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2.6 Forschung und ihre Dokumentation
Die klassischen Forschungsverfahren basieren auf Induktion (von einem Fall auf alle
Fälle schliessen) und Deduktion (von vielen Fällen via Theorie auf den vorliegenden
Fall schliessen).
Wie wir gesehen haben, stösst die Ökonomie immer wieder an erkenntnistheoretische
Grenzen. Es ist deshalb sinnvoll, sich mit dem eigentlichen Forschungsprozess
und seiner Dokumentation zu befassen.
Dazu können folgende Thesen formuliert werden:
1. Forschung basiert auf Neugierde.
2. Treiber der Forschung sind Problemstellungen, deren Lösung interessiert.
3. Vom Zeitungsartikel über Forschungsprozesse über Artikel in der Fachprozesse
zu wissenschaftlichen Studien, Dissertationen, Habilitationen bis zum opus magnus
herausragender Personen gibt es vielfältige Formen der Dokumentation wissenschaftlicher
Tätigkeit; Aktualität und sich daraus ergebende Alltagsrelevanz
ist ein wesentliches Kriterium zur Beurteilung einer Publikation.
4. Kritische Einflussfaktoren sind Prestigefragen ("publish or perish") und zweckgerichtete
Forschungsfinanzierungen.
2.7 Wissenschaftlichkeit in der Militärökonomik
In der Militärökonomik finden sich die verschiedenen Richtungen und Schwerpunkte
wieder. Immer geht es um
- eine Auseinandersetzung mit bestimmten Untersuchungsgegenständen;
- Empirie
- Deskription
- Problemlösungen
- Lösungsverfahren
- Gestaltungsmodelle
- Entwicklungsregeln für Gestaltungsmodelle
Die Ergebnisse müssen
- kommunizierbar sein, d.h es ist anzustreben, dass sie verständlich und widerspruchsfrei
sind. Oftmals gibt es keine beweisbare Objektivität, sondern eine kollektive
Subjektivität über die Erkenntnis.
- praxisrelevant sein, d.h. es ist eine gewisse Allgemeingültigkeit anzustreben.
Zweckmässigkeit, Anwendbarkeit, Nützlichkeit, Vollständigkeit erhöhen die Praxisrelevanz.
Im übergeordneten Sinn dient die Militärökonomik der Verbesserung der Militärökonomien.
In der folgenden Abbildung sind die Grundzusammenhänge des wissenschaftstheoretischen
Erkenntnisprozesses in der Militärökonomik zusammengefasst.
Dr. Christoph Grossmann - Militärökonomie 17