden, was es<br />
an anderen Orten in dieser Form <strong>nicht</strong> gibt. Für Professor Dr. Christoph Schmidt<br />
ist dies die enge Verzahnung von Lebens- und Naturwissenschaften. „<strong>Das</strong><br />
bildet für mich die Grundlage für erfolgreiche Forschung auf dem Gebiet der<br />
Biophysik“, erläutert der im Jahr 2006 von der Freien Universität Amsterdam<br />
nach Göttingen „abgewanderte“ Physiker. In Göttingen habe er eine wissenschaftliche<br />
Netzwerkkultur vorgefunden, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
leicht macht: neben den Max-Planck-Instituten etwa das DFG-<br />
Forschungszentrum Molekulare Physiologie des Gehirns (CMPB) und die im<br />
Oktober 2007 für „exzellent“ befundene Göttinger Graduiertenschule für<br />
Neurowissenschaften und molekulare Biologie, deren Biophysikprogramm<br />
er als Sprecher vertritt. Als neu berufener Professor am III. Physikalischen<br />
Institut der Georg-August-Universität Göttingen kann Schmidt aus dem<br />
Vollen schöpfen, zumal er als erfolgreicher Mitantragsteller des Exzellenzclusters<br />
„Mikroskopie im Nanometerbereich“ mit vielen Kollegen im kleinen,<br />
aber weltoffenen Göttingen beste Kontakte pflegt. Seine Forschungen etwa<br />
zu Motor-Proteinen, DNA-Enzymen und Zellgerüst-Polymeren gedeihen in<br />
dieser durch wissenschaftlichen Austausch geprägten Umgebung bestens.<br />
„Mir wurde in Göttingen außerdem ein gutes Paket zum Auftakt geschnürt“,<br />
sagt Schmidt, auf den jetzt viele Aufgaben warten. Vorgesehen ist unter an -<br />
derem für den Bereich Biophysik die Neukonzeption einer International Max<br />
Planck Research School, von denen es in Göttingen bereits zwei gibt. Beide<br />
„Schulen“ führen intensive, forschungsnahe Graduiertenprogramme durch.<br />
Schmidt freut sich besonders, dass ihm zu seinem Amtsantritt im Jahr 2006<br />
durch die Mittel aus dem Niedersächsischen Vorab schnell eine gute technische<br />
Grundausstattung zur Verfügung stand. In der Physik wird mit teuren Großgeräten<br />
gearbeitet, für deren Bewilligung im Allgemeinen viele Anträge ge -<br />
schrieben werden müssen. Auch Christoph Schmidt hat dafür Zeit und Kraft<br />
investiert, konnte dann aber rasch durchstarten. Eines seiner ersten Projekte<br />
– in Zusammenarbeit mit dem CMPB und der Freien Universität Amsterdam –<br />
war die Entwicklung eines spezifischen Modell-Systems aus biomolekularen<br />
Materialien, über das kürzlich im renommierten Fachmagazin „Science“<br />
berichtet wurde.<br />
Wenn sich dann auch noch zwei Forscherherzen zusammentun, gibt das<br />
der Forschung besonderen Auftrieb – so etwa geschehen im Falle des „Twin-<br />
Ob Motor-Proteine oder DNA-Enzyme: Um<br />
seinen winzigen Untersuchungsobjekten und<br />
ihren Funktionsweisen auf die Spur zu kommen,<br />
ist für Professor Dr. Christoph Schmidt<br />
eine gute technische Ausstattung unabdingbar<br />
– wie hier im Bild das hochauflösende Lichtmikroskop.<br />
In Göttingen hat der Biophysiker,<br />
der im Jahr 2006 von der Freien Universität<br />
Amsterdam nach Niedersachsen gekommen<br />
ist, dafür beste Voraussetzungen – <strong>nicht</strong><br />
zuletzt dank der Mittel aus dem „Vorab“.<br />
Niedersächsisches Vorab 2008 31