Kienbaum Studie: HR Outsourcing 2010
Kienbaum Studie: HR Outsourcing 2010
Kienbaum Studie: HR Outsourcing 2010
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
Akzeptanz und Umsetzungserfahrung<br />
deutscher Unternehmen nach der Rezession<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
Akzeptanz und Umsetzungserfahrung<br />
deutscher Unternehmen nach der Rezession<br />
Vorwort der Verfasser<br />
Die Einschätzung des Potenzials im <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Markt weltweit und speziell in Deutschland unterliegt seit<br />
Jahren starken Schwankungen. Steigt der Kostendruck in den Unternehmen, steigen die Marktchancen für <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> – so die landläufige Meinung.<br />
<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> kann im Einzelfall eine strategische Option auf dem Weg zum schlagkräftigen <strong>HR</strong>-<br />
Geschäftsmodell sein, wenn sich zeigt, dass Dienstleistungen des internen Shared Service Center besser und<br />
günstiger durch externe Partner erbracht werden können. Ob nun der Markt durch den Anschub aus der Wirtschaftskrise<br />
heraus auf dem besten Weg ist, den Kinderschuhen zu entsteigen, dies war Kernfrage der vorliegenden<br />
<strong>Studie</strong>.<br />
Die Rückmeldungen der von uns befragten Unternehmen sind uneinheitlich: Unternehmen, die auf <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
setzen, sehen dies als überaus erfolgreiche Strategie. Die Mehrzahl der Unternehmen fühlt sich jedoch<br />
offensichtlich immer noch nicht ganz so wohl bei dem Gedanken, Teile der <strong>HR</strong>-Prozesslandkarte an externe<br />
Dienstleister abzugeben. Die <strong>Studie</strong>nergebnisse verweisen darüber hinaus auf zentrale Faktoren, die wichtig für<br />
den Umsetzungserfolg von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Projekten sind. Insofern mag unsere <strong>Studie</strong> der zögerlichen Mehrheit<br />
helfen, das Für und Wider von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> für das eigene <strong>HR</strong>-Geschäftsmodell besser abzuwägen.<br />
Unser Dank für diesen Realitätsabgleich gilt dabei sowohl den teilnehmenden Unternehmen als auch unseren<br />
Kooperationspartnern – der WHU - Otto Beisheim School of Management und Bertelsmann - arvato <strong>HR</strong> services<br />
– die uns vor allem in der Entwicklungsphase des Fragebogens mit Ihren Erfahrungshintergründen zum<br />
Thema <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> und entsprechende kritische Diskussion unterstützt haben.<br />
Dr. Philipp Hölzle Dr. Charlotte Haimerl<br />
Director und Partner Consultant<br />
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants <strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
Akzeptanz und Umsetzungserfahrung<br />
deutscher Unternehmen nach der Rezession<br />
Kommentierung aus Providerperspektive<br />
Mit großem Interesse haben wir die Ergebnisse der <strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong> <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong> –<br />
Akzeptanz und Umsetzungserfahrung deutscher Unternehmen nach der Rezession rezipiert. Die Ergebnisse<br />
sind aus unserer Sicht teilweise überraschend, decken sich jedoch auch mit unseren Erfahrungen aus der<br />
Praxis.<br />
Dass die Krise kaum zu einem Anstieg der Akzeptanz von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> geführt hat, mag zunächst erstaunen,<br />
entspricht allerdings auch unseren Erfahrungen und zeigt wie lange die Entscheidungszyklen im <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> sind. Zudem plant mehr als drei Viertel der Unternehmen keine Verlagerung von Geschäftsprozessen<br />
in Niedriglohnländer – weder Nearshoring noch Offshoring. Dies bedingt maßgeblich die Hauptbarriere für<br />
<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong>, das absolut gesehen zu geringe Einsparungspotenzial. Eine Einschätzung darüber ob und<br />
wann sich eine Auslagerung von <strong>HR</strong> Prozessen amortisiert hat, ist erschreckenderweise fast der Hälfte der<br />
Unternehmen, die bereits outgesourct haben, nicht möglich. Viele Anbieter scheinen zu versäumen, ihren<br />
Kunden konkrete Investitionsrenditen aufzuzeigen.<br />
Insgesamt bestätigen die Ergebnisse der <strong>Studie</strong> uns in unserem Selbstverständnis: Strategische und sehr<br />
spezifische Aufgaben der Personalabteilungen können und sollen nicht outgesourct werden. Es geht vielmehr<br />
darum, die administrativen Aufgaben zu bündeln und an einen leistungsstarken Partner zu übergeben. Die<br />
Messbarkeit der Leistungserbringung stellt sich hierbei als entscheidendes Kriterium heraus: Sowohl die Darlegung<br />
der Servicequalität als auch die des wirtschaftlichen Nutzens sind die entscheidenden Voraussetzung für<br />
eine erfolgreiche <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partnerschaft zwischen Unternehmen und Dienstleister.<br />
Unser Dank gilt <strong>Kienbaum</strong> Management Consultants, insbesondere Dr. Charlotte Haimerl und Dr. Philipp<br />
Hölzle, sowie der WHU - Otto Beisheim School of Management für die Ermittlung dieser aufschlussreichen<br />
Ergebnisse.<br />
Wir wünschen Ihnen, lieber Leser, ebenfalls viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre der <strong>Studie</strong>.<br />
Thorsten Dreyer Timo Reis<br />
Geschäftsführer Mitglied der Geschäftsleitung<br />
arvato <strong>HR</strong> services arvato <strong>HR</strong> services<br />
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<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
Akzeptanz und Umsetzungserfahrung<br />
deutscher Unternehmen nach der Rezession<br />
Inhalt<br />
1. Zielsetzung und Gliederung S. 4<br />
2. Executive Summary S. 7<br />
3. Vorgehen und Stichprobe S. 10<br />
4. Akzeptanz von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> S. 13<br />
5. Umsetzungserfahrung mit <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> S. 19<br />
6. Fazit S. 26<br />
7. Vorstellung <strong>Kienbaum</strong> und persönliche Ansprechpartner S. 29<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
1. Zielsetzung und Gliederung<br />
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1.1 Zielsetzung der <strong>Studie</strong><br />
Aktuelle <strong>Studie</strong>n1 zeigen, dass nicht-wertschöpfende <strong>HR</strong><br />
Prozesse nach wie vor Personalbereiche dominieren und<br />
