Daten und Fakten 23022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
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anzutreffen sein kann, werden im FFH-<br />
Lebensraumtyp 6210 zusammengefasst.<br />
Kennzeichnende Pflanzenarten sind<br />
hier u. a. der W<strong>und</strong>klee (Anthyllis vulneraria),<br />
die Blaugrüne Segge (Carex flacca,<br />
RL M-V 3), die Gemeine Golddistel<br />
(Carlina vulgaris, RL M-V 3), das Kleine<br />
Mädesüß (Filipendula vulgaris, RL M-V<br />
3), Echter <strong>und</strong> Flaumiger Wiesenhafer<br />
(Helictotrichon pratense; H. pubescens,<br />
RL M-V 3), das Zierliche Schillergras<br />
(Koeleria macrantha, RL M-V 3), der<br />
Ährige Ehrenpreis (Pseudolysimachion<br />
spicatum ssp. spicatum, RL M-V 3) <strong>und</strong><br />
das Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otitis,<br />
RL M-V 2). Derartige Bestände befinden<br />
sich u. a. an den Hängen am Warnowtal<br />
bei Karnin, wobei die Flächen<br />
durch Nutzungsauflassung in ihrem<br />
Bestand bedroht sind (vgl. Tabelle 20).<br />
Heiden treten nur in Form der Besenginsterheide<br />
auf, die ein Auflassungsstadium<br />
ehemals artenreicher Magerrasen<br />
darstellen. Sie sind in großflächig<br />
am Oberen <strong>und</strong> Wustrowsee bei<br />
Sternberg sowie an den Trockenhängen<br />
um Pinnow zu finden.<br />
Sandmagerrasen, basiphile Halbtrockenrasen<br />
<strong>und</strong> Zwergstrauchheiden<br />
können nur erhalten werden, wenn die<br />
extensive Nutzung fortgeführt wird<br />
oder eine sporadische Bodenverw<strong>und</strong>ung<br />
erfolgt, infolge derer die natürliche<br />
Sukzession erneut einsetzen kann.<br />
C.2.2 Flora<br />
Für das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
bedeutsame Pflanzenarten sind<br />
im Florenschutzkonzept (FSK) des<br />
Landes (Litterski et al. 2006) zusammengefasst.<br />
Im FSK werden die in M-V<br />
vorkommenden Blütenpflanzen einer<br />
systematischen artbezogenen Betrachtung<br />
unterzogen <strong>und</strong> in eine begründete<br />
Prioritätenliste mit der Einschätzung<br />
NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND II: DATEN UND FAKTEN | 43<br />
Tabelle 20: Übersicht zu LRT 6210 im Untersuchungsgebiet<br />
LRT Bezeichnung Flächengröße Nr. des FFH-Gebiets FFH-Gebietsname<br />
6210 Naturnahe Kalktrockenrasen<br />
<strong>und</strong> deren<br />
Verbuschungsstadien<br />
des Handlungsbedarfs zum Erhalt<br />
dieser Arten in M-V eingestuft.<br />
Im Gegensatz zu der auf die Landesgrenzen<br />
bezogenen Gefährdungseinschätzung<br />
in der Roten Liste M-V, nach<br />
der fast die Hälfte der vorkommenden<br />
Arten in eine Gefährdungskategorie<br />
einzustufen sind, erfolgt im Florenschutzkonzept<br />
eine Bewertung im<br />
globalen <strong>und</strong> nationalen Betrachtungsmaßstab<br />
unter Einbeziehung der<br />
überregionalen Gefährdung (benachbarte<br />
B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Baltikum). Die<br />
Aufnahme in die Liste der 320 Arten<br />
des Florenschutzkonzepts richtet sich<br />
vorrangig nach der globalen Verantwortlichkeit<br />
(Anteil am weltweiten<br />
Areal) für den Erhalt der jeweiligen Art<br />
<strong>und</strong> ihrer überregionalen Gefährdung<br />
(Rote Liste D <strong>und</strong> Baltikum). Hinzu<br />
kommen Arten mit Schutzerfordernis<br />
(besonders <strong>und</strong> streng geschützte Arten<br />
nach B<strong>und</strong>esartenschutzverordnung).<br />
Aus der Gefährdung in Mecklenburg-<br />
Vorpommern (Rote Liste M-V) ergibt<br />
sich ein landesweiter Handlungsbedarf<br />
zu ihrem Erhalt.<br />
Für den <strong>Naturpark</strong> „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“<br />
11 wurden bisher 508 F<strong>und</strong>punkte<br />
von 66 Arten <strong>und</strong> Unterarten des<br />
Florenschutzkonzepts ermittelt. Dafür<br />
wurden F<strong>und</strong>daten der Floristischen<br />
<strong>Daten</strong>bank M-V 12 rückwirkend bis<br />
1980 nachkartiert. In den Jahren 2009<br />
<strong>und</strong> 2010 konnte einige davon überprüft<br />
<strong>und</strong> bestätigt werden. Weiterhin<br />
ca. 3 ha DE 2138-302<br />
DE 2338-304<br />
Warnowtal mit<br />
kleinen Zuflüssen<br />
Mildenitztal mit<br />
Zuflüssen <strong>und</strong><br />
verb<strong>und</strong>enen Seen<br />
konnten Neuf<strong>und</strong>e festgestellt werden.<br />
Für das Jahr 2011 ist eine Fortsetzung<br />
der Kartierung beabsichtigt.<br />
Die Tabelle 21 gibt einen Überblick<br />
zu den Vorkommen von Arten <strong>und</strong><br />
Unterarten des Florenschutzkonzepts<br />
im <strong>Naturpark</strong> <strong>und</strong> im vorgeschlagenen<br />
Erweiterungsbereich Mittleres Warnowtal<br />
bis Bützow.<br />
Im folgenden werden die Arten mit<br />
dem höchsten Handlungserfordernis<br />
vorgestellt.<br />
Die Saum-Segge (Carex hostiana, RL<br />
M-V 1) ist eine Art der Basen- <strong>und</strong><br />
Kalk-Zwischenmoore, kennzeichnet in<br />
den Flusstälern die noch aktiven, wenig<br />
beeinträchtigten Durchströmungsmoorbereiche<br />
in Form von Seggenrieden oder<br />
extensiv genutzten Feucht- <strong>und</strong> Nassgrünländern.<br />
Im Warnowtal existiert ein<br />
Nachweis (nördlich des Heidensees) aus<br />
dem Jahr 1987, der aktuell noch nicht<br />
bestätigt ist.<br />
Das Deutsche Filzkraut (Filago vulgaris,<br />
RL M-V 1) kennzeichnet Ackerbrachen<br />
<strong>und</strong> Magerrasen auf sandigen Standorten<br />
mit lückigem Bewuchs. 2009 konnten<br />
Neuf<strong>und</strong>e der Art um Mankmoos festgestellt<br />
werden, des Weiteren existieren<br />
F<strong>und</strong>orte in Ackerflächen <strong>und</strong> Trockenrasen<br />
bei Karnin sowie bei Kaarz.<br />
11 Für die <strong>Naturpark</strong>region liegen bislang keine<br />
<strong>Daten</strong> vor.<br />
12 www.geobot.botanik.uni-greifswald.de/portal/<br />
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