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CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband

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aktuell<br />

Aus der Verbandsleitung<br />

Stellungnahme zur Agrarpolitik (AP) 2014–2017<br />

Markus Zemp,<br />

Verbandspräsident<br />

Allgemeine Bemerkungen<br />

Grundsätzlich begrüsst die ASR und als deren Mitglied<br />

der <strong>Schweizer</strong> <strong>Braunviehzuchtverband</strong> das Konzept<br />

für die neue Ausrichtung der Direktzahlungen.<br />

Die Beitragsarten sind<br />

auf spezifische Ziele ausgerichtet und<br />

verbessern dadurch die Transparenz<br />

und die Akzeptanz der Steuerzahler.<br />

Wir begrüssen, dass der Landwirt<br />

als Unternehmer nicht via neue<br />

Vorschriften, sondern aus unternehmerischen<br />

Gründen und / oder aus<br />

persönlicher Neigung seinen Landwirtschaftsbetrieb<br />

auf die möglichen<br />

Ziele ausrichten kann. Allerdings<br />

stellen wir fest, dass die Tierhaltung,<br />

insbesondere die Viehwirtschaft, in<br />

intensiv bewirtschafteten Gebieten<br />

mit der Abschaffung der RGVE und<br />

TEP-Beiträgen zu den Verlierern gehört. Die Beiträge<br />

werden zu Gunsten von Biodiversitäts- und Landschaftsqualitätsbeiträgen<br />

umgelagert. Die Anbindung<br />

der Anpassungsbeiträge an den Bewirtschafter führt<br />

beim Generationenwechsel zu grossen Verlusten an<br />

Direktzahlungen, wenn der neue Betriebsleiter nicht<br />

auf extensivere Bewirtschaftung umstellt. Damit<br />

erzwingt man via Direktzahlungssystem entweder<br />

eine extensivere Produktion oder eine Verlagerung in<br />

den Ackerbau. Dieses Szenarium schwächt die produzierende<br />

Landwirtschaft und die Vollerwerbslandwirtschaft,<br />

welche insbesondere in der Milchwirtschaft<br />

die Regel ist. Die Milchwirtschaft verlangt angesichts<br />

der offenen Grenzen und der hohen Qualitätsanforderungen<br />

eine grosse Professionalität, damit sie<br />

erfolgreich sein kann.<br />

Der Ackerbau soll mit dem Gefäss Versorgungssicherheitsbeitrag<br />

stärker gefördert werden. Da die Mittel<br />

insgesamt nicht erhöht werden, führt dies zu einer<br />

Reduktion der Mittel für die arbeitsintensive Tierproduktion.<br />

Man fördert also zusätzlich etwas, das<br />

am wenigsten komparativ ist. Die ASR begrüsst es,<br />

dass der Bund weiterhin die Tierzucht im bisherigen<br />

Ausmass fördern will.<br />

Forderungen von ASR und SBZV<br />

Folgende Forderungen erhebt die ASR und mit ihr der<br />

SBZV:<br />

• Die RGVE- und TEP-Beiträge dürfen nicht aufgehoben<br />

werden. Damit würde die Viehwirtschaft<br />

(Milch- und Fleischproduktion) massiv geschwächt.<br />

Sollte der Bundesrat an der Umwandlung dieser<br />

Beiträge in das Gefäss der Versorgungssicherheit<br />

festhalten, verlangen wir, dass das Total der<br />

Beiträge beibehalten wird.<br />

• Die Anpassungsbeiträge dürfen bei der Betriebsnachfolge<br />

innerhalb der Familie nicht aufgehoben<br />

werden.<br />

• Im Beitragstyp «Produktionssystembeitrag» dürfen<br />

keine neuen Förderprogramme aufgenommen<br />

werden. Graslandbasierte Milch- oder Fleischproduktion<br />

soll der Markt verlangen und abgelten.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass sonst in erster Linie der<br />

Detailhandel davon profitiert, indem er die Beiträge<br />

in die Kalkulation einrechnet.<br />

• Wir lehnen eine stärkere Förderung des Ackerbaus<br />

zu Lasten der Viehwirtschaft via Versorgungssicherheitsbeiträge<br />

ab. Die Viehwirtschaft, insbesondere<br />

die Milchproduktion, ist arbeits- und kostenintensiv<br />

und damit nur schlecht im Nebenerwerb<br />

zu betreiben. Sie ermöglicht aber eine hohe Wertschöpfung<br />

auf Stufe Betrieb. Sie ist zudem bezüglich<br />

Kosten im internationalen Umfeld am ehesten<br />

komparativ, deshalb macht es keinen Sinn, sie im<br />

Hinblick auf offenere Grenzen zu schwächen.<br />

• ASR und SBZV verlangen, dass im Zusammenhang<br />

mit der Aufhebung des Art. 145 LG (künstliche<br />

Besamung) auf Gesetzesstufe sichergestellt<br />

wird, dass Importe von Sperma innerhalb der<br />

Zollkontingente weiterhin an eine Inlandleistung<br />

gebunden werden. Wir fordern, dass wie bisher als<br />

Inlandleistung ein angemessener Anteil des eingesetzten<br />

Spermas von Tieren aus Zuchtprogrammen<br />

anerkannter inländischer Zuchtorganisationen<br />

stammt. Damit wird sichergestellt, dass reiner<br />

Spermahandel verhindert wird und Importeure von<br />

Sperma nur innerhalb der Zollkontingente importieren<br />

können, wenn sie sich an den inländischen<br />

Zuchtprogrammen beteiligen. Diese haben zum<br />

Ziel, Genetik zur Verfügung zu stellen, welche den<br />

spezifischen Markt- und Standortbedingungen<br />

(Raufuttertiere) Rechnung tragen.<br />

• Der gesamte Zahlungsrahmen ist gemäss der Teuerung<br />

anzupassen und auf die einzelnen Beiträge,<br />

inkl. der Tierzuchtförderung, aufzuteilen.<br />

Nr. 5 • Juni <strong>2011</strong>

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