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Daten und Fakten 23022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland

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48 | NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND II: DATEN UND FAKTEN<br />

C.2.3.2 Rastvögel<br />

In den Jahren 2007 bis 2009 erfolgte<br />

eine aktualisierte landesweite Analyse<br />

<strong>und</strong> Bewertung der Funktion der Landschaft<br />

für rastende <strong>und</strong> überwinternde<br />

Vögel (I.L.N. & IfAÖ 2009). Es wurden<br />

neu gewonnene <strong>Daten</strong> aus den langjährigen<br />

internationalen Wasservogel- <strong>und</strong><br />

Gänsezählungen, aus Schiffs- <strong>und</strong><br />

Flugzeugzählungen im marinen Bereich<br />

sowie aus zahlreichen speziellen<br />

Erfassungsprogrammen ausgewertet.<br />

Die Rast- <strong>und</strong> Überwinterungsgebiete<br />

wurden anhand quantitativer Kriterien<br />

in vier Bewertungsstufen klassifiziert.<br />

Maßstab aller Kriterien ist die Größe<br />

der biogeografischen Population der<br />

Arten, oft kurz Flyway-Population<br />

genannt. Die Kriterien sind Tabelle 22<br />

zu entnehmen (vgl. hierzu auch I.L.N.<br />

& IfAÖ 2009, Kap. 2.1.4).<br />

Mehrere Bereiche des Untersuchungsraums<br />

sowie in dessen unmittelbaren<br />

Umfeld haben eine wichtige Funktion<br />

als Rast- oder Überwinterungsgebiet.<br />

Sie werden nachfolgend näher beschrieben<br />

(nach I.L.N. & IfAÖ 2009).<br />

Groß Tessiner See (Gebietscode<br />

3.1.2, Klasse C)<br />

Seefläche <strong>und</strong> umgebende agrarisch genutzte<br />

Flächen sind Rast- <strong>und</strong> Überwinterungsgebiet<br />

für Saat- <strong>und</strong> Blässgänse.<br />

Upahler See (Gebietscode 3.1.7,<br />

Klasse C)<br />

Zu diesem Rast- <strong>und</strong> Überwinterungsgebiet<br />

gehören neben dem Groß<br />

Upahler See auch der Lenzer See <strong>und</strong><br />

der Karcheezer See. Hier rasten <strong>und</strong><br />

überwintern Bläss- <strong>und</strong> Saatgänse,<br />

Graugänse sowie Stock- <strong>und</strong> weitere<br />

Gründelenten, für die vor allem die<br />

flachen Seen geeignete Nahrungsflächen<br />

bieten. Die Gänse nutzen die<br />

Agrarlandschaft als Nahrungsgebiet.<br />

Rastende <strong>und</strong> überwinternde Vogelarten<br />

mit Bedeutung für die Bewertung<br />

des Gebiets sind Blässgans, Saatgans,<br />

Graugans <strong>und</strong> Stockente.<br />

Tabelle 22: Klassen für die Einstufung der Rast- <strong>und</strong> Überwinterungsgebiete<br />

Klasse<br />

Anhang-I-Art*<br />

(Flyway-Anteil)<br />

Nicht-Anhang-I-Art<br />

(Flyway-Anteil)<br />

Warnow-Seen westlich Brüel<br />

(Gebietscode 4.2.4, Klasse B)<br />

Zu diesem Gebiet gehören der Keezer<br />

See <strong>und</strong> der Mickowsee mit ihren großen<br />

Anzahl Wasservögel<br />

insgesamt<br />

A ≥ 1 % ≥ 3 % > 60.000 Ind.<br />

B 0,3 - 1 % 1 - 3 % 20.000 - 60.000 Ind.<br />

Landesbestand<br />

C 0,1 - 0,3 % 0,3 - 1 % 6.000 - 20.000 Ind. 1 %<br />

D 0,03 - 0,1 % 0,1 - 0,3 % 2.000 - 6.000 Ind. 0,3 %<br />

* Vogelart, die im Anhang I der Europäischen Vogelschutzrichtlinie aufgelistet ist<br />

Quelle: I.L.N. & IfAÖ (2009)<br />

Wert<br />

sehr hoch<br />

(4)<br />

hoch bis<br />

sehr hoch<br />

(3)<br />

mittel bis<br />

hoch (2)<br />

gering bis<br />

mittel (1)<br />

Wasserflächen als funktionelle Zentren,<br />

die stärker verlandeten Rummelborn-<br />

<strong>und</strong> Nedderseen sowie der Holzendorfer<br />

See. Zu den Arten mit vergleichsweise<br />

hohen Beständen gehören Zwergschwan<br />

<strong>und</strong> Waldsaatgans, weitere Rastvogelarten<br />

sind Singschwan, Bläss- <strong>und</strong> Saatgans,<br />

T<strong>und</strong>ra-Saatgans, Schnatter- <strong>und</strong><br />

Stockente sowie die Graugans.<br />

Stärkere Fluktuationen der Anzahl rastender<br />

Gänse am Schlafplatz (innerhalb<br />

kurzer Zeit <strong>und</strong> zwischen den Jahren)<br />

könnten auf öfteren Schlafplatzwechsel<br />

hinweisen, sowohl innerhalb des Rastgebiets<br />

als auch auf andere Gewässer.<br />

Als Ursachen können neben wechselnden<br />

Nahrungsangeboten vor allem<br />

Störungen vermutet werden, zumal<br />

die Gewässer relativ klein sind andere<br />

Gewässerteile i.d.R. keine ausreichende<br />

Distanz zum Ausweichen bieten.<br />

Rastende <strong>und</strong> überwinternde Vogelarten<br />

mit Bedeutung für die Bewertung<br />

des Gebiets sind Singschwan, Zwergschwan,<br />

Saatgans (Wald- <strong>und</strong> T<strong>und</strong>ra-),<br />

Blässgans, Schnatterente, Stockente<br />

<strong>und</strong> Graugans.<br />

Wariner See (Gebietscode 4.2.5,<br />

Klasse B)<br />

Zu diesem Gebiet gehören Tempziner<br />

See, Bibowsee, Neuhofer See,<br />

Neuklostersee, Großer Wariner See,<br />

Großlabenzer See <strong>und</strong> Glammsee.<br />

Tempziner <strong>und</strong> Neuhofer See sind<br />

regelmäßig genutzte Gänseschlafplätze<br />

<strong>und</strong> als funktionelle Zentren des<br />

Rastgebiets anzusehen. Angaben zum<br />

Neuklostersee sowie zum Großen<br />

Wariner <strong>und</strong> Großlabenzer See deuten<br />

auf Schlafplatzfunktionen für Gänse<br />

hin. Eine gelegentliche Nutzung<br />

dieser Gewässer durch Gänse kann<br />

als sicher gelten, qualitative Angaben<br />

(Häufigkeit, Anzahl) liegen jedoch

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