die meisten <strong>HR</strong> Ressourcen binden. Gleichzeitig zeigt sich,<br />
dass Personalabteilungen Synergien und Effizienzsteigerungspotenziale<br />
immer noch unzureichend nutzen und die<br />
Leistungsfähigkeit der Personalarbeit oftmals nicht den<br />
Ansprüchen und dem Bedarf der Geschäftsbereiche<br />
genügt.<br />
Bei der Realisierung eines wertschöpfungsorientieren <strong>HR</strong><br />
Service Delivery Modells erscheint die Fremdvergabe von<br />
administrativen <strong>HR</strong> Prozessen an externe Dienstleister als<br />
probate Alternative zum Aufbau interner <strong>HR</strong> Shared Service<br />
Center (siehe Abbildung 1). In der Tat ist Human Resource<br />
das am schnellsten wachsende Segment des<br />
Business Process <strong>Outsourcing</strong> weltweit. Hat sich in den<br />
USA bereits ein robuster Markt für das <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
etabliert, befindet sich der deutsche Markt noch im Anfangsstadium2<br />
.<br />
Häufig benannte Gründe für die Zurückhaltung deutscher<br />
Unternehmen sind die speziellen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
bei Personalthemen sowie die hohe Sprachsensitivität<br />
im Personalmanagement generell, womit ein<br />
Offshore Ansatz schon vor hohen Hürden steht. Hinzu<br />
kommen Befindlichkeiten bezüglich der gegebenen Datensicherheit<br />
sowie ein teilweise doch noch recht diversifizierter<br />
Anbietermarkt. Mit zunehmender Professionalisierung<br />
der Dienstleister v.a. im Hinblick auf die Entwicklung<br />
attraktiver, flexibler Preismodelle und solider Datenmanagementkonzepte<br />
sollte <strong>Outsourcing</strong> zunehmend auch für<br />
deutsche Unternehmen eine attraktive Option darstellen.<br />
1 Siehe z.B. <strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong> <strong>HR</strong> Strategie und Organisation 2009/<strong>2010</strong><br />
und <strong>2010</strong>/2011<br />
2 Siehe z.B. Nelson-Hall‘s Global BPO Market Forecast 2008-2012<br />
Ebenfalls akzeptanzverstärkend sollte der durch die Wirtschaftskrise<br />
intensivierte Kostendruck auf Personalabteilungen<br />
wirken. Entsprechend wurden zu Beginn dieses<br />
Jahres vielfach optimistische Wachstumsprognosen für den<br />
deutschen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Markt geäußert.<br />
Die vorliegende <strong>Studie</strong> „<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong>“ hat zum<br />
Ziel, ein aktuelles Bild der Akzeptanz und Umsetzungserfahrung<br />
deutscher Unternehmen zum <strong>Outsourcing</strong> ihrer<br />
Personalprozesse zu geben. Folgende zentrale Fragen<br />
stehen dabei im Fokus:<br />
ª Wie hoch ist die Bereitschaft zur Auslagerung von<br />
Personalprozessen?<br />
ª Hat sich diese Einstellung durch die Rezession<br />
gewandelt?<br />
ª Welche Prozesse sind Unternehmen bereit auszulagern,<br />
welche nicht?<br />
ª Was sind die Treiber von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong>, und<br />
was sind die größten Barrieren?<br />
ª Warum entscheiden die Unternehmen sich für einen<br />
bestimmten <strong>Outsourcing</strong> Partner?<br />
ª Wie hoch ist die Zufriedenheit mit bestehenden<br />
Dienstleistern und wo gibt es nach Ansicht der Unternehmen<br />
noch Optimierungspotenziale?<br />
Die Antworten zu diesen Fragen geben 113 Unternehmensvertreter;<br />
die Mehrzahl davon aus der Perspektive<br />
leitender Positionen in der Geschäftsführung oder im <strong>HR</strong><br />
Bereich, jedoch aus unterschiedlichsten Unternehmenskontexten,<br />
von deutschen Kleinstbetrieben bis zu global<br />
agierenden Konzernen aus den verschiedensten Branchen.<br />
Abbildung 1: <strong>HR</strong> Transformation - <strong>HR</strong> Business Process <strong>Outsourcing</strong> als Alternative zum internen Shared Service Center<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
1.2 Gliederung der <strong>Studie</strong><br />
Der nachfolgende Abschnitt bietet Ihnen zunächst eine<br />
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse unserer<br />
<strong>Studie</strong> im Sinne einer Executive Summary (siehe Abbildung<br />
2).<br />
Danach werden die Erhebungsmethoden sowie die teilnehmenden<br />
Unternehmen bzw. ihre Vertreter näher spezifiziert.<br />
Der detaillierte Ergebnisteil ist in zwei Abschnitte untergliedert:<br />
Im ersten Abschnitt liegt der Fokus auf der generellen<br />
Akzeptanz von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> sowie den wichtigen<br />
Treibern und Barrieren. Im zweiten Abschnitt liegt der<br />
Schwerpunkt auf den bereits vorhandenen Umsetzungserfahrungen<br />
der Unternehmen mit <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> bzw. <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> Dienstleistern.<br />
Auf Basis der Ergebnisse wird ein Fazit in Form von sechs<br />
zentralen Leitsätzen zur Umsetzung erfolgreicher und<br />
nachhaltiger <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Projekte gezogen.<br />
Abschließend finden Sie Hintergrundinformationen zu der<br />
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants GmbH sowie Ihren<br />
persönlichen Ansprechpartnern zum Thema <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong>.<br />
Abbildung 2: Überblick – Gliederung der <strong>Studie</strong><br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
2. Executive Summary<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
2. Executive Summary<br />
2.1 Erhebungsmethode<br />
Die <strong>Studie</strong>nergebnisse repräsentieren die Einschätzungen<br />
von 113 Unternehmen zum Thema <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> in<br />
deren Unternehmen. Die Datenerhebung erfolgte über eine<br />
Online-Befragung, die von Juli bis September <strong>2010</strong> geöffnet<br />
war. Die Befragungsdauer belief sich auf ca. zehn<br />
Minuten. Die Teilnehmerrekrutierung erfolgte über 1114<br />
Direktansprachen per Email. Zusätzlich wurde die <strong>Studie</strong><br />
über diverse Internet- und Newsletterkanäle beworben.<br />
2.2 Struktur der Stichprobe<br />
Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren sowohl<br />
kleine und mittlere Unternehmen als auch internationale<br />
Großkonzerne mit bis zu 400.000 Mitarbeitern. Fünf<br />
Prozent der teilnehmenden Unternehmen gehören zu den<br />
DAX 30 Unternehmen – die restlichen 95 % sind größtenteils<br />
GmbHs oder AGs. Überwiegend operieren die Unternehmen<br />
