WANN DANN? - der Abtei Münsterschwarzach

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Keine große Betrachtung darüber, was das sei, warum es sein soll, sondern einfach nur, wie es geschehen könnte. Ich erzähle von eigenen Erfahrungen. Wer kennt nicht die Schulhofszene. Wir Buben haben uns gestritten, gar geprügelt. Der Leh- rer kam dazu und sagte „Versöhnt euch! Gebt einander die Hand!“ Wir mussten es tun. Der Lehrer ging weg. Und zack – der andere hatte schon wieder eine Ohrfeige. Was heißt das? Vergeben, Verzeihen, Versöhnen hat ein emotionales Feld, das erst „entmient“ werden muss, das geht nicht auf Befehl, Knopfdruck oder Entschluss. Diese innere Reinigung ist nicht einfach machbar, sie ist eher Geschenk. Ich erzähle. Vor Jahren, vielen Jahren war ich mit jemandem aus dem Kollegium an der Schu- le total verfeindet. Wir konnten einander nicht einmal mehr grüßen. Bei einer Gebetszeit fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mach‘ es doch so: Sooft du die Person siehst, von ihr reden hörst oder sonst eine Begegnung, bete: „Gott, du kannst mich versöhnlicher machen und sie. Mach‘ es!“ Das habe ich leidenschaftlich gebetet, sooft die Person in den Blick kam. Keine inneren Selbstverteidigungsgespräche mehr, nur noch das knappe Gebet, fast wie eine Fliegenklappe auf meinem Gedanken- und Gefühlsschwarm. Das Wunder blieb nicht aus. Nach etwa einem Monat war ohne Anstrengung das Grüßen wieder möglich. Nach einem halben Jahr war erträgliches Miteinander. Heute ist aller Groll weg. Ähnliches musste ich in anderen Fällen noch zweimal so leidenschaftlich beten, Ich hab‘ es dann am Vaterunser festgemacht. „Vergib uns, wie auch wir vergeben“. Immer, wenn das auftauchte, habe ich innerlich gebetet: „Gott, ich mag, ich kann noch nicht vergeben, aber bewirke du es in mir.“ Mit diesem „doppelbödigen“ Gebet habe ich meine Verletzung ernst genommen, aber auch einen Weg der Versöhnung offen gehalten. Das Wunder blieb nicht aus. Nach etwa drei bis vier Jahren ist der Moment der Aussöhnung gekommen, dazu aller Ärger und alles Nachtragen vorbei. Nicht ich kann das Vergeben, Versöhnen, Verzeihen. Aber Gott kann es, in mir, in den anderen. Das diskussionslose Gebet ist der stete Tropfen, der den Stein der verhärteten Fronten durchbohrt, damit das Beziehungs-Lebenswasser für beide wieder fließt. P. Meinrad Dufner geben Ver- zeihen söhnen 4
„Durch – Atmen“ Durch-Atmen Ja, durchatmen. Endlich sagt das mal einer. Jetzt muss ich es nur noch tun! Ich bin dann mal weg – zum Durchatmen ... ... ... ... ... so nun bin ich wieder da! � Die Arbeit ist nicht davon gelaufen. Mir hat es gut getan! � Durch-Atmen – Tu’s halt! Jetzt bist Du dran! Wenn Du es sowieso nicht schon gemacht hast. � Wie ist Deine Art Durch-zu-atmen? Durchatmen. Ja, einfach mal durchatmen. Jetzt. 5
Seite 1 und 2: Durch-Atmen 85
Seite 3: Ich persönlich musste feststellen,
Seite 7 und 8: schlagen zu lassen - und nicht zu m
Seite 9 und 10: Astronomische Atemmeditation Ein Bi
Seite 12 und 13: Mein Atem - mein Leben! Wie freut s
Seite 14 und 15: Welt nicht aus den Augen zu verlier
Seite 16 und 17: WANN DANN? Nun sitz ich hier und es
Seite 18 und 19: Wieder richtig durchatmen Wieder ri
Seite 20 und 21: Pause -‐ zwischen Nancy und Tou
Seite 22 und 23: Jesu-Fest. Ein Mensch kann ein aufm
Seite 24 und 25: lingssegen des Priesters. Zur Perso
Seite 26 und 27: Angehörigen, Verwandten und Freund
Seite 28: Durch deinen Atem bin ich. Du hauch

WANN DANN? - der Abtei Münsterschwarzach

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?