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Ich bin dann mal weg - der Abtei Münsterschwarzach

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wir uns selbst immer frem<strong>der</strong>. Manch<strong>mal</strong> müssen wir in die Fremde gehen, um <strong>der</strong> eigenen<br />

Entfremdung zu entgehen.<br />

So wünsche ich gerade in <strong>der</strong> Urlaubszeit jedem, dass er spürt, was er gerade braucht, wovon<br />

er sich entfernen möchte, um bei sich anzukommen. Und ich wünsche jedem und je<strong>der</strong> den<br />

Mut, einfach das zu tun, was die eigene Seele einem sagt. Sie weiß, was uns gut tut. So wün-<br />

sche ich, dass die Zeit des Freiseins die Seele beflügelt, damit sie <strong>dann</strong> leichter über die<br />

Schwere des Alltags fliegen kann und sich nicht mehr von jedem Problem nach unten ziehen<br />

lässt.<br />

P. Anselm Grün<br />

„<strong>Ich</strong> war <strong>dann</strong> <strong>mal</strong> <strong>weg</strong>!“<br />

Vision Quest – August 2006 – Süd Schweden<br />

Vision Quest, nach alter indianischer Tradition heißt eintauchen<br />

in die Natur. Für mich hieß das eintauchen in die wun<strong>der</strong>volle Landschaft von Süd<br />

Schweden, ganz und gar verschwinden, unsichtbar sein und eins werden mit <strong>der</strong><br />

Schöpfung, mit mir<br />

und mit Gott.<br />

Eins werden mit dem See, den Steinen im See und auf dem<br />

Land. Mich wie<strong>der</strong> finden in den Pflanzen und Tieren die mir begegnen, in den<br />

Spiegelungen <strong>der</strong> Wolken und des Himmels<br />

in diesem herrlichen, einsamen See, an dem ich meinen Lager-<br />

platz habe.<br />

An diesem See lass ich mich umtanzen und bestaunen, von den bunt schillernden<br />

Libellen. <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> ganz fasziniert von ihrer Geschicklichkeit, ihrer Neugier und <strong>der</strong><br />

Leichtigkeit ihres Fluges. Nach vier Tagen mit ihnen am See, konnte ich diese<br />

Leichtigkeit in mir spüren.<br />

Um mich herum wuchsen große starke Eichen, Birken und Kiefern, die mir Stärke<br />

und Standhaftigkeit vermittelten. Alles um mich empfand ich als Geschenk <strong>der</strong><br />

Fülle. Auch die durch Sturm schwer verletzte Natur, die entwurzelten und abge-<br />

knickten Bäume berührten mich tief, öffneten mich für das Zerbrochene und Ent-<br />

wurzelte in mir.<br />

Im Laub, auf <strong>der</strong> Erde war mein Schlafplatz, ganz kuschelig genoss ich die Ge-<br />

borgenheit, das Gehalten und Getragen sein von <strong>der</strong> Erde, an diesem Platz.<br />

Die ersten Sonnenstrahlen haben mich geweckt und ich tauchte<br />

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