im Dienstleistungs-, Konsumgüter- und Handelssektor<br />
sowie dem Maschinen- und Anlagebau, wobei auch<br />
alle anderen gängigen Branchen vertreten sind. Die <strong>Studie</strong>nteilnehmer<br />
selbst bekleiden zu 79 % Führungsrollen<br />
als Personalvorstand, Geschäftsführer bzw. Personalleiter.<br />
Die Hälfte der Befragten spricht für den Gesamtkonzern,<br />
die andere Hälfte entweder für den Teilkonzern, eine<br />
dezentrale Gesellschaft oder aus Sicht der Holding.<br />
2.3 Akzeptanz von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> bei den befragten<br />
Unternehmen<br />
2.3.1 Generell laufende organisatorische Veränderungen<br />
der Personalabteilung<br />
Die Befragung der Teilnehmer bezüglich generell laufender<br />
organisatorischer Veränderungen der Personalabteilungen<br />
zeigt, dass sich über die Hälfte durchaus mit der Optimierung<br />
ihrer Aufbau- und Ablaufstruktur auseinandersetzt. So<br />
geben rund die Hälfte der Befragten an, die Einführung<br />
eines Business-Partner-Modells oder den Aufbau eines<br />
internen Shared Service Centers aktuell zu planen oder<br />
bereits umgesetzt zu haben. Von der Möglichkeit Prozesse<br />
dabei aus kosteneffektiven Standorten heraus zu leisten,<br />
sieht die Mehrheit allerdings ab. Die Fremdvergabe von <strong>HR</strong><br />
Prozessen an externe Dienstleister kommt ebenfalls für die<br />
Mehrzahl der befragten Unternehmen nicht in Frage.<br />
Zudem geben 16 % der Unternehmen sogar an, wieder die<br />
Möglichkeit des Insourcings ausgelagerter <strong>HR</strong> Prozesse in<br />
Betracht zu ziehen bzw. dies bereits umgesetzt zu haben.<br />
2.3.2 Welche <strong>HR</strong> Prozesse lagern Unternehmen<br />
aus?<br />
Die drei am häufigsten ausgelagerten <strong>HR</strong> Prozesse sind<br />
nach Ansicht der <strong>Studie</strong>nteilnehmer:<br />
ª die Altersvorsorge<br />
ª die Seminardurchführung<br />
ª die Personalabrechnung<br />
Die drei Prozesse mit dem größten kurzfristigen <strong>Outsourcing</strong>potenzial<br />
sind hingegen:<br />
ª die Reiseadministration<br />
ª die Trainingsadministration<br />
ª das Personalmarketing<br />
2.3.3 Veränderung durch die Krise<br />
Im Gegensatz zu der allgemein gängigen Annahme, die<br />
Bereitschaft zum <strong>Outsourcing</strong> wäre durch die Wirtschaftskrise<br />
in den letzten Jahren gestiegen, geben die befragten<br />
Unternehmen keine maßgebliche Veränderung im eigenen<br />
Hause an.<br />
2.3.4 Treiber für die Auslagerung von <strong>HR</strong> Prozessen<br />
Die drei häufigsten Gründe für die Auslagerung von <strong>HR</strong><br />
Prozessen sind laut der befragten Unternehmen:<br />
ª die Reduktion von <strong>HR</strong> Kosten<br />
ª die Fokussierung auf strategische <strong>HR</strong> Aufgaben<br />
ª die Standardisierung von <strong>HR</strong> Prozessen<br />
Dies entspricht den Ergebnissen früherer <strong>Studie</strong>n3 . Headcount-Reduzierung<br />
ist im Vergleich zu früheren <strong>Studie</strong>n<br />
nicht mehr einer der Top Drei Treiber und steht bei den<br />
befragten Unternehmen aktuell nur noch an fünfter Stelle.<br />
3 siehe z.B. <strong>Kienbaum</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>Studie</strong> 2004<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
2.3.5 Barrieren für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Als die drei wichtigsten Barrieren für die Auslagerung von<br />
<strong>HR</strong> Prozessen benennen die befragten Unternehmen:<br />
ª zu geringes absolutes Einsparpotenzial<br />
ª befürchtete Einbußen in der Servicequalität<br />
ª Widerstand relevanter Sozialpartner<br />
2.4 Umsetzungserfahrungen mit <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Nur die 65 Unternehmen, die bereits mit externen Partnern<br />
im Bereich <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> kooperieren, beantworteten<br />
den zweiten Teil der Befragung zum Thema Umsetzungserfahrungen.<br />
Dabei arbeitet die Mehrzahl der Unternehmen<br />
mit bis zu zwei Partnern zusammen. Insgesamt wurden<br />
116 Dienstleister bewertet, wobei sich 78 % davon bereits<br />
in der aktiven Zusammenarbeit – also „in Operations“ – mit<br />
dem jeweiligen Unternehmen befinden.<br />
2.4.1 Ausgelagerte <strong>HR</strong> Prozesse<br />
Die drei bereits im Rahmen der existierenden Partnerschaften<br />
am häufigsten ausgelagerten <strong>HR</strong> Prozesse – kohärent<br />
mit den Angaben im ersten Teil der Befragung – sind:<br />
ª die Altersvorsorge<br />
ª die Personalabrechnung<br />
ª die Seminardurchführung<br />
2.4.2 Entscheidungskriterien für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Partner<br />
Als zentrale Selektionskriterien für ihre Partnerwahl geben<br />
die <strong>Studie</strong>nteilnehmer folgende Dienstleistereigenschaften<br />
an:<br />
ª <strong>HR</strong> Prozessexpertise<br />
ª überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
ª Reputation des Dienstleisters<br />
2.4.3 Erwartete Amortisationszeit<br />
Interessant ist, dass fast für die Hälfte der bestehenden<br />
Partnerschaften angegeben wird, dass die Unternehmen<br />
keine Kenntnis der erwarteten Amortisationszeit ihres <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> Investments besitzen. Bei rund einem Drittel<br />
der Partnerschaften wird eine Amortisation innerhalb von<br />
maximal einem Jahr erwartet.<br />
10<br />
2.4.4 Zufriedenheit und Optimierungspotenziale<br />
Die Zusammenarbeit mit den <strong>HR</strong>O-Partnern erscheint<br />
generell zufriedenstellend abzulaufen. So äußern die<br />
befragten Unternehmen mehrheitlich große Zufriedenheit<br />
mit den bestehenden Partnerschaften und nur für weniger<br />
als fünf Prozent der Partner wird ausgesagt, dass sie diese<br />
nicht weiterempfehlen würden bzw. bei einer erneuten<br />
Entscheidungsmöglichkeit keine Zusammenarbeit mehr mit<br />
diesem Partner erfolgen würde.<br />
Die drei wichtigsten Optimierungspotenziale, die von <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> erfahrenen Unternehmen gefordert werden,<br />
sind:<br />
ª kontinuierliche Leistungsverbesserung<br />
ª Kundenorientierung des Servicepersonals<br />
ª Prozessqualität<br />
2.5 Fazit der <strong>Studie</strong><br />
Die <strong>Studie</strong> zeigt auf der einen Seite, dass deutsche Unternehmen<br />
auch nach der Krise noch verhalten gegenüber<br />
