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Gesamtkonzeption Stand: 01.01.09 - Klinik Eschenburg

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Integration von polytoxikomanen Patienten in das Gesamtkonzept<br />

Resultierend aus der Diskussion über Indikationskriterien sind wir zu der Auffassung<br />

gekommen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> mit ihrem <strong>Stand</strong><br />

der personell gebündelten Kompetenzen und der Erfahrungen des gesamten Systems in der<br />

Lage sind, im weiteren Text näher bezeichnetes Klientel effektiv zu behandeln.<br />

Die Diskussion im Vorfeld der Entscheidung beinhaltete die Einbeziehung von Erfahrungen<br />

aus anderen <strong>Klinik</strong>en, z.B. der <strong>Klinik</strong> Wied, den Ergebnissen aus Expertengesprächen mit der<br />

Arbeitsgruppe Drogen des Fachverband Sucht, Vorstandsmitgliedern des Verbandes Drogen<br />

und Rauschmitteln sowie den Erfahrungen der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die<br />

vor einer Beschäftigung in der <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> bereits im Drogenbereich tätig waren.<br />

Auf diese Art und Weise entstand der übereinstimmende Eindruck, dass im Vordergrund der<br />

Abklärung, ob eine entsprechende Konzeption für die Behandlung eines Patienten geeignet<br />

ist, nicht an erster Stelle die Substanz des Konsums entscheidend ist, sondern die<br />

Persönlichkeit des Betroffenen, seine sozialen Verhältnisse und seine Behandlungsmotivation<br />

zu berücksichtigen sind.<br />

Auf dieser Grundlage entstand folgende Konzeptergänzung:<br />

Indikation<br />

• Patientinnen und Patienten mit einem polytoxikomanen Drogenkonsum bei denen der<br />

Konsum illegaler Drogen eingestellt wurde oder zugunsten von Alkoholmissbrauch in den<br />

Hintergrund getreten ist mit noch ausreichender sozialer Integration<br />

• Primär Alkohol- und Medikamentenabhängige mit ständigem oder passagerem<br />

Beigebrauch von : Cannabis, Kokain, Ecstasy, bei ausreichend vorhandener sozialer<br />

Integration<br />

Kontraindikation<br />

• ausschließliche Abhängigkeit von illegalen Drogen<br />

• Patientinnen und Patienten, mit ausgeprägten psychosozialen Defiziten die eines anderen,<br />

mehr pädagogischen Behandlungsansatzes mit einem strukturierteren Rahmen bedürfen<br />

Behandlungsansatz<br />

Die Patientinnen und Patienten mit polyvalentem Substanzgebrauch werden, wie auch die<br />

anderen Patienten der Langzeittherapie, in die Aufnahmegruppe integriert.<br />

In dieser, maximal 14-tägigen Phase wird durch gezielte medizinische, psychologische und<br />

soziale Diagnostik erfasst, wie die Therapie-Schwerpunkte strukturiert werden müssen.<br />

Anschließend erfolgt eine Übernahme in eine geeignete Bezugsgruppe. Der prozentuale<br />

Anteil der polytoxikomanen Patienten in einer Gruppe wird ein Drittel der Gesamtzahl nicht<br />

überschreiten.<br />

Der Integrationsgedanke beruht auf der Erkenntnis, dass im Vordergrund der Behandlung<br />

abhängiger Menschen nicht die Substanzorientierung, sondern das Ausmaß der individuellen<br />

psychosozialen Defizite stehen sollte.<br />

Beruhend auf dem therapeutischen Gesamtkonzept der <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> wird auch hier<br />

davon ausgegangen, dass mit einer kombinierten Behandlung tiefenpsychologischer und<br />

systemischer Therapieansätze, die Selbst- und Fremdwahrnehmung, die Steigerung des<br />

Polytoxikomane Patienten 39

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