WANN DANN? - der Abtei Münsterschwarzach
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schlagen zu lassen – und nicht zu meinen, ich muss das Pendel immer auf <strong>der</strong> einen Seite hal-<br />
ten – sei es auf <strong>der</strong> geschäftigen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ruhenden Seite. Nur einatmen o<strong>der</strong> nur ausatmen<br />
führt zur Verkrampfung, zum Ende. Es geht nicht um Überfor<strong>der</strong>ung und es geht nicht um<br />
Unterfor<strong>der</strong>ung. Beides ist langfristig schädlich. Der gute und ausgeglichene Wechsel von<br />
ein- und ausatmen – das gilt es einzuüben und zu leben.<br />
Ein weiterer Aspekt gehört noch zum Atmen: wie tief o<strong>der</strong> flach atme ich? Wenn es stressig<br />
wird, o<strong>der</strong> wir in eine bestimmte (o<strong>der</strong> unbestimmte) Angst kommen, z.B. Prüfungsangst,<br />
dann passiert es oft, dass <strong>der</strong> Atem ganz flach und schnell wird – die Sauerstoffversorgung<br />
schließlich nicht wirklich ausreicht. Auch hier kann ein Training helfen, dass ich im Vorfeld<br />
o<strong>der</strong> gerade in solchen Momenten bewusst tief atme, meinen Atem verlangsame und diesen<br />
Prozess vielleicht auch noch mit einem entspannenden Bild verbinde, ein Urlaubsbild, das ich<br />
mir innerlich zurechtlege und innerlich dann anschaue. Vielleicht gibt es ein Bild für mich, in<br />
dem ich in Kontakt und Beziehung zu meinen tieferen Existenzschichten komme. Für mich ist<br />
das z.B. eine Christus-Ikone o<strong>der</strong> ein Bild aus dem Stuttgarter Psalter, ein Bild, das mich ru-<br />
hig werden lässt. Dann wird <strong>der</strong> Atem langsamer und geht wie<strong>der</strong> tiefer – durch mich hin-<br />
durch.<br />
Kleine Geschenke sind es, wenn sich in einer Gebetszeit o<strong>der</strong> in einer Meditation – o<strong>der</strong> auch<br />
im „Alltag“ plötzlich eine Verbundenheit einstellt, in <strong>der</strong> ES mich tief durch-atmet, in dem<br />
etwas vom göttlichen Atem durch-geht ...<br />
... und weil das lei<strong>der</strong> auch nicht allzu oft geschieht – brauchen wir halt doch noch zwischen-<br />
durch mal einen Urlaub, den wir auch sehr genießen – zum Durch-Atmen, Durch-Lüften,<br />
Durch-Schlafen, Durch-Bewegen.<br />
Die Heraus-For<strong>der</strong>ung bleibt: sich gerade im Alltag immer wie<strong>der</strong> „durch-atmen zu lassen“.<br />
Mögen wir selbst einen Rahmen dafür schaffen, das unsere dazu tun und möge sich immer<br />
wie<strong>der</strong> die Gnade Gottes dazu einmischen und uns anschließen an den ewigen Atem Gottes –<br />
jetzt schon.<br />
P. Jesaja<br />
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