<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> sind. Obwohl es prozessspezifisch durchaus<br />
Offenheit gegenüber der Fremdvergabe von Personalprozessen<br />
gibt, liegen die Grenzen des <strong>Outsourcing</strong>s v.a.<br />
bei strategisch relevanten Prozessen mit hoher personalwirtschaftlicher<br />
Spezifität.<br />
Allerdings verdeutlicht die <strong>Studie</strong> auch, dass die Innovatoren<br />
und Frühannehmer von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> eine hohe<br />
Zufriedenheit mit ihren Dienstleistern aufweisen. <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> ist also auch in deutschen Unternehmen<br />
durchaus ein erfolgreiches <strong>HR</strong> Service Delivery Modell.<br />
Auf Basis der <strong>Studie</strong>nergebnisse lassen sich aus unserer<br />
Sicht folgende sechs Erfolgsfaktoren spezifizieren, die<br />
Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> Projekten beachten sollten:<br />
1. Konsequente Ausrichtung der Entscheidung an<br />
einer Matrix aus Strategierelevanz und Spezifität<br />
der personalwirtschaftlichen Leistung<br />
2. Entscheidungsabsicherung durch Business Case<br />
3. Frühzeitiges Involvement der Sozialpartner<br />
4. Bereitschaft zum Re-Design der eigenen Ablauforganisation<br />
zur Hebung von Synergiepotenzialen<br />
5. Ein von beiden Partnern gelebtes Steuerungsmodell<br />
über SLAs und KPIs zum kontinuierlichen<br />
Qualitätsmanagement<br />
6. Fade-in statt Big Bang Veränderung
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
3. Vorgehen und Stichprobe<br />
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<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
3.1 Vorgehen<br />
Über eine Online-Befragung konnten für den ersten Teil der<br />
Befragung 113 vollständige Datensätze und für den zweiten<br />
Teil 65 vollständige Datensätze erhoben und ausgewertet<br />
werden. Die Datenerhebung erfolgte von Juni bis<br />
September <strong>2010</strong>. Dabei wurden gezielt 1.114 Unternehmen<br />
per Email angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen.<br />
Zusätzlich wurden noch Internet- und Newsletterkanäle<br />
(z.B. XING Gruppe Business Process <strong>Outsourcing</strong><br />
Gruppennewsletter) zur Bewerbung der <strong>Studie</strong><br />
und der entsprechenden Befragungsteilnahme genutzt.<br />
3.2 Struktur der Stichprobe<br />
Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren das<br />
gesamte Unternehmensgrößenspektrum: Von Kleinstbetrieben<br />
ab zwei Mitarbeitern über kleinere und größere<br />
mittelständische Unternehmen bis hin zu Großkonzernen<br />
mit rund 400.000 Mitarbeitern (siehe Abbildung 3).<br />
Abbildung 3: Überblick Unternehmensgröße<br />
12<br />
Fünf Prozent der Unternehmen gehören zu den DAX 30<br />
Unternehmen – von den restlichen 91 % ist der Großteil mit<br />
47 % als GmbH organisiert, weitere 20 % als AG und 28 %<br />
gehören entweder internationalen ausländischen Unternehmen<br />
an oder haben andere Organisationsformen<br />
implementiert (siehe Abbildung 4).<br />
Abbildung 4: Überblick Organisationsformen<br />
Hauptsächlich operieren die Unternehmen im<br />
Dienstleistungs-, Konsumgüter- und Handelssektor sowie<br />
dem Maschinen-/Anlagebau, wobei auch alle anderen<br />
gängigen Branchen vertreten sind (siehe Abbildung 5).<br />
Abbildung 5: Überblick Branchenverteilung
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
Die Teilnehmer der <strong>Studie</strong> besetzen zum überwiegenden<br />
Teil – mit 79 % – leitende Positionen: 3 % sind in der<br />
Funktion des Personalvorstands, 25 % in der Funktion der<br />
Geschäftsführung, 41 % in der Funktion der<br />
Personalleitung und 10 % in der Funktion des<br />
Abteilungsleiters im Personalbereich. Die übrigen 21 %<br />
sind entweder Mitarbeiter des Personalbereichs oder üben<br />
eine andere Funktion – z. B. Leiter Einkauf – aus (siehe<br />
Abbildung 6).<br />
Abbildung 6: Überblick Jobpositionen<br />
Die Hälfte der Befragten spricht für den Gesamtkonzern;<br />
von der verbleibenden Hälfte sprechen 22 % für den<br />
Teilkonzern, 24 % aus Sicht einer dezentralen Gesellschaft<br />
sowie 4 % aus Sicht der Holding (siehe Abbildung 7).<br />
Abbildung 7: Überblick Unternehmensperspektive<br />
13
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
4. Akzeptanz von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
14
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
4.1 Organisatorische Veränderungen von<br />
Personalabteilungen<br />
Wie eingangs diskutiert, steht die Entscheidung für <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> im engen Zusammenhang mit generellen<br />
organisatorischen Veränderungen von Personalabteilungen.<br />
Um diesen Kontext zu erfassen, wurden die Teilnehmer<br />
zu Beginn der Befragung gefragt, mit welchen Formen<br />
organisatorischer Veränderungen sich ihre Personalabteilung<br />
beschäftigt.<br />
Von den teilnehmenden Unternehmen berichten 28 %,<br />
dass sie planen ihre Personalabteilung in Form eines<br />
Business-Partner-Modells neu auszurichten. 31 % haben<br />
diese Veränderung bereits vollzogen. Weitere 38 % planen<br />
jedoch keine derartige strukturelle Neuausrichtung (siehe<br />
Abbildung 8).<br />
24 % der befragten Unternehmen geben im Weiteren an,<br />
dass sie bereits den Aufbau von internen Shared Service<br />
Centern planen; weitere 24 % geben an, diese bereits<br />
eingerichtet zu haben. Für die Hälfte der befragten Unternehmen<br />
besitzt der Aufbau eines Shared Service Center<br />
keine aktuelle Relevanz.<br />
Weiterhin scheint das Near- und Offshoring von <strong>HR</strong> Services<br />
für die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen<br />
– mit 76 % – gegenwärtig keine mögliche Alternative<br />
darzustellen. Nur 12 % der Unternehmen planen das<br />
Near-/ Offshoring ihrer <strong>HR</strong> Leistungen, nur 6 % haben dies<br />
bereits tatsächlich umgesetzt.<br />
15<br />
Die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen<br />
äußert sich ähnlich zurückhaltend bezüglich der Möglichkeit<br />
der Fremdvergabe ihrer <strong>HR</strong> Services. So geben nur<br />
19 % der befragten Unternehmen an, aktuell das <strong>Outsourcing</strong><br />
von <strong>HR</strong> Prozessen zu planen; weitere 18 % bestätigen<br />
<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> bereits umgesetzt zu haben. Für 62 % der<br />
