NET 13: Milit
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6 Betriebswirtschaftliche Bedeutung von<br />
Verteidigungsministerien und Streitkräften<br />
6.1 Grundlagen<br />
Anders als im militärischen Zusammenhang wird in der Betriebswirtschaft zwischen<br />
operativer, strategischer und normativer Ebene unterschieden mit folgender Bedeutung:<br />
- operativ: Liquidität, Ertrag, Sicherheit<br />
- strategisch: heutige und künftige Erfolgspotenziale, Entwicklungspotenzial<br />
- normativ: überleben, Selbstorganisation, Zweckerfüllung<br />
Alle drei Ebene sind parallel und im Zusammenhang zu gestalten.<br />
6.1.1 Managementlehre<br />
Nach dem St. Galler Ansatz, der massgeblich von Hans Ulrich geprägt wurde, wird<br />
Management verstanden als lenken, gestalten und entwickeln von Systemen. Der<br />
Managementlehre liegt ein kybernetisch-systemtheoretisches Verständnis zugrunde.<br />
6.1.2 Wirkungsorientierte Verwaltungsführung<br />
Die wirkungsorientierte Verwaltungsführung ist eine Branchenbetriebswirtschaftslehre,<br />
welche sich darum bemüht, allgemeine Erkenntnisse der Betriebswirtschaftlehre<br />
für Verwaltungen zu übernehmen, um dort eine höhere Effektivität zu erzielen. Flag-<br />
Ämter sind ein Beispiel dafür (Führung mit Leistungsauftrag und Globalbudget).<br />
6.1.3 PMC, PPP, PFI<br />
Private <strong>Milit</strong>ary Companies (PMC), Public Private Partnership (PPP) und Private<br />
Finance Initiative (PFI) sind neue Strukturen, um staatliches Handeln zu ermöglichen.<br />
Ziel ist immer die Zusammenarbeit von Spezialisten mit dem Zweck, dass alle<br />
Beteiligten ihre optimalen Fähigkeiten einbringen und dadurch die gemeinsamen<br />
Ziele effizient und effektiv erreicht werden. Zur Disposition stehen Finanzierung,<br />
Forschung und Entwicklung, Produktion/Betrieb sowie die Managementfunktionen.<br />
Meistens kommen solche Zusammenarbeiten nur zustande, wenn eine längere<br />
Vertragsdauer vereinbart wird und die Risiko- und Gewinnaspekte sorgfältig geklärt<br />
sind. Auf der öffentlichrechtlichen Seite steht im Vergleich zu normalen Beschaffungen<br />
der früheren Verfügbarkeit ein reduzierter Einfluss der Behörden (Exekutive und<br />
Legislative) gegenüber.<br />
Dr. Christoph Grossmann - <strong>Milit</strong>ärökonomie 37