Daten und Fakten 23022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
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auf der Schlagsdorfer Wiese (Daubner<br />
& Kintzel 2006, Jeschke et al. 2003).<br />
Das Kleine Sumpfhuhn tritt weitaus<br />
seltener auf <strong>und</strong> konnte u. a. an der<br />
Göwe <strong>und</strong> am Turloffer See bei Dabel<br />
nachgewiesen werden.<br />
Kranich <strong>und</strong> Schwarzstorch sowie<br />
Rohrdommel<br />
Bevorzugte Bruthabitate der beiden<br />
erstgenannten Großvogelarten sind<br />
feuchte Bruchwaldbereiche mit Waldmooren<br />
<strong>und</strong> Altholzbeständen. Der<br />
Kranich (Grus grus, VS-RL 14 ) nutzt<br />
auch offene Sumpf- <strong>und</strong> Moorbereiche.<br />
Er ist über den gesamten Untersuchungsraum<br />
verteilt an den geeigneten<br />
Standorten als Brutvogel zu finden.<br />
Brutvorkommen des Schwarzstorchs<br />
(Ciconia nigra, VS-RL, RL M-V 1)<br />
sind aus dem Mankmooser Holz bekannt.<br />
Einzeltiere wurden in Bachtälern,<br />
an Kleingewässern in der Offenlandschaft<br />
<strong>und</strong> in Wiesen beobachtet.<br />
Die Rohrdommel (Botaurus stellaris,<br />
VS-RL, RL M-V 1) bewohnt ausgedehnte<br />
Wasserröhrichte mit Wasserständen<br />
zwischen 10 <strong>und</strong> 30 cm. Im<br />
Untersuchungsraum kommt sie aktuell<br />
u. a. in den Warnowseen <strong>und</strong> am Peetscher<br />
See vor. Vorkommen im Ramper<br />
Moor konnten aktuell nicht bestätigt<br />
werden.<br />
Greife<br />
Korn- <strong>und</strong> Wiesenweihe sind Bodenbrüter.<br />
Sie nutzen weitflächige,<br />
unzerschnittene Grünlandbereiche<br />
als Lebensraum. Ein Verdacht für ein<br />
Brutvorkommen der Kornweihe (Circus<br />
cyaneus, VS-RL, RL M-V 1) bestehen<br />
am Dannhusener See (Daubner &<br />
Kintzel 2006) sowie an den Warnowseen<br />
(Schmidt & Brandt 2008).<br />
Brutvorkommen der Wiesenweihe<br />
14 geschützt nach Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL)<br />
NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND II: DATEN UND FAKTEN | 47<br />
(Circus pygargus, VS-RL, RL M-V 1)<br />
sind u. a. aus der Umgebung von Dabel<br />
<strong>und</strong> Witzin bekannt.<br />
Die Rohrweihe (Circus aeruginosus, VS-<br />
RL ) brütet im Schilfröhricht von Seen<br />
<strong>und</strong> Teichen. Sie kommt im gesamten<br />
Untersuchungsraum vor. Lokale Beobachtungsreihen<br />
zeigen allerdings einen<br />
Bestandsrückgang u. a. an den Warnowseen.<br />
Weitere Brutvorkommen sind<br />
vom Großupahler See <strong>und</strong> der Rothenmoorschen<br />
Sumpfwiese (unregelmäßig)<br />
bekannt.<br />
Der Schreiadler (Aquila pomarina,<br />
VS-RL, M-V 1) benötigt großflächig<br />
ungestörte, naturnahe, unterwuchsreichen<br />
Waldgebiete ohne Verkehrswege<br />
<strong>und</strong> mit Altholzbeständen. Wichtig<br />
ist die enge räumliche Vernetzung mit<br />
benachbarten Feuchtgrünländern<br />
(Dauergründländern), die als Nahrungsflächen<br />
ein ausreichendes Angebot<br />
an Kleinsäugern, Lurchen, Kriechtieren<br />
<strong>und</strong> Insekten aufweisen müssen.<br />
Er ist durch das Wegfallen geeigneter<br />
Nahrungshabitate im Offenland, aber<br />
auch durch intensive Forstwirtschaft,<br />
gefährdet. Ehemalige <strong>und</strong> potenzielle<br />
Brutstandorte liegen u. a. am Dannhusener<br />
See.<br />
Der Seeadler (Haliaeetus albicilla,<br />
VS-RL) ist auf hohe alte Bäume zur<br />
Horstanlage angewiesen <strong>und</strong> brütet<br />
regelmäßig im Untersuchungsraum,<br />
u. a. im Ramper Moor, im Warnowtal<br />
bei Karnin, bei Jülchendorf <strong>und</strong> Dabel,<br />
im Mustiner Holz sowie am Cambser<br />
<strong>und</strong> Bolzer See (Schmidt & Brandt<br />
2008). Am Großupahler <strong>und</strong> Lenzener<br />
See befindet sich der älteste, bekannter<br />
Brutplatz in M-V (Jeschke et al. 2003).<br />
Der Fischadler (Pandion haliaetus, VS-<br />
RL) nutzt höhere, freistehende Bäume<br />
sowie in der Neuzeit auch Stromleitungsmasten<br />
zur Horstanlage. Im<br />
Untersuchungsraum brütet die Art u. a.<br />
bei Nisbill <strong>und</strong> im Raum Friedrichswalde/<br />
Groß Labenz.<br />
Brachpieper <strong>und</strong> Heidelerche<br />
Brachpieper (Anthus campestris) (VS-<br />
RL, RL M-V 1) sowie Heidelerche<br />
(Lullula arborea, VS-RL ) bevorzugen<br />
Landschaftskomplexe aus lichten<br />
Kiefernwäldern, Zwergstrauchheiden,<br />
Trocken- <strong>und</strong> Magerrasen <strong>und</strong> offenen<br />
Sandflächen sowie reich strukturierte<br />
Übergangsbereiche zu Waldrandlagen<br />
als Brutlebensräume. Diese Habitatstrukturen<br />
sind im südwestlichen bis<br />
südöstlichen Untersuchungsraum insbesondere<br />
um Venzkow/ Crivitz sowie<br />
um Dabel/ Dinnies anzutreffen. Aus<br />
diesen Bereichen stammen auch die einzigen<br />
Brutnachweise des Brachpiepers.<br />
Neuntöter, Raubwürger <strong>und</strong> Sperbergrasmücke<br />
Diese Vogelarten repräsentieren eine<br />
mit Hecken- <strong>und</strong> Gebüschkomplexen<br />
reich strukturierte Kulturlandschaft.<br />
Die Gehölzstrukturen sind dabei<br />
vorzugsweise mit extensiv genutztem<br />
Grünland umgeben. Bevorzugt werden<br />
dabei trockenere Standorte.<br />
Graureiher <strong>und</strong> Kormoran<br />
Eine gemischte Brutkolonie beider Arten<br />
befindet sich auf einer Insel im Bolzer See.<br />
Gebirgsstelze <strong>und</strong> Eisvogel<br />
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea, RL M-V<br />
V) <strong>und</strong> Eisvogel (Alcedo atthis, VS-RL,<br />
RL M-V 3) sind Charakterarten der<br />
strukturreichen Fließgewässer <strong>und</strong> haben<br />
ihre Vorkommensschwerpunkte in den<br />
zumeist bewaldeten Tälern von Warnow<br />
<strong>und</strong> Mildenitz. Außerdem ist die Wasseramsel<br />
hier ein regelmäßiger Wintergast.