befragten Unternehmen ist <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> aktuell nicht in<br />
Planung.<br />
Allerdings beschäftigen sich bereits 12 % der befragten<br />
Unternehmen mit dem Insourcing von bereits ausgelagerten<br />
<strong>HR</strong> Prozessen und weitere 4 % wickeln ehemals<br />
ausgelagerte Prozesse schon wieder Inhouse ab. Es mag<br />
viele Gründe für diesen Schritt geben, letztendlich wird sich<br />
gezeigt haben, dass der Business Case nicht (mehr)<br />
stimmt und das Insourcing eine Alternative darstellt, die<br />
einen höheren Nutzen verspricht<br />
Abbildung 8: Überblick – generell laufende organisatorische Veränderungen von Personalabteilungen
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
4.2 Welche <strong>HR</strong> Prozesse kommen für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
in Frage?<br />
Wenn Unternehmen ihre <strong>HR</strong> Prozesse an einen externen<br />
Dienstleister vergeben, welche Prozesse werden dann<br />
ausgelagert? Laut den an der <strong>Studie</strong> teilnehmenden<br />
Unternehmen sind die Altersvorsorge, die Seminardurchführung<br />
und die Personalabrechnung die am häufigsten<br />
bereits ausgelagerten Prozesse (siehe Abbildung 9).<br />
Konkret in Planung für die Fremdvergabe befinden sich am<br />
häufigsten ebenfalls die Personalabrechnung und die<br />
Seminardurchführung; zusätzlich wird hier noch an dritter<br />
Stelle die Reiseadministration benannt.<br />
Das größte kurzfristige Potenzial für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
besteht bei der Reiseadministration sowie der Trainingsadministration<br />
und dem Personalmarketing. Hier geben die<br />
Abbildung 9: Überblick – <strong>Outsourcing</strong>potenzial individueller <strong>HR</strong> Prozesse<br />
16<br />
befragten Unternehmen Interesse für die Auslagerung,<br />
aber fehlende Informationen an. Längerfristig existiert<br />
darüber hinaus weiteres <strong>Outsourcing</strong>potenzial bei der<br />
Personaladministration, dem Recruiting- und Bewerbermanagement<br />
sowie erneut bei der Trainingsadministration.<br />
Hier geben die Unternehmen zwar grundsätzliches Interesse,<br />
aber keinen aktuellen Bedarf an.<br />
Darüber hinaus lehnen mehr als die Hälfte der befragten<br />
Unternehmen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> für Gehalts- und Bonussysteme<br />
ab. Zudem denken viele der Unternehmen auch nicht<br />
daran ihr Personalmarketing, ihr Expatriatemanagement<br />
oder ihre Personaladministration extern zu vergeben.<br />
2%
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
4.3 <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Akzeptanz nach der Rezession<br />
Hat sich diese Wahrnehmung von <strong>Outsourcing</strong> durch die<br />
wirtschaftliche Rezession geändert? Im Gegensatz zu der<br />
allgemeinen Annahme, die Bereitschaft zum <strong>Outsourcing</strong><br />
wäre durch die Krise gestiegen, haben die befragten<br />
Unternehmen mehrheitlich – mit 79 % – keine maßgebliche<br />
Veränderung wahrgenommen. Von den restlichen 21 %<br />
geben 5 % an, dass die Bereitschaft mit der Krise sogar<br />
noch gesunken ist; nur 16 % bestätigen einen Bereitschaftsanstieg<br />
(siehe Abbildung 10).<br />
Abbildung 10: Überblick – wahrgenommene Veränderung<br />
der <strong>Outsourcing</strong> Bereitschaft aufgrund der Wirtschaftskrise<br />
17
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
4.4 Treiber für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Was treibt Unternehmen dazu, ihre Personalprozesse<br />
auszulagern? Der von den teilnehmenden Unternehmen<br />
am häufigsten genannte Grund ist mit 64 % eine erwünschte<br />
Kostenreduktion (siehe Abbildung 11). Dies ist kohärent<br />
mit diversen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>Studie</strong>n rund um den Globus4<br />
. An Stelle zwei und drei der Top <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Treiber stehen die Fokussierung der <strong>HR</strong> Ressourcen auf<br />
strategische Aufgaben für 52 % der Unternehmen und die<br />
Standardisierung von <strong>HR</strong> Prozessen für 34 % der Unternehmen<br />
im Vordergrund. Nicht mehr ganz so zentral<br />
erscheint die Reduzierung von Headcount, die in früheren<br />
<strong>Studie</strong>n5 noch als zentrales Motiv benannt wurde.<br />
Abbildung 11: Überblick – <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Treiber<br />
4 Siehe Hewitt <strong>Studie</strong> <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> 2009, Towers Perrin <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
<strong>Studie</strong> 2005 und <strong>Kienbaum</strong> <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>Studie</strong> 2004<br />
5 Siehe z.B. <strong>Kienbaum</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>Studie</strong> 2004<br />
18<br />
Als unwichtigste Treiber für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> werden von<br />
den befragten Unternehmen die Vereinheitlichung der IT<br />
Landschaft (18 %), die Vermeidung von Investitionen<br />
(13 %) und die generelle Erweiterung der <strong>Outsourcing</strong><br />
Strategie (2 %) benannt.
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
4.5 Barrieren für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Was hindert Unternehmen daran <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> als<br />
potenzielle Service Delivery Strategie in Erwägung zu<br />
ziehen? Im Gegensatz zum führenden Treiber „Kostensenkung“,<br />
ist die von den Unternehmen als häufigste benannte<br />
Barriere für die Fremdvergabe von <strong>HR</strong> Prozessen mit 47 %<br />
ein zu geringes absolutes Einsparpotenzial (siehe Abbildung<br />
12). Ein weiteres Gegenargument, das stark gewichtet<br />
wird, ist die Servicequalität (43 %). Als drittgrößte<br />
Barriere geben die befragten Unternehmen den Widerstand<br />
relevanter Sozialpartner an (34 %).<br />
Abbildung 12: Überblick – <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Barrieren<br />
19<br />
Die am wenigsten relevanten Barrieren gegen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
sind das Fehlen von Investitionsbudget, potenzielle<br />
Leistungsausfälle während der Umstellung und der<br />
Verlust von Wettbewerbsvorteilen. Diese Motive geben<br />
jeweils nur 5 % der befragten Unternehmen als zentrale<br />
Gegenargumente bezüglich der Fremdvergabe ihrer <strong>HR</strong><br />
Prozesse an.
