Energie in Deutschland
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28 3. <strong>Energie</strong>effizienz<br />
3.2. Effizienz der Stromerzeugung<br />
Von 1990 bis 2011 konnte der spezifische <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz<br />
der Stromerzeugung deutlich verr<strong>in</strong>gert wer den;<br />
betrug der <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz pro netto erzeugter Kilowattstunde<br />
1990 noch 9,9 MJ, so wurden 2011 nur noch<br />
8,5 MJ benötigt. Der Wirkungsgrad der Stromerzeugung<br />
– hier def<strong>in</strong>iert als das Verhältnis der Brut tostromerzeugung<br />
zum gesamten <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz – hat<br />
sich <strong>in</strong>folgedessen bis 2011 auf 42,4 % erhöht. Zum Ver -<br />
gleich: 1990 lag diese Effizienz der <strong>Energie</strong>ausnutzung<br />
<strong>in</strong> der Stromerzeugung noch bei 36,5 % (vgl. Schau bild 16).<br />
E<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des spezifischen <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />
ist im Rahmen des bestehenden Kraftwerksparks nur<br />
mit erheblichen Zusatzkosten zu erreichen. Daher tritt<br />
e<strong>in</strong>e signifikante Steigerung des Wirkungsgrades erst<br />
mit dem Ersatz technisch und wirtschaftlich veralteter<br />
Anlagen durch moderne neue Kraftwerksneubauten<br />
e<strong>in</strong>. Dieser kapitalgebun dene technische Fortschritt<br />
war <strong>in</strong> dem hier analysierten Zeitraum vor allem <strong>in</strong> der<br />
Zeit von 1991 bis 1997 <strong>in</strong> Ostdeutschland relevant, da<br />
dort e<strong>in</strong> erheblicher Teil der Altanlagen stillgelegt und<br />
durch hocheffiziente Neuanlagen er setzt wurde.<br />
Um die Effizienz der Stromerzeugung zu messen, wurde<br />
– wie gesagt – die gesamte Stromerzeugung betrachtet.<br />
Bei der Interpretation ist zu beachten, dass die<br />
Effizienz der gesamten Stromerzeugung nicht alle<strong>in</strong><br />
von Wirkungsgradsteigerungen im fossilen, konventionellen<br />
Kraftwerkspark abhängt. Vielmehr errechnet<br />
sich der <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz der Stromerzeugung aus Kernenergie<br />
und erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen wie W<strong>in</strong>d,<br />
Wasser und Photovoltaik nach der sog. Wirkungsgradmethode.<br />
Diese Methode rechnet der Kernenergie –<br />
bezogen auf die Erzeugung e<strong>in</strong>er Megawattstunde<br />
elektrische <strong>Energie</strong> – den dreifachen E<strong>in</strong>satz an Primärenergie<br />
zu (Wirkungsgrad 33 %). Die Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Quellen geht dagegen <strong>in</strong> Höhe ihrer<br />
tatsächlichen Erzeugung <strong>in</strong> die Primärenergiebilanz<br />
e<strong>in</strong> (Wirkungsgrad 100 %). Aus der skizzierten statistischen<br />
Konvention (Wirkungsgradmethode) folgt, dass<br />
der beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie sowie<br />
Schaubild 16: Wirkungsgrad und spezischer <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz der Stromerzeugung * <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
1990–2011, <strong>in</strong> Prozent und MJ/kWh<br />
<strong>in</strong> %<br />
44,0<br />
42,0<br />
40,0<br />
38,0<br />
36,0<br />
34,0<br />
32,0<br />
1990 1991 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011**<br />
Wirkungsgrad (%) Spezischer <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>satz (MJ/kWh)<br />
* gesamte Stromerzeugung (Kraftwerke der allgeme<strong>in</strong>en Versorgung und Industriekraftwerke) ** vorläug, z.T. geschätzt<br />
Quelle: Berechnungen von EEFA nach AGEB und DESTATIS, siehe auch BMWi-<strong>Energie</strong>daten, Tabelle 8<br />
<strong>in</strong> MJ/kWh<br />
10,0<br />
9,5<br />
9,0<br />
8,5<br />
8,0<br />
7,5<br />
7,0