Ausbildung - Golf.de
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Grundlagen <strong>de</strong>r Aus- und Weiterbildung<br />
Handlungsorientierung<br />
Erlebnisse in Bildungsprozessen können durch gezielte Reflexionen zu individuellen Erfahrungen<br />
wer<strong>de</strong>n, die die Teilnehmen<strong>de</strong>n später in die Gestaltung ihrer eigenen Praxis<br />
einfließen lassen können. Am schnellsten und nachhaltigsten wird dabei durch Selbsttätigkeit<br />
gelernt („learning by doing"). Es gilt also, im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Ausbildung</strong> regelmäßig<br />
Situationen zu schaffen, in <strong>de</strong>nen die Teilnehmen<strong>de</strong>n möglichst viel selbst gestalten und<br />
ausprobieren können. Dies bezieht sich sowohl auf die Arbeitsweisen im Lehrgang (z. B.<br />
Kleingruppenarbeit, Unterrichtsversuche, selbstständige Ausarbeitung von Themen/<br />
„selbst organisierte Lerneinheiten") als auch auf das Ausprobieren und Umsetzen <strong>de</strong>s Gelernten<br />
im Verein (z. B. durch „Hausaufgaben", Erprobungsaufträge, Vereinslehrproben<br />
und -projekte).<br />
Umgang mit Verschie<strong>de</strong>nheit / Geschlechtsbewusstheit (Gen<strong>de</strong>r Mainstreaming, Diversity<br />
Management)<br />
Teilnehmerorientierte Bildungsarbeit schließt <strong>de</strong>n bewussten Umgang mit Vielfalt und Verschie<strong>de</strong>nheit<br />
von Menschen z. B. in Bezug auf Geschlecht/Gen<strong>de</strong>r, Nationalität, ethnische<br />
Zugehörigkeit, religiöse Überzeugung, Behin<strong>de</strong>rung, sexuelle Orientierung etc. mit ein.<br />
Das Leitungsteam hat erfor<strong>de</strong>rliche Rahmenbedingungen und ein Klima <strong>de</strong>r Akzeptanz zu<br />
schaffen, in <strong>de</strong>m Verschie<strong>de</strong>nheit als Bereicherung empfun<strong>de</strong>n wird. Als übergeordnete<br />
Dimension von Verschie<strong>de</strong>nheit muss teilnehmerinnen- und teilnehmerorientierte Bildungsarbeit<br />
vor allem „geschlechtsbewusst“ sein, also die beson<strong>de</strong>ren Sozialisationsbedingungen,<br />
Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse von Mädchen/Frauen bzw. Jungen/Männern<br />
im Blick haben. Je nach Ziel und inhaltlicher Notwendigkeit kann das Lernen<br />
und Erleben <strong>de</strong>shalb sowohl in gemischtgeschlechtlichen als auch in gleichgeschlechtlichen<br />
Gruppen stattfin<strong>de</strong>n. Übergeordnetes Ziel ist die Schaffung gleichberechtigter Teilhabemöglichkeiten<br />
und Bildungschancen für alle Teilnehmen<strong>de</strong>n.<br />
Prozessorientierung<br />
Ebenso wie Bildungsprozesse selten geradlinig verlaufen, sollte auch die Bildungsarbeit<br />
Unsicherheiten und Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>, Umwege und Fehler zulassen. Auch das Ungewohnte<br />
und Wi<strong>de</strong>rsprüchliche führt zu Erkenntnis- und Lernfortschritten. Zugleich sollten soziale<br />
Interaktionen, z. B. Gruppenarbeiten, elementarer Bestandteil sein, um <strong>de</strong>n Austausch<br />
unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen zu begünstigen. Eine Orientierung am Lerntempo<br />
und Interessen sowie Bedürfnissen <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong>n macht eine relativ offene,<br />
prozesshafte Lehrgangsplanung erfor<strong>de</strong>rlich. Der Lehrgangsverlauf entwickelt sich dann<br />
aus <strong>de</strong>m Zusammenwirken von Lehrgangsgruppe und Lehrteam im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Ausbildung</strong>skonzeption<br />
mit ihren vorgegebenen Zielen und Inhalten.<br />
Teamprinzip<br />
Prozessorientierte Arbeitsweisen erfor<strong>de</strong>rn ein Lehrteam, das die gesamte <strong>Ausbildung</strong><br />
kooperativ und gleichberechtigt leitet, die Teilnehmen<strong>de</strong>n in ihren Lernprozessen und<br />
Entwicklungen begleitet und die Planung und Durchführung <strong>de</strong>r Unterrichtsversuche,<br />
Lehrproben o<strong>de</strong>r Vereinsprojekte berät und betreut. Die kontinuierliche Lehrgangsleitung<br />
hat Vorbildfunktion und ist sowohl als Prinzip für gleichberechtigte Kooperation und kollegialen<br />
Austausch als auch als Mo<strong>de</strong>ll für eine mo<strong>de</strong>rne, teamorientierte Arbeit im Verein<br />
zu verstehen.<br />
© Deutscher <strong>Golf</strong> Verband e.V.<br />
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