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Daten und Fakten 23022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland

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herrschende Gr<strong>und</strong>wasserbeeinflussung<br />

führte zur Ausbildung von Gley- <strong>und</strong><br />

Niedermoorböden. Diese Areale sind<br />

aber kleinräumig <strong>und</strong> auf Senken bzw.<br />

die unmittelbare Nähe zu Fließgewässern<br />

<strong>und</strong> Seen beschränkt.<br />

Die natürlich entstandenen Böden sind<br />

nutzungsbedingt z. T. anthropogen<br />

unterschiedlich stark überprägt. Auf<br />

landwirtschaftlichen Flächen sind die<br />

Böden, insbesondere in Gebieten mit<br />

hohen Reliefenergien, verbreitet durch<br />

Erosion verändert. Bodenabtrag auf den<br />

Kuppen führt zu gekappten, verkürzten<br />

Bodenprofilen <strong>und</strong> in den Senken durch<br />

Bodenauftrag zu Kolluvien. Durch<br />

Abgrabungen <strong>und</strong> Aufschüttungen<br />

(z. B. bei Baumaßnahmen) kommt es zu<br />

Bodenveränderungen. Diese sind in der<br />

Regel jedoch kleinräumig begrenzt.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> von Entwässerung <strong>und</strong> intensiver<br />

landwirtschaftlicher Nutzung der<br />

vergangenen Jahrzehnte sind die Moorböden<br />

im <strong>Naturpark</strong> häufig degradiert.<br />

Altlasten<br />

Unter Altlasten versteht man Altablagerungen<br />

<strong>und</strong> Altstandorte, von denen eine<br />

Gefährdung für die Umwelt, insbesondere<br />

für die menschliche Ges<strong>und</strong>heit<br />

ausgehen kann oder zu erwarten ist.<br />

Altablagerungen sind z. B. verlassene<br />

oder stillgelegte Ablagerungsplätze für<br />

kommunale oder gewerbliche Abfälle, illegale<br />

Ablagerungen aus der Vergangenheit,<br />

stillgelegte Aufhaldungen <strong>und</strong> Verfüllungen<br />

mit Produktionsrückständen<br />

(auch Bauschutt). Altstandorte sind z. B.<br />

Gr<strong>und</strong>stücke stillgelegter Anlagen, nicht<br />

mehr verwendete Leitungs- <strong>und</strong> Kanalsysteme<br />

oder sonstige Betriebsflächen, auf<br />

denen mit umweltgefährdenden Stoffen<br />

umgegangen wurde. Eine Übersicht über<br />

die Altablagerungs- <strong>und</strong> Altlastenstandorte<br />

gibt die Tabelle 88 im Anhang.<br />

NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND II: DATEN UND FAKTEN | 23<br />

Hydrogeologie<br />

Die hydrogeologischen Verhältnisse<br />

im Untersuchungsraum sind geprägt<br />

durch die Verbreitung quartärer <strong>und</strong><br />

jungtertiärer Sedimente. Innerhalb<br />

dieser Ablagerungen finden sich die für<br />

die Trinkwassergewinnung nutzbaren<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter. Die Vereisungsphasen<br />

im Pleistozän haben eine Reihe<br />

verschiedener Lockergesteine in Form<br />

von Geschiebemergel <strong>und</strong> Schmelzwassersedimenten<br />

abgelagert. Diese bilden<br />

im Wesentlichen die Gr<strong>und</strong>wasserstockwerke<br />

mit den Gr<strong>und</strong>wasserleitern<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserstauern. Weitere<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter lassen sich in den<br />

