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Daten und Fakten 23022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland

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liegt mit ihrem Ober- <strong>und</strong> vor allem<br />

Mittellauf im Untersuchungsraum <strong>und</strong><br />

hat ein Einzugsgebiet von 3.270 km².<br />

Die Warnow durchfließt, wie auch ihre<br />

Zuflüsse, zahlreiche Seen, so z. B. den<br />

Mickowsee, Teil des Naturschutzgebiets<br />

Warnowseen. Die Warnow weist<br />

das typische Erscheinungsbild eines<br />

Flusses in einer Jungmoränenlandschaft<br />

auf, in dem abschnittsweise fast alle<br />

Fließgewässertypen des Landes 8 in<br />

mehrmaligem Wechsel auftreten. So<br />

gibt es z. B. Flussabschnitte in der Ausprägung<br />

des „kiesgeprägten Tieflandflusses<br />

<strong>und</strong> -baches“ wie im Warnow-<br />

Durchbruchstal bei Klein Raden. Dem<br />

Typ der „seeausflussgeprägten Fließgewässer“<br />

sind Abschnitte der Warnow<br />

unmittelbar im Anschluss an die durchflossenen<br />

Seen zugeordnet (vgl. LUNG<br />

M-V 2008a). Die Warnow weist<br />

sowohl sehr naturnahe Abschnitte auf<br />

(vgl. Tabelle 90 im Anhang) als auch<br />

durch Ausbaumaßnahmen <strong>und</strong> Querbauwerke<br />

beeinträchtigte Abschnitte<br />

(z. B. bei Zaschendorf, zwischen Barniner<br />

See <strong>und</strong> Mickowsee). Die größeren<br />

Zuflüsse sind die Mildenitz <strong>und</strong> der<br />

Brüeler Bach. Als kleinere Zuflüsse<br />

der Warnow in der <strong>Naturpark</strong>region<br />

sind u. a. Göwe, Motel <strong>und</strong> Bietnitz zu<br />

nennen. Diese Fließgewässer sind z. T.<br />

durch Gewässerausbau beeinträchtigt,<br />

weisen jedoch auch weitgehend natürliche<br />

Abschnitte auf.<br />

Das Einzugsgebiet der Mildenitz<br />

mit einer Fläche von 542 km 2 ist<br />

relativ stark bewaldet <strong>und</strong> sehr seenreich.<br />

Die Mildenitz durchfließt in<br />

der <strong>Naturpark</strong> region fünf Seen, den<br />

Schwarzen See, den Borkower See, den<br />

Rothener See, den Großen <strong>Sternberger</strong><br />

See sowie den Trenntsee. Ein noch sehr<br />

naturnaher Zufluss der Mildenitz ist<br />

die Bresenitz. Wie die Warnow weist<br />

NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND II: DATEN UND FAKTEN | 29<br />

