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NET 13: Milit

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Teil des Untersuchungsgegenstandes wird. Die Grenzen zwischen Subjekt und<br />

Objekt können sich verwischen. Man kann immerhin fordern, dass dies deklariert<br />

wird. Werden Konzepte, Handlungsempfehlungen und Problemlösungen entwickelt,<br />

so geht es darum, dass die handelnden Personen nicht nur die Erkenntisse<br />

der Wissenschafter verstehen, sondern auch ihre Position und Interessen verstehen.<br />

Kommunizierbarkeit impliziert auch die Auseinandersetzung mit Sender<br />

und Empfänger und beinhaltet Informationsaustausch in beide Richtungen. Deshalb<br />

besteht der Anspruch der Kommunizierbarkeit.<br />

- Allgemeingültigkeit. Massgeschneiderte Problemlösungen sind Einzellösungen.<br />

Dahinter verbergen sich aber Prinzipien, die übertragbar sind. Wissenschaftlichkeit<br />

besteht dann bei sozialwissenschaftlichen Aussagen, wenn ihre Allgemeingültigkeit<br />

angenommen werden kann. Die Volkswirtschaft hat sich mit "ceteris paribus"<br />

aus dieser Diskussion verabschiedet, die Betriebswirtschaftslehre mit dem<br />

"homo oeconomicus". Die Nobelpreisträger der Ökonomie haben vielfach Beiträge<br />

zur Überwindung dieser Einschränkungen geliefert, indem sie politische, kulturelle<br />

und psychologische Aspekte aufgriffen.<br />

Zwischen Wiederholbarkeit und Falsifizierbarkeit in sozialwissenschaftlichen Untersuchungen<br />

liegt ein Bereich kommunizierbarer und allgemeingültiger Aussagen, den<br />

es genauer zu fassen gilt.<br />

2.5 Erkenntnistheorie in Sozialwissenschaften<br />

Nach wie vor wegweisend sind die systemtheoretischen und kybernetischen Denker,<br />

welche sich mit der Bewältigung der Komplexität auseinandergesetzt haben. <strong>13</strong> Hans<br />

Ulrich hat den ökonomischen Fokus auf den Anwendungszusammenhang gelegt<br />

und wie folgt beschrieben 14 . Es gehe um<br />

- Praxis statt Theoriezusammenhang<br />

- Regeln und Modelle statt allgemeine Theorien<br />

- Realität und ihre Empirie weniger als zu beschreibendes Objekt, sondern als<br />

Ausgangspunkt für Gestaltung und Eingriffe wie inhaltliche Lösungen, Lösungsverfahren,<br />

Gestaltungsmodelle und Regeln für die Entwicklung solcher Gestaltungsmodelle.<br />

Auch er betont, dass es immer um Einzelfälle gehe, die nicht wiederholbar seien.<br />

Die Komplexität ist je Fall zu hoch, als dass die Lösungsansätze konstruktivistisch<br />

definierbar wären. Deshalb ist ein evolutionärer, systemtheoretischer Ansatz in den<br />

Sozialwissenschaften gesucht.<br />

<strong>13</strong><br />

Siehe u.a. Friederich August von Hayek, Die Theorie komplexer Systeme, Tübingen 1972<br />

14<br />

Hans Ulrich, Management, Bern 1984, S. 179 ff<br />

16 Dr. Christoph Grossmann - <strong>Milit</strong>ärökonomie

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