Sandschichten des Jungtertiärs (z. B.<br />

Mölliner Schichten) finden. Im Bereich<br />

der Mecklenburger Seenplatte werden<br />

die gr<strong>und</strong>wasserleitenden Schichten<br />

oft vom tertiären Rupelton unterlagert.<br />

Dieser bietet aufgr<strong>und</strong> seiner geringen<br />

Durchlässigkeit einen guten Schutz gegen<br />

den Aufstieg salzhaltiger Wässer aus den<br />

liegenden Schichten.<br />

Im Bereich des Rücklandes der Pommerschen<br />

Hauptrandlage haben die Gr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

3 <strong>und</strong> 4 mit einer Mächtigkeit<br />

von 5 bis 10 m die größte Verbreitung,<br />

wobei lokale Fehlstellen wie etwa um<br />

Neukloster <strong>und</strong> im Streifen zwischen<br />

Wendorf-Baumgarten bis nach Dabel<br />

auftreten können. Der Gr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

1 ist kaum ausgebildet, lokale Vorkommen<br />

sind unbedeutend. Lediglich im Bereich<br />

des Warnowtales erreicht er eine Mächtigkeit<br />

von bis zu 20 m. Tertiäre, gr<strong>und</strong>wasserführende<br />

Schichten fehlen vollständig<br />

( Jordan & Weder 1995).<br />

In weiten Teilen der Mecklenburger<br />

Seenplatte ist der Gr<strong>und</strong>wasserleiter 1<br />

kaum verbreitet, erst ab Groß Görnow<br />

– Klein Raden <strong>und</strong> von Neukloster –<br />

Warin über Brüel <strong>und</strong> Sternberg erreicht<br />

er Mächtigkeiten zwischen 5 <strong>und</strong> 20 m.<br />

Allerdings ist er oft ohne Gr<strong>und</strong>wasserführung<br />

bzw. nur saisonbedingt mit<br />

Gr<strong>und</strong>wasser gefüllt. Für die Trink- <strong>und</strong><br />

Brauchwassergewinnung spielt er keine<br />

Rolle. Der Gr<strong>und</strong>wasserleiter 2 hat im<br />

Norden Mächtigkeiten bis zu 10 m, im<br />

Süden sogar bis 50 m. Auch in dieser<br />

Schicht treten gehäuft Fehlstellen auf<br />

(südl. Crivitz, nördl. Langen Brütz, um<br />

Neukloster). Die Gr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

3 <strong>und</strong> 4 haben auch hier wieder eine<br />

große Verbreitung, wobei im Norden<br />

eine zusammenhängende Ausdehnung<br />

zu beobachten ist, während nach Süden<br />

die Anzahl der Fehlstellen zunimmt<br />

(Gr<strong>und</strong>wasserleiter 3 – z. B. Crivitz,<br />

Demen; Gr<strong>und</strong>wasserleiter 4 – z. B.<br />

Pinnow). Der Gr<strong>und</strong>wasserleiter 5 ist<br />

nur lokal zwischen Ventschow über<br />

Warin – Brüel <strong>und</strong> zwischen Pinnow –<br />

Crivitz – Wessin vorhanden ( Jordan &<br />

Weder 1995).<br />

Der tertiäre Gr<strong>und</strong>wasserleiter ist flächendeckend<br />

vorhanden <strong>und</strong> hat große<br />

Bedeutung für die Gr<strong>und</strong>wassergewinnung<br />

zur Trinkwasserversorgung. Da es<br />

sich hierbei um einen bedeckten Gr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

handelt, ist das Gr<strong>und</strong>wasser<br />

gegenüber Schadstoffeinträgen<br />

gut geschützt. Lediglich im Gebiet der<br />

Salzkissen von Pinnow <strong>und</strong> Sternberg<br />

ist er lokal begrenzt nicht mehr abgelagert<br />

bzw. vom Eis erodiert worden.<br />

Das Gr<strong>und</strong>wasser steht in den Niederungsbereichen<br />

des Warnowtales bis zu<br />

2 m unter Flur an <strong>und</strong> stellt somit einen<br />

Entlastungsbereich dar. Eine Gr<strong>und</strong>wasserhochlage<br />

(Speisungsbereich) befindet<br />

sich östlich Neukloster. Dort erreicht<br />

die Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche 70 m über<br />

NN (Hohe Burg). Im zentralen Bereich<br />

des Untersuchungsgebiets (Neukloster,<br />

Brüel, Gneven) herrschen Druckhöhen<br />

zwischen 20 <strong>und</strong> 35 m vor. Das Gr<strong>und</strong>wasserfließgeschehen<br />

zeigt relativ gute

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