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30 Das Freizeitverhalten der Viertklässler im Landkreis Reutlingen<br />

Reutlinger Landkreis zunächst verständlicher machen. Neben bekannten Erklärungsfaktoren wie dem<br />

durchschnittlich höheren Bildungs- und Wohlstandsniveau in den süddeutschen Bundesländern sind<br />

möglicherweise weitere Faktoren von Bedeutung, die aber im Rahmen dieser Studie nicht geklärt<br />

werden können.<br />

5.2.2 Die Mediennutzungszeiten der Viertklässler<br />

5.2.2.1 Die Mediennutzungszeiten der Viertklässler nach Gruppezugehörigkeit<br />

Auch wenn der Medienausstattung eine zentrale Rolle im Mediennutzungsverhalten von Kindern<br />

zukommt, bedeuten der Besitz eines Mediengerätes und damit die Möglichkeit des Medienkonsums<br />

noch keine automatische intensive Nutzung dieses Mediums. Aus diesem Grunde soll an dieser Stelle<br />

der Frage nachgegangen werden, wie ausgiebig Viertklässler Medien nutzen und inwieweit diese<br />

Nutzungszeiten durch den Gerätebesitz beeinflusst werden.<br />

Werden die Mediennutzungszeiten aller Viertklässler an einem Schultag betrachtet, ist eine klare<br />

Rangfolge der einzelnen Medien erkennbar:<br />

1. Fernsehen (37 Minuten)<br />

2. Lesen (33 Minuten)<br />

3. Computer- / Videospiele (15 Minuten)<br />

4. Internet (10 Minuten)<br />

Eine separate Auswertung der Mediennutzungszeiten nach Schultagen und Samstagen zeigt eindeu-<br />

tig, dass die Nutzungszeiten am Wochenende durchweg höher ausfallen als an Wochentagen.<br />

Der Zusammenhang zwischen der Geräteausstattung und der Nutzung von Bildschirmmedien (Fern-<br />

sehen/DVD/Video; Computer- und Videospiele; Internet) kann an dieser Stelle als moderater Zu-<br />

sammenhang eindeutig durch bivariate Korrelationen bestätigt werden. 37 Ebenso kann festgestellt<br />

werden, dass die Mediennutzungszeiten negativ mit der Schlafdauer der Viertklässler korrelieren<br />

(Pearson’s r = -0.19; auf dem Niveau p < 0.001 signifikant). Je länger ein Kind Medien nutzt, desto<br />

kürzer wird die Schlafdauer des betreffenden Kindes.<br />

In Abbildung 7 sind nun die Nutzungszeiten nach Geschlecht differenziert dargestellt. Wie bereits in<br />

der Literatur eingehend dokumentiert, weisen Jungen zum Teil erheblich höhere Nutzungszeiten auf<br />

als Mädchen. Mädchen beschäftigen sich mehr mit Lesen als Jungen (37 zu 30 Prozent), wohingegen<br />

Jungen wesentlich länger Bildschirmmedien nutzen. Insbesondere die Nutzungszeiten von Computer-<br />

und Videospielen sind auffällig, weil bei diesem Medium die Unterschiede am deutlichsten ausge-<br />

prägt sind: Jungen verbringen fast 2.5-mal so viel Zeit mit Computer- und Videospielen wie Mädchen.<br />

37 Nutzungszeiten von Bildschirmmedien Fernseher im Kinderzimmer: Eta 0.22.<br />

Nutzungszeiten von Bildschirmmedien DVD-Player/Videorekorder im Kinderzimmer: Eta 0.17.<br />

Nutzungszeiten von Bildschirmmedien Spielekonsole im Kinderzimmer: Eta 0.14.<br />

Nutzungszeiten von Bildschirmmedien Internet im Kinderzimmer: Eta 0.16.<br />

In der Logik eines PRE-Maßes wird der Vorhersagefehler für die Nutzung von Bildschirmmedien durch die Kenntnis des<br />

Gerätebesitzes in allen Varianten um über 10 Prozent verkleinert.

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