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
5. Umsetzungserfahrungen mit <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
20
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.1 Vorgehen und Stichprobe<br />
Der zweite Teil der Befragung bezog sich auf bereits<br />
gesammelte Umsetzungserfahrungen. Hier nahmen nur<br />
diejenigen Unternehmen teil, die bereits Erfahrungen in der<br />
Zusammenarbeit mit externen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partnern<br />
sammeln konnten. Dies waren insgesamt 65 Unternehmen,<br />
also 58 % der Gesamtstichprobe (siehe Abbildung 13). Die<br />
Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die Fragen für maximal<br />
drei Partner differenziert zu bewerten. Insgesamt wurden<br />
so 116 <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Dienstleister bewertet.<br />
Abbildung 13: Überblick – vorhandene Erfahrungen der<br />
Teilnehmer mit <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partner<br />
5.2 Beschreibungen der Zusammenarbeit<br />
Die Mehrzahl der Unternehmen (74 %) gibt an, mit bis zu<br />
zwei Partnern im Rahmen ihrer <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Aktivitäten<br />
zusammenzuarbeiten (siehe Abbildung 14). Weitere 15 %<br />
geben an, mit bis zu drei <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partnern zusammenzuarbeiten.<br />
Nur 6 % haben ihre <strong>HR</strong> Prozesse an<br />
mehr als drei Dienstleister vergeben.<br />
Abbildung 14: Überblick – Anzahl <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partner<br />
21<br />
78 % der 116 bewerteten Partner befinden sich bereits in<br />
der aktiven Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Unternehmen<br />
– also „in Operations“ (siehe Abbildung 15). Bei<br />
2 % ist die Zusammenarbeit aktuell noch in Planung, 7 %<br />
stehen kurz vor Vertragsabschluss und weitere 6 % sind<br />
gerade noch in der Implementierungsphase.<br />
Abbildung 15: Überblick – Phasen der Zusammenarbeit
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.3 Ausgelagerte <strong>HR</strong> Prozesse<br />
Passend zu den Angaben im ersten Teil der Befragung<br />
sind die am häufigsten an die externen <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Dienstleister ausgelagerten Prozesse die Personalabrechnung<br />
(49 %), die Altersvorsorge (48 %) und die Seminardurchführung<br />
(38 %) (siehe Abbildung 16). Nur sehr selten<br />
übernehmen externe Dienstleister bei den befragten<br />
Unternehmen das Personalmarketing (6 %), das Expatriatemanagement<br />
(11 %) sowie die Personaladminis-tration<br />
(12 %).<br />
Abbildung 16: Überblick – bereits ausgelagerte <strong>HR</strong> Prozesse<br />
22
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.4 Selektionskriterien für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partner<br />
Nachdem im ersten Teil der Befragung die allgemeinen<br />
Beweggründe für oder gegen <strong>Outsourcing</strong> abgefragt<br />
wurden, wurden im zweiten Teil zusätzlich noch die spezifischen<br />
Auswahlkriterien für einzelne <strong>HR</strong>-BPO-Partner<br />
erhoben. 53 % der Unternehmen ist es am wichtigsten,<br />
dass der Dienstleister Spezialist im abzudeckenden <strong>HR</strong>-<br />
Prozessbereich ist (siehe Abbildung 17). Weitere zentrale<br />
Auswahlkriterien sind ein überzeugendes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis (30 %) und die Reputation des Dienstleisters<br />
(24 %).<br />
Abbildung 17: Überblick – Entscheidungskriterien für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partner<br />
23<br />
Eher uninteressant für die Anbieterwahl der Unternehmen<br />
ist, ob sie Mitsprache bei der Auswahl des IT Systems<br />
haben (0 %), der Dienstleister SAP anbietet (6 %) oder ob<br />
sie bereits erfolgreich mit dem Dienstleister zusammengearbeitet<br />
haben (6 %).
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.5 Erwartete Amortisationszeit<br />
Interessant ist, dass sich die Unternehmen bei der Mehrzahl<br />
ihrer Partner (46 %) nicht genau im Klaren sind, ab<br />
wann sich die Investitionen, die sie für das <strong>Outsourcing</strong><br />
geleistet haben, rechnen (siehe Abbildung 18). Bei 32 %<br />
der Partnerschaften liegt die erwartete Amortisationszeit<br />
bei maximal einem Jahr.<br />
Abbildung 18: Überblick – erwartete Amortisationszeit<br />
getätigter <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Investments<br />
24
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.6 Zufriedenheit<br />
Bezüglich ihrer Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit mit<br />
den <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Dienstleistern äußert sich der Großteil<br />
der Unternehmen sehr positiv (siehe Abbildung 19). So<br />
geben die befragten Unternehmen für 71 % ihrer Partnerschaften<br />
an, mit ihrem Dienstleister sehr zufrieden zu sein;<br />
nur für 20 % der Partnerschaften wird diese hohe Zufriedenheit<br />
nur mit Einschränkungen bestätigt. Im Weiteren<br />
äußern die befragten Unternehmen nur für 4 % der Partnerschaften,<br />
dass sie ihren <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Dienstleister<br />
nicht uneingeschränkt weiterempfehlen würden. Für 63 %<br />
der Partnerschaften hingegen sprechen die Teilnehmer<br />
eine solche Empfehlung bedenkenlos aus.<br />
Abbildung 19: Überblick – Zufriedenheit mit den bestehenden <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partnern<br />
25<br />
Ebenso geben die befragten Unternehmen nur für 5 % ihrer<br />
bestehenden Partnerschaften an, sich bei einer erneuten<br />
Entscheidungsmöglichkeit gegen die Zusammenarbeit mit<br />
ihrem Dienstleister zu entscheiden. 59 % der Unternehmen<br />
würden sich erneut für die Zusammenarbeit mit dem<br />
existierenden Partner entscheiden.
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
5.7 Optimierungspotenziale<br />
Trotz der hohen Zufriedenheit sehen die befragten Unternehmen<br />
noch Optimierungspotenziale in der Arbeit ihrer<br />
<strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Partner. So wird für 43 % der bestehenden<br />
Partnerschaften besonders hinsichtlich der kontinuierlichen<br />
Leistungsverbesserung, für 41 % hinsichtlich der Kundenorientierung<br />
des Servicepersonals und für 41 % bezüglich<br />
der Prozessqualität ein Optimierungspotenzial gesehen<br />
(siehe Abbildung 20).<br />
Abbildung 20: Überblick – wahrgenommene Optimierungspotenziale<br />
26<br />
Das geringste Verbesserungspotenzial bei den bestehenden<br />
Partnerschaften sehen die befragten Unternehmen bei<br />
der Einhaltung der Investitionsberechnungen, den Investitionsberechnungen<br />
als solche sowie den technischen<br />
Machbarkeitstests, die jeweils nur bei 4 % der bestehenden<br />
Partnerschaften als Optimierungsthemen benannt werden.<br />
.
