Januar - DGMK
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Die Voraussetzungen<br />
Vor 400 Mio Jahren waren die heutigen Erdöl- und Erdgasfundgebiete von<br />
Ozeanen bedeckt. Darin existierten vor allem Algen und andere<br />
Kleinstlebewesen (Plankton).<br />
Damals wie heute sinken diese nach ihrem Absterben zum Meeresboden,<br />
wo der Großteil durch Bakterien in organische Grundsubstanzen zerlegt<br />
wird, also verwest. Dafür benötigen Bakterien sehr viel Sauerstoff. In<br />
Meeresbecken, die nicht durch Strömungen mit frischem Wasser versorgt<br />
werden, geht der Sauerstoff daher irgendwann zu Ende – und die Bakterien<br />
sterben ab. Überleben können nur mehr wenige anaerobe Bakterien.<br />
Die weiter absinkenden organischen Stoffe können somit nicht mehr<br />
verwesen und bleiben erhalten. Sie betten sich im Schlamm ein und<br />
vermischen sich mit nachkommenden Ablagerungen (Sedimenten). Diese<br />
Mischung – Sand, Ton, anaerobe Bakterien und die organischen Stoffe der<br />
Kleinstlebewesen – nennt man Faulschlamm. Daraus können bei<br />
entsprechendem Druck und der richtigen Temperatur Erdöl und Erdgas<br />
entstehen.<br />
Dieser Vorgang läuft natürlich auch heute permanent weiter. Im Schwarzen<br />
Meer etwa, das durch den Bosporus von frischen Meeresströmungen<br />
abgeschnitten ist, sind wahrscheinlich große Mengen Erdöl und Erdgas im<br />
Entstehen – in den nächsten 100 Mio. Jahren, vielleicht auch etwas<br />
schneller. Eine derart lange Zeitspanne ist schwer vorstellbar. Dazu ein<br />
etwas anschaulicherer Vergleich: Die Erde ist ungefähr 4,6 Mrd. Jahre alt.<br />
Setzen wir diese mit dem Leben eines heute 46-jährigen Menschen gleich,<br />
so entsprechen 100 Mio. Jahre einem einzigen Jahr. Das heißt, dass vor<br />
knapp zwei Jahren die ersten Dinosaurier über die Erde wanderten – und<br />
dass in drei, vielleicht vier Jahren am Schwarzen Meer neues Öl und Gas<br />
zu finden sein wird.