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10 Theoretischer Rahmen<br />

3 Theoretischer Rahmen<br />

Um den empirischen Teil der Untersuchung auf ein solides theoretisches Fundament zu stellen, fin-<br />

den in der Folge einige Überlegungen statt, welche in zweierlei Hinsicht von maßgeblicher Relevanz<br />

für das Projekt „Lust auf Leben wecken“ sind. So liefern die theorieseitigen Implikationen zum einen<br />

Hinweise darauf, ob und in welcher Weise überhaupt Handlungsbedarf be- und/oder entsteht. Zum<br />

anderen liefern die in der Theoretisierung als relevant herausgearbeiteten Dimensionen im Begrün-<br />

dungszusammenhang wertvolle Hinweise zur Konstruktion der zur Datenerhebung durchgeführten<br />

Befragungen.<br />

Bevor anschließend Ausführungen zu kindlicher Mediennutzung und deren potentielles Wirkungs-<br />

portfolio sowie die Datenlage zu Medienausstattung und -nutzungszeiten den größten Raum inner-<br />

halb dieses Abschnittes einnehmen werden, finden zunächst einige Vorüberlegungen zu Besonder-<br />

heiten kindlicher Mediennutzung statt. Die innerhalb dieses Kapitels zugrunde gelegte theoretische<br />

und – in Form von Sekundäranalysen – empirische Fundierung geht auf eine ausführliche und pro-<br />

funde Analyse des derzeitigen Forschungsstandes zurück, welche Kleimann (2011) in seiner Disserta-<br />

tionsschrift vorgelegt hat. Die im Folgenden zitierten Autoren, Studien und deren Ergebnisse sind<br />

Inhalt dieses Werkes. Aus pragmatischen Gründen werden jedoch lediglich die jeweils relevanten<br />

Ursprungswerke zitiert.<br />

3.1 Vorüberlegungen zu Kindern und Mediennutzung<br />

Eine elementare Besonderheit kindlicher und jugendlicher Mediennutzung ist, dass die Entwicklungs-<br />

voraussetzungen – oder ‚Medienliteralität’ im weiteren Sinne – im Regelfall nur sehr bedingt mit den<br />

Voraussetzungen von Erwachsenen zu vergleichen sind. Ein in diesem Zusammenhang immer wieder<br />

hervorgebrachtes Konstrukt ist das der Medienkompetenz (vgl. Kleimann, 2011, S. 45).<br />

3.1.1 ‚Literale’ Besonderheiten kindlicher Mediennutzung<br />

Wenngleich der Begriff der ‚Medienkompetenz’ in der Alltagssprache sicherlich oft als selbsterklä-<br />

rend vorausgesetzt und in unterschiedlichen Kontexten unscharf verwendet wird, so wird diesem<br />

Ausdruck zu Recht der Status eines ‚Komplexbegriffes’ attestiert, welcher Phänomene und Merkmale<br />

verschiedenster Art im Sinne eines ‚größten gemeinsamen Nenners’ zusammenfasst (vgl. Gapski,<br />

2001, S. 24). 8 Es bietet sich daher an, Medienkompetenz differenzierter zu fassen. Charlton bietet an,<br />

auf Seiten der Entwicklungsvoraussetzungen für die kindliche Mediennutzung zwischen der Entwick-<br />

lung Kommunikativer Kompetenz 9 , Kognitiver Kompetenz 10 und Emotionaler Kompetenz 11 zu unter-<br />

8 Für eine ausführlichere Auseinandersetzung mit dem Begriff der Medienkompetenz vgl. Kleimann, 2011, S. 45ff.<br />

9 Die Kommunikative Kompetenz zielt nach Charlton im Bezug auf Medien der Massenkommunikation darauf ab, dass ein<br />

Kind zunächst in der Lage sein muss, allgemeinverständliche, konventionelle Symbole zu nutzen und zu verstehen. Vgl.<br />

Charlton, 2007 sowie Kleimann, 2011, S. 45.<br />

10 Medienbezogene Kognitive Kompetenzen setzen sich nach Charlton vor allem zusammen aus der Fähigkeit zur Perspektivübernahme,<br />

dem Verstehen von Narrationen sowie dem Erkennen spezifischer Kommunikationsabsichten. Vgl. Charlton,<br />

2007 sowie Kleimann, 2011, S. 47ff.

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