Juli - DGMK

Geologische Landesämter
Die ursprünglichen Überlegungen zur Errichtung Geologischer
Landesanstalten oder -ämter ergaben sich aus dem Wunsch der jeweiligen
Regierungen in jedweder Variation, planmäßig geologische
Landesaufnahmen (Karten) und spezielle Untersuchungen durchführen zu
lassen. Dies begann für Einzelfälle bereits im 18. Jahrhundert,
insbesondere in Gebieten, in denen Bergbau betrieben wurde, z.B. in
Sachsen. Einzeldarstellungen von Bergbaubezirken oder der Topographie
genügten den Landesfürsten oder Regierungen bald nicht mehr,
insbesondere nicht mehr im Zuge der Industrialisierung und Rohstoffpolitik,
so dass dann die Geologie des gesamten Landes im Überblick durch
staatliche Institutionen dargestellt werden sollte.
So wurden beispielsweise 1849 die "k. u. k. Geologische Reichsanstalt" in
Wien und 1873 die "Preußische Vereinigte Königliche Geologische
Landesanstalt und Bergakademie" in Berlin errichtet. Diese
Landesanstalten erfuhren im Zuge der jeweiligen politischen
Veränderungen in Deutschland Änderungen der Namen und ihrer
Schwerpunktaufgaben.
Mit Gründung der Bundesländer nach dem 2. Weltkrieg und nach der
Vereinigung mit den östlichen Bundesländern sind in fast allen
Bundesländern Geologische Landesämter als Anstalten des öffentlichen
Rechts durch Beschluss des zuständigen Ministeriums errichtet worden. So
wurde z. B. für Niedersachsen das "Amt für Bodenforschung" durch
Beschluss vom 21.03.1950 in Hannover errichtet und ab 1959 in
"Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung (NLfB)*" umbenannt.
Teilweise sind diese Ämter durch Verwaltungsvereinbarung auch für
Bundesländer ohne eigenes Amt zuständig. Diese Ämter haben neben den
bereits genannten Aufgaben (Kartenerstellung) die Aufgabe, geologische,
physikalische, bodenkundliche und umweltrelevante Untersuchungen sowie
die dazugehörigen Gesetze (z.B. Lagerstättengesetz von 1934)
auszuführen und deren Ergebnisse Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden
zur Verfügung zu stellen.
Deutsches Erdölmuseum
* Das NLfB wurde Ende 2005 aufgelöst. Anfang 2006 wurde das Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gegründet.