Gesamtkonzeption Stand: 01.01.09 - Klinik Eschenburg
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Diagnosekriterien für Adipositas:<br />
• Übergewicht (20% und mehr des Normalgewichtes)<br />
• Adipositas: BMI von 30 und mehr<br />
• extreme Adipositas: BMI von 40 und mehr<br />
• Heißhungerattacken, die sich über mehrere Monate hinweg wiederholen, die durch<br />
Zwanghaftigkeit und Unkontrolle charakterisiert sind und denen Unbehagen,<br />
Schuldgefühle, Depressionen und Selbstvorwürfe folgen<br />
• Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl<br />
• Übermäßiges schnelles, schlingendes essen<br />
• Essen ohne körperliches Hungergefühl<br />
• Alleine essen aus Schamgefühl<br />
• Schuldgefühle und Ekel nach dem Essen<br />
• die Essanfälle werden nicht wie bei Bulimie ungeschehen gemacht<br />
Mögliche körperliche Folgeschäden:<br />
• Belastung des Herzens und des Kreislaufes<br />
• Bluthochdruck<br />
• Schädigung des Skelettes<br />
• Leberschäden<br />
• Gefährdung von Schlaganfall, Herzinfarkt<br />
• Diabetes<br />
• Gelenkleiden<br />
• Wirbelsäulenschäden<br />
Therapieansatz:<br />
Die Beobachtungen der letzten Jahre haben ergeben, dass in der Kombination Alkohol-<br />
und/oder Medikamentenabhängigkeit und Essstörung oftmals ein gegenseitiger<br />
Kompensationsmechanismus ausprobiert wird.<br />
Die in der Mehrzahl weiblichen Patienten versuchen über einen Drogenkonsum eigene<br />
Scham und Hilflosigkeit gegenüber ihrem praktizierten Essverhalten ertragbar zu machen.<br />
Kommt es dann in der Therapie zu einer Abstinenz von Alkohol und/oder Medikamenten,<br />
besteht die Gefahr, dass das zum Teil ursprüngliche Symptom, nämlich die Essstörung,<br />
verstärkt ausbricht. Der Therapieansatz für diese Patientengruppe stellt die Bearbeitung der<br />
dem Verhalten zu Grunde liegenden Psychodynamik in den Vordergrund. Dies bedarf einer<br />
Auseinandersetzung mit der eigenen Essgeschichte, der eigenen Erfahrung im Umgang mit<br />
Konflikten sowie der Herstellung von Transparenz bezüglich der Funktionalität des Essens.<br />
Die Behandlung erfolgt neben dem Eingebundensein in die therapeutische Bezugsgruppe in<br />
speziellen themenzentrierten Gruppen, einer an den Bedürfnissen der einzelnen orientierten<br />
Einzelarbeit, der Integration in die Körper- und Kreativtherapie sowie einer speziellen Sport-<br />
und Bewegungstherapie.<br />
Gerade die spezifische Körpertherapie in Einzel- oder / und Gruppenarbeit soll den<br />
Essgestörten helfen eine positive intensivere Beziehung zum eigenen Körper und zur eigenen<br />
Sexualität aufzubauen bzw. wieder zu gewinnen. Die oftmals erlebte Trennung zwischen<br />
Körper und Seele, die meist auf dem Hintergrund von massiv erlebten Grenzverletzungen<br />
entstanden ist, soll wieder zu einer Einheit geformt werden.<br />
Psychogene Essstörung 37