Juli - DGMK

Gewerkschaft Elwerath
Genau wie die Gewerkschaft Brigitta geht auch die Gewerkschaft Elwerath
auf eine Bergbau-Konzession zurück. Im Jahr 1866 erhielt
Bergwerksdirektor Theodor Stein aufgrund einer erfolgreichen Mutung das
Bergwerkseigentum auf Eisenerz in der Gemeinde Elwerath. 1911
verkaufte er das Bergwerk an Ernst und Ewald Giebeler aus Siegen, die
aus dem Bergwerk eine Gewerkschaft machten. Neun Jahre später
erwarben Theo Seifer und Otto Falk jeweils 50 Kuxe* der Gewerkschaft
Elwerath. Sie schließen mit der Preussischen Staatsforstverwaltung einen
Erdölgewinnungsvertrag über 30 Jahre im Forstort Brand bei Nienhagen.
Nachdem die ersten Bohrungen nicht besonders erfolgreich waren,
erbrachte die Bohrung EH 32 im Jahr 1922 den erhofften Erfolg. In den
folgenden Jahren konnte die Gewerkschaft Elwerath ihre Erdöl- und
Erdgasförderung in Nienhagen immer weiter steigern und auch in anderen
höffigen Gebieten in Nordwestdeutschland aktiv werden. 1931 gründete sie
zusammen mit der Preussischen Berwerks- und Hütten AG die Deutsche
Erdöl-Raffinerie (DEURAG) in Misburg bei Hannover, um sich auch in der
Verarbeitung des Rohöls zu engagieren. 1935 wurde die Raffinerie durch
eine Anlage zur Schmierölerzeugung, die Gewerkschaft Neue
Erdölraffinerie (NEURAG) erweitert.
Nach dem Krieg entwickelte sich die Gewerkschaft Elwerath kontinuierlich.
Nach dem Tod Theo Seifers im Jahre 1951 änderten sich die
Eigentumsverhältnisse in der Gewerkschaft Elwerath: Die Wintershall AG
besaß nun 34% der Anteile, die Deutsche Shell AG und die Esso AG
jeweils 11,5% und die Familiengruppe Seifer nur noch 23% (bei 20% freier
Kuxe).
Die Wintershall AG und die Familiengruppe Seifer verkauften 1966 ihre
Anteile an die Deutsche Shell AG und die Esso AG, die damit je zur Hälfte
Alleinbesitzer des Unternehmens wurden. Die Zusammenführung der
Gewerkschaft Elwerath mit der Gewerkschaft Brigitta (seit 1932 im Besitz
der Deutschen Shell AG und der Esso AG) erfolgte noch im gleichen Jahr.
Deutsches Erdölmuseum
*Kux (m., im 15. Jh. aus mlat. cucus abgeleitet) ist die Bezeichnung für den Anteil an
einem Bergwerk, das in der Rechtsform einer bergrechtlichen Gewerkschaft betrieben
wird.