Juli - DGMK
Juli - DGMK
Juli - DGMK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was war das Reichsbohrprogramm?<br />
1934 wurde in Deutschland das Lagerstättengesetz und die<br />
Erdölverordnung erlassen. Ersteres verpflichtete alle Firmen und<br />
geologischen Landesanstalten, ihre geologischen und geophysikalischen<br />
Unterlagen zur Zusammenstellung von Karten an die Preußische<br />
Geologische Landesanstalt abzugeben. Außerdem wurden<br />
Grundeigentümer verpflichtet, geophysikalische Messungen auf ihren<br />
Grundstücken zu erlauben. Die Erdölverordnung brachte den generellen<br />
Staatsvorbehalt, wobei bereits existierende Grundeigentümerrechte nicht<br />
berührt wurden. Die neuen Bestimmungen ermöglichten dem Staat,<br />
einheitliche, zumeist auf 5 Jahre befristete Konzessionsverträge<br />
abzuschließen. Die Reichsregierung stellte zudem Darlehen für die<br />
Aufschließung neuer Erdölgebiete zur Verfügung. Nach einem Plan der<br />
Preußischen Geologischen Landesanstalt, der später Reichsbohrprogramm<br />
genannt wurde, übernahm das Reichswirtschaftsministerium die Hälfte der<br />
reinen Bohrkosten. Sofern eine Bohrung erfolgreich war, wurde das<br />
Reichsdarlehen aus den Gewinnen zurückgezahlt.<br />
Ziel des Reichsbohrprogramms war es, die Abhängigkeit Deutschlands von<br />
Ölimporten zu reduzieren. Eine ‚Ölautarkie’ war in Deutschland nicht zu<br />
erreichen. Trotzdem sollte die einheimische Erdölförderung soweit wie<br />
möglich angehoben werden.<br />
Die geophysikalische Reichsaufnahme mit umfangreichen<br />
gravimetrischen und seismischen Vermessungen führte in den Jahren 1937<br />
und 1938 dazu, dass in Norddeutschland 107 neue Strukturen entdeckt<br />
wurden.<br />
Deutsches Erdölmuseum