auch die Mildenitz in ihrem Verlauf<br />

verschiedene Fließgewässertypen auf.<br />

Zwischen dem Durchbruchstal bei<br />

Kläden <strong>und</strong> Zülow ist die Mildenitz<br />

ein sehr naturnaher Fluss (LUNG<br />

M-V 2008a). Im Ergebnis der 2004<br />

abgeschlossenen Bestandsaufnahme<br />

gem. Wasserrahmenrichtlinie sowie<br />

der Einbeziehung erster Ergebnisse der<br />

Bewirtschaftungsvorplanung (BVP) für<br />

das Einzugsgebiet der Mildenitz von<br />

der Einmündung in die Warnow bis<br />

zum Einlauf der Bresenitz mit Stand<br />

2006 konnten 22 % der insgesamt 78<br />

ausgewiesenen, überwiegend in der <strong>Naturpark</strong>region<br />

liegenden Wasserkörper<br />

als dem „wahrscheinlich guten Zustand<br />

entsprechend“ eingeschätzt werden.<br />

Dem „wahrscheinlich nicht guten Zustand“<br />

wurden 32 % der betrachteten<br />

Wasserkörper zugeordnet, <strong>und</strong> etwa<br />

11 % der Wasserkörper sind in der<br />

Struktur derart beeinträchtigt, dass sie<br />

als in ihrem Wesen erheblich verändert<br />

ausgewiesen wurden. Hinzu kommen<br />

27 Seewasserkörper, was einem Anteil<br />

von 34 % entspricht. Im Rahmen der<br />

BVP wurden für die jeweiligen Wasserkörper<br />

Defizite herausgearbeitet,<br />

Entwicklungsziele <strong>und</strong> -beschränkungen<br />

abgeleitet sowie Bewirtschaftungsziele<br />

<strong>und</strong> entsprechende Maßnahmen<br />

festgelegt (Biota 2007).<br />

Die Fließgewässer in der <strong>Naturpark</strong>region<br />

sind hinsichtlich des technischen<br />

Ausbaugrades unterschiedlich stark<br />

geprägt. Von den insgesamt ca. 370<br />

Querbauwerken, bei denen es sich vor<br />

Tabelle 11: Güteklassen der Fließgewässer strukturgütekartierung<br />

naturnah<br />

bedingt<br />

naturnah<br />

mäßig<br />

beeinträchtigt<br />

deutlich<br />

beeinträchtigt<br />

merklich<br />

geschädigt<br />

stark geschädigt<br />

übermäßig<br />

geschädigt<br />

Güteklasse 1 2 3 4 5 6 7<br />

Quelle: LAUN M-V (1998)<br />

allem um Staubauwerke handelt, sind<br />

ca. 70 % ökologisch durchgängig, 25 %<br />

nicht bzw. nur zeitweise durchgängig.<br />

Betroffen sind vorwiegend die kleineren<br />

Wasserkörper wie bspw. Göwe,<br />

Rade bach, Wietingsbach <strong>und</strong> Seebach<br />

sowie Gewässeroberläufe. In Warin<br />

(Mühlenbach), Sternberg (Rauschender<br />

Bach), Zülow (Mildenitz) <strong>und</strong> Borkow<br />

befinden sich Wasserkraftanlagen.<br />

Ca. 5 % der gesamten Fließstrecke,<br />

bezogen auf die gem. WRRL berichtspflichtigen<br />

Fließgewässer, sind in ca. 100<br />

Abschnitten verrohrt. Betroffen sind vor<br />

allem Radebach, Kuhlbach, Schlachtgraben,<br />

Müllerbach, der Oberlauf der<br />

Göwe sowie der Bach bei Zernin.<br />

Die o. g. Angaben sind als vorläufig<br />

zu betrachten, da sie sich bis auf den<br />

Bereich Mildenitz auf die 2004 abgeschlossene<br />

Bestandsaufnahme beziehen<br />

<strong>und</strong> die weiteren Bewirtschaftungsvorplanungen<br />

für das Jahr 2009 vorgesehen<br />

sind (vgl. Kap. C.4).<br />

In Textkarte 4 ist die Gesamtbewertung<br />

der Strukturgütekartierung der Fließgewässer<br />

der <strong>Naturpark</strong>region dargestellt.<br />

Die Bewertung der Naturnähe<br />

der Fließgewässerstruktur bzw. ihrer<br />

Beeinträchtigung durch Ausbaumaßnahmen,<br />

Verbau von Sohle <strong>und</strong> Ufer <strong>und</strong><br />

angrenzende Nutzungen erfolgt entsprechend<br />

der „Kartierung <strong>und</strong> Bewertung<br />

der Strukturgüte von Fließgewässern in<br />

Mecklenburg-Vorpommern“ (FGSK)<br />

(LAUN M-V 1998) in sieben Güteklassen<br />

(vgl. Tabelle 11).<br />

8 Als Gr<strong>und</strong>lage für die Ausweisung von Wasserkörpern, die Bewertung <strong>und</strong> das Aufstellen von Maßnahmenprogrammen in Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie erfolgte<br />

auf der Basis einer b<strong>und</strong>esweiten Typisierung in Mecklenburg-Vorpommern eine Zuordnung der Fließgewässer zu biozönotisch relevanten Fließgewässern (LUNG M-V 2005c).

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