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Gesamtkonzeption Stand: 01.01.09 - Klinik Eschenburg

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Konzept zur Behandlung der Medikamentenabhängigkeit<br />

Im Rahmen der Medikamentenabhängigkeit ist es aufgrund der längeren Dauer und der<br />

Intensität der Entzugssymptome wichtig, einen fließenden Übergang zwischen der Entzugs-<br />

und der Entwöhnungsphase zu schaffen (Barbiturate, Tranquilizer, Codein und Opiate<br />

müssen langsam über einen längeren Zeitraum ausgeschlichen werden). Die körperlichen<br />

Symptome entsprechen zudem häufig den Symptomen der Ursprungssymptomatik (z. B.<br />

Angst, Schlafstörungen oder Schmerzen). Ein Unterstützungsangebot für diese Symptomatik<br />

ist für den Erfolg der Abstinenzbemühungen des Patienten wichtig.<br />

„Substitutions-Aktivitäten“ bei Entzug:<br />

Die Aktivierung des „Belohungsschaltkreises“ durch andere Aktivitäten als die der<br />

Medikamenteneinnahme könnte die Symptome erleichtern. Hier einige Vorschläge:<br />

• Musik hören<br />

• Tanzen, malen, lesen, schreien im Wald. . .<br />

• Kuscheln (hier empfiehlt sich unser „Streichelzoo“).<br />

Es empfiehlt sich, sicherzustellen, dass diese Aktivitäten den Patienten tatsächlich Freude<br />

bereiten.<br />

Therapeutische Ansatzpunkte während der Therapie:<br />

1. Aufbau von Bewältigungsstrategien im Umgang mit akuten Entzugssymptomen.<br />

2. Aufbau bzw. Wiederbelebung alternativer Bewältigungsstrategien im Umgang mit<br />

psychischen Problemen.<br />

3. Stärkung des Vertrauens in die Effizienz eigener Bewältigungsmöglichkeiten im<br />

Umgang mit Problem- oder Stresssituationen, d.h. Aufbau internaler<br />

Kontrollüberzeugungen bzw. einer Selbstwirksamkeitsüberzeugung.<br />

Zu Beginn der Therapie steht das Training von Entspannung und Angstbewältigung zunächst<br />

im Vordergrund. Abhängig von den individuellen Entzugsbeschwerden des Patienten werden<br />

zusätzliche Symptommanagementtechniken vermittelt.<br />

Ggf. ist auch eine weitere Motivationsphase erforderlich, z.B. weil der Patient sich nicht<br />

süchtig fühlt, sein verordnetes Medikament weiterhin bekommt, für ihn sein psychisches<br />

Problem / seine Schmerzsymptomatik im Vordergrund und nicht die Abhängigkeit steht.<br />

Grundsätzlich bestehen häufig Schwierigkeiten, sich auf das therapeutische Setting<br />

einzulassen, aufgrund verringerter Wahrnehmung und Gestaltung eigener Bedürfnisse und<br />

Gefühle, herabgesetzter Beziehungsfähigkeit od. jahrelang ausgebliebener<br />

Funktionsfähigkeit im Alltag.<br />

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