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
6. Fazit<br />
27
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
6. Fazit der <strong>Studie</strong><br />
Insgesamt spiegelt die <strong>Studie</strong> auf der einen Seite wider,<br />
dass deutsche Unternehmen auch nach der Wirtschaftskrise<br />
noch verhalten gegenüber der Option des <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong>s sind. Obwohl es prozessspezifisch durchaus<br />
Offenheit gegenüber der Fremdvergabe von Personalprozessen<br />
gibt, liegen die Grenzen des <strong>Outsourcing</strong>s v.a. bei<br />
strategisch relevanten Prozessen mit hoher personalwirtschaftlicher<br />
Spezifität.<br />
Andererseits zeigen die Ergebnisse auf, dass <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
als <strong>HR</strong> Service Delivery Modell auch hier zu<br />
Lande erfolgreich umsetzbar ist. Diejenigen Unternehmen,<br />
die sich für die Fremdvergabe ihrer Personalprozesse<br />
entschieden haben, stellen ihren Dienstleistern auch ein<br />
gutes Zeugnis in Punkto „Zufriedenheit“ aus. Dass <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> darüber hinaus keine „lebenslängliche“<br />
Entscheidung ist, verdeutlichen – wenn auch mit einem<br />
geringen Prozentsatz – die outsourcing-erfahrenen<br />
Unternehmen, die bereits schon wieder eine Insourcing<br />
Strategie eingeleitet haben oder gerade auf dem Weg<br />
dorthin sind.<br />
Zentrale Optimierungspunkte sind vor allem fokussiert auf<br />
Qualitätsthemen – von kontinuierlicher Leistungsverbesserung,<br />
über Kundenorientierung des Servicepersonals<br />
bis hin zur Prozessqualität. Diese Qualitätsthemen gemeinsam<br />
von Beginn an erfolgreich zu managen, ist<br />
sicherlich die größte Herausforderung einer jeden <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> Maßnahme.<br />
Darüber hinaus stellen die Ergebnisse einen klaren<br />
Widerspruch „im Kopf des Kunden“ heraus – primär sollen<br />
signifikante Kostensenkungen erzielt werden, gleichzeitig<br />
wird in das Kostensenkungspotenzial nicht vertraut und<br />
darüber hinaus besteht bei der Mehrzahl der <strong>Outsourcing</strong>fälle<br />
kein solides Wissen um die genaue Investitionsrechnung<br />
bzw. dem Break Even Zeitpunkt. Dieser Widerspruch<br />
ist nur durch saubere Investitionsberechnungen<br />
aufzulösen, auch wenn aus Sicht der Kunden hier kein<br />
Optimierungspotenzial zu bestehen scheint. Gerade<br />
deshalb ist dieser Punkt aus unserer Sicht die zweite<br />
zentrale Herausforderung eines jeden <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Projekts.<br />
Auf Basis der <strong>Studie</strong>nergebnisse lassen sich abschließend<br />
folgende Leitsätze für nachhaltig erfolgreiche <strong>HR</strong><br />
<strong>Outsourcing</strong> Entscheidungen spezifizieren:<br />
I. Die Entscheidung für das <strong>Outsourcing</strong> einer <strong>HR</strong><br />
Leistung ist an der jeweiligen Strategierelevanz und<br />
Spezifität dieser personalwirtschaftlichen Leistung<br />
auszurichten.<br />
Prozesse mit niedriger Prozessspezifität und wenig<br />
strategischer Relevanz sind dabei für die Auslagerung<br />
prädestiniert. Bei Prozessen mit niedriger strategischer<br />
Relevanz und gleichzeitig hoher Prozessspezifität ist im<br />
Einzelfall der angenommene Verlust durch eine Prozessstandardisierung<br />
und damit die Möglichkeit des <strong>Outsourcing</strong>s<br />
abzuwägen. Strategisch hoch relevante Prozesse<br />
sollten immer präferiert inhouse geliefert werden. Oft<br />
scheinen Unternehmen hier nicht konsequent genug bei<br />
ihren <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Entscheidungen.<br />
II. Die Entscheidung für das <strong>Outsourcing</strong> einer <strong>HR</strong><br />
Leistung ist auf Basis eines Business Cases systematisch<br />
abzusichern.<br />
Nicht jedes <strong>Outsourcing</strong> Investment ist betriebswirtschaftlich<br />
sinnvoll und kosteneffizient. Schlecht geplante, unklar<br />
definierte <strong>Outsourcing</strong> Projekte können kostspielig und<br />
damit unrentabel werden. Obwohl Kostensenkung der<br />
Haupttreiber von <strong>Outsourcing</strong> Projekten ist, zeigt die<br />
vorliegende <strong>Studie</strong>, dass Unternehmen häufig keine<br />
Klarheit über die initialen Investitionskosten für ihre<br />
<strong>Outsourcing</strong> Entscheidung und entsprechend realistische<br />
Break-Even Erwartungen haben. Ein belastbarer Business<br />
Case, der nicht nur quantitative sondern auch qualitative<br />
Kosten und Nutzen in Relation setzt, schafft eine solide<br />
Basis für <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Entscheidungen. Dabei ist es<br />
auch wichtig, den Aufbau eines internen Shared Service<br />
Centers als Alternative mit in Betracht zu ziehen.<br />
Zudem dient der Business Case nicht nur zur Systematisierung<br />
und Objektivierung der Entscheidung, sondern<br />
auch zum späteren Nachhalten, ob die prognostizierten<br />
Ziele erreicht werden. Hierdurch werden wichtige Lernerfahrungen<br />
gemacht und Erkenntnisse gewonnen, welche<br />
Kosten und Nutzen zutreffend und unzutreffend kalkuliert<br />
wurden. Auf dieser Grundlage können im nächsten Schritt<br />
dann wieder entsprechende Optimierungsmaßnahmen<br />
eingeleitet werden.<br />
28
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
III. Bei der Entscheidung für das <strong>Outsourcing</strong> eines <strong>HR</strong><br />
Services sind Sozialpartner frühzeitig zu involvieren.<br />
Die Akzeptanz der Entscheidung auf Seiten der verschiedenen<br />
Stakeholdergruppen zu sichern, ist bei jedem<br />
Veränderungsprozess erfolgsentscheidend. Über den<br />
Erfolg und Misserfolg von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Projekten<br />
entscheidet in Deutschland oft das rechtzeitige Einbinden<br />
der Sozialpartner. Entsprechend weist sich der Widerstand<br />
von Sozialpartnern auch als eine zentrale Barriere<br />
in der vorliegenden <strong>Studie</strong> aus. Zur erfolgreichen Einbindung<br />
