Energie in Deutschland
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1. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der Entwicklung<br />
Schaubild 1: Regionale Verteilung der Reserven konventioneller fossiler <strong>Energie</strong>träger<br />
2010, <strong>in</strong> Prozent am <strong>Energie</strong>gehalt der Weltreserven<br />
Naher Osten<br />
Afrika<br />
Rohöl Erdgas Ste<strong>in</strong>- und Braunkohle<br />
Quelle: BGR, siehe auch BMWi-<strong>Energie</strong>daten, Tabellen 40–42<br />
Nordamerika<br />
konventionellen Kohlenwasserstoffen und Kernbrennstoffen).<br />
Die gew<strong>in</strong>nbaren Reserven an konven tionellem<br />
Rohöl betragen 7.056 EJ, die von konven tionellem<br />
Erdgas rund 7.173 EJ (vgl. Tabelle 2). Die zu sätz lich zu<br />
den Reserven vorhandenen Ressourcen an konventionellen<br />
<strong>Energie</strong>rohstoffen liegen schät zungs weise bei<br />
<strong>in</strong>sge samt 493.958 EJ, wobei etwa 97 % dieser Ressourcen<br />
aus Ste<strong>in</strong>- und Braunkohle bestehen.<br />
Neben diesen konventionellen fossilen <strong>Energie</strong> rohstoffen<br />
besteht e<strong>in</strong> zusätzliches Potenzial an nicht-konventionellen<br />
<strong>Energie</strong>rohstoffen wie Ölsand, Öl schiefer,<br />
Schwerstöl oder Erdgas aus dichten Speichern (Tight<br />
Gas) und Schiefergas, Kohle flözgas sowie Aquifergas<br />
und Gashydraten, deren Re ser ven bzw. Ressourcen<br />
zusammenge nom men e<strong>in</strong>em <strong>Energie</strong>äquivalent von<br />
2.138 EJ bzw. 87.852 EJ entsprechen.<br />
Die langfristige Verfügbarkeit der <strong>Energie</strong>roh stoffe<br />
hängt zum e<strong>in</strong>en von der Entnahme aus den Lagerstätten<br />
ab. So können etwa <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparungen aufgrund<br />
technologischen Fortschrittes auf der e<strong>in</strong>en und<br />
wachsender Ver brauch von <strong>Energie</strong>rohstoffen auf der<br />
anderen Seite auf die Entwicklung der Fördermengen<br />
und damit auf den Abbau der Reserven wesentlichen<br />
E<strong>in</strong>fluss nehmen. Daneben können z. B. Neufunde aufgrund<br />
verbesserter Explorationstechniken sowie verbesserte<br />
Fördertechniken die Reserven und Ressourcen<br />
an nicht-erneuerbaren <strong>Energie</strong>rohstoffen erhöhen. In<br />
den letzten Jahren (2001 – 2010) hat sich die Förderung<br />
von Rohöl (+ 12 %), Erdgas (+ 65 %) und Ste<strong>in</strong>- und<br />
Braun kohle (+ 81 %) wesentlich erhöht, die Reserven<br />
und Ressourcen haben sich jedoch nicht verr<strong>in</strong>gert,<br />
sondern s<strong>in</strong>d im Gegenteil sogar angestiegen. Erwäh-<br />
Late<strong>in</strong>amerika<br />
Asien/Ozeanien<br />
GUS<br />
(Russland u.a.)<br />
Europa<br />
(ohne GUS)<br />
nenswert s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zu sam menhang <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Kohle ressourcen, deren Schätzung für das Jahr 2010<br />
dreimal so hoch ausfällt wie für das Jahr 2001. Auch die<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren stark angestiegene Öl- und Gasproduktion<br />
<strong>in</strong> den USA aus dichten Speichern (sog.<br />
„shale gas“ und „tight oil“) zeigt, dass auch künftig<br />
zusätzliche <strong>Energie</strong>vorräte verfügbar gemacht werden<br />
können.<br />
1.3. Preise ausgewählter Import energieträger<br />
Der zwischen 2002 und 2012 beobachtete Preisanstieg<br />
bei <strong>Energie</strong>rohstoffen ist nicht Ausdruck fortschrei ten -<br />
der Verknappung. Verantwortlich s<strong>in</strong>d vielmehr Nachfragesteige<br />
run gen auf den Weltenergiemärkten. Zum<br />
<strong>Energie</strong>bedarf der traditionellen Industrieländer kam <strong>in</strong><br />
den letzten Jah ren e<strong>in</strong> außerordentlich hohes Verbrauchswachstum<br />
auf stre ben der Entwicklungs- und Schwellenländer<br />
h<strong>in</strong>zu – allen voran Ch<strong>in</strong>a und Indien. Da das<br />
Angebot an Ener gie rohstoffen aufgrund der langen<br />
Realisie rungs zeiten kapital<strong>in</strong>tensiver Explorations-<br />
und Berg bau pro jekte kurzfristig kaum ausgeweitet<br />
werden kann, führt e<strong>in</strong>e kurzfristige Verbrauchszunahme<br />
zu Preis stei ge rungen.<br />
Verstärkt wird dieser Preiseffekt durch die Markt macht<br />
der OPEC-Staaten, die e<strong>in</strong>en wachsenden Beitrag zur<br />
weltweiten Ölversorgung leisten. Infolge der ungleichen<br />
regionalen Verteilung der Rohöl- und Erdgasreserven<br />
wird e<strong>in</strong> Aus weichen der Ver brau cher länder auf andere<br />
Bezugsquellen schwieriger. Erhebliche politische und<br />
wirtschaft liche Unsicher heiten <strong>in</strong> den Produzenten-<br />
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