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Tractuell_43 - Nodig-Systeme - Tracto-Technik

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12<br />

Ortung des Bohrkopfes.<br />

Ein Taucher kurz vor dem Tauchgang für die<br />

Anschlussarbeiten.<br />

Rohreinzug und<br />

Aufweitung des<br />

Bohrloches erfolgten<br />

gleichzeitig.<br />

TRACTUELL <strong>43</strong><br />

Fortsetzung von Seite 11 – „Unterwasserbohrung – 400 m in die Ostsee hinaus“<br />

Durch verschiedene Zusätze hatte die<br />

Bohrspülung eine höhere spezifische<br />

Dichte als das Meerwasser und verhinderte,<br />

dass sich die Bohrspülung im Salzwasser<br />

auflöste.<br />

Das Taucherteam, bestehend aus dem<br />

Taucher, einem Ersatztaucher und einer<br />

weiteren Person für die Sicherungsleine<br />

und für den Sprechfunk, hielt sich auf<br />

dem Ponton bereit. Das Team hatte vorher<br />

an Land eine Trockenübung durchgeführt<br />

und erklärt bekommen, wie der Bohrkopf<br />

vom Gestänge gelöst und der Backreamer<br />

sowie der Rohrstrang angebunden werden.<br />

Eine Aufweitungsbohrung war nicht vorgesehen.<br />

Das 160er-Rohr sollte direkt mit<br />

einem 250er-Backreamer in die Pilotbohrung<br />

eingezogen werden. Rohreinzug und<br />

Aufweitung des Bohrloches erfolgten also<br />

gleichzeitig. Der vier mal verschweißte<br />

Rohrstrang wurde mit einem Boot auf<br />

die offene See gezogen und mit Wasser<br />

geflutet, um Auftrieb im Bohrloch zu vermeiden.<br />

Nach der mehrere Stunden dauernden<br />

Anbindung unter Wasser begann<br />

der Rohreinzug. Aber schon nach 60 m<br />

ging plötzlich nichts mehr. Der Backreamer<br />

hatte sich vermutlich im harten Sandstein<br />

festgesetzt. Es half nichts, die Leitung<br />

wurde vom Ponton aus mit dem Bagger<br />

wieder herausgezogen. Die Hartmetallbits<br />

Der unter Wasser abmontierte Pilotbohrkopf.<br />

des Backreamers hatten sich vollständig<br />

aufgelöst. Kurzerhand entschied sich das<br />

Bohrteam für den Einsatz eines 10"-Hole<br />

Openers aus der Felsbohrausrüstung. Für<br />

diesen Arbeitsgang wurde ein Tag benötigt<br />

– ebenso für den Wiedereinschub des Bohrgestänges<br />

mit dem Pushkopf. Danach war<br />

der Rohreinzug mit einer Zugkraftleistung<br />

von nur 4 t kein Problem mehr. Das Rohr<br />

hatte jedoch eine Überlänge von 15 m, das<br />

aber nach der Demontage des Backreamers<br />

mit einem Bagger problemlos nachgezogen<br />

werden konnte. Daran zeigte sich<br />

auch die Standfestigkeit des Bohrloches.<br />

Alle vier Rohreintrittspunkte wurden mit<br />

Positionsbojen (rot für Ansaugrohr, weiß<br />

für Ablaufrohr) markiert.<br />

Aus den Boden- und Vortriebserfahrungen<br />

der ersten Bohrung wollte das<br />

Bohrteam bei der 2. Bohrung im Abstand<br />

von etwa 5 m sofort den Felsbohrlochmotor<br />

einsetzen. Die dafür notwendige ungleich<br />

höhere Bohrspülungsmenge und<br />

der damit verbundene Austrag zwangen<br />

das Team jedoch nach 40 m zu einem<br />

Neustart mit einem Spezialbohrkopf für<br />

schwere Böden, der mit deutlich weniger<br />

Bohrspülung auskommt. Mit diesem<br />

Bohrkopf konnte die Pilotbohrung dann<br />

zu Ende geführt werden. Die Anschlussarbeiten<br />

verzögerten sich aber, weil das<br />

Ponton durch die gebrochenen Anker-

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