dieser Interessensgruppen hilft eine systematische<br />
Entscheidungsvorlage in Form einer Risikoanalyse der<br />
verschiedenen Service Modelle sowie die oben bereits<br />
benannte Kosten-Nutzen-Analyse in Form eines Business<br />
Case. Diese Grundlage ermöglicht eine offene und sachliche<br />
Diskussion, auf deren Basis gemeinschaftlich die<br />
beste Entscheidung für das Unternehmen und die Mitarbeiter<br />
getroffen werden kann.<br />
IV. Nur mit der Bereitschaft zum Re-Design der eigenen<br />
Ablauforganisation werden Synergiepotenziale eröffnet.<br />
Obwohl Prozessstandardisierung einer der Haupttreiber<br />
von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Entscheidungen ist, erweist sich die<br />
Angst vor Qualitätseinbußen gleichzeitig als zentrale<br />
Barriere. Entsprechend häufig besteht bei Unternehmen<br />
der Wunsch, vorhandene Prozesse 1:1 an den<br />
Dienstleister abzugeben und damit die Hoffnung, die<br />
Kundenzufriedenheit stabil zu halten. Damit verbauen sich<br />
Unternehmen jedoch meist die Nutzung vorhandener<br />
Synergie- und Effizienzsteigerungspotenziale, die durch<br />
ein Re-Design der Prozesse realisierbar wäre.<br />
V. Kontinuierliches Qualitätsmanagement von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Entscheidungen ist nur möglich mit einem<br />
passgenauen Steuerungsmodell.<br />
Um die Qualität der ausgelagerten Prozesse sichern zu<br />
können, ist ein Steuerungsmodell mit eindeutig definierten<br />
Service Level Agreements und entsprechenden Kennzahlensystemen<br />
unabdinglich. Wichtig sind hier neben quantitativen<br />
Kennzahlen – wie Anzahl der bearbeiteten Anfragen<br />
– selbstverständlich auch qualitative Daten wie<br />
Kundenzufriedenheit mit der Hotline. Zu einem solchen<br />
Steuerungsmodell gehören selbstverständlich auch<br />
entsprechende Kommunikationskanäle und -regelungen,<br />
die rechtzeitiges Handeln und damit sowohl die Auftraggeber-<br />
als auch die Endkundenzufriedenheit sichern. Nur<br />
so können die als zentral benannten Optimierungswünsche<br />
– kontinuierliche Leistungsverbesserung, erhöhte<br />
Kundenorientierung des Servicepersonals und erhöhte<br />
Prozessqualität – systematisch realisiert werden.<br />
VI. Fade-in statt Big Bang Veränderung<br />
Zur Erfolgssicherung von <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Projekten<br />
generell gilt, die Veränderung schrittweise – z. B. anhand<br />
von Zielgruppen – einzuführen. Auf diese Weise können<br />
auch die Beziehung und die Zusammenarbeit zwischen<br />
Auftraggeber und Dienstleister schrittweise wachsen und<br />
die Veränderung wird gleichzeitig handhabbar.<br />
Wird diesen Leitsätzen konsequent Beachtung geschenkt,<br />
können sich <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> Projekte durchaus sehr<br />
schnell positiv auf die Gesamtbilanz eines Unternehmens<br />
auswirken und werden dabei nicht nur von der Geschäftsleitung,<br />
sondern auch von der Belegschaft und den<br />
Sozialpartnern als erfolgreiches <strong>HR</strong> Service Modell<br />
akzeptiert.<br />
29
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
<strong>Kienbaum</strong> <strong>Studie</strong>: <strong>HR</strong> <strong>Outsourcing</strong> <strong>2010</strong><br />
7. Vorstellung <strong>Kienbaum</strong> und persönliche Ansprechpartner<br />
30
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
7. Vorstellung <strong>Kienbaum</strong><br />
<strong>Kienbaum</strong> berät Unternehmen, Institutionen und Verbände<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette: vom Executive<br />
Search über Management Consulting bis hin zu Communications<br />
und PR (siehe Abbildung 21).<br />
Dabei verbindet <strong>Kienbaum</strong> hohe Kompetenz in allen <strong>HR</strong>-<br />
Fragen mit einer tiefen Expertise im Bereich der klassischen<br />
Managementberatung. Diese einzigartige Kombination<br />
erlaubt es uns, für unsere Klienten die richtigen Antworten<br />
auf aktuelle Herausforderungen im Business- und<br />
People-Management zu geben.<br />
<strong>Kienbaum</strong> gehört zu den Branchenführern der Beratung in<br />
Europa. In Deutschland sind wir Marktführer bei der<br />
Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften<br />
(Executive Search) und der Personalentwicklung inklusive<br />
Abbildung 21: Überblick – <strong>Kienbaum</strong> Leistungsportfolio<br />
31<br />
der Vergütungsberatung (Human Ressource Management)<br />
und gehören zu den führenden Managementberatungen.<br />
Dabei unterstützen wir Unternehmen auf mehreren Ebenen<br />
– wir beraten, besetzen, vergüten und evaluieren die Top-<br />
Ebene in den Unternehmen. So steigern wir messbar und<br />
nachhaltig den Wert unserer Kundenunternehmen.<br />
Als kompetenter und innovativer Partner mit einem kooperativen<br />
Beratungsansatz integrieren wir dabei die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter unserer Kunden in unsere Beratungsprozesse.<br />
Wir beteiligen sie an der Entwicklung von<br />
Problemlösungen und legen auf diese Weise Kreativitätspotenziale<br />
frei. Diese Human-Ressource-Orientierung ist<br />
der entscheidende Faktor für unseren Beratungserfolg.
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants<br />
Wir danken allen Teilnehmern der <strong>Studie</strong> sowie unseren<br />
Kooperationspartnern der WHU - Otto Beisheim School of<br />
Management und Bertelsmann - arvato <strong>HR</strong> services<br />
für Ihre freundliche Unterstützung!<br />
Adresse<br />
Ansprechpartner<br />
<strong>Kienbaum</strong> Management Consultants GmbH<br />
Potsdamer Platz 8<br />
10117 Berlin<br />
www.kienbaum.de<br />
Dr. Charlotte Haimerl<br />
Consultant<br />
Fon: +49 30 880198 59<br />
Fax: +49 30 880198 66<br />
Mobil: +49 172 91 159 72<br />
Email: charlotte.haimerl@kienbaum.de<br />
Dr. Philipp Hölzle<br />
Director and Partner<br />
Fon: +49 30 880198 60<br />
Fax: +49 30 880198 66<br />
Mobil: +49 173 92 654 91<br />
Email: philipp.hoelzle@kienbaum.de<br />
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